6,2 Millionen funktionale Analphabeten in Deutschland - hat unser Bildungssystem versagt?

Salve,

meiner persönlichen Meinung nach, liegt und lag das schon immer am Elternhaus und deren Förderung, ausgenommen schlechte Gene oder Krankheit.
Ich bin schon in Haushalten (bildungsfern) mit Kindern gewesen, wo es kein einziges Buch gab, nicht mal einen Comic.

Wenn man das ändern will, geht das nur über Zwang, mit Ganztagsschule, sowie Sport, musikalischer und künstlerischer Erziehung etc. Ich habe diese Theorie schon mit 19 Lebensjahren vertreten, allerdings nähert sich das dann, natürlich ohne politischen Hintergrund oder Einflussnahme, vom Zwang her gesehen, dem 3. Reich oder der DDR an.
Nach meiner festen Überzeugung kann man dem nur Herr werden, in dem alle Kinder, aber hier vorwiegend Kinder aus bildungsfernem Elternhaus, so wenig Zeit zu Hause verbringen wie möglich, um woanders (öffentlich) gefördert zu werden.

Ist harter Tobak, aber ich sehe es so!
 
Also da muss man aber schon verdammt schlechte Gene haben, wenn man nicht dazu imstande ist, Lesen und Schreiben zu lernen.:what:
 
Ich habe da keine Statistik zu, aber es gab ja schon immer Förderschulen, die auch IQ Ermittlung nach verschiedenen Methoden durchgefüht haben und ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung fällt da durchs Raster, man spricht von einer Lernbehinderung von 70-84 (100 ist der Durchschnitt). Diese Aussage und auch die Methoden sind garantiert nicht seelig machend, aber es gibt Leute mit eben gesagten schlechten Genen, die eine leichte, mittlere oder schwere Lernbehinderung, durch eben solche Gene haben.

Edit: Oder andere Dinge, die durch "verschulden" oder auch nicht verschulden der Mutter in der Schwangerschaft schief gelaufen sind.

Rauchen, Trinken und vor allen dingen Drogenkonsum, können natürlich während der Schwangerschaft, auf das spätere Lernverhalten/Lernfähigkeit Einfluss nehmen.
 
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Ich habe es zu spät ergänzt, aber es gibt wohl wirklich auch Leute, die sind von Natur aus, weniger begabt, ohne das in der Schwangerschaft wohl etwas "schief" gelaufen ist, das ist aber wie gesagt sehr selten.
 
Äh, auch wenn ich Pauschalisierungen gerade in der Angelegenheit nicht gutheiße - aber betrachte bitte dann auch den Bevölkerungsanteil zwischen deutschen Muttersprachlern und solchen mit Migrationshintergrund.
Das Problem potenziert sich ja mit der Zeit. Wenn die Eltern oft nicht richtig Deutsch können, siehts mit dem Nachwuchs auch nicht so dolle aus.
Das wurde in der Studie bereits berücksichtigt. Knapp mehr als die Hälfte sind Muttersprachler. Demnach etwas weniger Emigranten.

Man muß auch nicht so tun als wäre das ein Ausländerproblem im Allgemeinen.
 
Das wurde in der Studie bereits berücksichtigt. Knapp mehr als die Hälfte sind Muttersprachler. Demnach etwas weniger Emigranten.
In der Quelle ist leider nicht die Studie oder eine Zusammenfassung verlinkt - ich wollte eher darauf hinaus, dass wohl kaum ganze 47,4% aller hier lebenden Menschen nicht deutsche Muttersprachler sind.
Ich halte es schon für rein logisch, dass der Anteil an Leuten mit Migrationshintergrund und mit Problemen bei der deutschen Sprache höher ist wie bei deutschen Muttersprachlern (weil Menschen ohne Deutsch als Muttersprache definitiv deutlich in der Unterzahl sein dürften (laut Wikipedia sprechen hierzulande ca. 76 Millionen bzw. ca. 90% der Menschen Deutsch als Muttersprache) dennoch aber fast die Hälfte der Problemfälle ausmachen).

Gewiss, es ist jetzt nichts Schlimmes oder Unnormales, ich hätte wohl auch ähnliche Probleme wie z.B. mit Englisch - ich halte es schon fast für ein Talent, eine zweite Sprache richtig gut zu verstehen und auch sprechen/schreiben zu können.
Ist jetzt natürlich die Frage, ab wann man von Analphabetismus spricht. Für den Alltag und Beruf tuns meine Englischkenntnisse völlig, aber würde ich in ein entsprechendes Land ziehen, hätte ich wohl im Alltag echte Probleme.

