Die Linksextremen bei uns in Berlin wirds freuen. Im Gegensatz zum Benziner wird so ein Wasserstoffauto richtig *wumms* machen wenn es erstmal brennt.
Nö?
Was sollte da "wumms" machen? Explosiv sind nur Wasserstoff-Luftgemische, reiner Wasserstoff nicht. Allenfalls könnte der Tank aufgrund des Innendrucks explodieren, aber genau für sowas gibt es im Erdgaseinsatz bewährte Ablasseinrichtung. Eindrucksvoll sieht es sicherlich trotzdem aus, wenn das Ding für einige Minuten zu Gasbrenner mutiert, aber in mehr als die 4-5 m Entfernung, die die reine Hitzewirkung bedenklich sein könnte, würde ich mir bei einem Benziner sogar mehr Gedanken machen. Die fliegen zwar praktisch auch quasi nur in Hollywoodfilmen in die Luft, können aber zumindest theoretisch ein zündfähiges Benzin-Luft-Gemisch im Tank haben.
Vorteil bei Wasserstoff auf alle Fälle: Im Gegensatz zu Li-Io kann man das löschen oder zumindest ohne weiteren Schaden zu verursachen mit Wasser kühlen. Und es gibt auch nicht 10000 Akkuzellen, die Stück für Stück in die Luft gehen.
Ein Tesla kommt mittlerweile schon auf 500km was mehr als genug ist auch für längere Fahrten.
Bei Tempo 60 im Windschatten. Was weniger als zu wenig ist für längere Fahrten.
Einmal aufladen sollte drin sein. Der Vorteil an Elektro ist ja das man die auch daheim bzw. am Zielort aufladen kann und nicht auf die Tankstelle angewiesen ist.
Was nützt mir die
gar nicht vorhandene Möglichkeit des Ladens zu Hause und an fast allen Zielorten, wenn beide mehr als ~300 km auseinander liegen?
Einen Tesla Zuhause mit 230V einmal voll laden braucht auch nur 20 Stunden
20 Stunden und einen Lastenaufzug, damit ich ihn in die Wohnung bekommen
*edit ignorier*
Ja, nur haben Brennstoffzellen und Wasserstoff andere Eigenschaften als ein Akku.
Kenne keinen der Zuhause Wasser in seine Bestandteile spalten könnte um eine Brennstoffzelle für PKW zu befüllen.
Dann kennst du keinen einzigen, der ein Gleichstromquelle hat und in der Lage ist, drähte in Wasser zu hängen? Elektrolyse ist nun wirklich einfach und es gibt auch fertige Anlagen samt Kompressor, um Wasserstoff als Energiespeicher zu nutzen. Fehlt eigentlich nur noch die Zapfsäule.
Aber wieso genau will man sein Auto eigentlich zu Hause betanken? Das wären bundesweit enorme Infrastrukturinvestitionen, die dann 99% der Zeit ungenutzt rumstehen. Und für diejenigen ohne Garage (oder Lastenaufzug) braucht man sowieso noch ein zweites Verfahren, "zu Hause tanken" ist also immer nur ein (nutzloses?) Luxus-Feature für Besserverdiener, aber kein dauerhaftes Konzept.
Spannend wäre wenn die Fahrzeuge durch zugeben von Strom und Wasser selbstständig in der Lage wären den Wasserstoff zu generieren. Aber den Trumpf wird die Automobilindustrie wohl niemals ausspielen.
Ein Auto mit zwei Tonnen Wassertank und aufwendiger Elektrolyseapparatur im Kofferraum - wie schade, dass uns das vorenthalten wird
Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Bundesregierung so viel Geld in ein doch ökologisch und praktisch sehr zweifelhaftes Projekt steckt.
Diese Regierung steckt 250 Millionen Subventionen in deutsche Autoindustrie. Genauso wie sie vorher iirc eine halbe Milliarde für die Elektroautohersteller mobilisiert hat (natürlich so angepasst, dass möglichst viele deutsche Modelle profitieren können)
Mit Ökologie oder praktischem Nutzen hat die gesamte Verkehrspolitik politisch genauso wenig zu tun, wie real. Diese Aspekte sind unserer Regierung einfach nur scheißegal.
