Upload-Filter: Heute entscheidet sich, ob Artikel 13/17 Wirklichkeit wird

Lies den Rest meines Beitrages und picke dir nicht nur das heraus, was dir passt.

Meinetwegen müssen große Betriebe eben auch besser kontrolliert werden und nachbessern. Heißt immer noch nicht, dass die EU zu viele gute Metzger kaputtmacht, sondern nicht genug schlechte Mast- und Schlachtbetriebe. Ich bin da seit Ewigkeiten für weniger Subvention und schärfere Auflagen.
 
Ich sehe hier erstmal gar kein Beispiel von YouTube, wonach ich ja gefragt hatte. Aber auch hier, nachdem ich es kurz überflogen hatte (das Thema war "damals" ja mal regelmäßig in den Medien), als Google den Verlagen angeboten hatte ihre Inhalte komplett aus den Suchergebnissen/News auszuklammern (zu "filtern"), hat sich quasi jeder dagegen entschieden. Man wollte nicht außen vor stehen, man wollte [zu Recht!] einfach nur etwas vom Umsatz abhaben.

Mit welchem Teil von Alphabet verhandelt wird, ist natürlich Medien-spezifisch. Für VG Wort und Print-Verlage ist Google naturgemäß wichtiger als Youtube. Letzteres interessiert GEMA und prinzipiell auch die Film-/Fernsehbranche, wobei diese oft an Amerikanischen Mutterkonzernen hängt, die bekanntermaßen so radikal ausfiltern lassen, wie es nach amerikanischen Recht (fair-use/copyright Millenium) möglich ist. Die deutschen Fernsehsender dagegen laden teilweise aktiv hoch um Reichweite zu generieren und haben bislang gar nicht erst versucht, für die Nutzung ihrer Inhalte durch Youtube eine finanzielle Gegenleistung zu verlangen. Nur GEMA und Verlage haben sich mit Alphabet angelegt, letztere haben verloren.

Also sind wir wieder bei dem was ich von Anfang an gesagt habe: In Wirklichkeit will gar kein Urheber dass dessen Produkte gefiltert werden, man will einfach "nur" [mehr] Geld. Und da stört mich die Vorgehensweise mit dem Ansatz der Erpressung. Du kannst nicht 100% zuverlässig filtern, also musst du ja quasi zahlen. Und nicht nur das, auch das Inkaufnehmen der damit einhergehenden Problematik für alle kleinen [nicht gewerblichen] Urheber, also der normalen Internetz-Nutzer (also 99% der "Urheber"), stößt mir in dem Zusammenhang sauer auf.

Jeder Urheber will, dass seine Angebote gleichberechtigt auf anderen Plattformen, insbesondere in Sucherergebnissen verlinkt werden. (Genauer: Alle wollen, dass sie auf Platz 1 stehen. :-))
Bei dem Streit zwischen Verlagen und Alphabet ging es um die Frage, ob Google auch mehr als nur verlinken, nämlich nenneswerte Teile der Inhalte selbst anzeigen darf. Bei gut formulierten Überschriften und Zusammenfassungen am Artikelanfang ersetzen die Zitate auf Google News nämlich das eigentliche Angebote. Redakteure recherchieren, analysieren, schreiben und komprimieren Informationen für "ihre" Leser, Google nimmt sich das Ergebnis gratis und verdient als einziger Geld daran. Ziel war es, letzteres zu ändern aber Alphabet hat den Verlagen die Pistole auf die Brust gesetzt:
Wer keine Gratis-Meldungen für Google News liefert, der läuft auch in der Google-Suche nur noch auf den hinteren Plätzen. Eigentlich gehört sowas vor das Kartellamt, denn hier wurde die marktbeherrschende Position auf dem Markt für Suchmaschinen missbraucht, um den eigenen News-Aggregator zu pushen. Aber zahlreiche Verhandlungen und ein Gesetz später hat man sich darauf "geeinigt", dass Google noch mehr Inhalte übernehmen darf und in Deutschland weiterhin nicht dafür zahlt. Die rechtlichen Grundlagen dafür werden jetzt auf die gesamte EU ausgeweitet.

Wie wird es denn aktuell geregelt? Zb. haben alle größeren Lets Player direkt Deals mit Entwicklern/Publishern. Und das läuft ja nicht nur bei LPs so. Alle Content-Creator die direkte Deals mit den Urhebern haben, und das sind ALLE größeren (u.a. dafür gibt es schließlich die ganzen Netzwerke), haben mit irgendwelchen Einigungen der Plattformen mit Urhebern gar nichts zu tun. Hier trifft es nur die kleinen.

