CDU will Sklavenarbeit legalisieren !

scheinst ein CDU Fan zu sein

Ich bin ein Fan von einfachen Dingen wie richtig und wahr. Und es ist eben nicht richtig und wahr, sondern im Gegenteil weitgehend erstunken und erlogen, was in dem von Dir verlinkten "Artikel" steht. Mit minimalem Rechercheaufwand haettest Du das auch selbst erkennen koennen.

aber warte mal, bis du oder einer aus deiner Familie mal Arbeitslos wirst !

War ich schon. Und nun? Muesste mich das Deiner Meinung nach affin fuer plumpe Propaganda und gesellschaftsspalterische Hetze machen? Sollte ich jetzt das "raffende Kapital" und seine "Handlanger" hassen?

Wer (unverschuldet) arbeitslos wird, bezieht kein "Hartz IV" - "Hartz IV" ist das Ende der (sehr langen) sozialen Fahnenstange. Anstatt sich in Versprechen zu Mindestloehnen und Leistungshoehen zu ueberbieten, muss die Politik einen Rahmen fuer ein ausreichendes Mass an Beschaeftigungsverhaeltnissen schaffen und tut sie gut daran, sich aus Dingen wie Lohnfindung herauszuhalten.
 
tja, man sollte mal die Grundhaltung hier betrachten, die meiner Meinung verschoben ist...

viele denken nämlich, das Sozialstaat heißt, das man seinen Lebensstandart halten kann wenn man arbeitslos wird...

vllt sollte man aber mal bedenken, das der Sozialstaat eig nur dafür einsteht, das niemand verhungert oder ohne Klamotten rumlaufen muss

das geld vom Sozialstaat für Menschen ohne Arbeit ist also (sollte zumindest) ein ÜBERLEBENDSGELD, was nunmal bedeutet, dass man arm ist!!!
Es soll das nötigste sichergestellt werden, und ich denke dem ist so...

Ist das alles so?
Oder sollte das deiner Meinung nach so sein?
Es gibt jedenfalls nicht gerade wenig Leute, die das anders sehen und die der Meinung sind, dass das moderne Sozialsystem ein bißchen mehr als nur das Überleben ermöglichen soll.
 
In einer Gene Rodenberry-Welt vielleicht. In Deutschland im Jahr 2009 sicher nicht. Jede Gesellschaft ist so solidarisch wie ihr egoistischstes Mitglied. Und wenn ich erst anfange Wohlstand (so bescheiden er auch dimensioniert sein mag) ohne Leistung zu ermoeglichen, wird die Motivation zur Arbeitsaufnahme alsbald noch weiter abnehmen: man partizipiert nur noch nehmend, aber nicht mehr gebend an der Gesellschaft. Auch nicht wirklich sozial?
 
Das egoistische Mitglied dieser Gesellschaft würde vermutlich einen nenneswerten Teil der Bevölkerung abschlachten, wenn er sich dadurch nachhaltig bereichern könnte...
Der Maßstab ist ein bißchen veraltet.
Die nächste Stufe -und der Grund für die Einführung überhaupt- ist das Niveau, dass den Leuten ermöglicht werden muss, um Aufstände zu verhindern. Und auch wenn der Deutsche bekanntermaßen nicht ohne Bahnsteigkarte einen Bahnhof stürmt: Die Grenze zu ernsthaften Unruhen wäre imho bei den Vorschlägen einiger Politiker (und auch Forenmitgliedern) unterschritten.
Heutzutage mag man es auch noch die Möglichkeit anstreben, dass die Leute irgendwann wieder eine produktive Rolle einnehmen können. (Was in der heutigen Wirtschaft ohne eine gewisse Vorbereitung, die am Existenzsminimum i.d.R. entfällt, nicht möglich ist)

Ob man deutlich über dieses Niveau hinausgeht, ist letztendlich eine Frage der persönlichen Moralvorstellungen.
Aber etwas humanistischer als "solange niemand verhungert ist alles gut", ist man heute i.d.R. schon. Sonst könnte man Arbeitslager nach nationalsozialistischem oder stalinistischem Vorbild einführen, mit ein bißchen mehr Arbeitsschutz und medizinischer Versorgung sollten die Überlebensraten da problemlos mit dem klischeehaften Kippe-Bier-Chips-und-Fernseher-HartzIVer, den hier scheinbar viele vor Augen haben, mithalten können.
(Anm.: Arbeitslager nicht mit Vernichtungslager verwechseln oder Zwischenstufen gleichsetzten, das ist nicht gemeint)
 
Ab nach Amerika .. da gibt es kein Hartz 4 :D da hast du pech wenn du keine Arbeit hast... wenn ich sehe was in meine Suchtkrankenhaus für fälle kommen. Zitat " Wozu soll ich den Arbeiten, habe doch alles " dafür muss ich bezahlen.
 
