Totale Überwachung: EU plant Kommunikationskontrollen gegen Kindesmissbrauch

Wenn man zynisch wäre, könnte man fast meinen, Kindesmissbrauch (und Terror) werden hier explizit als Hebel genutzt, um diesen ganzen Mist gesetzlich und gesellschaftlich einfacher durchzubringen...:wall:
 
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Wenn man zynisch wäre, könnte man fast meinen, Kindesmissbrauch (und Terror) werden hier explizit als Hebel genutzt, um diesen ganzen Mist gesetzlich und gesellschaftlich einfacher durchzubringen...:wall:
Dazu brauchst Du nicht zynisch zu sein. Das ist einfach so.
Mißbrauchsfälle und Terrorismus werden dadurch nicht verschwinden. Ich glaube nicht mal, dass es dadurch weniger werden wird. Es wird sich nur auf andere Kommunikationswege verlagern. Geholfen wird damit niemanden. Dieses Gesetz dient nur zur Kontrolle der Bürger. Wer das gefordert hat, hat anderes im Sinn.

Außerdem gilt auch heute noch: Freiheit stirbt mit Sicherheit
nachdem der EUGH die Urherbergeschichte mit Uploadfilter durchgewunken hat glaube ich an sowas nicht unbedingt.
Wenn D oder FR dagegen geklagt hätten wäre dem vlt entsprochen worden - da es aber die pöhsen Polen waren hat man das durchgewunken.
Ich finde der EUGH ist mittlerweile genau so politisiert bzw. die Richter haben ebenso politische Ambitionen wie bei unserem BVG mit einem Herrn Harbarth...
Bei den Uploadfiltern war es aber der Lobbyismus der das ganze ins Rollen gebracht hat.
Wer weiß wie viele Leute da geschmiert wurden um das zu beschließen.
Dieser Fall war also Wirtschaftlicher Natur.

Die Chatkontrolle dient aber anderen Zwecken.
 
nachdem der EUGH die Urherbergeschichte mit Uploadfilter durchgewunken hat glaube ich an sowas nicht unbedingt.
Wenn D oder FR dagegen geklagt hätten wäre dem vlt entsprochen worden - da es aber die pöhsen Polen waren hat man das durchgewunken.
Ich finde der EUGH ist mittlerweile genau so politisiert bzw. die Richter haben ebenso politische Ambitionen wie bei unserem BVG mit einem Herrn Harbarth...

Die Upload-Filter sind rechtlich anders verortet. Erst einmal werden diese überhaupt nicht vorgeschrieben, sondern nur nicht verboten. Man kann aber nur eingeschränkt gegen eine Maßnahme klagen, mit der eine Vorgabe umgesetzt werden könnte, weil diese auch unbeabsichtige Folgen haben könnte, solange sie niemand mit unbeabsichtigten Folgen umsetzt. Selbst dann wäre die Umsetzung zu beklagen, nicht die Vorgabe. Vor allem aber richten sich Upload-Filter weitestgehend nur gegen Materialien, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Hier findet kein Vertrauensbruch statt und es steht den Diensten seit jeher frei, aus eigenem Interesse Upload-Filter zu implementieren. Ein berühmt-berücktigtes Beispiel ist Youtubes Musikerkennung.

Der jetzt von der EU-Kommission eingebracht Entwurf sieht dagegen die flächendeckende Überwachung privater Kommunikation vor, welche aus guten Gründen einen hohen Schutzstatus genießt. Da wird nicht die Verwendung bereits bestehender, kommerzieller Systeme zur Verhinderung von Straftaten vorgeschrieben, sondern es werden wichtige Grundrechte abgeschafft. Entsprechend aussichtsreich sind klagen, wenn das EU-Parlament den Entwurf nicht stoppt. (Aktuelle Einschätzung: Ungewiss. Praktisch alle Parlamentarier sind entsetzt, aber ein Entwurf einer SPE-Kommissarin unter einer EVP-Kommissionschefin wird vermutlich auch den Segen der jeweiligen Parteien haben und bei uns halten sich die Spitzen von CDU und SPD auffallend zurück; haben in der Vergangenheit teils selbst mit solchen Plänen geliebäugelt.)
 
totale überwachung gegen kindesmissbrauch,... nunja,... man hat ja erst vor wenigen tagen gesehen, dass eine überwachung helfen wird. familie war bereits mehrere monate auf dem radar, nichts wurde gemacht, was passiert ist wissen wir aus den medien.
man verkauft die menschen für dumm, verkauft kontrolle als sicherheit. man sollte es aber als das sehen was es ist, totale überwachung, nichts weiter.
 