Und wie läuft es bei denen heute? Du lädst jetzt mal ein Video von sagen wir mal 15 Minuten auf YouTube hoch. Jetzt sind da zb. 30 Sekunden irgendeiner geschützten [nicht von der GEMA vertretenen, oder auch dann?] Melodie im Hintergrund zu hören. Aber du hast, davon abgesehen, das komplette Video selbst produziert. Früher üblich, ob heute noch weiß ich nicht, wäre Möglichkeit 1, dein Video wird gesperrt/du bekommst einen Strike. Du bekommst also kein Geld für das Video, wie auch sonst niemand. Möglichkeit 2, das Video wird automatisch geclaimt. Jetzt bekommst du auch keinen Cent dafür von YouTube (falls du überhaupt schon 1000 Abos und 4000h Spielzeit im Jahr überschritten hast!), aber der Urheber bekommt komplett ALLE Einnahmen aus deinem Video, von dem du der eigentliche Urheber bist, und welches du auch zu 99,999% selbst produziert hast (0,001% ist die Stelle mit der Hintergrundmusik). Möglichkeit 3, dein Video wird nicht automatisch, sondern nachträglich (nach ein paar Tagen) manuell geclaimt. Hier ist der Ablauf dann wie bei Möglichkeit 2.

Fällt dir irgendwas auf? In Zukunft, wenn zb. YouTube solche Inhalte schon beim Upload filtern wird, weil man sich mit dem Urheber der 30 Sekunden Hintergrundmusik nicht einigen konnte (oder er nicht wollte), dann wird das Video einfach geblockt. Der finanzielle Schaden für den YouTuber/Content-Creator ist der gleiche wie heute, er bekommt keinen Cent. Aber der Urheber bekommt jetzt auch keinen Cent mehr.

Die GEMA hat als einzige Organisation einen Sieg gegen Youtube erreicht und eine für Urheberverter positive Lizenzvereinbarung erzielt. (Ob auch die Urheber etwas davon haben und nicht nur die Vertreter, ist eine andere Frage.) Somit gehen die auf den Musik-Teil deines Videos entfallenden Zahlungen an die GEMA und dann wieder an dich zurück, wenn du GEMA-Mitglied bist. Wenn nicht, dann musst du Youtube selbst auf's Dach steigen – in Deutschland gilt allgemein der GEMA-Vorbehalt. Das mit Fairness wenig zu tun, mit der EU-Politik aber auch nicht.

Allgemein beschreibt dein Beispiel aber damit den Zustand, denn die EU-Richtlinie anstrebt: Plattform-Anbieter kauft Lizenz ein, Urheber profitiert selbst von kleinster Nutzung. Genau das war bis zur Youtube-GEMA-Einigung nicht der Fall. Da galt: Nutzer lädt Video mit fremder Musik hoch, Leute finden Video unter anderem wegen der Musik toll, Youtube verkauft Werbeplätze rund um das Video – und steckt das Geld in die eigene Tasche. Der Musiker hat nichts erhalten. Bei einem 15-Minuten-Let's-play mit 30-Sekunden-Jingle verschmerzbar, auch wenn es mit jeder Verwendung schwerer wird, dass Sample jemand anderem als frisches, unverbrauchtes Material zu verkaufen. Aber die gleichen Regeln gelten auch für das Video von 3 Minuten tanzen zu einem 3-Minuten-Stück. Videos, die sehr viele Leute in Playlists verpackt als Ersatz für gekaufte Alben konsumieren, womit dem Urheber sein Einkommen genommen und an Alphabet gegeben wird.

Wie gesagt: Für Musik ist der Bonbon gelutscht und die Sache ist dank der Marktmacht der GEMA gütig für die Künstler ausgegangen. Bei den Nachrichtenmagazinen gab es die gleiche Fragestellung, wobei Alphabet hier selbst als Uploader auftrat, und die Verlage und Redakteure sehen bis heute keinen Cent für die Verwertung ihrer Inhalte. In Zukunft wird dieses Prinzip auf alle Plattformen und alle Medien ausgedehnt. Kleine Interessensgemeinschaften werden hierbei auch in Zukunft eine schwache Verhandlungsposition gegenüber Alphabet haben, da kein Medienschaffender eine Chance hat, wenn er in der organischen Google-Suche abrutscht, obwohl es um die gar nicht geht, umgekehrt große Plattformen aber leicht auf einzelne Urheber verzichten können. Kleine Plattformen wiederum können nicht auf große Urheber verzichten, aber auch keine Einzelabkommen mit diesen abschließen. Bestenfalls gibt es für die kleinen Pauschallizenzen, die entsprechend teurer sein dürften, schlimmstenfalls gar keine Lösung, die weiteren Betrieb zulässt.

