Interessantes Stück Technik, wenn man bedenkt, das spätestens seit der Übernahme von Ati 2006 das langfristige erklärte Ziel immer leistungsfähige APUs waren: Das fing mal mit Fusion an und lief dann über Jahre hin bis jetzt, wobei man mangels der damals verfügbaren Fertigungs- und Packagingprozesse und vergleichsweise vorsintflutlicher Hardwaresteuerung das Ziel immer wieder verfehlte, aber auch schnell feststellte auf welche Schwerpunkte man die Hardwareingenieure ansetzten musste: Memorycontroller weg von der Northbridge und in die CPU(K8), SIMD in GPUs(Terascale), CMT zur Skalierung und Optimierung der Auslastung (Bulldozer), ZCP zur Teilabschaltung von GPUs(GCN), Infinity-Fabric-Interposer-Design zur direkteren Anbindung der verschiedenen Komponenten(Fiji), HBM zur Integration des DRAM direkt am Chip(Fiji), MCM zur Trennung und Skalierbarkeit von Einzelkomponenten(RDNA3). Manche der Ideen waren technische Sackgassen, oder viel zu früh am Markt während die Software noch weit hinterherhinkte und demnach zum "Bringt die Rohleistung nicht auf die Straße"- und "fine wine"-Ruf führten. Auffällig ist hier, dass der Consumermarkt und GPUs für die wilden Experimente und Fertigungstechnik der Spielplatz sind, während man bei den Prozessoren klar auf den Servermarkt setzt und die Lösungen weniger spekulativ und eher an zu dem Zeitpunkt aktuellen Problemen orientiert sind. Der rote Faden der sich recht offensichtlich durch diese ganzen Entwicklungen zieht ist das Prinzip der Skalierbarkeit durch Modularität; genau das, was APUs brauchen um in jedem Leistungs- und Marktsegment konkurrenzfähig zu werden. Bisher konnte man nur wählen zwischen langsam und günstig, aber viel Overhead beim hochskalieren oder teuer und leistungsfähig und daher für den halben Markt nicht wirtschaftlich(immer im Vergleich mit klassischen Lösungen von getrennten Komponenten).
Das hilft natürlich alles nicht, wenn die Konkurrenz sich stärker an der Nachfrage des Marktes orientiert, und dann nach Ablauf der Patente massiv Entwicklungskosten und auch Lehrgeld spart, aber die "Alles auf eine Karte"-Ingenieursspielplatz-Mentalität macht AMD meiner Meinung nach wesentlich sympathischer als die risikoscheuere Konkurrenz. Hat aber auch zur Folge, dass man gerade im GPU-Bereich nie der "verlässliche" Partner werden konnte, da man weniger eng mit der Softwareindustrie zusammenarbeitet. Ich glaube das möchte man mit der vor ein paar Jahren eingeleiteten Trennung von CDNA und RDNA auch ändern.
Freue mich auf Tests dieser APU, wenn man die in die Finger bekommt.