Stimmt, Hartz IV in dem Sinne gibt es in den USA nicht. Dafür gibt es dort aber auch verschiedene Sozialhilfeprogramme, wie z.B. Medicare oder Medicaid, welche seit den 60er Jahren kontinuierlich erweitert wurden. Für Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben, gibt es noch zusätliche Sozialleistungen wie welfare payments, mit denen man sich Lebensmittel und Kleidung kaufen kann. AFDC ist eines der bekanntesten Sozialversicherungsprogramme in den USA, was eine Art Familienbeihilfe darstellt.

Wie gesagt, auch in den USA gibt eine soziale Versorgung, nur ist diese weitaus geringer ausgeprägt als z.B. in Deutschland oder Skandinavien.
 
Unser Modell der Transferleistungen ist meiner Meinung nach eh ueberholt.
Ich halte das Modell der negativen Einkommensteuer fuer wesentlich sinnvoller.

Im uebrigen ist es so dass nur ein geringer Teil der Arbeitslosen dauerhaft Arbeitslos bleibt, der groesste Anteil der Erwerbslosen flukuiert, sprich manche Arbeitslose finden Jobs andere Leute werden arbeitslos.

Und wenn jemand partout keinen Job findet und droht langfristig arbeitslos zu werden dann sollte der Staat fuer diese Leute Sozialjobs einfuehren, die keine anderen Arbeitsplaetze ersetzen duerfen, damit diese Leute zumindest eine Taetigkeit haben und nicht zuhause rumlungern.

Das einzig wirklich unfaire an unserem System ist meiner Meinung nach das Bildungssystem.
Kinder aus armen Familien bleiben auch meistens arm weil ihnen durch das intransparente Bildungssystem die Chance genommen wird etwas zu erreichen wenn sie einmal unten angekommen sind.
Sinnvoll waere es meiner Meinung nach eine Kindergarten/Vorschulpflicht fuer alle Kinder ab 3 Jahre einzufuehren. Nach 3 Jahren folgt dann die Grundschule welche 6 Jahre dauert.
Danach folgt dann die Mittelschule welche 4 Jahre lang dauert. Am Ende der Mittelschule entscheidet sich dann nach Notendurchschnitt wer welches Level hat.
A-Level darf Abitur machen B-Level darf Fachhochschulreife machen C-Level schliesst mit Mittlerer Reife ab.
Desweiteren sollten die Klausuren in den Faecher lediglich einmal am Ende eines Halbjahres durchgefuehrt werden und zwar bundesweit Zentral. Auf die Klausuren kommt nicht der Name sondern eine vor jeder Pruefung vom Bildungsministerium vergebene Nummer anhand derer der Schueler dann vom Pruefungsamt identifiziert werden kann.
So kann der Lehrer keine persoenlichen Kriterien in die Noten einfliessen lassen.
Alternativ koennte man auch Multiple-Choice Tests einfuehren.
Muendliche Note exisitiert nich, es zaehlt nur was man am Ende des (Halb-)Jahres gelernt hat.
Dem Lehrer steht es frei zwischendurch Leistungsabfragen durchzufuehren, diese fliessen jedoch nicht in die Endnote ein.

Hmm der letzte Teil war jetzt irgendwie Off-Topic.
 