Fazit:
- Für kleine nicht-kommerzielle Urheber ist sowieso alles egal
- Kleine kommerzielle Urheber verlieren
- Für sehr große Urheber ändert sich voraussichtlich nichts
- Kleine Plattformen verlieren
- Sehr große Plattformen gewinnen
 
Mit dir diskutieren ist auch sinnlos und ich hab übrigens BWL vor einigen Jahren erfolgreich im Studium abgeschlossen.

Die Metzger hier haben keine andere Möglichkeit als bei der Großschlachterei zu kaufen. Es gibt ja keine anderen Schlacjtereien mehr hier.

Nun... wie wäre es, wenn du mal mit Belegen für deine Thesen kommst.
Wie wären die Handelsabkommen ohne EU besser?
Mit wem hätten wir welche zu gleichen, oder besseren Konditionen, als jetzt?

Wodurch wären die anderen Länder in dieser globalisierten Welt besser dran als in einer Gemeinschaft, wie der EU?

Über 90% deiner BWL Kollegen sind übrigens der Meinung, dass es GB außerhalb der EU schlechter geht.
Allein schon, weil die EU in den meisten Handelsabkommen "Best Deal" Klauseln hat.
Als Seniorpartner klappt das in einem Abkommen.
Als kleines Land mit 80 Mio, oder gar weniger Einwohnern, leider nicht.

Ja, die EU hat einige Fehler.
Ja, sie muss reformiert werden.
Aktuell ist sie aber der beste Deal, den wir kriegen können.

"Ohne EU wären wir besser dran" kann jeder behaupten. Belege wären mal fein.


Zu deinen Metzgern:
Hier in der Gegend gibt es einige unter den Kleinen, die selber schlachten.
Die haben das aber auch schon immer gemacht.
Die sind allerdings auch vergleichsweise teuer, wenn man mit denen vergleicht, die beim Großschlachter kaufen.

Und die kleinen könnten sich als Alternative auch überlegen, eine Genossenschaftsschlachterei zu eröffnen.
Wäre aber dennoch teurer, als beim Großschlachter zu kaufen.

Die kleinen Schlachter sind ja nicht wegen der Qualität verschwunden, sondern weil es den Kunden zu teuer war.


Edit:
P.S. Der Sinn einer jeden Gemeinschaft ist, dass die Starken die Schwachen stützen und man gemeinsam stärker ist, als alleine.
Das geht runter bis auf Ebene der Familie und Freunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geschrieben: Keine Zeit und Lust weiter zu diskutieren.

Ich habe noch andere Dinge zu tun. Du hast deinen Standpunkt und ich meinen. Da diskutiere ich jetzt nicht noch seitenweise über Dinge, die sich noch weiter vom eigentlichen Thema wegbewegen.
 
3a) Sorry, aber die Produktionsverlagerung hätte es ohne EU noch schneller gegeben.

Wir haben die am höchsten geschätzten Ingenieure weltweit (noch)....
Das ist Blödsinn. Alleine schon aufgrund der Tatsache, dass man innerhalb der EU zollfrei schalten und walten kann.
Geht man in EU-Billiglohnländer wie Rumänien, hat man für einen Bruchteil des deutschen Lohnniveaus und des deutschen Sozialstandards das gleiche Ergebnis. Man muss es halt wieder hertransportieren, das ist auf die Masse gesehen aber kein wirklich großer Kostenpunkt.

Früher hatte man wenigstens durch Zölle soziale Ausgleichsmöglichkeiten schaffen können. Hat es sich am Ende trotzdem gelohnt im Ausland zu produzieren und hier ggfs. sogar nur zu verkaufen (und nicht mal zu Entwickeln), hat der Staat am Ende trotzdem was davon gehabt.

Gerade in einfacheren Berufen, wo nicht Ingenieurskunst oder sprachliche Fähigkeiten gefordert sind, wird durch die EU-Freizügigkeit das hiesige Lohnniveau gedrückt.
Profitieren tun am Ende wieder nur die Leute mit guter Bildung (zu der nicht jeder fähig ist und die auch hierzulande nicht jedem offen steht...) - und dadurch meist viel Geld. Die Situation eines immer größer werdenden Teils der Bevölkerung verschlechtert sich aber zunehmends - der perfekte Nährboden für extreme Ansichten.

