Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Mitgliedsstaaten der EU auf Abschottung setzten, kann man da sicherlich Lösungen finden.
Man kann auch von vornherein rechtmäßige Lösungen finden. Einmal ganz davon abgesehen, dass das, was du programmatisch als "auf Abschottung setzen" bezeichnest, doch eher ein bunter Salat ist. Vollkommen dicht machen wollen lediglich die üblichen Verdächtigen, welche die EU ohnehin eher als Verteiler von Finanzspritzen und nicht als Gemeinschaft sehen, die sich zumindest ein paar unveräußerliche Werte teilt.
In Australien nur begrenzt und was juckt es auf Deutsch gesagt, Australien, wie die internationale Gemeinschaft das sieht.
Spätestens dann, wenn man auf gute Beziehungen angewiesen ist, pflegt sich diese (übrigens wiederum lediglich von dir unterstellte) Haltung recht zügig zu ändern.
Das ist letzten Endes eine Frage des Geldes. Und ob dieser EU-Staat sicher ist oder nicht, soll nicht unser Problem sein.
Welcher Teil von "exterritorial" war dir unverständlich? Das sogenannte australische Modell setzt voraus, dass man eine Parkposition *außerhalb* hat.
Aber gut, meinetwegen kannst du die von mir erstellte Problemkette verkürzen: Schon jetzt wären EU-Länder bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, wenn andere EU-Länder sich an den unmittelbaren und mittelbaren Kosten beteiligen würden. Die Begeisterung ist da allerdings sehr verhalten.
Was bringt dich auf den Gedanken, dass ausgerechnet bei deiner Idee die Taschen aufgehen?
Wieso? Wenn er nicht europäischen Boden betritt, kriegt er einfach kein Asyl gewährt.
Ich fürchte fast, dass es um deine Rechenkünste ähnlich desolat bestellt ist wie um deine geographischen und (staats-) rechtlichen Kenntnisse, aber du kannst ja zumindest mal grob überschlagen, wie schnell sich Lager füllen, die einen Zufluss, aber keinen Abfluss haben. Selbst wenn das rein vom Platz, Infrastruktur und Logistik her möglich wäre, gäbe das eine Kostenexplosion, die zu berechnen ich dir noch nicht einmal überschlagsweise zumuten möchte.
Wieso zurückgeführt werden? Genau dafür bezahlt Australien die anderen Länder doch. Die sind dann dort.
Du willst dir das sogenannte australische Modell bitte noch einmal genau ansehen. Australien zahlt dafür, dort temporäre (!) Aufnahmelager betreiben zu dürfen. Alle dort untergebrachten Personen müssen entweder Asyl oder Duldung erhalten oder abgeschoben werden - anfänglich mit sehr großzügigen, aber jetzt deutlich engeren Fristen, aber nachdem es chaotische Zustände in sich immer schneller füllenden Lagern gab und der Wirt trotz der willkommenen Zahlungen die Geduld verlor.
Australien will keine illegalen Einwanderer. Und die No-Way Kampagne funktioniert. Wer nach Australien einwandern will, kann das doch legal tun. Machen jedes Jahr (gut 2020 wegen Corona vielleicht nicht) zehntausende Menschen.
Flüchtlinge und Einwanderer haben Schnittmengen, sind aber nicht dasselbe, auch wenn gewisse Leute das gerne in einen Topf werfen.
Und obwohl ich mich erinnere, dir das schon einmal (vermeintlich) idiotensicher erklärt zu haben, noch einmal ganz kurz: Für eine legale Einwanderung brauchst du funktionierende rechtsstaatliche Strukturen auf beiden Enden. Bevor ich dir das jetzt noch einmal im Detail erklären muss, stell dir doch einfach mal vor, wie beispielsweise das Regime in Damaskus im Falle seiner Gegner auf offizielle Ausreiseersuchen oder Ausreise
versuche reagieren würde:
"Hey, Baschar, alter Halunke, ich hab' genug von dir und will nach Australien auswandern. Irgendwelche Einwände?"
"Nö, gar nicht. Hier hast du deine Ausreisepapiere mit meiner persönlichen warmen Empfehlung an Scotty. Friede sei mit dir!"
Die für entsprechende Gesuche von Syrern an Australien theoretisch zuständige australische Botschaft befindet sich übrigens in Beirut. Das liegt im Libanon, falls du es noch nicht wusstest. Ist gar nicht so weit entfernt, wenn man es gerne offiziell machen möchte und zufällig kugelfest ist. Oder auf Folter durch den DMG und Co. steht. Sowas soll's ja geben.