Das und Filme wie Jurassic Park/World finde ich immer interessant. Weißt du, was passieren würde, wenn wir Neanderthaler z.B. oder Dinosaurier an Hand von ihrem DNS wiederbeleben würden?
Sie würden nicht mal paar Tage überleben. Die Viren, Bakterien und Pilze würden sie sofort töten, da sie sich weiterentwickelt haben, aber nicht die prähistorische DNS. Ein Großteil vom unserem Erbmaterial ist nur wegen der Krankheiten da
Heutige Generationen von (schädlichen) Viren, Bakterien und Pilzen haben ihre Angriffsvektoren auf heutige Wirte angepasst. Die sind plötzlich wiederauftauchenden prähistorischen Lebewesen oder neu auftauchenden Spezimen gegenüber erst einmal genauso ratlos wie deren Immunsystem. Da geht also einfach nur ein frischer Rüstungswettlauf los.
Künstlich "wiedererweckte" Lebewesen haben allerdings einen wesentlichen Vorteil: Ihre Schöpfer kennen die neuen Feinde und geben ihrer Schöpfung intelligenterweise gleich Abwehrkräfte mit auf den Weg.
Beispielsweise dürfte sich heutige Darmflora recht einfach implantieren lassen. Den dazu zählenden Bakterien ist es schlichtweg egal, ob sie im Verdauungstrakt eines Homo sapiens oder eines Homo neanderthalensis sitzen, so lange vertraute Nahrungs-/Grundbausteine reinkommen. Und die haben sich nicht verändert.
Diese gesagt, ist die eigentliche Lektion aus "Jurassic Park" (der Romanreihe), dass ausgestorbene Lebewesen eigentlich nicht wiedererweckt, sondern lediglich
neue Lebewesen nach Abbild ausgestorbener geschaffen werden können. Ein Spezies ist eben doch viel mehr als nur das, was in ihrer DNS gespeichert ist. Das komplette biologische und soziale Umfeld kann man nicht ebenfalls nachzüchten/klonen/etc..
Daher ist ja die Prämisse von Filmen, in denen Aliens genetische Informationen schicken ("Species" etc.) ziemlicher Humbug, da selbst bei korrekter Züchtung der Zellen nach Vorlage unter irdischen Rahmenbedingungen etwas komplett anderes entstehen würde als das, was die Vorlage war.
Die Prämisse von H. G. Wells' "War of the Worlds" hingegen ist lediglich wackelig. Ja, es kann sein, dass irdische Bakterien außerirdische Lebewesen mit dem dargestellten Ergebnis befallen können. Es kann aber ebenso sein, dass außerirdische Organismen für irdische Bakterien einfach tote Masse sind, mit der sie rein gar nichts anfangen können, oder dass das Immunsystem von Aliens ebenso zufällig auf Ähnlichkeiten der einfallenden Parasiten reagiert, wie diese zufällig passende Einfallswege finden.
Und dass hochtechnisierte Aliens, welche die Erde schon seit Ewigkeiten beobachten und irgendwann "abernten" wollen, sich nicht über dortige Bakterien im Klaren sind, ist auch nicht gerade glaubwürdig - allerdings verzeihlich, denn "Der Krieg der Welten" ist schließlich keine Hard-SF, sondern eine Parabel auf Kolonialismus.
Der Plot von "Arrival" hingegen setzt auf die Übermittlung von Technologie. Und das kann funktionieren, wenn Sender und Empfänger grundsätzlich vergleichbare Verständnissysteme haben. Grundlagen und deren Anwendungen inkl. Kontext kann man - wenn auch sicherlich in mehreren Anläufen - verlustfrei und situationsunabhängig kommunizieren. Notfalls muss man eben erst einmal erklären, dass eins und eins zwei ist, bevor man weitere Schritte gehen kann.