Kannst du mal ein paar diese Urhebervertreter nennen? Bereiche? Wer genau sind diese "schwachen/kleinen" Urheber, die YouTube eine 0 Euro Lizenz gegeben haben?
Leistungsschutzrecht: VG Media knickt ein und erzielt Last-Minute-Einigung mit Google – GoogleWatchBlog
EINIGUNG IM LEISTUNGSSCHUTZRECHT: Verlage geben im Streit mit Google nach - taz.de
Leistungsschutzrecht fuer Verlage: Aus der „Lex Google“ ist eine „Lex Garnix“ geworden - Medien - FAZ
Google einigt sich mit belgischen Zeitungsverlagen - SPIEGEL ONLINE
Mit de facto Monopolisten wie Google können nur andere Monopolisten wie die GEMA faire Bedingungen aushandeln.
Ich handle genauso wie du aber ich denke anders. Die Proteste der Gelbwesten in Frankreich haben gezeigt das der Bürger noch was bewegen kann. Leider braucht es dazu scheinbar zig tausend Menschen die regelmässig auf die Straße gehen und auch vor Gewalt und Zerstörungswut nicht zurüchschrecken. Dummerweise stecke ich in einem anstrengenden Job, muss eine Familie ernähren, verabscheue Gewalt und mir mögliche Mittel wie Unterschriftensammlungen und Petitionen nützen nichts. Was soll ich also tun als normaler Bürger ?
Resignieren so wie du .. ich fühle mich nicht gut dabei aber weiter weiß ich auch nicht
Ausreichend große Proteste haben auch ohne Gewalt Erfolg. Zum Beispiel führten Demonstrationen zum Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Atomausstieg oder zur Petition über Stuttgart 21. Es ist aber schwer, so viele Wähler
für eine Sache in Bewegung zu setzen. "Dagegen" ist leichter, wie der chaotische Haufen der Gelbwesten oder die EU-Gegner in England beweisen, aber ohne klares Ziel ergeben sich keine klaren Ergebnisse. Im Falle von Artikel 13 kamen die Protest insgesamt zu spät und waren zu klein. Man vergleiche sie zum Beispiel mit S21, wo sehr viel mehr Menschen auf der Straße waren, diese letztlich aber nicht die Mehrheit repräsentierten.
Dann erklär mir mal bitte, wie die ganzen kleinen Webseiten jetzt Lizenzverträge mit allen Urhebern abschließen sollen?
Die kleinen Webseitenbetreiber können das nicht und müssen bestenfalls teure Pauschallizenzen mit den Verwertungsgesellschaften abschließen. Große Konzerne haben dieses Problem nicht, genau deswegen profitieren Google und Facebook von der neuen Regelung, die Konkurrenten vom Markt ausschließt.
Kleine Hobby-Urheber, die ihre Inhalte nicht kommerziell verbreiten, sind übrigens nicht von Bedeutung. Wer sein Video selbst bei Youtube hochlädt, räumt Google gemäß AGB automatisch umfangreiche Nutzungslizenzen ein. Andere Plattformen sehen sogar eine automatische Übertragung des Copyrights vor, was aber im deutschen Urheberrecht gar nicht möglich ist. Es geht allein um geschütze Inhalte, die von Dritten hochgeladen werden und das setzt in der Regel eine gewisse (kommerzielle) Bedeutung der Inhalte voraus.
Also, vielleicht werde ich ja langsam alt, aber ich kenne noch ein Internet ohne Youtube und Co., in dem man schon mangels Bandbreite nicht nennenswert etwas hochladen konnte. Sprich, das Internet wie ich es kenne, pfeift auf Uploadfilter.