Ich sag es mal so, Orwell war in seiner Utopie "1984" ein Optimist!

Kindesmissbrauch kann auch so aufgeklärt werden ohne die Rechte aller Bürger immer weiter zu beschneiden und Terrorismus innerhalb der EU wird am besten bekämpft indem die eingereisten Täter auch aus der EU hinaus geschafft werden anstatt sich hinzustellen und dagegen mit dem Vorwand zu kämpfen ihnen könne im Heimatland ungemach drohen!

Wenn die bislang bestehenden Gesetze und Strafrahmen endlich einmal Flächendeckend ausgeschöpft würden könnte gerade Kindesmissbrauch auch wirksam bekämpft werden. So aber kommen die Täter oftmals mit Bewährung und Geldstrafen davon weil ja "günstige Sozialprognosen" das bestätigen würden. Auch Terroristen werden oft genug mit Mindeststrafen belegt und dürfen von den Bürgern alimentiert bleiben, Wissend das diese sich nicht ändern werden.
 
Die Upload-Filter sind rechtlich anders verortet. Erst einmal werden diese überhaupt nicht vorgeschrieben, sondern nur nicht verboten. Man kann aber nur eingeschränkt gegen eine Maßnahme klagen, mit der eine Vorgabe umgesetzt werden könnte, weil diese auch unbeabsichtige Folgen haben könnte, solange sie niemand mit unbeabsichtigten Folgen umsetzt. Selbst dann wäre die Umsetzung zu beklagen, nicht die Vorgabe. Vor allem aber richten sich Upload-Filter weitestgehend nur gegen Materialien, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Hier findet kein Vertrauensbruch statt und es steht den Diensten seit jeher frei, aus eigenem Interesse Upload-Filter zu implementieren. Ein berühmt-berücktigtes Beispiel ist Youtubes Musikerkennung.
Wobei man sich in der Hinsicht fragen sollte, in wie weit man privaten (ausländischen) Firmen noch mehr Rechte und Pflichten übertragen möchte. Denn dadurch wird Judikative und Exekutive im ersten Schritt ausgelagert. Private Firmen bestimmen wer was veröffentlichen darf und im Zweifel, um nicht der Gefahr zu laufen gegen Gesetze zu verstoßen, wird man vermutlich überregulieren. Möchte man das als Staat wirklich? Und wo soll das eigentlich enden? Muss ein Parkplatzbetreiber demnächst auch dafür sorgen, dass keine Gesetzteswidrigkeit auf seinen Flächen stattfindet? Wird man komplett durchsucht bevor man sein Auto abstellen darf?

Der jetzt von der EU-Kommission eingebracht Entwurf sieht dagegen die flächendeckende Überwachung privater Kommunikation vor, welche aus guten Gründen einen hohen Schutzstatus genießt.
Wie will man eigentlich private und geschäftliche Kommunikationwege eindeutig indentifizieren? Und wie will man erklären warum geschäftsdaten mit hohem Schutzbedarf sich von privaten Daten mit gleicher Klassifizierung gesetzlich unterschiedlich behandelt werden?
 
Ach, werden wieder missbrauchte Kinder dafür missbraucht um die totalitären Überwachungsfantasien einiger Vorzeigedemokraten zu befriedigen?
Nächstes mal aber wieder Terrorismus, ja?

Private Firmen bestimmen wer was veröffentlichen darf und im Zweifel, um nicht der Gefahr zu laufen gegen Gesetze zu verstoßen, wird man vermutlich überregulieren. Möchte man das als Staat wirklich?
Ja will er. Dann zensiert ja nicht mehr der Staat, sondern irgend eine Firma. Und irgendwelche Schlaumeier faseln dann was von Hausrecht (das bezieht sich aber eher auf Uploadfilter).
Wie kann man eigentlich ein Zitat einfügen, wenn man seinen Beitrag bearbeitet?
 
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Nun ja, die anlasslose und nahezu totale Überwachung in EU-Weite halte ich jetzt auch nicht für sehr prickelnd und füge mich in die Reihe der Kritiker mit ein.
Aber...
Die ansteigenden Zahlen von sexualisierter Gewalt gegenüber Kinder sind ja auch nicht gerade lustig.
Mir fehlt innerhalb der Kritikergemeinde der konstruktive Gegenvorschlag - jammern kann jeder, handeln wäre ebenso notwendig.
 
