AW: Nach Halle-Attentat: FDP gegen Generalverdacht von Spielern und für mehr Förderung
Auch hier wird mal wieder von einigen Teilnehmern nur schwarz und weiß gesehen. Seehofer, über den brauchen wir doch gar nicht zu reden. Und die FDP ebenso wenig. Thema sollte aber auch an dieser Stelle sein, dass das Internet von Hetzern, meist sogar im demokratischen Dress und gar nicht so offensichtlich rechts, genutzt wird, um Stimmung zu machen. Diesen Weg haben übrigens auch die Linken für sich entdeckt. Die Folge: extreme Meinungen, die früher keine Chance auf Aufmerksamkeit gehabt hätten, werden heute offen im Internet diskutiert. Und da spielt selbstverständlich auch die Gamerszene eine gewisse Rolle, die auch nicht wirklich für intelligente und geistig durchdringende Ideen bekannt ist, Ausnahmen ausgenommen.
Ich erinnere mich an die vielen Diskussionen, wenn es bei Shootern mit Beteiligung der Wehrmacht darum geht wie toll doch die Wehrmacht war und nicht alle beteiligten Nazis waren. Und alle immer auf der bösen Wehrmacht rumhacken. Das ist nur ein Beispiel, ich will mich gar nicht auf dieses unsägliche Thema "Wehrmacht" einlassen. Dennoch fällt auf, dass offensichtlich rechte Gedanken die Weite des Internets uneingeschränkt passieren können. Oder wie oft habe ich unglaubliche Kommentare im Chat bei Battlefield gelesen. Es ist beschämend! Und alle sind natürlich Demokraten. Die wirklich Extremem profitieren von diesem Diskurs massiv. Und mit Terrorismus wird die extrem-rechte Szene ja leider immer noch nicht ernsthaft in Verbindung gebracht. Aber wenn im Internet und eben auch in Teilen der Gamerszene faschistisches Gedankengut unkontrolliert herumwabern kann,egal ob ernst geneibt oder nicht, dann ist da was ganz und gar nicht in Ordnung. Impulse zu kranken Ideen kommen doch nicht allein aus dem Kopf eines einzelnen kranken Menschen, sondern auch aus der Schwarm-"Intelligenz" des Internets bzw. der Medien. Bevor ich nicht den 11.9.2001 am Fernseher live miterlebt habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Leute n Flugzeug in so ein Gebäude fliegen lassen könnten. Nun kann ich mir seit bald 20 Jahren den Mist aus jedem Winkel immer wieder anschauen und kann mir meine eigenen Gedanken machen. Und genauso ist das mit den Amokläufen. Das unkontollierte Internet birgt all diese Gefahren für labile Menschen. Wenn also irgendein Witzbold irgendein rassistischen Mist im Chat eines Spiels oder Forums dahinbläht, nehmen das tatsächlich manche ernst bzw. sie denken, es wäre "schon ok...".
Fazit: die Welt ist grau, schwarz und weiß ist Illusion. Und so albern Seehofer auch klingen mag, das liegt schon an seiner Person, hat er im Kern nicht unrecht. Aber vielleicht sollte man schon den Schritt gehen, das Internet mehr zu überwachen, um extremen Gedankengut die Bühne zu nehmen. Dafür würden allerdings auch viel höhere Strafen nötig sein. Denn ein Attentat ist ja nur ein sehr extremes Ergebnis eines verseuchten Diskurses einer angeblich demokratischen Zivilgesellschaft, in der faschistische Ideen wieder ein Chance haben. Und das betrifft ja nicht nur Deutschland. Die "Killerspiele" selbst haben damit überhaupt nichts zu tun. Aber für einen kranken, verseuchten Menschen sicherlich n gutes Trainingsgelände.
Meine Bitte, lasst euch nicht von diesen irrelevanten Mikrothemen(@Topic) verwirren. Die Probleme stecken viel tiefer.