AW: AMD Ryzen 3000: X570-Lüfter sollen weniger stören als befürchtet
X570 = I/O-Die von Ryzen 3000
das hab ich leider nicht ganz kapiert, kann mir das eventuell nochmal wer erklären? Heißt das, dass das Package dann doppelt vorhanden ist (1x auf CPU + 1x auf MB)?
Exakt. Wobei laut Ian von Anandtech die I/O-Hub-Ausgabe aber in 14 nm und die I/O-Die-Variante in 12 nm hergestellt wird. Für mich reichlich unerklärlich, denn die 12-nm-Produktion stellt nur eine Optimierung/Weiterentwicklung der 14er Generation dar, man kann sogar die gleichen Masken nutzen, und diese Mischung verhindert eine flexible Verteilung der Chips. Dabei wäre diese insbesondere mit Blick auf teildefekte Exemplare interessant.
Grundsätzlich dürfte Navi PCIe 4.0 x8 reichen, ja. Generell bietet die neue Plattform auch mehr PCIe-Konnektivität als andere AM4-Plattformen zuvor. Man sollte aber beachten: Obwohl PCIe 4.0 x2 etwa gleich PCIe 3.0 x4 wäre, kann man nicht doppelt so viele PCIe 3.0-NVMe-SSDs mit voller Bandbreite an die gleiche Anzahl an Lanes anschließen. Solche SSDs brauchen nach wie vor ihre vollen 4 Lanes, wenn auch im PCIe 3.0-Modus.
Außerdem hängt natürlich auch viel vom Board ab und von den Möglichkeiten, die es bietet.
Wenn man die Anbindung der Grafikkarte auf ×8 halbier, hat man acht zusätzliche Lanes für SSDs frei und es gibt bereits ×8-Slot-auf-2×-M.2-Adapterkarten. Allerdings nützt einem das nur bei Einsatz eines X570-Boards etwas, die allesamt auch nativ mehrere M.2-Slots anbieten werden.
Im Notebook- und Embedded-Bereich würde ich aber vermehrt Einsätze von Zen2 als SoC ohne extra I/O-Hub erwarten.
Die Lautstärke ist das eine, das andere ist die Haltbarkeit.
Und die ist nunmal bauartbedingt bei kleineren Lüftern schlechter. Stellt sich dann die Frage: was passiert wenn der Lüfter nach 3 Jahren kaputt ist? Selber einen kaufen geht nicht, da nicht standardisiert (auch dank dem ganzen "Custom-Kühlkörper" drumherum).
Bieten die Boardhersteller Ersatz an? Wohl kaum. Sprich: entweder basteln, was halt dann nicht mehr ganz so toll aussieht, oder neues Board kaufen.
Ne danke! Hab mir deswegen schon vor 2 Wochen ein X470 Board gekauft. X570 können die unter den Umständen behalten.
Als vor 1,5 Jahrzehnten zuletzt aktive Mainboard-Lüfter üblich wahren, gab es ein breites Retail-Angebot und bei problematischen Serien haben die Hersteller auch kulant vorzeitig ausgefallene Exemplare ersetzt.
Deine Gehäuselüfter haben aber auch einen Durchmesser von 120 oder 140mm.
Die Lautstärke eines Lüfters kommt vorrangig von der geschwindigkeit, mit der der schnellste teil des Lüfters durch die Luft pflügt.
Wenn du jetzt einen 2400 upm-Lüfter nimmst der 50 mm Durchmesser hat ist die Geschwindigkeit des äußersten Punktes am Lüfterblatt 6,3 m/s.
Nimmste einen 140er Gehäuselüfter mit 800 UPM kommste auf 5,9 m/s.
Der Unterschied ist also nicht besonders groß oder anders gesagt von der Lautheit dürfte ein 2400er Minilüfter grob mit einem 800er Gehäuselüfter vergleichbar sein - zumindest vom reinen Luftgeräusch (Lager usw. außen vor). Klar ist die Klangcharakteristik ne völlig andere und was subjektiv als nervend empfunden wird ist wieder was ganz anderes - es geht mir nur darum zu zeigen dass man diese Mini-Chipsatzlüfter keinesfalls mit hochdrehenden Gehäuse, CPU oder Grafikkartenlüftern vergleichen kann. Ein 50 mm Lüfter kann bei 3000 upm leise sein. Ein 140er Gehäuselüfter nicht.
