Heute habe ich gesagt, das ich gefühlt etwas "unterfordert" wäre mit dem Milon Zirkel.
Gehen wir hier mal noch kurz drauf ein.
Der Milon-Zirkel existiert nicht für den Kunden, sondern für den Studiobetreiber, denn für eben jenen hat er vor allem drei Vorteile:
1) Er ist quasi Null personalintensiv, da für den Kunden quasi idiotensicher.
2) Der ganze Zirkel ist so aufgebaut, dass man innerhalb der kürzest machbaren Zeit möglichst viele Trainierende durchschleusen kann. Das erhöht die Auslastung pro Quadratmeter Studiofläche.
Darum gibt es dort quasi immer einen gleichgeschalteten Takt (Wechsel dann mittels Licht, Wassersäule oder ähnlichem), darum auch an den Ausdauerstationen immer mehrere Parallel - wenn der nächste ran muss ist der erste gerade genau fertig.
3) Es lässt sich gut vermarkten, denn die ganzen Technik-Spielereien wie Betonung der Exzentrik, Einstellungen auf Chipkarte usw usw. kommen beim leicht zu beeindruckenden Sturmtruppler, der sogar Obi Wans Droiden einfach so durchgewunken hat, eben gut an.
Nun ist natürlich nicht alles schlecht an den Geräten, nicht falsch verstehen! Man kann auch damit trainieren!
(Theoretisch zumindest... zumindest dann, wenn die Maschinen einzeln platziert wären und nicht zwangsweise als Zirkel absolviert werden müssen, und nicht schon immer gleich der nächste drängelt.)
Nur hat das mit gezieltem Training natürlich nichts zu tun. Im Gegenteil, in den meisten Studios mit einem solchen oder einem ähnlichen Zirkel ist es sogar ganz einfach Standardvorgabe für die Trainer: Jeder Neuling absolviert erstmal so und so viele Wochen am Zirkel.
Danach wird der Kunde dann entweder in festgelegten Betreuungs-Terminen individueller angeleitet (zumindest nach außen hin - in der Praxis ist das meist auch für viele Kunden einfach das selbe : D)... oder, wenns schlecht geplant ist, ganz einfach vergessen und sich selbst überlassen.
Kann man den Trainern aber kaum nen Vorwurf machen. Da mangelt es quasi immer an Ausbildung, und wie schon erwähnt gibts da seitens der Unternehmensberater quasi immer auch entsprechende Vorgaben.
Du bist kein Individuum, sondern ein Produkt.
Auch dem Studiobetreiber kann man kaum nen Vorwurf machen - denn wirklich individuelles Training kostet eben Geld.
Die Leute müssen halt aus dem Kopf bekommen, dass sie für 50 € oder wie viel auch immer im Monat die Top Betreuung und das Top Training kriegen, das ist kaum machbar.
Selbst viele Personal Trainer verkaufen immer wieder die selben Standardpläne - weiß halt nur keiner.
Daher ist das beste, was man tun kann: Selbst zum Trainings-Gott werden und alles dafür tun, dass man sich auskennt, viel viel lesen, und in der Praxis von den Besten lernen. Keine Scheu haben, mal mit nem deutschen Meister o. ä. zu trainieren. Und Bücher, Bücher, Bücher...