Auch glaube ich nicht wirklich dran, dass der Binnenmarkt unserer Wirtschaft geholfen hat. Wie du schon sagst, Made in Germany und die deutsche Ingenieurskunst ist noch weltweit geschätzt - man hätte also trotzdem bei uns gekauft. Wirds doch auch jetzt, obwohl wir aufgrund unserer Sozialstandards und dem international gesehen noch recht hohen Lohnniveaus teuer sind. Eher hat man sich (noch stärker) von Exporten abhängig gemacht, weil sich immer weniger Deutsche die eigenen Produkte leisten können.

Ja, die EU hat einige Fehler.
Ja, sie muss reformiert werden.
Aktuell ist sie aber der beste Deal, den wir kriegen können.
Finde ich nicht.
- das Lohnniveau sinkt
- es droht zunehmend Altersarmut
- die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter
- die Nichteinhaltung von EU-Regelungen in Verbindung mit dem fehlenden Willen einzelner EU-Länder zur Findung eines Kompromisses hat gerade durch die Flüchtlingsproblematik zu einem unvergleichlichen Rechtsruck in ALLEN Ländern geführt
- der EU-Binnenmarkt benachteiligt schon rein logisch die Länder mit hohen Lohnniveaus und guten Sozialsystemen
- dank der Tatsache, dass die EU-Gesetzgebung über nationalem Recht steht, kaum von Volk des eigenen Landes beeinflusst werden kann und Protest durch eine zusätzliche Machtinstanz noch schwieriger durchzusetzen ist, entsteht eine krasse Politikverdrossenheit
- die EU ist völlig intransparent (TTIP-Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, was Proteste auf Basis von Fakten unmöglich gemacht hat)
- die gemeinsame Währung ist eine große Gefahr, selbst wenn nur ein einzelnes Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät sind alle Mitgliedsstaaten wirtschaftlich belastet
- die Politik der EU richtet sich eher nach der Wirtschaft und speziell den großen Konzernen, nicht nach den Wählern

Ich glaube nicht wirklich daran, dass wir ohne ein Bündnis, welches die oben genannten Nachteile hat, heute keinen Frieden hätten.
Eher sehe ich den europäischen Frieden durch die aktuellen Ungerechtigkeiten der EU gefährdet - sie gehört dringend reformiert.
- Angleichung des Lohnniveaus, Angleichtung (NICHT VEREINHEITLICHUNG!!!) der Sozialsicherungssysteme (Abwanderung wirtschaftlicher Kraft aufgrund von Lohn- und Sozialkosten wird unattraktiver, Migration aus wirtschaftlichen Gründen wird unattraktiv und sinnlos)
- Eine EU-weit einheitliche Einwanderungspolitik mit Verteilungsschlüssel entsprechend der wirtschaftlichen Stärke - ohne wenn und aber
- Alle EU-Organe vom EU-Volk wählbar machen
- Verbot von Lobbyismus bzw. der Einflussnahme der Wirtschaft auf Politiker und Parteien abseits des Vertreten von Ansichten und Forderungen der Wirtschaft
- transparente EU-Gesetzgebung zur Pflicht machen

Quasi alle relevanten Probleme bzw. Ungerechtigkeiten erledigen sich von selbst. Wodurch die EU auch den Nährboden für rechtsextremes, ausländerfeindliches und migrationsfeindliches Gedankengut nimmt.
 
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Da ist er wieder... Der Glaube...

Das Lohnniveau ist gesunken, weil wir als Land den Niedriglohn Sektor geschaffen und in Gesetze gegossen haben - inklusive umfangreiche Möglichkeiten für Leiharbeit.
Das hat nichts mit der EU zu tun.
Das ist die Entscheisung der Parteien hier.

Bitte nenn ein paar Beispiele von Firmen, die in billigere EU Länder abgewandert und dort erfolgreich geblieben sind.
BenQ ging um Subventionen zu kassieren und danach dicht zu machen.

Der Rechtsruck kam, weil die Mehrheit in komplizierten Zeiten nach einfachen Lösungen sucht.
Möglichst Schlagzeilen Niveau.
Die Welt ist aber zu kompliziert, als dass es wirklich funktionieren könnte.
Die verkorkste Uhrheberrechtsreform ist auch nur ein weiterer Ausdruck davon.

