In den
70er und
80er Jahren, noch ein
Rentner und grundsätzlich mit
Hut und
Klopapierrolle unterwegs, mutierte der typische Audi-Fahrer dank gezielter
Werbung in den
90er Jahren plötzlich zum 30jährigen Studienabgänger und
Berufssohn aus gutem Hause mit zuviel
Geld für überteuerte Autos. Die älteren Karren von damals werden nur noch von der Landjugend und grenzdebilen frisch gebackenen
Handwerksgesellen kaputtgelatscht und durchgetunt, selbst das
Hartz IV-Prekariat ist sich zu fein dafür.
Da der Audi ein "ganz besonderes Auto" ist, sind heute auch seine Fahrer etwas "ganz Besonderes". Trotzdem gibt es heute noch ältere Herren, die mit ihren vollkommen unpassend mit schwarzen Rücklichtern und Spoiler auf sportlich getrimmten Audi 80 durch die Gegend fahren.
Ist der Audi von vier Ringen auf fünf Ringe ge
pimpt, drängelt sich der Fahrer nur so durch die
Autobahn, dass es kracht. Oder auch nicht. Denn Audi spart viel
Geld mit der besonderen Produktions
philosophie, dass sie anstelle der Stoßstangen automatische Unfallverhinderer einbauen können.
Ein eindrucksvolles Schauspiel bietet sich täglich und tausendfach auf deutschen
Autobahnen, wenn Audis, schwarze 3er
BMWs und angeberische
Brutschs um das
Recht buhlen, als erster und damit vor allen Anderen auf der linken Spur zu fahren. Trotzdem landen die Audifahrer immer nur auf den letzten Plätzen. Die Gründe dafür sind allerdings sehr unterschiedlich, meistens lassen sie sich jedoch einzig und allein auf die unfähigen Fahrer dieser Möchtegern-
BMWs zurückführen.
Der wahre Audifahrer kann sich noch so daneben benehmen - zum
Unfall kommt es nur, wenn die
Technik des Verhinderers oder intellektuell auch Inhibitors versagt.
Grundsätzlich kann man jeden Audifahrer als gutmütigen, wenn auch nicht unbedingt fahrerisch talentierten Menschen bezeichnen. Doch nur durch Carisma (ohne "h") oder Stil kann sich der Fahrer erlauben, überhaupt in solch' ein "
Wunderwerk der Technik" einzusteigen. Audi ist und bleibt die Marke, wenn es um bezahlbaren Schein-
Luxus geht. (Stand: 1878)
Die technischen Mängel will der Audifahrer jedoch nicht wahr haben. Das durch
Zahnriemen und Vorderrad angetriebene "Fahrzeug" ist daher als typischer Möchtegern-BMW anzusehen, daher will der Durchschnitts-Audifahrer auf der Autobahn seine tiefliegenden Minderwertigkeitskomplexe, durch das Fahren auf der linken Spur, beseitigen. Abhilfe für technische Unzulänglichkeiten kann gelegentlich der auf Wunsch erhältliche quattro™-Allradantrieb schaffen, welcher neben einem
Penisersatz in Form eines 1x5 cm messenden Kühlergrill-Emblembs (und da muss man schon nen unglaublich kleinen Schniedel haben damit irgendetwas mit solchen Abmessungen als Penisersatz taugt!) angeblich für mehr Traktion sorgen soll. Das wird aber all denen, die nicht für alle Fälle immer ein tief verschneites Hochgebirge hinten im
Garten stehen haben, so gut wie garnichts nützen und ist somit reine Prahlerei.
Generell sei zu erwähnen, dass ein Audifahrer weniger Geld, als für einen wesentlich teureren, aber qualitativ höherwertigen BMW oder Mercedes, ausgegeben hat. Jedoch ist der Audi nur auf den ersten Blick billiger: Sein Wiederverkaufswert lässt zu Wünschen übrig und in den Letzten Jahren stieg der Kaufpreis des Audis in unerklärliche Höhen auf.