Und dann? Es wird sich doch sowieso nichts ändern, weil dann doch wieder niemand daran denkt.
Ungeachtet dieser Aussage an sich (die natürlich Unsinn ist, "Weil die Anderen vielleicht/vermutlich nicht, ich auch nicht"?), eine Besonderheit gibt es hier:
Die Zielgruppe. Der mit Abstand größte Teil der Demonstranten/Artikel 13 Gegner sind und waren sehr junge Menschen. Also nicht nur Menschen unter 18, sondern auch gerade 18 gewordene Stimmen, und auch noch darüber hinaus. Also potentiell (sehr?) viele Stimmen, die zum einen vorher noch nicht wählen konnten, und (der wohl größere Teil) vorher vielleicht auch nicht gewählt haben/wählen wollten - weil sie [dieses Gerücht soll es geben^^] nicht so sehr an Politik interessiert waren.
Genau das hat Artikel 13 aber, wie man relativ eindrucksvoll an den Reaktionen im Netz sehen konnte, geändert. Manche YouTuber hatten, während sie auf einer Demo unterwegs waren, einfach so noch mal 10-20.000 Zuschauer in ihren Demo-Livestreams dabei. Und trotzdem waren ja schon ca. 100-200.000 Menschen auf den Straßen. Viele YouTuber die sachlich und fair über den Vorgang informiert haben, hatten tlw. 10-50x mehr Aufrufe pro Video, also ansonsten üblich war. Bei der Onlinepetition haben über 5.100.000 Menschen dagegen abgestimmt.
Das sind unterm Strich sehr viele Menschen, die sich vorher potentiell deutlich weniger für Politik interessiert haben, denen man jetzt allerdings ihre Stimme, Glaubwürdigkeit, "Echtheit" abgesprochen hat, denen man jetzt zum ersten mal verdeutlicht hat "Du bis uns völlig egal/Du bist nichts". Und gerade junge Menschen sehen so ein Verhalten häufiger etwas weniger entspannt.
Ob sich etwas ändern wird? Keine Ahnung, vielleicht nicht, vielleicht doch. Auf alle Fälle denke ich, dass das jetzt sehr viele junge Menschen, vielleicht auch viele zum ersten mal, mit ihrer Stimme ausprobieren werden. Dann aber nicht mehr bei einer Demo, sondern bei einer Wahl (bzw. kommenden Wahlen)...