Seit Jahren steigen die Steuereinnahmen von Rekord zu Rekord.
Das Lohnniveau ist nicht wegen mangelnder Arbeit gesunken, sondern, weil unsere Politiker passende Bedingungen dafür geschaffen haben.
Dazu kommt noch, dass viele einfach einige Berufe gar nicht mehr ausüben wollen.
Versuch mal, irgendeinen Handwerker zu bekommen...
Und das trotz all der angeblichen billighandwerker, die uns aus Polen und Co überfluten würden...
 
Allerdings eröffnet EU zumindest die Option, dass sich die Löhne und der Lebensstandard der Mitgliedsstaaten langfristig auf hohem Stand angleichen und damit Dumping-Effekte enden. Ohne die EU wären bestimmte Länder *trotzdem* Niedriglohnländer und die Produktion würde dahin verlagert.
Durch die EU-Freizügigkeit entfallen lediglich Transferausgaben. Das sind zwar tatsächlich teilweise entgangene Zolleinnahmen, aber höhere Zölle werden am Ende immer vom Kunden, also vom Bürger bezahlt. Ob es besser ist, wenn der Staat mehr einnimmt und diese Mehreinnahmen über die (nur im Idealfall funktionierende) Finanzierung stärkerer Binnenkonjunkturprogramme oder Abgabenerleichterungen an den Bürger zurück gibt oder der Bürger gleich mehr in der Tasche behält, darüber ließe sich streiten.

Die derzeitige Niedriglohnpolitik in Deutschland ist zudem keine EU-Vorgabe, sondern der Wille der bundesdeutschen Wirtschaft (unter Beschwörung der *globalen*, nicht der europäischen Konkurrenzfähigkeit) und von nationaler Politik umgesetzt.
Was folglich erzwungen werden muss ist, dass die durch Freizügigkeit errungenen Vorteile der Privatwirtschaft nicht zu 100% bei dieser verbleiben. Das klappt - nicht ausschließlich, aber hauptsächlich und am leichtesten - über konsequente Unternehmensbesteuerung, insbesondere im oberen Segment. Und die setzt derzeit nur die EU durch. Womit sich der Kreis schließt.
 
Das Lohnniveau ist gesunken, weil wir als Land den Niedriglohn Sektor geschaffen und in Gesetze gegossen haben - inklusive umfangreiche Möglichkeiten für Leiharbeit.
Das hat nichts mit der EU zu tun.
Das ist die Entscheisung der Parteien hier.
Khabarak schrieb:
Seit Jahren steigen die Steuereinnahmen von Rekord zu Rekord.
Das Lohnniveau ist nicht wegen mangelnder Arbeit gesunken, sondern, weil unsere Politiker passende Bedingungen dafür geschaffen haben.
Da hast du zweifelsfrei recht. Wobei das teilweise auch ein Ergebnis davon ist, international irgendwie noch konkurrenzfähig bleiben zu können.

Khabarak schrieb:
Bitte nenn ein paar Beispiele von Firmen, die in billigere EU Länder abgewandert und dort erfolgreich geblieben sind.
BenQ ging um Subventionen zu kassieren und danach dicht zu machen.
Nokia... (Ja, mein Ernst - die sind eher aufgrund anderer Gründe gescheitert...).

Khabarak schrieb:
Dazu kommt noch, dass viele einfach einige Berufe gar nicht mehr ausüben wollen.
Versuch mal, irgendeinen Handwerker zu bekommen...
Und das trotz all der angeblichen billighandwerker, die uns aus Polen und Co überfluten würden...
Naja, weil sich das körperliche Kaputtmachen im Vergleich zu anderen Berufen nicht mal finanziell lohnt.
Gerade im Handwerk wird durch EU-Billiglohnländer der Lohn gedrückt. Besonders "cool" sind die Berufe nunmal auch nicht. Gleiches Problem hat das Transportgewerbe - die Löhne sind einfach zu gering, um die Nachteile aufzuwiegen.

Da lebt es sich für Viele halt mit einem einfachen Bürojob, an der Kasse oder für die mit etwas Grips in der IT halt viel angenehmer als im Handwerk oder dem Transportwesen - mit dem Gewissen, höchstwahrscheinlich mit zunehmenden Alter gesundheitlich fitter zu sein, einen geregelten Arbeitstag zu haben, stressfreier zu Arbeiten... Und oft halt sogar noch deutlich mehr zu verdienen.
 