@ruyven_macaran:

Ein bisschen richtig, ein bisschen falsch. Falsch, weil es naiv ist zu glauben, hoehere Sozialleistungen wuerden von ihren Empfaengern in berufliche Weiterbildung investiert werden. 1988 hat die CDU-gefuehrte Bundesregierung (Sachen gibt´s) das Arbeitslosengeld von langzeitarbeitslosen Jugendlichen erhoeht. Gab es einen Run auf Bildungsangebote? Der Fliesenleger aus Chemnitz will auch morgen noch genau das: Fliesen legen. Das sein polnischer Kollege das zum halben Preis tut und sein Arbeitgeber genau deshalb den Laden zumachen musste, interessiert ihn nicht - er lauscht lieber Oskar und schielt zum Staat als eine Umschulung und / oder einen Umzug in Erwaegung zu ziehen (ja, das ist ein zugespitztes Beispiel - was es aber nicht weniger wahr macht). Deutschland kann weder nur von Industrie (und im Osten Handwerk) leben noch eine Republik von Wissenschaftlern sein. Industrie macht in Deutschland nur dort Sinn, wo sie fuehrend ist (OPEL produziert in Eisenach z. B. hocheffizient); Handwerk wird auf ein Niveau zurueckgedraengt, das unverzichtbar ist. Wir werden lernen, damit umzugehen - oder beim Versuch, es zu ignorieren, den Sozialstaat vor die Wand fahren.

Falsch aber vor allem, weil die eigentliche Kernfrage niemand stellt: wann ist die Gesellschaft sozial? Ist es wirklich sozial, ueber die Hoehe der empfangenen Leistung zu wehklagen und die zu verdammen, von denen dieses Geld stammt, gleichzeitig aber angebotene Arbeit als unzumutbar auszuschlagen und gemeinnuetzige Taetigkeit mit Reichsarbeitsdienst zu vergleichen? Ist es unethisch, wenn ein Langzeitarbeitsloser den Spielplatz saeubert, auf dem das Kind des Alleinerziehenden spielt, der sein Geld erarbeitet?

Und dann das Gebrabbel von der Binnennachfrage als ultimativem Problemloeser. Welches in Deutschland produzierte Gut wuerde in signifikantem Masse staerker nachgefragt werden, wenn es ab morgen €100,- mehr "Hartz IV" gaebe? Wie hoch muessten soziale Transferleistungen sein, um eine genuegende Nachfrage nach Containerschiffen und Linienbussen zu erzeugen?

Jeder €, der ueber die sozialen Transfersysteme ausgeschuettet wird, fehlt fuer Standortpolitik.

P. S. Ach ja. Die derzeitige Krise wurde durch eine implodierte Spekulationsblase ausgeloest - es wurden Gelder ausgeschuettet (als Darlehen), fuer die es keine realen Gegenwerte gab. Dafuer wird der Kapitalismus ja auch von links und rechts nach Kraeften verdammt. Witzigerweise (Realitaetsverweigerung trifft es wohl besser ...) kommt von denselben Raendern aber die Forderung, die Krise mit ebendiesem Instrument einzudaemmen - naemlich mit der Ausschuettung von Geld, dem keine Werte gegenueberstehen. Quasi eine Sozialstaatsblase. Lediglich der Verteilmechanismus wuerde geaendert (statt Banken nun Aemter) ...
 
voreweg: hab nicht alle comments gelesen also verzeiht doppelt erwähntes
dumpfe Linkspropaganda
Das hab ich auch gedacht....

Es zeigt sich mal wieder allzu deutlich, die Union ist der Handlanger einer von saemtlichen sozialen Grundstandarts losgeloesten Politik des raffenden Kapitals.

Und die Schreibweise von Standard zeigt einmal mehr, wie dicht rot und braun beieinander liegen.
Nichts hinzuzufügen, Jepe! So hätte ich es auch gesagt ;)

Meine Meinung: Wer nicht arbeiten will, der soll froh sein, dass er überhaupt was bekommt. Ich würde für alle, die nicht arbeiten wollen (wollen, nicht nicht können) große Mietskasernen bauen lassen, dann spart man Heizkosten, Miete is billiger usw...
Weiterhin nur Gemeinschaftsessen und Gemeinschaftsfernsehen usw.
Damit könnte man die Leute mal zum Nachdenken anregen anstatt ihre Faulheit zu finanzieren...

Marktradikal? Kapitalistisch? Typische Reaktionen von Linken... sogar Steinmeier beschimpft die Liberalen als marktradikal... ich finde aber, das stimmt nicht.
 