Nun ja, die anlasslose und nahezu totale Überwachung in EU-Weite halte ich jetzt auch nicht für sehr prickelnd und füge mich in die Reihe der Kritiker mit ein.
Aber...
Die ansteigenden Zahlen von sexualisierter Gewalt gegenüber Kinder sind ja auch nicht gerade lustig.
Mir fehlt innerhalb der Kritikergemeinde der konstruktive Gegenvorschlag - jammern kann jeder, handeln wäre ebenso notwendig.

Ja klar ist handeln wichtig. Aber was würde dieses Kontrollinstrument bringen?
Die Perversen werden einfach weiter ziehen und die nächste Technologie zum Tauschen und Handeln benutzen.

Außerdem ist es nicht unsere Aufgabe dafür eine Lösung zu finden, sondern die der von uns gewählten Volksvertreter.
Deswegen heißen die ja auch so.

Ideen hätte ich schon einige, aber die werden wohl kaum erhört werden.

Zum Beispiel hat die Charité Berlin vor einigen Jahren eine Aktion gestartet. Menschen mit Pädophilie oder einer verspührenden Neigung dazu, konnten sich bei der Charité in Behandlung geben.
Das wäre schon mal ein Ansatz, den man Bundesweit erweitern sollte.

Für Heime würde ich ein 4-Augen Prinzip vorschlagen. Also eine regelmäßige Kontrolle der Heime.
Wenn man die Heime natürlich sich selbst überlässt, kann da auch sowas gedeihen.

Lehrer und Erzieher sollten auch darauf geschult werden genauer hinzusehen.
Das hat damals auch besser geklappt. Wenn man allerdings an allen Ecken und Enden spart und die Lehrer und Erzieher alleine im Regen stehen lässt, dann wird das auch nichts.

Also anstatt Millionen für ein Sinnloses Projekt auszugeben, könnte man mal wieder dort Geld investieren wo es seit Jahrzehnten eingespart wird.
 
Ja klar ist handeln wichtig. Aber was würde dieses Kontrollinstrument bringen?
Ich bin gegen die total Überwachung, insofern, wie erwähnt, trage ich die Kritik mit.
Die Perversen werden einfach weiter ziehen und die nächste Technologie zum Tauschen und Handeln benutzen.
die Kernfrage ist, warum gibt es augenscheinlich nun mehr Menschen mit solchen abnormen Fantasien.
Außerdem ist es nicht unsere Aufgabe dafür eine Lösung zu finden, sondern die der von uns gewählten Volksvertreter.
Das sehe ich anders, es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Die Politik hat einen kritisierten Vorschlag gebracht, der auf Widerstand stößt, also müssen wir alle, die Kritisieren, bessere Vorschläge unterbreiten.
Ideen hätte ich schon einige, aber die werden wohl kaum erhört werden.
Wer weiss...
Zum Beispiel hat die Charité Berlin vor einigen Jahren eine Aktion gestartet. Menschen mit Pädophilie oder einer verspührenden Neigung dazu, konnten sich bei der Charité in Behandlung geben.
Das wäre schon mal ein Ansatz, den man Bundesweit erweitern sollte.
Ich denk, jeder der ein halbwegs normales Bewußtsein hat, sucht hierzu Hilfe.
Dass das Hilfsangebot ausgeweitet werden muss, steht außer frage.

Die Problematik ist doch, wie werden die Täter gefasst?
Für Heime würde ich ein 4-Augen Prinzip vorschlagen. Also eine regelmäßige Kontrolle der Heime.
Wenn man die Heime natürlich sich selbst überlässt, kann da auch sowas gedeihen.

Lehrer und Erzieher sollten auch darauf geschult werden genauer hinzusehen.
Das hat damals auch besser geklappt. Wenn man allerdings an allen Ecken und Enden spart und die Lehrer und Erzieher alleine im Regen stehen lässt, dann wird das auch nichts.

Also anstatt Millionen für ein Sinnloses Projekt auszugeben, könnte man mal wieder dort Geld investieren wo es seit Jahrzehnten eingespart wird.
Alles ok und gute Vorschläge, hilft aber den schon mussbrauchten Kindern nix und die nicht gefassten Täter sind wir dann auch nicht habhaft geworden...
 
Wir missbrauchen mal die ganze Bevölkerung mit dem Vorwand ein paar Kinder zu retten. Ach wie kann so einem weissen Ritter schon etwas abschlagen?
 
die Kernfrage ist, warum gibt es augenscheinlich nun mehr Menschen mit solchen abnormen Fantasien.
Augenscheinlich oder nachweislich? Mit "augenscheinlich" brauchst du nicht kommen.