Vor allem dass das gar nichts zu bedeuten hat, wenn falsch abgestimmt wurde, finde ich kurios. Während der Liveübertragung ist ja schon aufgefallen, dass da einige die verwirrende Äußerung des Vorsitzenden bzw. Präsidenten bzgl. Änderungsantrag nicht korrekt verstanden haben (genau wie vermutlich viele Zuschauer des Streams auch), und trotzdem wurde es nicht noch mal korrekt erklärt, bzw. wiederholt.

Hier übrigens nochmal die entscheidenden Stellen (bei ca. 3:30 mal auf die plötzliche Unruhe im Saal achten):

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Und die u.a. von Tiemo erwähnten 13 korrigierten Stimmen sind ja, mMn, auch nur diejenigen, die ein Missverständnis zugeben. Ich möchte gar nicht wissen wie viele sich geirrt (die Frage missverstanden) haben, es aber nicht zugeben wollen. Und das Beste ist, trotzdem hat das jetzt anders ausfallende Ergebnis keine Relevanz?

Rigged, alles rigged. :motz:
 
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Ja wahnsinn,ihr Leute schweift aber hier ganz schön ab.Ihr habt aber recht,bis 9 April ist noch garnix 100 % sicher.Artikel 11 und 13 können noch immer scheitern.Wenn also die meisten EU Länder bis 9 . April keine bestätigung machen und stattdessen einen gegenvorschlag oder es komplett ablehnen,dann haben wir noch ne chance,dem ganzen Wahnsinn noch zu entkommen.Wenn es teilweise doof läuft,dann scheitert es nur zur hälfte.Welcher Artikel dann am ende noch stehen bleibt,entscheidet dann am ende wie das Internet dann noch sein wird.Sollten aber beide endgültig durchkommen dank bestättigung.Dann ist auch die letzte Hürde durchbrochen.Was sich dann letzendlich ändern wird,das wird dann die Zeit zeigen.


Welches Szenaio davon geht denn ihr davon aus?
 
Ansonsten zeige mir einen linksextremen Anschlag mit unbeteiligten Todesopfern in Deutschland nach der Wiedervereinigung.

Ein linksextremes Netzwerk wurde in der Polizei auch noch nicht gefunden. Dafür mehrere Rechtsextreme in verschiedenen Bundesländern.



Liste der Todesopfer der Rote Armee Fraktion – Wikipedia

Natürlich wills du nur Opfer "nach" der Wiedervereinigung den wir Wissen ja das seit einigen Jahren jede Straftat in der mein Täter ermittelt werden kann automatisch dem Rechen zugeordnet wird. und trotzdem geht die Rechte Gewalt nach Polizeiberichten eben zurück und die Linkte steigt.

Die meisten rechten Gewalttaten sind Übrigens Propaganda und Meiungsdelikt, und wie gesagt ist das für Linkte dann natürlich einfach die Schmieren überall HK und andere Verbotene Symbole dran und schon kommen wir auf 30k Rechte Straftaten und ca 9800 Linke. da die Linkten hier aber keine Meinungsdeklikte begehen können (da Sozialistische Meinungen erlaubt sind (Che T-Shirts / Mitgleid in kommunistischen Plattformen usw) werden das Wohl bei den Linken eher Gewalttätige Straftaten sein.



linksunten.indymedia gilt als Linksextremen netzwerk ist Verboten und steht im Verfassungsschutzbericht.


naja aber für mich ist die Diskussion beendet wer so ein Mist schreibst wie du und dafür noch Zustimmung bekommt ist eh nicht mehr zu helfen.

Ich denke es ist hier auch der Fasche Ort und das Falsche Thema. ich könnte dir sonst hier natürlich ein Beitrag nach dem andern rein ballern aber es hat auf PCGH wenig zu suchen.
 
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Da hast du zweifelsfrei recht. Wobei das teilweise auch ein Ergebnis davon ist, international irgendwie noch konkurrenzfähig bleiben zu können.

Stimmt. ist aber eben nicht Sache der EU. Die hat eher dafür gesorgt, dass wir innerhalb der 27 Mitgliedsländer + der EFTA /EAA Länder keinerlei Zollschranken mehr haben.
Dadurch sind wir hier deutlich konkurrenzfähiger, als außerhalb der EU.

Nokia... (Ja, mein Ernst - die sind eher aufgrund anderer Gründe gescheitert...).

Umzug nach Rumaenien: Rechnet Nokia falsch? - manager magazin
Ich kenne einige Zulieferer, die in Rumänien ein Werk haben bzw. teilweise auch hatten.
Die Leute lassen sich mit viel Geld als Arbeitskräfte locken und dann ausbilden und springen dann für noch lukrativere Jobs wieder ab.
Ging und geht Ford übrigens auch so in dem Werk in Rumänien.
Die Berichte bekommt man allerdings eher hinter vorgehaltener Hand.


