AMD und seine Zahlungsmoral - Großhändler beklagen verzögerte Cashback-Auszahlungen

Pokerclock

Moderator!
Teammitglied
Wie aus Kreisen der Hardware-Großhändler zu vernehmen ist, scheint AMD derzeit mehrere Monate im Zahlungsverzug bezüglich seiner ausgelobten Cashback-Gelder zu sein. Durch Hersteller subventionierte Verkäufe haben unmittelbaren Einfluss auf die Endkundenpreise. Hierbei erhalten die Händler für jeden verkauften Artikel (hier im Beispiel eine CPU) unmittelbar vom Hersteller eine kleine Provision ausgezahlt. Das bringt die Händler wiederum in die Lage, bessere Preise anzubieten und so ihre Verkaufszahlen zu erhöhen.

Allzu klein ist die Verkaufsprovision nicht mehr, denn bei fast allen betroffenen Händlern sind diese Cashback-Gelder fester Bestandteil der Liquiditätsplanung. Diese befinden sich derzeit ohnehin in einer prekären Lage, da vermehrt Kundeninsolvenzen und verschlechterte Zahlungsmoral das eigene Unternehmen gefährden.

Warum AMD Monate im Zahlungsverzug sein könnte, ist unbekannt. Geplantes Kalkül, um die eigene Liquidität und Zinseffekte zu stärken oder doch eher Schlampigkeit in der eigenen Buchhaltung?
 
Ganz doofe Frage: Warum reduziert man nicht einfach den Verkaufspreis statt mit dem Cashback Geld hin und her zu schieben?
Gegenüber Endkunden verstehe ich das Prinzip ja halbwegs, aber gegenüber dem Händler?
 
Weil AMD nicht immer unmittelbar der Lieferant ist. Die ganzen Tray-CPUs im deutschen Großhandel z.B. stammen nicht direkt von AMD. Werden aber dennoch auf dieser Ebene dann bezuschusst. Das ist auch ein ziemliches Ärgernis für die ganzen AMD-Partner.

AMD sieht das als Verkaufsförderung und ist es letztlich total egal, wer das am Ende verkauft. Hauptsache, es wird (an bestimmte Endkunden) verkauft.

Und so kommt es dann auch zu der kuriosen Situation, dass manche leistungsstärkeren CPUs billiger sind als ihre leistungsschwächeren Geschwister. Oder ich von einem Händler gebeten werde, als gewerbliche Abnehmer doch bitte im Onlineshop unter meinem Reseller-Account etwas zu kaufen anstatt direkt über den Ansprechpartner. Denn die CPUs im Onlineshop bekommen Cashback, wenn ein Reseller das abkauft, während für mich als anders kategorisierter gewerblicher Abnehmer bei einem Kauf der gleichen CPU der Händler kein Cashback bekommt.

Muss man alles nicht verstehen. Ist auch alles andere als nachhaltig. Gemacht wird es trotzdem, weil Marge zu gering...
 
Zurück