Die Verwendung von Wasserstoff hat zwei prinzipielle Probleme. Zum einen ist es der Herstellungsvorgang. Der Wasserstoff wird größtenteils aus Erdgas im Steam Reforming - Prozess gewonnen, d.h. aus fossilen Rohstoffen. Alle anderen Herstellungsprozesse sind Nischenanwendungen. Die Herstellung durch Elektrolyse ist kosten- und energieintensiver. Und das zweite Problem ist die Speicherung des Wasserstoffs. Hier haben sich zwei Methoden etabliert, zum einen die Speicherung in tiefkalter flüssiger Form, zum anderen die Speicherung unter hohem Druck (700 bar). Bei beiden Methoden verliert man ca. 30 % des Energiegehaltes des Wasserstoffes beim Einspeichern, denn das Verflüssigen respektive das Komprimieren ist ein sehr energieintensiver Vorgang. Das verhagelt einem dann doch mächtig die Ökobilanz.
Druckspeicherung, Elektrolyse und auch Flüssigspeicher in großem Maßstab sind allesamt ausgereifte Technologien. Wo du recht hast: Das Ganze ist reichlich ineffizient und damit heute komplett unattraktiv. Langfristig muss das aber nicht so bleiben, denn wenn wir im Jahr 2150 bei 100% erneuerbare Energien angelangt sind (
Kein Tippfehler, sondern Zeitplanung gemäß rot-schwarzer Energiepolitik.), dann werden wir nicht nur für mobile Peakverbraucher (alias Auto) einen Energiespeicher brauchen, sondern möglicherweise auch für die gesamte Stromversorgung. Heute ist das zwar noch nicht annähernd ein so großes Problem, wie vielerorts beschworen, aber bei den aktuellen Tendenzen in der Außenpolitik sind kontinentweite Verbundkraftwerke keine Option für die mittelfristige Zukunft. Wir müssen also entweder extreme Überkapazitäten aufbauen, um Phasen verringerter Stromproduktion zu kompensieren, oder wir brauchen Langzeitspeicher mit sehr großer Kapazität, um diese Phasen auszubügeln. Für letzteres ist Wasserstoff weiterhin ein heißer Kandidat, denn Batterien müssen pro Kapazität bezahlt werden - Elektrolyse und Brennstoffzelle nur pro Peakleistung, das Speichervolumen ist fast umsonst. Wenn im nächsten Jahrhundert dann aber ohnehin zu Starkwind-/sonneintensiven Zeiten in großen Mengen Wasserstoff produziert wird, dann kann man den eigentlich auch gleich mobil verbrauchen. Denn E-Autos, die über Nacht geladen werden wollen, sind eigentlich ein Albtraum für die Netzstabilität und den Wasserstoff zu verstromen um damit E-Autos zu laden wo die Sonne nicht scheint ist noch ineffizienter.
Man hätte mMn das Geld auch besser in die Ladeinfrastruktur für die verhälnismäßig deutlichst höhere Anzahl von reinen Stromern investieren können bzw. in das dafür benötigte Stromnetz. Wenn wirklich zu 2035 (?) keine neuen Benziner/Diesel zugelassen werden dürfen, könnte das eng werden mit den Stromnetzkapazitäten, wenn da nicht angepackt wird.
Warum sollten 35 keine neuen Benziner mehr zugelassen werden? Die einzigen, die solche Vorschläge in den Mund nehmen, sind Leute deren Ausbaupläne für 2030 100% grünen Strom vorsehen. Mit Realpolitik in Deutschland hat das nichts zu tun, wir haben bis auf weiteres nicht einmal den nötigen Strom, um auch nur einen Teil der deutschen Autos durch Tesla & Co zu ersetzen, da brauchen wir so schnell auch keine Verteilerinfrastruktur.
Das Reichweiten Argument kann ich persönlich nicht mehr hören.. Nach über 300km Fahrt macht man eh mindestens ein paar Minuten Pause, in denen man an Super-Chargern oder CCS Säulen locker 50% des Akkus wieder laden kann.
Und was bringt es mir, wenn ich alle 300 km "in ein paar Minuten" nach einem Umweg von einigen wenigen bis ettlichen dutzend Kilometern genug Strom für 150 km laden kann? Bei einer 600 km Strecke mache in der Mitte zwar normalerweise auch eine Pinkelpause, aber die dauert inklusive An- und Abfahrt keine 10 Minuten. Und es gibt sehr viel mehr WCs an deutschen Autobahnen, denn Supercharger. Von nicht-deutschen-Autobahnen und Leuten, die zufällig kein Supercharger-kompatibles Auto besitzen, ganz zu schweigen.