Nix unbrauchbar !

Ich bin da fast der selben meinung wie die CDU

Ich habe einen bekannten ( habe sämtlichen Kontakt aber abgebrochen )
Dieser SCHMAROTZT sich nur so durchs Leben ... Harz IV, hier und da nen Nebenjob und Schwarzmaloche .... der junge hat knapp 1600€ netto . Da muss ich 180 Std. im Monat für knechten gehen .
Solchen leuten sollte man ALLES weg nehmen bis aufs Hemd und zur Arbeit zwingen ... egal wie!

Es gibt so viel faule Schweine wo arbeitende Bürger nicht mithalten können ( finanzliell)

Erwerbsunfähige ausgeschlossen diese haben Gründe warum sie nicht arbeiten können !

Kurz und knapp :

Die deutsche Politik MUSS das Geld in Deutschland halten also ausländische billig arbeiter raus !
Die Faule Pest der Deutschen Schmarotzer wieder an die Schüppe kriegen und zur Not zwingen in dem man ihnen ALLES streicht !
WENN diese dann wieder knechten wie jeder normale bürger sollen sie auch dementsprechent entlohnt werden .

Und man wird sehen das der Deutsche Haushalt und die Marktwirtschaft wieder bergauf geht !

Ich habe nichts gegen diese "Sklaverei" würde auch jemanden einstellen der mir für Lau den Garten machen muss nur um ihm zu zeigen das er seinen Faulen Arsch von der Lila-Muster Couch hoch bekommen soll, Das Tablet mit drehstoff zur seite legt und gefälligst was tut um angenehm leben zu "dürfen !!

Gruß Demcy

PS Rechtschreibfehler könnt ihr behalten ich habe mich beeilt ;-)


Merkst du noch was? Ich kam ja noch nicht in den genuss von ALG2, weis aber das es dort solche und solche Typen gibt wie überall... Aber wir reden mal drüber, wenn genau DU dann Sklavenarbeit machen wirst ohne entlohnt zu werden, und neben dir der Arbeiter das selbe macht, und evl. noch etwas weniger. Es ist evtl. nicht die regel, aber ich kenne hier aus der Gegend fälle wo 1-Euro-Jobber plätze wirklich vernichtet haben, und mit einer angeblichen "Skalvenarbeit" die dann noch vermehrt im Privatsektor Grund und boden findet, werden wir bestimmt eine sehr positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt haben, aber keine gute i "unser allen" Geldbeutel.. ausser in dennen die diese "güstigen" Arbeitskräfte geschenkt bekommen
 
Stimmt, Hartz IV in dem Sinne gibt es in den USA nicht. Dafür gibt es dort aber auch verschiedene Sozialhilfeprogramme, wie z.B. Medicare oder Medicaid, welche seit den 60er Jahren kontinuierlich erweitert wurden. Für Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben, gibt es noch zusätliche Sozialleistungen wie welfare payments, mit denen man sich Lebensmittel und Kleidung kaufen kann. AFDC ist eines der bekanntesten Sozialversicherungsprogramme in den USA, was eine Art Familienbeihilfe darstellt.

Wie gesagt, auch in den USA gibt eine soziale Versorgung, nur ist diese weitaus geringer ausgeprägt als z.B. in Deutschland oder Skandinavien.

Was es auch noch gibt, ist eine Rate von Raubüberfällen, Einbrüchen, Drogenhandel,..., die afaik deutlich über der von allen anderen Ländern mit einem vergleichbaren durchschnittlichen Einkommen liegt.

Unser Modell der Transferleistungen ist meiner Meinung nach eh ueberholt.
Ich halte das Modell der negativen Einkommensteuer fuer wesentlich sinnvoller.

Abgesehen davon, dass es nicht abgestuft (aber das werden Politiker nie und an keiner Stelle begreifen, dass die Realität graduell verläuft und System auf graduellen Mechanismen basiert...), ist HartzIV da ja gar nicht soweit weg - es werden nur erhebliche Summen in eine alternative Verwaltung und Überwachung investiert...