Das sehe ich anders, es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Die Politik hat einen kritisierten Vorschlag gebracht, der auf Widerstand stößt, also müssen wir alle, die Kritisieren, bessere Vorschläge unterbreiten.
Du sagst es. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Also muss sich auch gesamtgesellschaftlich etwas ändern. Und das in extrem vielen Bereichen. Alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Aber beispielsweise wäre es wohl als Prävention nicht verkehrt, wenn man häusliche Gewalt, psychische Probleme etc. nicht weiter belächeln würde. Das wird immernoch viel zu häufig gemacht und sind eben leider auch Faktoren, die Menschen zu Tätern machen können. Es müssen mehr Stellen geschaffen werden, in denen Menschen Hilfe suchen können und sie auch bekommen. Und das möglichst unbürokratisch und schnell. Kindesmissbrauch geschieht nämlich nicht mal ausschließlich aufgrund pädophiler Neigungen. Es spielt hier auch Macht eine Rolle.

Einen Erziehungsstil hin zur Rücksichtnahme, gegenseitigem Respekt und Achtung wäre auch angebracht. Ich sehe das selbst in der Grundschule immer wieder, wenn Kinder - meistens Jungs - nicht mal dann aufhören, einem anderen Kind auf den Arsch zu hauen, wenn es schon vor Wut schreit.

Aufklärung. Ganz simpel. Kinder müssen lernen, aufeinander und auf sich selbst acht zu geben. Sie müssen lernen, Nein zu sagen und ein Nein zu akzeptieren. Sie müssen lernen, wie man sich auch selbst schützen kann, ihre eigenen Grenzen kennen usw.

Und natürlich müssen auch die Strafen für Täter deutlich härter ausfallen und deutlich härter umgesetzt werden. Es muss keine Kastration oder die Todesstrafe sein. Aber was immer wieder an Urteilen in dieser Hinsicht gesprochen wird, ist einfach nicht abschreckend. Aber genau das sollte eigentlich der Sinn dahinter sein.

Alles ok und gute Vorschläge, hilft aber den schon mussbrauchten Kindern nix und die nicht gefassten Täter sind wir dann auch nicht habhaft geworden...
Die Identifikation des Täters ist in der Regel weniger ein Problem. Sofern das Opfer überlebt, was aber statistisch in den allermeisten Fällen auch so ist. Auch passieren statistisch die meisten Missbräuche innerhalb eines Bekanntenkreises. Das Problem ist vielmehr die Angst des Opfers. Sehr oft äußert sich das Opfer einfach nicht dazu, aus Angst vor dem Täter oder aus anderen Gründen. Die Dunkelziffer des Missbrauches dürfte daher also noch deutlich höher liegen.

Glaub, mehr braucht man dazu auch gar nicht mehr sagen. Super auf den Punkt gebracht.
 
die Kernfrage ist, warum gibt es augenscheinlich nun mehr Menschen mit solchen abnormen Fantasien.
Schon der Denkansatz „Kindesmissbrauch = Pädophilie“ ist falsch. Tatsächlich machen pädophile Neigungen nur einen geringen Anteil an Missbrauchsfällen aus. Und während männliche Täter tatsächlich mehrheitlich angeben, dass es ihnen bei der Tat um die Befriedigung des Sexualtriebes gegangen sei (schon das heißt aber noch lange nicht, dass sie wirklich pädophil sind), spielt bei weiblichen Täterinnen eher das Gefühl von Macht und Kontrolle eine tragende Rolle. Geschlechtsunabhängig sind zudem eigene Missbrauchserfahrungen ein Risikofaktor.

Die Politik hat einen kritisierten Vorschlag gebracht, der auf Widerstand stößt, also müssen wir alle, die Kritisieren, bessere Vorschläge unterbreiten.
Tun wir doch: Die Strafverfolgungsbehörden müssen besser ausgestattet werden, und zwar nicht mit schärferen Überwachungswerkzeugen, sondern mehr Personal. Obendrein sind mehr Schulungen wichtig, um die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen, da besteht insbesondere bei den Jugendämtern gewaltiger Aufholbedarf. Das Cyber-Grooming, was mit der Chatkontrolle (u.a.) angeblich ins Visier genommen werden soll, macht ebenso wie Pädophilie nur einen geringen Anteil der Missbrauchsfälle aus. Der allermeiste Kindesmissbrauch wird von Mitgliedern der eigenen Familie oder Vertrauenspersonen aus dem näheren Umfeld begangen. Und dann gibt es da auch noch die katholische Kirche (warum eigentlich, jede andere Institution, in der in derartigem Umfang organisierter Kindesmissbrauch stattfände, wäre längst verboten worden und die Verantwortlichen hinter Schloss und Riegel)...