Genau an der Stelle sehe ich das Problem: Genauso wenig wie ich in der Lage bin fließend Englisch zu sprechen und auch lange, komplizierte Texte perfekt zu verstehen erwarte ich von Leuten ohne Deutsch als Muttersprache, fließendes perfektes Deutsch sprechen/lesen/schreiben zu können. Aber die Bewältigung des Alltags in der üblichen Landessprache wo man lebt sollte möglich sein, weil das in vielerlei Hinsicht eine Grundvoraussetzung für Teilhabe an der Gesellschaft ist. Knappe drei Millionen Menschen, bei denen die Integration alleine schon an der Sprache scheitern könnte, sind ein echtes Problem - und denen muss geholfen werden.
 
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Ich glaube hier wird etwas missverstanden!
Funktionales Analphabetum bedeutet in KEINER Sprache wirklich lesen und schreiben zu können, das hat rein gar nichts mit der Muttersprache zu tun oder mit der deutschen Sprache!
Wenn Jemand eine Sprache beherrscht und darin lesen und schreiben kann, kann man ihn unmöglich als Analphabeten oder funktionalen Analphabeten bezeichnen.

Wenn du mich morgen in Russland oder irgendwo in Arabien aussetzen würdest, bin ich dort vollkommen aufgeschmissen, da ich weder kyrillische noch arabische Schriftzeichen beherrsche, deshalb bin ich wie du dich anhand meiner Posts, selber überzeugen kannst, kein Analphabet oder funktionaler Analphabet.
 
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In der Quelle ist leider nicht die Studie oder eine Zusammenfassung verlinkt - ich wollte eher darauf hinaus, dass wohl kaum ganze 47,4% aller hier lebenden Menschen nicht deutsche Muttersprachler sind.
Ich halte es schon für rein logisch, dass der Anteil an Leuten mit Migrationshintergrund und mit Problemen bei der deutschen Sprache höher ist wie bei deutschen Muttersprachlern (weil Menschen ohne Deutsch als Muttersprache definitiv deutlich in der Unterzahl sein dürften (laut Wikipedia sprechen hierzulande ca. 76 Millionen bzw. ca. 90% der Menschen Deutsch als Muttersprache) dennoch aber fast die Hälfte der Problemfälle ausmachen).
Bei Migranten ist der Anteil absolut natürlich höher.

Gewiss, es ist jetzt nichts Schlimmes oder Unnormales, ich hätte wohl auch ähnliche Probleme wie z.B. mit Englisch - ich halte es schon fast für ein Talent, eine zweite Sprache richtig gut zu verstehen und auch sprechen/schreiben zu können.
Ist jetzt natürlich die Frage, ab wann man von Analphabetismus spricht. Für den Alltag und Beruf tuns meine Englischkenntnisse völlig, aber würde ich in ein entsprechendes Land ziehen, hätte ich wohl im Alltag echte Probleme.

Genau an der Stelle sehe ich das Problem: Genauso wenig wie ich in der Lage bin fließend Englisch zu sprechen und auch lange, komplizierte Texte perfekt zu verstehen erwarte ich von Leuten ohne Deutsch als Muttersprache, fließendes perfektes Deutsch sprechen/lesen/schreiben zu können. Aber die Bewältigung des Alltags in der üblichen Landessprache wo man lebt sollte möglich sein, weil das in vielerlei Hinsicht eine Grundvoraussetzung für Teilhabe an der Gesellschaft ist. Knappe drei Millionen Menschen, bei denen die Integration alleine schon an der Sprache scheitern könnte, sind ein echtes Problem - und denen muss geholfen werden.
Deswegen würde ich auch nur auswandern wenn ich die dortige Muttersprache gut-sehr gut beherrsche. Es sei denn man ist wirklich gezwungen auszuwandern oder zu fliehen.
Dann muß man die Sprache dort lernen.

Ich glaube hier wird etwas missverstanden!
Funktionales Analphabetum bedeutet in KEINER Sprache wirklich lesen und schreiben zu können, das hat rein gar nichts mit der Muttersprache zu tun oder mit der deutschen Sprache!
Bei Wikipedia steht auch
Auch in vielen Industrieländern gibt es sogenannte funktionale Analphabeten, obwohl diese den Besuch eines allgemein zugänglichen Bildungssystems vorweisen können, die dort mehr oder minder mangelhaft erlernten Fähigkeiten aber zwischenzeitlich wieder teilweise oder vollständig verlernt haben.
Quelle: Analphabetismus – Wikipedia

Ich denke manchmal läßt es sich auch schwer von der Legasthenie abgrenzen, bzw es können geistige Defizite dafür verantwortlich sein.
Wobei Legastheniker ja keine verminderte Intelligenz haben und in anderen Bereichen sehr gut sein können.
Oder sogar ihre Defizite irgendwann überwinden können.