Naja, weil sich das körperliche Kaputtmachen im Vergleich zu anderen Berufen nicht mal finanziell lohnt.
Gerade im Handwerk wird durch EU-Billiglohnländer der Lohn gedrückt. Besonders "cool" sind die Berufe nunmal auch nicht. Gleiches Problem hat das Transportgewerbe - die Löhne sind einfach zu gering, um die Nachteile aufzuwiegen.

Da lebt es sich für Viele halt mit einem einfachen Bürojob, an der Kasse oder für die mit etwas Grips in der IT halt viel angenehmer als im Handwerk oder dem Transportwesen - mit dem Gewissen, höchstwahrscheinlich mit zunehmenden Alter gesundheitlich fitter zu sein, einen geregelten Arbeitstag zu haben, stressfreier zu Arbeiten... Und oft halt sogar noch deutlich mehr zu verdienen.

Wenn ich mir die aktuell aufgerufenen Stundenlöhne bei unserem Installateur ansehe, sind nie nicht mehr sonderlich weit von meinen entfernt...
Und ich hab ein Diplom.

Wie du schon sagtest: viele wollen die körperlich anstrengenden Jobs nicht mehr machen.
Bei anderen versuchen Einzelhandel und Gastronomie die Löhne über 450€ Jobs zu drücken.
Da muss man ansetzen. Den Sektor Niedriglohn viel mehr einschränken.
Dann zahl ich halt etwas mehr für meine Brötchen oder Essen gehen...
So What. Dafür weiß ich, dass die Leute von ihrem Job auch leben können.

Wenn ich z.B. in die Schweiz fahre, bekomme ich kaum eine Pizza unter 20€.


Und um nochmal auf das oberflächlich eigentliche Thema zu kommen:
Als Bürger muss ich nicht jede Formulierung eines Gesetzes verstehen.
Aber wenn die Diskussionen darum so klar sind, sollte ich mich an die eigene Nase fassen und:

1) bei der Wahl das Wählen, was wirklich meine Meinung vertritt und nicht aus Tradition, oder Protest.
2) Überhaupt wählen gehen - sonst stimmt man für die Mehrheit und nickt den aktuellen Status ab.
 
Wenn ich mir die aktuell aufgerufenen Stundenlöhne bei unserem Installateur ansehe, sind nie nicht mehr sonderlich weit von meinen entfernt...
Und ich hab ein Diplom.

Du musst aber aufpassen. Du zahlst vielleicht einen gewissen Stundenlohn. Dieser Stundenlohn geht aber nicht eins zu eins an den Installateur der Frima, denn sonst hätte der ein prima Leben.
Handwerker, die richtig gut verdienen, sind nur die Meister und auch nur, wenn sie sich selbstständig machen.

Wie du schon sagtest: viele wollen die körperlich anstrengenden Jobs nicht mehr machen.

Hier gilt aber auch, dass es keiner mehr machen will, weil das Gehalt einfach zu niedrig ist, um sich dafür seinen Körper auf Dauer kaputt zu machen.

Dann zahl ich halt etwas mehr für meine Brötchen oder Essen gehen...
So What. Dafür weiß ich, dass die Leute von ihrem Job auch leben können.

So kannst du denken und ich auch, denn wir können es uns leisten. Jemand, der aber zwei Jobs braucht, um zu überleben, wäre sicherlich froh, wenn er überhaupt einmal essen gehen könnte.
Das komplette Lohnniveau müsste angehoben werden, damit es fairer zugeht und dann könnte man auch mehr für Lebensmittel usw. verlangen.
Würde man einfach mehr für Lebensmittel verlangen, bräuchten manche dann drei Jobs.

Wenn ich z.B. in die Schweiz fahre, bekomme ich kaum eine Pizza unter 20€.

Das stimmt und auch sonst sind die Preise alle höher. Da drüben verdient aber auch eine Putzfrau so viel, wie ich mit meinem abgeschlossenen Studium.
Würde sie das nicht verdienen, hätte sie bei den Preisen keine Chance.
 
Du musst aber aufpassen. Du zahlst vielleicht einen gewissen Stundenlohn. Dieser Stundenlohn geht aber nicht eins zu eins an den Installateur der Frima, denn sonst hätte der ein prima Leben.
Handwerker, die richtig gut verdienen, sind nur die Meister und auch nur, wenn sie sich selbstständig machen.