Im uebrigen ist es so dass nur ein geringer Teil der Arbeitslosen dauerhaft Arbeitslos bleibt, der groesste Anteil der Erwerbslosen flukuiert, sprich manche Arbeitslose finden Jobs andere Leute werden arbeitslos.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist mitlerweile auch nicht mehr wirklich klein und es gibt eine große Dunkelziffer von Leuten, die immer mal wieder als Saisonkräfte oder über ABM-Maßnahmen aus der Statistik fallen, de facto aber seit vielen Jahren keinen echten Job mehr hatten (und vermutlich auch nie wieder einen kriegen werden).

Das einzig wirklich unfaire an unserem System ist meiner Meinung nach das Bildungssystem.
Kinder aus armen Familien bleiben auch meistens arm weil ihnen durch das intransparente Bildungssystem die Chance genommen wird etwas zu erreichen wenn sie einmal unten angekommen sind.

Wobei ich da ganz ehrlich sagen muss, dass sich nach meiner Beobachtung nur sehr sehr wenig aus finanziellen Problemen resultiert*.
Trotz der mitlerweile recht hohen Ausgaben, die man für die "kostenlose" Bildung aufbringen muss, treten an den Schulen und zum Großteil auch an den Unis alle mit der gleichen Grundversorgung an - sei sie nun aus Dividenden, Erbschaften oder Staatshilfe finanziert.
Der Unterschied tritt nur an zwei Punkten zu Tage:
- Nachhilfe, bei der in manch unwilligen oder durchs die Lücken der Schulpädagogik gefallenen mitlerweile Summen investiert werden, die durchaus über dem HartzIV-Satz liegen.
- Motivation/Unterstützung(/Zwang). Wenn man sich mit Leuten unterhält, die vollen Ernstes die Meinung vertreten, "Hauptschulabschluss reicht doch" (weil sie selbst vor 40 Jahren so Erfolg hatten), dann erwartet man beim Kind auch nicht den Ergeiz für ein 1,xer Abi.
Das fällt dann aber wieder in den Bereich Erziehung...
(und der Rest in den Bereich "Schulsystem", wo ich auch ne deutlich andere Meinung hab)

*: Seit der Einführung der Studiengebühren vielleicht doch eher "resultierte"...


Ein bisschen richtig, ein bisschen falsch. Falsch, weil es naiv ist zu glauben, hoehere Sozialleistungen wuerden von ihren Empfaengern in berufliche Weiterbildung investiert werden.

Das glaube ich auch nicht.
Aber wenn ich Leute in ein Wohnghetto am Stadtrand (oder gleich ausßerhalb) abschiebe, so dass sie ein-zwei Stunden laufen müssen, ehe sie *irgendwo* ankommen (in einem Zustand, der vom Wetter abhängt, aber selten einen Arbeitgeber beeindruckt) und sie mit einer Summe versorge, bei der sie 4h am Tag mit dem abklappern von Discountern und der Suche nach Angeboten verbringen müssen, dann brauch ich mich nicht zu wundern, dass die 10 Bewerbungen, 2 Vorstellungsgespräche und eine Weiterbildungsmaßnahme am Tag absolvieren. Ich hab einfach den Eindruck, dass die meisten Leute, die nie die Lebensumstände eines HartzIVers erlebt haben, der Meinung sind, man könne das Geld beliebig zusammenstreichen wenn jemand nur ein Zehntel des eigenen Einkommens hat, dann hat er halt ein Zehntel des Lebensstandards und gut ist.
Aber das ist nunmal falsch, es gibt einen gewissen Mindestbetrag, der einfach anfällt - und da ist HartzIV in vielen Fällen verdammt nah dran. Auf dem Niveau hat man dann einfach dringenderes zu tun, als ne Arbeit zu bekommen.

(was nicht heißt, dass es da vielen Leuten mit richtigem Wirtschaften besser gehen könnte. Aber die Zahl derjenigen, die mit Geld umgehen können, ist unter Arbeitslosen halt auch nicht größer, als unter Politikern oder Topmanagern :ugly: )

Falsch aber vor allem, weil die eigentliche Kernfrage niemand stellt: wann ist die Gesellschaft sozial? Ist es wirklich sozial, ueber die Hoehe der empfangenen Leistung zu wehklagen und die zu verdammen, von denen dieses Geld stammt, gleichzeitig aber angebotene Arbeit als unzumutbar auszuschlagen und gemeinnuetzige Taetigkeit mit Reichsarbeitsdienst zu vergleichen?