Ein reiner Analphabetismus ist auf jeden Fall vom nicht erlernen der schriftlichen (Muttersprache) abhängig. Und tritt vermehrt in 3. Welt Ländern auf.
Wenn du mich morgen in Russland oder irgendwo in Arabien aussetzen würdest, bin ich dort vollkommen aufgeschmissen, da ich weder kyrillische noch arabische Schriftzeichen beherrsche, deshalb bin ich wie du dich anhand meiner Posts, selber überzeugen kannst, kein Analphabet oder funktionaler Analphabet.
Dabei ergeht es mir genauso.

Ich kann eigentlich auch nur noch mittelmäßiges Schulenglisch. Wobei ich Texte sinngemäß eher übersetzen/verstehen kann als hören/sprechen. Da mir schlicht die Übung fehlt.
Früher stand ich mal in der Schule 1-2 in Englisch.
 
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Wenn die Eltern oft nicht richtig Deutsch können, siehts mit dem Nachwuchs auch nicht so dolle aus.

Die Kinder lernen Deutsch aber auf natürlichem Wege -- in der Schule, durch soziale Kontakte.
Wenn du den Kindern das verwehrst, werden sie natürlich auch kein Deutsch lernen und bleiben auf dem Niveau der Eltern.
 
Ich habe die vorherigen Beiträge nicht gelesen und beziehe mich jetzt nur auf das Thema "6,2 Millionen funktionale Analphabeten in Deutschland - hat unser Bildungssystem versagt? "

Meine Antwort: Ja

Alleine schon die Kinder in der Weise zu lehren, dass sie alles so schreiben sollen, wie sie es sprechen, ist dafür mit verantwortlich.
Ich kenne einige Kinder, die so unterrichtet wurden und die selbst in den höheren Klassen immer noch nicht richtig schreiben können.
Wie auch, wenn sie ja beigebracht bekommen haben, einfach so zu schreiben, wie sie denken.

Ich weiß nicht, was an dem Unterricht, der jahrzehntelang funktioniert hat, auf einmal so falsch war.

Neben dem Bildungssystem gibt es aber auch weitere Gründe. Die Kinder kommen ja heutzutage bereits mit 3 Jahren in Berührung mit Medien und werden teilweise einfach vor den Tablets oder TVs geparkt.
Später kommen dann noch Dinge dazu wie Whatsapp und Co, wodurch die Sprache ja auch extrem gekürzt wird.
Wenn man mal Jugendliche belauscht, bekommt man das kalte Grausen. "Ey gehen wir später Pizza" "Komm lass uns Kino"...
Jugendsprache gab es früher auch schon. Da wurden aber oft neue Wörter erfunden und nicht weggelassen.
 
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Neben dem Bildungssystem gibt es aber auch weitere Gründe. Die Kinder kommen ja heutzutage bereits mit 3 Jahren in Berührung mit Medien und werden teilweise einfach vor den Tablets oder TVs geparkt.
Später kommen dann noch Dinge dazu wie Whatsapp und Co, wodurch die Sprache ja auch extrem gekürzt wird.
Wenn man mal Jugendliche belauscht, bekommt man das kalte Grausen. "Ey gehen wir später Pizza" "Komm lass uns Kino"...
Jugendsprache gab es früher auch schon. Da wurden aber oft neue Wörter erfunden und nicht weggelassen.
Naja, auch zu meiner Zeit (frühe 90´er Jahre) gab es den "Ey, voll krass Alter!" Jugendslang . Da gab es noch gar kein Internet und Whatsapp.;)
 
Die Entwicklung zeigt, dass die Menschen versagen und nicht das Bildungssystem.

Das wir in Europa einen gewissen Luxus erleben, wohingegen es in anderen Regionen ums Überleben geht sollte ja bekannt sein. Die damit einhergehende Verblödung ist vorprogrammiert, denn die Made im Speck hat nur gelernt zu konsumieren.
 
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst... ;)

Wenn es nämlich immer noch so gemacht wird bei der Erhebung wie in der Vergangenheit, dann zählt auch der zu den Analphabeten, der keine Grundrechenarten beherrscht...richtig gehört, so ist das in Deutschland...
Du kannst noch so gut fließend deutsch sprechen, wenn du nicht 2 und 2 zusammen zählen kannst, biste ein Analphabet! :D

mfg
 
Wenn es nämlich immer noch so gemacht wird bei der Erhebung wie in der Vergangenheit, dann zählt auch der zu den Analphabeten, der keine Grundrechenarten beherrscht...richtig gehört, so ist das in Deutschland...
Du kannst noch so gut fließend deutsch sprechen, wenn du nicht 2 und 2 zusammen zählen kannst, biste ein Analphabet! :D

mfg
Ist 2+2 nicht 5?:D

Spaß beiseite. Das ist mir neu!;)
 
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