IICARUS
Trockeneisprofi (m/w)
In letzter Zeit tauchen immer wieder Themen auf, wo neu aufgebaute Computersystem zu heiß werden. Neben der verbauten Kühlung muss natürlich auch die Leistungsaufnahme mit berücksichtigt werden.
Denn die Prozessoren erreichen mit bestimmten Anwendungen wie Benchmark oder Stresstests eine sehr hohe Leistungsaufnahme und je nach Kühlung kann es hier schon etwas mit der Temperatur eng werden. Mit einem 13900K ist es in letzter Zeit auch sehr oft aufgefallen, da dieser Prozessor mit 8 P-Kerne + 16 E-Kerne schon einiges an Leistung aufbringen kann. Je nach Leistungsaufnahme kann es dann zu einem Trichtereffekt kommen, wo Wärme nicht schnell genug abgeführt werden kann.
Aus diesem Grund setze ich hier in diesem Thema bei der Leistungsaufnahme an, denn neben einer besseren Kühlung gibt es hierzu auch einige andere Lösungsansätze.
1. Undervolting des Prozessors.
Hier sei anzumerken, dass Prozessoren eine gewisse Spannung anliegen haben müssen und man nicht einfach selber bestimmen kann, einiges an Spannung zu reduzieren. Dieses Undervolting kommt auch aus einer Zeit, wo Mainboards eher zu viel Spannung angelegt haben. Grund dazu war, weil jeder Prozessor mit einer anderen Güte erscheint und so Hersteller des Mainboards sicher gehen wollen, dass alle Prozessoren darauf stabil laufen werden. Deshalb wurde damals gerne Undervolting betrieben, um die tatsächlich benötigte Spannung zu ermitteln.Das Ermitteln der Spannung unterscheidet sich hierbei nicht mit dem Vorgang, die Spannung für eine übertaktete CPU zu ermitteln. Das Vorgehen ist immer ein instabiles System zu erzeugen, damit der Punkt ermittelt werden kann, was der Prozessor an Spannung minimal anliegen haben muss. Denn es kann immer nur eine Instabilität getestet werden, keine Stabilität.
Detailliert werde ich auf dieses Thema jetzt nicht eingehen, da es etwas aufwändig ist und auch einiges an Zeit und Tests beansprucht.
Ein System was instabil ist, muss sich auch nicht gleich damit zeigen, es kann sogar sein, dass Windows ganz normal läuft und nur eine gewisse Leistungsspitze zu einer Instabilität führen kann. Ein instabiles System kann sich auch mit Benchmark zeigen, sobald weniger Punkte damit rauskommen. Grund dazu ist, weil ein Prozessor dann Fehler erzeugt, was im Gegenzug wieder korrigiert werden muss und dieses Leistung und Punkte kostet.
In meinem Fall habe ich einiges versucht und am ende festgestellt, dass mein Mainboard hierzu bereits die Spannung sehr gut optimiert und alles, was ich selbst hierzu versucht, habe zu einem instabilen System führte.
Mit MSI kann diese Autospannung sogar noch selbst etwas nachgestellt werden, was im Grunde auch ein UV ist.


Je nach Stufe wird mehr oder weniger Spannung gesetzt.
Allgemein ist hierzu halt zu sagen, dass wenn der Prozessor bereits optimal läuft, alles dazu sich ggf. negativ zeigen wird. Man kann daher nicht sagen, ich nehme jetzt einfach 100 MV weg, denn in einem Test von mir lief mein System wie ein Sack Kartoffeln, Anwendungen starteten nicht mehr schnell oder verhielten sich seltsam. Ein instabiles System muss sich daher nicht direkt mit einem Bluescreen bzw. einem Blackscreen zeigen.
Mit einem Motor wird man auch nicht einfach sagen können... Du bekommst jetzt 1 Liter weniger Sprit, denn dann wird der Motor ggf. auch nicht mehr gut und sauber laufen. Ganz davon abgesehen ist es je System immer von der Güte des Prozessors abhängig und das verwendete Mainboard kann hier auch was mit ausmachen.
2. Leitungsaufnahme (in Watt) begrenzen.
Im Bios gibt es dazu eine Einstellung, womit 1. eine kurzzeitige Leistung begrenzt werden kann und 2. eine Langzeit Leistungsgrenze. Es kann auch bestimmt werden, wie viel Zeit von 1 auf 2 verstreichen soll.Beispiel:
- Kurzzeit: 241 Watt
- Langzeit: 125 Watt
- Zeit: 56 Sekunden
3. Begrenzen der Leistung/Leistungsaufnahme per Temperatur.
Es kann auch eine bestimmte Grenze per Temperatur gesetzt werden. Sobald eine bestimmte eingestellte Temperatur erreicht wird, wird der Prozessor mit dem Takt heruntergehen, damit eine bestimmte Temperatur nicht überschritten wird.Beispiel:


Normalerweise steht diese Option auf Auto, was 100 °C als Limit setzen wird.
In einem Test habe ich diese Grenze auf 75 °C gesetzt und siehe da, mein Prozessor taktet nun in diesem Testlauf mit 75 °C herunter.
4. Begrenzen der Leistung/Leistungsaufnahme per Multiplikator.
Wer sich ein Z-Board kauft, der kann natürlich neben dem OC auch UC betreiben.
Bedeutet, satt zu Übertakten, Untertakten.
Das geht mit dem Turbo Boost, aber auch mit einer festen Rotation.
Beispiel:
In diesem Beispiel habe ich mit Plus-Werte übertaktet.
Aber das Ganze geht auch in die andere Richtung, mit Minus-Werte.
Hintergrund ist, dass dann auch eine geringere Spannung angesetzt werden kann. In einem Test von mir habe ich mein System so unter taktet, sodass statt 4,9 GHz nur noch 4,7 GHz auf alle P-Kerne anlagen. Dadurch hatte ich nur noch eine Spannung unter Last von 1,160v statt 1,270v anliegen.
Anmerkung: Mit dem Turbo Boost laut dem Bild, wird immer der niedrigste Wert mit Last auf alle Kerne als max. anliegender Takt gelten. Es gibt da aber noch mehr Optionen, z.B. jeden Kern selbst mit dem gewünschten anliegenden Takt zu bestimmen.
Das sind meine Tipps und Tricks dazu, weitere Tipps andere User sind erwünscht!

In meinen Beispielen sind Screenshots mit meinem MSI Board vorhanden, aber andere Hersteller werden dieselben Optionen mit beinhalten. Möglicherweise muss man diese aber suchen, da sie ggf. anders benannt sein können. Daher sind auch Screenshots anderer User erwünscht, die hierzu ggf. auch Beispiele mit ihren Mainboards einstellen können.
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