Sozial ist einseitig und ohne Gegenleistung definiert.

Und dann das Gebrabbel von der Binnennachfrage als ultimativem Problemloeser. Welches in Deutschland produzierte Gut wuerde in signifikantem Masse staerker nachgefragt werden, wenn es ab morgen €100,- mehr "Hartz IV" gaebe? Wie hoch muessten soziale Transferleistungen sein, um eine genuegende Nachfrage nach Containerschiffen und Linienbussen zu erzeugen?

Jeder €, der ueber die sozialen Transfersysteme ausgeschuettet wird, fehlt fuer Standortpolitik.

Standortpolitik wird auch nicht für Bedarf an Containerschiffen und -iiiiiihhh Öko Mentalität sei dank- auch nur selten für Bedarf an Linienbussen sorgen.
Dass in Deutschland bevorzugt Industrie unterstützt wird, die Produkte herstellt, die sie im Ausland vermarkten muss, wärend immer größere Teile der Bevölkerung auf einem Gehaltsniveau leben, bei dem nur noch veröstliche Billigwahre in Frage kommt. (aber Philipinische Näherinnen freuen sich auch über jeden €, der aus Deutschland verschwindet. Und mit viel Glück wird davon dann auch mal ein Matrose ausgebildet, dem eine deutsche Reederei noch mehr Geld gibt um auf in Japan gebauten Containerschiffen zu arbeiten)

P. S. Ach ja. Die derzeitige Krise wurde durch eine implodierte Spekulationsblase ausgeloest - es wurden Gelder ausgeschuettet (als Darlehen), fuer die es keine realen Gegenwerte gab. Dafuer wird der Kapitalismus ja auch von links und rechts nach Kraeften verdammt. Witzigerweise (Realitaetsverweigerung trifft es wohl besser ...) kommt von denselben Raendern aber die Forderung, die Krise mit ebendiesem Instrument einzudaemmen - naemlich mit der Ausschuettung von Geld, dem keine Werte gegenueberstehen. Quasi eine Sozialstaatsblase. Lediglich der Verteilmechanismus wuerde geaendert (statt Banken nun Aemter) ...

Noch viel witziger finde ich, dass diese Forderungen nicht nur von (sozialistisch) links und rechts, sondern auch von liberal bis konservativ kommen und das bißchen, was in der Mitte übrig bleibt, auch fleißig drauf hört.
 
Wobei ich da ganz ehrlich sagen muss, dass sich nach meiner Beobachtung nur sehr sehr wenig aus finanziellen Problemen resultiert*.
Trotz der mitlerweile recht hohen Ausgaben, die man für die "kostenlose" Bildung aufbringen muss, treten an den Schulen und zum Großteil auch an den Unis alle mit der gleichen Grundversorgung an - sei sie nun aus Dividenden, Erbschaften oder Staatshilfe finanziert.
Der Unterschied tritt nur an zwei Punkten zu Tage:
- Nachhilfe, bei der in manch unwilligen oder durchs die Lücken der Schulpädagogik gefallenen mitlerweile Summen investiert werden, die durchaus über dem HartzIV-Satz liegen.
- Motivation/Unterstützung(/Zwang). Wenn man sich mit Leuten unterhält, die vollen Ernstes die Meinung vertreten, "Hauptschulabschluss reicht doch" (weil sie selbst vor 40 Jahren so Erfolg hatten), dann erwartet man beim Kind auch nicht den Ergeiz für ein 1,xer Abi.
Das fällt dann aber wieder in den Bereich Erziehung...
(und der Rest in den Bereich "Schulsystem", wo ich auch ne deutlich andere Meinung hab)

*: Seit der Einführung der Studiengebühren vielleicht doch eher "resultierte"...

Na, hab mich wohl missverständlich ausgedrückt, ich meinte eigentlich nicht die finanziellen, sondern die aus dem oft schlechteren Bildungsniveau resultierenden erzieherischen Probleme.
Welche auch der Grund sind weshalb ich mich klar fuer eine Kindergarten-/Vorschulpflicht ausspreche, die meiner Meinung nach der Chancengleichheit dienen soll.
 