Aber: Das Ganze greift natürlich nicht nur für Uploads einzelner Dateien, sondern für den kompletten Upstream. Gerade bei Textbeiträgen ist die Redundanz wahnsinnig hoch. Auch Texte sind natürlich urheberrechtlich geschützt, aber Texte haben keine Logos, keine Wasserzeichen etc., anhand derer man beispielsweise bei Videos noch automatisch erkennen könnte, dass es geraubmordkopiertes Material ist. Sprich, der Filter-Algorithmus muss die kompette Vorlage kennen, um sie in Kopie zu finden und die Möglichkeit für Veränderungen ist enorm umfassend - man kann beispielsweise bestimmte wiederkehrende Zeichen (-ketten) durch andere ersetzen und damit einen inhaltlich gänzlich anderen Text (oder kompletten Bogus) herstellen und als Empfänger mittels simplen Seek&Replace trotzdem den ursprünglichen Text herstellen.
Das ist auf Seiten der Filter ein Kampf gegen Windmühlen und auf Seiten der Nutzer sehr simpel, da es Plugins geben wird, die aus dem Bogus automatisch den ursprünglichen Inhalt rekonstruieren. Und weil heute praktisch jeder private Rechner genug Rechenleistung hat, lässt sich Ähnliches sogar für größere Datenmengen erledigen. Dann kann der Uploadfilter verschlüsselte Videos und Warez nur durchwinken, die der Downloader on-the-fly wieder entschlüsselt. Und selbst wenn de Filter den Schlüssel kennt: Bei kontextueller Verschlüsselung ist das Ergebnis praktisch nicht mehr der geschützte Inhalt, also auch nicht geschützt und es fehlt die gesetzliche Handhabe.
Ganz großer Sport. Die Einzigen, für die das Internet ärmer an rechtlich nicht einwandfreiem Content wird, sind diejenigen, die nicht in der Lage sind, ein Programm, eine App oder eine Browsererweiterung zu installieren. Und das schaffen heutzutage bekanntlich sogar Opa Heinrich und Oma Hulda, sofern sie nicht im EU-Parlament sitzen.
Auch in 56k-Zeiten gab es Uploader. Ich erinnere an Kazaa, Napster & Co und zahlreiche kleine Webseiten mit urheberrechtlich geschützten Bildern. Die große Gefahr bei Upload-Filtern ist, dass sie extrem weit gefasst werden, um auch stark veränderte Inhalte zu erkennen. Denn der Plattform-Betreiber haftet künftig für erfolgreich hochgeladene illegale Inhalte, aber fehlerhaft geblockte legale Inhalte sind ihm egal. Ambitionierte Raubkopierer werden trotzdem einen Weg finden, zumal Server außerhalb der EU nicht unter die neue Rechtssprechung fallen. Aber das Angebot freier Austauschplattformen innerhalb der EU wird beeinträchtigt.
Manche hier sollten sich einer Sache bewusst sein. Man wird im Mai die (neuen) EU Abgeordneten wählen können, dass ändert aber nichts mehr daran, dass die Artikel 11-13 trotzdem umgesetzt werden müssen. Dabei ist es egal, ob der Abgeordnete ursprünglich dagegen war: Nun wird er gezwungen. Die EU Richtlinie ist da und muss nun National in Gesetze gemeisselt werden, ob man nun will, oder nicht.
Man kann die CDU Abgeordneten abwählen, letzten Endes bringt das eben nichts, null, nada, nijente, nix. Den einzigen Schaden den sie haben werden sind, dass sie weniger Geld im Monat haben werden - aber auch dafür wird sich mit Gewissheit alternativen offenbaren.
Diese Abstimmung war nicht die letzte, die im EU-Parlament stattfinden wird. Es war nicht einmal eine besonders wichtige, wenn man die großen Probleme unserer Zeit betrachtet. Im Mai kann jeder dafür sorgen, dass seine Sichtweisen bei künftigen Entscheidungen mehr Gewicht haben und beispielsweise die von Großkonzernen weniger.
Der Rechtsextremismus ist deutlich gefährlicher, wie auch der Amoklauf in Neuseeland sowie vor einigen Jahren in Norwegen zeigt. Dazu kommen in Deutschland Gruppen wie NSU, Gruppe Freital, Revolution Chemnitz.