Außerdem: wie viele Male kommt das bei nicht-Berufsfahrern im Jahr vor, über 100km am Stück zu fahren? Man könnte sich auch für diese Zwecke zur Not auch noch einen Benziner mieten...
Das kommt bei mir beinahe jedes einzelne Mal vor, wenn ich ein Auto nehmen muss, weil die Entfernung für ÖPNV und/oder (E-)Bike zu groß ist
dazu von mir einmal ein paar vermutungen.
1) die bundesregierung verfolgt damit meines wissens nach 3 ziele, erstes, die öko bilanz in dichtbesiedelten urbanen räumen verbessern (da spielt es erst mal keine rolle das der wasserstoff extrem energieintensiv gewonnen werden muss).
Das geben sie nicht einmal vor
zweites ziel dürfte die unabhängigkeit von fossilen brennstoffen sein. selbst die usa importieren öl. das öl oder gas liegt aber im allgemeinen in ländern mit denen "wir" schwierige diplomatische beziehungen führen, in nordafrika und auf der arabischen halbinsel hat man uns wohl die friedenseinsätze übel genommen, russland ist der "erzfeind" der usa und wird pampig wenn wir die finger nach den erdöl/gasfeldern ausstrecken die um es herum liegen. china exportiert rohstoffe sehr politisch kalkuliert und hat zudem selbst einen immensen hunger danach (nicht wie der araber der draufsitzt aber nicht mehr werkzeug als ein streichholz kriegt).
Die Unabhängigkeit von Rohstoffimporten (nicht von fossilen Brennstoffen, denn einheimische Braunkohle ist nun einmal ein fossiler Brennstoff, wie man an unserer CO2-Bilanz deutlich sehen kann) hat auch noch kein Politiker in den Mund genommen, an Friedenseinsätzen haben wir uns seit Afghanistan nicht mehr beteiligt, den arabischen Alleinherschern liefern wir bereitwillig Waffen und verstehen und auch sonst prima, die USA sind nur deswegen kein Nettoexporteur, weil der Preis zu stark gefallen ist und in Nordafrika verkauft uns jeder sein eigenes oder fremdes Öl, der gerade dazu in der Lage - schwierig ist allenfalls eben diese Fähigkeit. Aber die super Wirtschaftsbeziehungen die wir binnen kurzer Zeit zum Iran aufgebaut haben, machen das mehr als wett und da in letzter Zeit von Union, SPD, Linke, FDP und AFD, also fünf von sechs potentiellen Bundestagseinziehern, vor allem Putin-freundliche Wortmeldungen kommen, gibt es aus der Richtung auch keine Befürchtungen. (Ganz abgesehen davon, dass Russland dringend auf Deviseneinnahmen angewiesen ist und die nach der Krimannektion angekündigten Deals mit China wohl größtenteils nicht umgesetzt wurden.)
das dritte ziel dürfte sein die wirtschaft flott zumachen, einmal um gegen den weltmarkt zu bestehen (china gibt massenhaft geld aus) andererseits um notfalls eine stabile infrastruktur zu garantieren (3. weltkrieg).
Deutschland ist in so vielfältiger Hinsicht vom globalen Markt abhängig, dass "Treibstoff zum Autofahren" so ziemlich das kleinste Problem im Falle eines Weltkrieges wäre - ganz abgesehen davon, dass du hier von einem Personenkreis redet, der maximal 1,0 Legislaturperioden in die Zukunft planen kann. Was dagegen passt:
Man will die deutschen Autohersteller aufpäppeln, die zwar arg wenig Potential als Zukunftsindustrie haben, aber dafür sehr viel von Lobbyarbeit verstehen. Wär ja auch schade, wenn Mercedes-Aktionäre kürzer treten müssten.
5) haben wir in sachsen und in fast allen alten bergaugebieten noch viele rohstoffe nach denen früher noch gar nicht gebuddelt wurde, seltene erden z.b..
Sogenannte "seltene" Erden haben nicht nur wir, sondern sehr viele Länder weltweit. Aber mit Ausnahmen von China sind die alle nicht bereit, große Landstriche in vergiftete Wüsten zu verwandeln, um das Zeug zu günstigen Preisen abzubauen und aufzuarbeiten. Hoffentlich wird sich daran aber auch nichts ändern, womit alle darauf bauenden Lösungen auch weiterhin die teureren sind.