Gemeinnützige Arbeit ist immer eine Sache der Abwägung. Prinzipiell wäre ich nicht dagegen, einen Langzeitarbeitslosen eine Arbeit zu geben, die er eben dann auch zu machen hat. Ich würde sowas auch machen, wenn ich mehr als 5 Jahre arbeitlos wäre.
Das dann als Sklavenarbeit zu bezeichnen ist allerdings etwas arg radikal. Man müsste eben klare Kriterien ausarbeiten, ab wann jemand zur Arbeit verpflichtet wird, z.B. könnte sich der freie Zeitraum nach dem Verlust der Arbeit oder die Arbeitszeit nach der bisher im Leben erbrachten Leistung richten.

Der Ansatz ist zwar etwas, nuja, unsozial, aber im Prinzip besser als Langzeitarbeitslose in ihren Wohnungen vergammeln zu lassen. Ich spreche aus familiärer Erfahrung, wenn man den ganzen Tag gelangweilt zu Hause rumsitzt, entsteht eine starke Depression, die denjenigen für eine Zeit arbeitsunfähig macht.
 
Was es auch noch gibt, ist eine Rate von Raubüberfällen, Einbrüchen, Drogenhandel,..., die afaik deutlich über der von allen anderen Ländern mit einem vergleichbaren durchschnittlichen Einkommen liegt.

Ja, absolut betrachtet weisen die USA tatsächlich eine hohe Kriminalitätsrate auf. Allerdings ist diese weltweit betrachtet noch immer sehr gering und liegt deutlich hinter Ländern wie z.B. Südafrika.
Relativ gesehen weisen die USA keine so hohe Kriminalitätsrate auf - was sicherlich auch an der großen Einwohnerzahl liegt. Frankfurt/Main z.B. stellt in Europa ein ziemliches Peak dar, was Kriminalität angeht. Dennoch kann man sich dort frei bewegen ohne Angst zu haben ausgeraubt zu werden...

Übrigens, die weltweit größte Kriminalitätsrate weist der Vatikan auf.

Nur, was hat das eine mit dem anderen zu tun? So kannst du im Grunde zu jedem Land irgendwelche Statistiken finden, die das Land mal besser oder mal schlechter darstellen lassen. Insofern muss man eher das Gesamtbild betrachten oder bestimmte Elemente im Kern vergleichen.

Ach ja, weil hier der Hartz IV Satz angesprochen wurde. Das war übrigens auch eine Frage bei der "Ich kann Kanzler"-Show. Viele sprechen von dem Satz, doch die wenigsten wussten, wie hoch dieser wirklich ist. Gegenwärtig liegt der bei 351 Euro.
 
Deswegen sprach ich von einem vergleichbaren durchschnittlichen Einkommen. Südafrika ist ingesamt deutlich ärmer, als die USA oder Deutschland.
Das das ganze auch andere Ursachen haben kann, stimmt sicherlich - aber viele Dinge "können auch andere Ursachen haben". Das es einen Zusammenhang zwischen weit verbreiteter Armut, großen Klassenunterschieden und der Zahl der Delikte mit dem Ziel der Bereicherung gibt, erscheint aber extrem naheliegend. Den da sind alle Aspekte gegeben, die typischerweise für den Einstieg in die Kriminalität sorgen (Not, Perspektivlosigkeit) und es sind klare Ziele vorhanden, gegenüber denen kriminelle Aktivitäten einen hohen Gewinn versprechen.
 
Übrigens, die weltweit größte Kriminalitätsrate weist der Vatikan auf.
Was eben durch die vielen Besucher kommt, also SEHR verzerrt.

Verglichen mit anderen Industrienationen, wie eben Deutschland, EU oder auch Kanada stehen die USA sehr schlecht da (imho sogar am schlechtesten von eben diesem Kreise). Das es schlimmere Länder mit Bürgerkriegen u.ä. gibt ist sicherlich unbestritten, in dem Kreise in dem man die USA immerhin einigermaßen vergleichen kann, stehen sie verdammt mies da. 5x soviele Gefängnisseninsassen pro Einwohner als wir, doppelte soviele Gewalttaten und Tötungsdelikte pro Einwohner als hier - das spricht eine deutliche Sprache.
 