Einen linken Amoklauf hab ich noch nicht gesehen. Zumal die meisten linken/grünen eher pazifistisch sind und mir da auch kein ziviles Ziel einfallen würde.
Dazu kommt halt noch der Islamismus, der aber zahlenmäßig von den Anhängen in Deutschland deutlich geringer vertreten ist. Gibt nicht mal eine bekannte muslimische Partei.
Extremismus ist über Gewaltbereitschaft definiert und auch wenn heutige Linksextreme nur Schaden an Sachen anrichten, ist das nicht "pazifistisch". (Aber sicherlich besser als Gewalt gegen unbeteiligte Menschen durch Rechtsextreme.)
Ich finde die idealisierte Darstellung des Internets hier echt verwunderlich.
Fakt ist, es wird mit dem Daten und geistigem Eigentum von vielen Millionen erwirtschaftet, ohne das die eigentlichen Rechteinhaber davon auch nur einen müden Cent sehen.
Auf Facebook und Youtube werden Inhalte tausendfach kopiert und die Rechteinhaber haben faktisch keine Möglichkeit dagegen vorzugehen.
In der Zwischenzeit verdienen Google und Facebook genau mit diesen Daten Millionen und zahlen dafür noch nicht mal Steuern.
So sieht aktuell die Realität aus.
Den Aufschrei wegen der Uploadfilter verstehe ich echt nicht. Non-Profit Organisationen wie Wikipedia sind von den Regelungen ausdrücklich ausgenommen. Das "freie" Internet ist und bleibt frei.
Hier geht es um die kommerzielle Nutzung von Inhalten. Nachzulesen in Artikel 2.
Ich glaube auch nicht, dass große Firmen wie Google und Facebook am Ende auf Uploadfilter setzen werden. Man wird sich wahrscheinlich mit den Verwertungsgesellschaften über Lizenzen einigen, so wie es außerhalb des Internets Gang und Gebe ist.
Falls doch Uploadfilter eingesetzt werden die zu restriktiv sind, dann werden die User einfach auf Non-Profit Plattformen ausweichen. Ganz einfach. Die Menschen werden ihr Verhalten nicht ändern.
Damit würde die wirtschaftliche Grundlage von Google und Facebook wegbrechen. Deshalb wird man zähneknirschend einen Teil des Kuchens abgeben.
Wenn die das nicht hinbekommen, dann wird der kleine Benjamin sich halt eine andere Plattform suchen um seine Star-Ware-Parodien zu teilen.
Das die wirtschaftliche Grundlage von zahlreichen "ehrlichen" News-Websiten bedroht ist die sich einfach per Crawler ihren Inhalt zusammen klauen und ihre eigene Werbung schalten tut mir furchtbar Leid.
Als einer der Urheber, dessen Inhalte im Internet illegal verbreitet werden, aber auch als Mitarbeiter eines Unternehmens, dass mit kommerziellen Inhalten im Internet Geld verdient, kann ich nur wiederholen:
Die neue Richtlinie wird das Geschäftsmodell von Google und Facebook nicht einschränken. Wenn statt 1.000.000.000 Stunden Videomaterial jeden Tag nur noch 100.000.000 hochgeladen werden, merkt kein Youtube-Nutzer einen Unterschied. Eventuell erwachsen den beiden Riesen sogar neue Einkünfte, weil sie ihre Filtertechniken an andere vermieten. Leiden werden Nutzer-orientierte, kleinere Angebote. Jedes Forum, über dem ein Werbebanner platziert wurde, ist rechtlich ein "kommerzielles Angebot". Jeder Blog, der auf einer werbefinanzierten Plattform läuft, ist auf einen kommerziellen Anbieter angewiesen. Aber nur wenige haben die Ressourcen für funktionierende Upload-Filter und ohne diese steht man in zwei Jahren mit einem Bein im Knast respektive im Ruin. Da reicht schon eine einzige Klage von einem großen Musik- oder Filmkonzern aus.
