Ich weiß nur, dass die Studie (mein Link oben) bei der Berechnung sich an IPCC Standardds hält.
Ich zweifel nicht die Sorgfältigkeit der Studie an, sondern das Grundprinzip des Vergleiches. Da hab ich bei vielen zitierten Studien so meine Zweifel. (in der von dir verlinkten habe ich auch noch keine genauen Angaben entdecken können, aber bei den wenigen! Biotreibstoffen mit fast-negativer Bilanz wird im Text oft auf die Lachgasemissionen durch Düngung bzw. die jeweilige Art eingegangen -> vermutlich ist Ungleichbewertung von Transport und Produktion nicht die Ursache.)
Ich meinte eher das Erdöl was wir nicht mehr importieren wird ja nicht in der Erde gelassen und nicht verbrannt. Das machen dann andere irgendwo. Also die Angebotsseite an Erdöl wird nicht berücksichtigt.
Das Erdölangebot am Markt ist ja nicht fix, sondern wird gesteuert. Sollte der Verbrauch aufgrund von Biosprit insgesamt sinken, würde die OPEC in gewohnter Weise die Fördermengen anpassen, um die Preise zu halten. Ob Öl genutzt wird oder nicht hängt dann wiederum an diesem Preis und die Nutzung bleibt konstant.
Hinsichtlich der Einsparung fragwürdig ist E10 deswegen nur, wenn es auf brasilianisches E80 zurückgeht. Denn bislang tankt Südamerika den Zuckerrohrschnaps nicht aus ökologischen, sondern aus ökonomischen Gründen: Er ist vor Ort billiger, als importiertes Benzin. Wenn durch EU-Importe die Ethanolpreise steigen, exportieren sie es und tanken fossile. Ein Netto-Einspareffekt ergäbe sich nur aus dem leicht verminderten Gesamtverbrauch in Folge der leicht steigenden Preise (von ex-Ethanol-Niveau auf Benzinniveau) in Südamerika und denen müsste man den Energieverbrauch des Transportes gegenüberstellen. (eine 0 wäre nicht unrealistisch. Dann blieben als Netto-Effekte die Entkopplung der europäischen Wirtschaft von arabischem Öl, eine Verkleinerung der Geldflüsse in die Problemzone mittlerer Osten, Landwirtschaftsförderung - und auf der negativen Seite der Anreiz, Natur zugunsten neuer Anbauflächen zu vernichten)
Wer erzählt denn so ein Mist? Die Bild-Zeitung?
Liebend gern.
Wie ich schon erwähnt habe, sollen die Polizeiwagen (laut Radio) aus Angst vor Motorschäden kein E10 tanken aber von jedem anderen Bürger wird es verlangt. Seltsam! Da stimmt doch was nicht.
Das kann schlichtweg an Bürokratie liegen. Durchmischter Fahrzeugbestand + einheitliche Regelung für die gesamte Flotte => Da ist ein ungeeigneter Wagen oder einer von einem schweigenden Hersteller dabei und schon müssen alle Super+ tanken. Da die Polizei eigentlich Diesel fährt, dürften unter den Benzinern ggf. noch Spezialfahrzeuge sein.
Das ist ja alles durchaus richtig, aber warum soll man das ganze noch verschlimmern, wenn es keinen Nutzen für die Umwelt hat?
Ich wollte damit eher andeuten, dass man es ggf. gar nicht verschlimmert, weil es offensichtlich keinen Zusammenhang mit dem Schicksal europäischer (und nordamerikanischer) Landwirtschaftsprodukte und der Nahrungsverfügbarkeit in den Hungerregionen dieses Planetens zu tun hat. Wenn der Preis für "einBrot" Getreide von 20 auf 25 Cent steigt, dann macht das für Leute, die 25 Cent in der Woche verdienen, keinen Unterschied.
(wie die detailierten Auswirkungen auf den Nahrungsmarkt der dritten Welt aussehen, vermag ich aber nicht abzuschätzen. Wenn man diverse Hilfsorganisationen richtig versteht, dann haben die nichts zu essen, weil euroäische Exportwaren zu teuer sind und sie bauen nichts an, weil die Preise aufgrund europäischer Exportwaren zu niedrig sind.)
Und die größte Dreistigkeit ist dann noch, sich als "Volksvertreter" hinzustellen und null Verantwortung für den Mist, den sie selber fabriziert haben, zu übernehmen. Alle anderen sind die bösen. Die Autohersteller, weil keine klaren Aussagen hinsichtlich der Verträglichkeit besteht, die Ölkonzerne weil sie nicht aufklären und das popelige, widerborstige Volk sowieso weils nicht getankt wird.
Statt einfach mal zu sagen: ok, wir Politiker wollten es. Vielleicht wars nicht genug durchdacht, verschieben wir es zwei Jahre.
1. Die Volksvertreter haben es bereites 2 Jahre verschoben, weil Volk/Auto/Ölkonzerne nicht vorbereitet waren
2. Die derzeitige Lösung wurde afaik mit Auto und Ölkonzernen ausgehandelt, als diese mit einem z.B. 100g/km Grenzwert nicht zufrieden waren.
Diese "Volksvertreter" sind es, die auf ganzer Linie versagt haben. Eigentlich sollte jeder Politiker der in dieser Sache involviert ist, seinen Hut nehmen, da er seiner Aufgabe als Vertreter des Volkes offenbar nicht gerecht wird.
Wir dürfen gespannt sein, ob die Arbeitsgeber dieser Politiker (genannt: "Wähler") dies durchsetzen werden. Aktuell scheinen sie lieber auf ""Ökos"" rumzuhacken, obwohl die selbst die Einführung als Katastrophe und das Konzept als zweifelhaft bezeichnen - egal wie sehr es Wirtschafts-Co-Minister Rötgen schönredet.