Wenn der 50-mm-Lüfter bei 3.000 U/min tatsächlich die Lautheit eines 140ers bei 1.000 U/min erreicht, mag er erträglich sein, aber alles andere als leise.
Aufgrund des verschobenen Frequenzspektrums wäre er aber selbst bei gleichem Schalldruck wesentlich lauter und zudem gibt es weniger mittel- und hochfrequente Umgebungsgeräusche, von denen er maskiert wird. Der Verweis MSIs auf 2.400 bis 3.600 U/min ist also noch lange keine Entwarnung, solang das Szenario nicht genau bekannt ist. Die I/O-Hub-Belastung ist schließlich nicht an Spiele gebunden und beim Surfen würden nur wenige so eine Geräuschkulisse akzeptieren.
Dafür will ich den Ingenieuren von AMD meinen größten Respekt aussprechen. Wenn man jetzt darauf blickt, ist es einfach eine Fortsetzung des Prinzips, das Ryzen so groß gemacht hat.
Aber ich kann ehrlich sagen, dass dieses Prinzip auf den Chipsatz zu übertragen, alles andere als trivial ist. Das ist eine ganz hervorragende Idee, die mit Sicherheit ebenso hervorragend belohnt wird.
Sollte AMD vielleicht sogar sämtliche Plattformen mit einer einzigen Chipsatz-Basis bestücken können? Es wäre wahrlich genial.
Hinter allen bisherigen Zen-I/O-Hubs vom A320 bis zum X399 (und ganz seltenen Epyc-Systemen mit I/O-Hub) steckt das gleiche Promontory-Silizium. Es wäre also keine Neuheit, wenn AMD einen Chip für alles nutzt. Selbst Intel hat meiner Erinnerung nach seit Einführung integrierter Speichercontroller nie mehr als zwei aktuelle I/O-Hubs gleichzeitig produziert, pro Plattform gab es maximal einen. Im Falle der Ryzen-3000-Generation besagen Gerüchte, dass die kleineren Modelle weiterhin von ASMedia, aber verzögert kommen und der X570 nur eine Notlösung war, weil der eigentlich geplante Fremd-Chip noch nicht fertig war. Sollte AMD den X570 tatsächlich inklusive Speicher-Controller und IF-Links fertigen, also geschätzte 20 bis 70 Prozent der Siliziumfläche verschwenden, wäre diese Gerücht eindeutig bestätigt.
Technisch war eine kurzfristige Implementation jedenfalls leicht machbar, denn der I/O-Hub ist bei AM4 nur eine Kombination aus PCI-E-Switch, SATA- und USB-Controllern. Das unterscheidet sich kaum von der SATA-, USB- und PCI-E-Fanout-Arbeitsweise des I/O-Dies. Man musste nur statt dem PCI-E-Root-Controller einen zuvor ausgehenden Link als Uplink definieren – je nach Architektur eine banale Firmware-Option. Überraschend ist nur die Integration von mindestens 12, frühen Gerüchten zu Folge sogar 16 SATA-Controllern sowie mehr als vier USB-Ports in diesen Chip, denn die werden von einem AM4 I/O-Die gar nicht benötigt.
Allerdings teilen die SATA-Controller ohnehin Ressourcen mit den PCI-Express-Lanes und für Epyc brauchte AMD einen I/O-Komplex mit genau diesen Fähigkeiten. Anscheinend hat man den Funktionsblock einfach von Rome zu Matisse kopiert, anstatt USB-, SATA- und PCI-E-Fähigkeiten auseinanderzudröseln und ein paar wenige mm² Zusatz-Controller zu streichen. Embedded-Einsätze von Matisse und vor allem Renoir werden's danken.