Mir scheint ein paar der ersten Kommentare hier sitzen noch auf veralteten Daten und Vorurteilen fest.
Aber wer gerne 3x mehr für den Unterhalt bezahlen möchte, kann ja immer noch zur dreckigen Benzin- & Dieseltechnologie greifen.
Ein Elektroauto fährt, am verursachten CO^2 gemessen und selbst wenn der Strom komplett aus einem Kohlekraftwerk stammt, immer noch umweltfreundlicher herum, als Direktverbrenner.
Da sitze ich wohl wirklich auf veralteten Daten und bin sehr über deine aufschlussreichen, neuen Quellen gespannt.
Mein Stand der Dinge ist jedenfalls:
Ein Tesla kommt mit 90 kWh real bei normaler Fahrweise rund 300 km, eine kWh Kohlestrom verursacht im Schnitt 1 kg CO2. Macht 30 kg CO2 pro 100 km. Das entspricht der CO2-Freisetzung beim Verbrennen von rund 12,7 Litern Benzin – ohne Berücksichtigung der Herstellung des Benzins, aber auch ohne (Schnell-)Ladeineffizienz, Leitungsverluste, Akku-Produktionsaufwand,... .
Ich gebe zu, dass ich nicht ganz auf dem aktuellen Stand bin, was Benziner-Realverbräuche angeht, die Technik von vor fast 20 Jahren hat bei ähnlichen Transportkapazitäten kaum mehr als die Hälfte verbraucht (wie in anderen Threads zu genüge dagelegt).
der unterschied zwischen einem akkumulator und einem wasserstofftank ist aber auch der verschleiß, bei privatem gebrauch spielt das nicht zwingend eine große rolle weil in der regel keine großen kilometerleistungen pro jahr gefahren werden. der elektroantrieb ist ideal für den persönlichengebrauch, vor allem wenn die ersten keramikakkumulatoren serienreife erlangen und bezahlbar werden, gute infrastuktur, günstiges laden, relativ sicher. industriell aber, (schon allein im öpnv) überall dort wo die fahrzeuge mehr oder weniger 24h/7tage eingesetzt werden sind die ladezyklen von akkus ein deutliches argument dagegen, damit lässt sich einfach keine gute laufleistung generieren, zumal das laden von akkus entweder lange dauert oder auf die lebenserwartung der zellen geht (auch wenn das schon stark verbessert wurde, ganz kriegt man das nicht weg).
Wenn man schonend lädt, Tiefentladungen vermeidet und nicht immer bis 101% reinsteckt (also genau das vermeidet, was Privatfahrer machen müssen, um vernünftige Reichweiten zu erreichen und dafür das macht, was im Liefer- und Nahverkehr vollkommen problemlos möglich ist), dann erreichen moderne Akkus sehr hohe Zyklenzahlen und dürften vermutlich eher aufgrund von Witterungs- und zeitbedingter Alterung nachlassen. Oder anders gesagt: Gerade bei deinen Beispielen ist H2 die blödeste Idee.
PS: Zum Thema: Die für mich noch beste Lösung wäre eine Kombination aus Akku UND Brennstoffzelle, welche dann nur als "Range-Extender" betrieben wird um den Akku während der Fahrt weiter zu laden. Somit könnte man die Karre über Nacht "Zu Hause" laden, die Möglichkeit angenommen und bei Bedarf unterwegs die Reichweite mit Wasserstoff über die Brennzelle erhöhen. Technisch sicher extrem aufwendig und wohl derzeit nicht möglich soviel Strom aus einer "kompakten" Brennstoffzelle zu ziehen.
Wenn du diese Technik selten nutzt, schlepst du die ganze Zeit schwere Technik mit dir herum und die Forschungskosten stehen in keinem Verhältnis zur Nutzung, verglichen mit einer einfachen Gasturbine. Wenn du diese Technik ständig nutzt, kannst du dich auch gleich darauf konzentrieren. Wenn dann könnte man über Mietsysteme nachdenken - aber typischerweise braucht man die größte Reichweite ja gerade für Fahrten, auf denen man auch etwas transportieren möchte, während die meisten Autos auf der Kurzstrecke leer sind.