Da war ich wohl zu ungenau.
Ich meinte den Lohn, zu dem ich aktuell verliehen werde.
Edit: Dank der aktuellen Gesetzeslage kann ich immer wieder an die gleiche Firma verliehen werden und gelte jedes Mal als Berufseinsteiger - mit entsprechendem Lohn.
Ja, ich könnte umziehen und in lukrativeren Gegenden leben, nur würde nahezu alles vom Lohnanstieg gleich wieder von den höheren Mieten und / oder mehr Pendeln gefressen. /Edit

Edit2: In den letzten 10,5 Jahren arbeitete ich 8,5 Jahre für die gleiche Firma, die mich geliehen hat. Nur in anderen Projekten und teilweise als "Outsourcing".

Hier gilt aber auch, dass es keiner mehr machen will, weil das Gehalt einfach zu niedrig ist, um sich dafür seinen Körper auf Dauer kaputt zu machen.

Aktuell will es niemand zu irgendeinem Preis machen.



So kannst du denken und ich auch, denn wir können es uns leisten. Jemand, der aber zwei Jobs braucht, um zu überleben, wäre sicherlich froh, wenn er überhaupt einmal essen gehen könnte.
Das komplette Lohnniveau müsste angehoben werden, damit es fairer zugeht und dann könnte man auch mehr für Lebensmittel usw. verlangen.
Würde man einfach mehr für Lebensmittel verlangen, bräuchten manche dann drei Jobs.

Ist dir eventuell mal aufgegangen, dass ohne den Niedriglohn Sektor die Gehälter hoch genug wären, dass es sich alle leisten können?
Dadurch würden alle Gehälter steigen, da Lohndumping per Leiharbeitsagenturen nicht mehr möglich wäre.
"Equal Pay" wird aktuell überall umgangen - weil es möglich ist.


Das stimmt und auch sonst sind die Preise alle höher. Da drüben verdient aber auch eine Putzfrau so viel, wie ich mit meinem abgeschlossenen Studium.
Würde sie das nicht verdienen, hätte sie bei den Preisen keine Chance.

Siehe eins weiter oben.




Edit3:
Hier ein Kommentar einer Programmiererin zu den Uploadfiltern.
Allein der Umfang der Werke und dass wirklich jeder Urheber gefragt werden muss machen das Unterfangen unmöglich.
Kommentar: Urheberrechtsreform – Angriff auf den gesunden Programmiererverstand | heise online
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] den wir Wissen ja das seit einigen Jahren jede Straftat in der mein Täter ermittelt werden kann automatisch dem Rechen zugeordnet wird. und trotzdem geht die Rechte Gewalt nach Polizeiberichten eben zurück und die Linkte steigt.

Artikel aus 2016:
Rechts- und linksextreme Straftaten auf Hoechststand - Politik - Sueddeutsche.de
Die Zahl der - überwiegend rechtsmotivierten - Übergriffe auf Asylunterkünfte verfünffachte sich im vergangenen Jahr: 2015 zählte die Polizei 1031 solcher Fälle, 2014 waren es 199 gewesen.

einer aus 2017:
Polizei Schwerin: Entwicklung der Politisch motivierten Kriminalitaet im Jahr 2016 in Mecklenburg-Vorpommern/Innenminister Caffier: Weniger Gewaltdelikte bei Links und Rechts - FOCUS Online
Deutlicher Anstieg der Gesamtfallzahlen Politisch motivierte Kriminalität von 1.259 auf 1.762 Delikte (+40,0 %) - Anstieg der Straftaten im Phänomenbereich "Links" auf 482 und im Phänomenbereich "Rechts" auf 1050 - Rückgang der Gewaltdelikte im Phänomenbereich "Rechts" um 16,0 % und "Links" um 61,9 %

... ich könnte da jetzt sicher noch diverse andere heraussuchen, aber Du wirst die ja aufgrund der tatsache, dass
Die meisten rechten Gewalttaten sind Übrigens Propaganda und Meiungsdelikt [....]
ganz easy wiederlegen können, ne.

[...] wer so ein Mist schreibst wie du und dafür noch Zustimmung bekommt ist eh nicht mehr zu helfen.

Also wieder einer, der vor dem Spiegel stehend und mit zu sich selbst sprechend Forenkommentare verfasst. Immerhin hast Du bereits eingesehen, dass Dir nicht mehr zu helfen ist. Einsicht ist ja b.kanntermaßen der beste Weg zur Besserung. Freut mich schonmal für Dich. :schief:
 
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