Grundsätzlich ja, wobei man das auch nicht unmittelbar vergleichen kann. Das Justizwesen in den USA ist völlig anders aufgebaut als beispielsweise in D. Zudem sind die Staaten auch deutlich föderalistischer als D.
Beispielweise kann es dir in manchem Bundesstaat passieren, dass du wegen eines Führerscheinvergehens schon einen kurzen Gefängnisaufenthalt bewirken kannst, ebenso, wenn man als U21 in einer Kneipe Alkohol konsumiert - jenes kann für den Wirt auch eine teure Angelegenheit darstellen.
Letztlich ist es also so, dass viele Vergehen, die bei uns eher bagatellisiert oder mit Geldbußen geahndet werden in den Staaten bereits zu härteren Konsequenzen führen.

Auch ein interessantes Beispiel wäre die Neuregelung der Bahn, Schwarzfahrer sofort anzuzeigen. Dies würde zu einem deutlichen Mehraufwand und damit zu einer aufgeblähteren Statistik führen. Und so ist es eben auch in anderen Ländern. Je strenger und konsequenter Vergehen geahndet werden, desto eher tauchen diese auch in bestimmten Statistiken auf und verzerren das Gesamtbild.

Allerdings stimmt es sicherlich, dass es in den USA mehr (Raub-)Mord Delikte gibt als z.B. in D. Das kann sicherlich auch an den dortigen Gesetzgebungen - insb. der Schusswaffenrichtlinien - etwas zu tun haben.

Hmm... Kann es aber sein, dass wir gerade dabei sind gehörig vom einstigen Thema abzuweichen? :)
 
also wenn ich die meinung von einigen hier lese, sollen die mir mal bitte eklärungen zu diesen Tatsachen geben!

mom haben wir (incl ABM/Umschuler) um 5,5-6Mill Arbeitslose, aber nur offiziel 250-300t offene stellen, von diesen sind aber 80% unter 5€ stundellohn.
mir welcher aroganz kann hier die tatsache ignoriert werden, das es nicht genug Arbeit für alle gibt ?

und zum 1€ oder ABM Job, ist es wirklich besser, jemanden zur Arbeit ( meisst unnütz ) zu verpflichten, und alleine diese tatsache eben nicht nur den H4 satz kostet ( den er bekommt wenn er zuhause sitzt ) es kommen noch ca. 500€ für den Träger Monatlich dazu, und weitere kosten die entstehen, wie Fahrkostenzuschüsse/ermässigungen.
Da ist es billiger diese leute auf dem Sofa zu lassen !
 
Zumal dann auch für die Arbeit, die der Arbeitslose dann (illegalerweise) ausführt, ein 'vollbezahlter' eingestellt werden könnte bzw wurde...
 
mir welcher aroganz kann hier die tatsache ignoriert werden, das es nicht genug Arbeit für alle gibt?

Und weil dem so ist setzen sich nunmal die besten durch. Deswegen sage ich, führt ein gerechteres Bildungssystem ein welches über eine höhere Durchlässigkeit zwischen den Bildungsschichten verfügt.

Und der Rest muss halt sehen wo er bleibt, in anderen Ländern gibt es noch Jobs, vielleicht sollte die Bundesregierung da mal was fördern, dass sie den Deutschen Arbeitslosen die Möglichkeit bietet sich eine Auswanderung finanzieren zu lassen.

(Ouh, jetz darf ich mir gleich was anhören :D)

Und von meinem letzten Vorschlag, der zugegebener Maßen nicht besonders durchdacht ist, mal abgesehen, was spricht trotzdem dagegen wenn man für Langzeitarbeitslose Wohlfahrtsdienste einrichtet wo sie sich ihr ALGII verdienen können?

Diese Wohlfahrtsdienste müssen natürlich (ich wiederhole mich) ZUSÄTZLICH zu normalen Jobs eingeführt werden.

Alternativ könnte die Bundesregierung auch einfach das ALGII für Erwerbsfähige komplett streichen und die Staatsinvestitionen soweit erhöhen, dass genug Arbeitsplätze für die Leute geschaffen werden.
Muss man halt durchrechnen ob dadurch Zusatzausgaben entstehen.
 
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