Nein, das ist kein Fakt. Das ist das, was die Verwertungsgesellschaften uns nur immer und immer wieder versuchen einzubläuen. Aber durch Artikel 12 werden Urheber jetzt sogar weniger verdienen.
Sehr viele Künstler, Influencer, Let's player, ect. sind durch solche Platformen erst groß geworden, wenn ihr Inhalt jetzt von Algorithmen fälschlicherweise blockiert wird, dann bekommen sie nichts.
Das hat ganz andere Gründe und fordert andere Lösungen, an denen unsere Politiker nicht interessiert sind.
Doch wird es. Denn nur ein geringert Teil ist Mitlgied einer Verwertungsgesellschaft. Wie soll sich Youtube von Millionen von Menschen Lizenzen besorgen, die eigene Musik, Filme, Animationen, Reviews, ect. machen? Auch die sind Urheber ihrer Videos. Dieses Urheberrecht wurde einzig und allein dafür gemacht, um den großen noch mehr Geld zu geben und Verwertungsgesellschaften über Wasser zu halten. Schau dir mal an, von wem diese Gesetzt Unterstützung bekommen hat. Es ist kein Zufall, dass vor Allem Springer, GEMA und co davon profitieren. Vor allem kleineren wird es schaden.
Wie soll das denn funktionieren? Wie sollen die Serverkosten und Mitarbeiter bezahlt werden? Wie sollen Künstler noch Geld verdienen, wenn sie auf Dienste ausweichen muss, die kaum einer kennt?
Meinst du damit unsere Presse?
Artikel 12 erlaubt zwar künftig wieder die Ausschüttung von Verwertungseinnahmen an die Verlage, fordert diese aber nicht zwingend. Was daraus wird, entscheidet über die nächsten zwei Jahre der Bundestag im Anschluss – ihr kennt eure Abgeordneten?
*politische Stimmungsmache im eigenen Sinne. Böser Redakteur. #Lügenpresse*
Zitat aus der Richtlinie:
‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service
whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large
amount of copyright protected works or other protected subject-matter uploaded by its users
which it organises and promotes for profit-making purpose
Nach meiner Auffassung fällt das Forum genau nicht darunter, da hier die Beiträge im Hinblick auf Profitmaximierung weder organisiert noch beworben werden.
Das gilt für YouTube und Facebook.
Aber genaueres werden wir erst wissen, wenn die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wurde.
Der Übergang zwischen einer reinen sharing-Plattform und einem Forum ist fließend. Bekannte Image-Boards, deren Geschäftsmodell klar auf Raubkopiererei in großem Stil basiert, nutzen zum Beispiel nur Funktionen, die auch unser Forum bietet. Da die gleichen Parteien, die jetzt die Richtlinie durchgebracht haben, im nächsten Schritt die nationale Umsetzung übernehmen, ist ein "besser zuviel als zuwenig" Gesetz zu erwarten, ohne Ausnahmen für Foren oder Blogging-Plattformen.
Beispiel: Du erstellt eine Filmkritik und verwendest zur Darstellung Szenen aus eben diesem Film und auch Szenen aus anderen Filmen. Wie soll jetzt ganz generell vom Plattformbetreiber bewertet werden, wann eine Urheberrechtsverletzung stattfindet? Wie soll das ein Computerprogramm bewältigen?
Das Zitatrecht macht klare Längenvorgaben, die sich technisch berücksichtigen lassen, wenn die Plattformen ein Interesse daran haben. Schwieriger: Du stellst eine Szene als Fan-Projekt oder Parodie nach und der Filter ist so eingestellt, dass er auch stark verfremdete Originale erfasst. Gänzlich unmöglich sind künftig Adaptionen wie Lord of the Weed oder Sinnlos im Weltraum, die zwar niemandem Schaden und viele Leute unterhalten haben, aber letztlich illegale Kopien von Bildmaterial sind.