Ich denk, jeder der ein halbwegs normales Bewußtsein hat, sucht hierzu Hilfe.
Dass das Hilfsangebot ausgeweitet werden muss, steht außer frage.
Das ist nicht gesagt. Solange schon die bloße Existenz solcher Neigungen mit einem Stigma verbunden ist, werden sich viele genau überlegen, ob sie diesen Schritt wirklich wagen. Ähnlich wie bei psychischen Leiden braucht es hier Aufklärung und einen anderen gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema, an der Stelle wäre bei den allermeisten Leuten etwas Selbstkritik angebracht. Auch Menschen, die du nicht leiden kannst, egal wie gut und verständlich deine Gründe sein mögen, haben ein Recht auf einen respektvollen Umgang, solange sie niemandem schaden.

Die Problematik ist doch, wie werden die Täter gefasst?
Die Problematik sollte sein, wie man Straftaten verhindert. Und das funktioniert weder mit „Abschreckung“ durch schärfere Strafen, noch mit dichterer Überwachung. Du kannst ein soziales Problem nicht mit Technologie lösen. Um mal den Lieblingsspruch der NRA, „Waffen töten keine Menschen. Menschen töten Menschen.“, zu adaptieren: Überwachungstechnologie hilft keinen Menschen. Menschen helfen Menschen.

Alles ok und gute Vorschläge, hilft aber den schon mussbrauchten Kindern nix und die nicht gefassten Täter sind wir dann auch nicht habhaft geworden...
Anlasslose Totalüberwachung hilft den bereits missbrauchten Kindern erst recht nicht, und denen, die in Gefahr sind, missbraucht zu werden, ebenfalls nicht, aber das hatten wir schon.

Man kann natürlich der Auffassung sein, dass jeder einzelne verhinderte (oder geahndete) Fall ein Gewinn sei, koste es was es wolle, aber damit befindet man sich dann eben nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes sowie der Europäischen Menschrenrechtskonvention und Charta der Grundrechte. Denn aus verfassungsrechtlicher Sicht muss eine Grundrechtseinschränkung, wie die geplanten Maßnahmen,
– ein legitimes Ziel verfolgen, was nur der Schutz anderer Grundrechte sein kann, (tun sie offiziell, aber es darf bezweifelt werden, dass das angegebene das tatsächliche Ziel ist),
– die Mittel müssen geeignet sein, das Ziel zu erreichen (sind sie nicht),
– erforderlich sein, es dürfen also keine milderen Mittel existieren, mit welchen das Ziel zu erreichen wäre (tun sie aber; mal abgesehen davon, dass wie gesagt schon an der Wahrhaftigkeit des Ziels gezweifelt werden darf)
und selbst, wenn diese Kriterien alle erfüllt sind (wer aufgepasst hat, weiß es schon: sind sie nicht), muss dabei grundsätzlich die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben, bei der Abwägung verletzter und zu schütztenden Grundrechte darf die Grundrechtseinschränkung nicht in einem totalen Missverhältnis zur Schutzwirkung auf der anderen Seite stehen. Und genau das tut die geplante Chatkontrolle.

Im Übrigen, weil du so erpicht darauf erscheinst, die Täter zu schnappen: Man wird sich auch damit abfinden müssen, dass man niemals alle Täter wird schnappen können. Klingt hart, ist aber so. Genau das ist der Unterschied zwischen einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und einer totalitären Diktatur. Gelegentlich kommt dann mal ein besonders Geschickter davon.
Ein Rechtsstaat zeichnet sich dadurch aus, dass er im Zweifel lieber einen Schuldigen davonkommen lässt als einen Unschuldigen zu bestrafen; ein Unrechtsstaat macht das genau andersrum.
Mit letzterem kannst du so lange leben, bis du plötzlich selbst der eine Unschuldige bist, und das kann dir mit Hintertüren in Chatsoftware schneller passieren, als dir lieb ist; denn sie können nicht nur von Kriminellen gleichermaßen wie von Behörden genutzt werden, sondern erlauben auch, dir Beweise unterzujubeln und somit Straftaten anzuhängen, die du gar nicht begangen hast, und dann versuche du mal, deine Unschuld zu beweisen.
 
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Hachja und die gleichen Eu-Fatzkes werden garantiert übermorgen mit dick aufgeblasenen Backen mal wieder Richtung China zeigen und uns vorheucheln, was für aufrechte Demokraten und Menschenfreunde sie doch sind.
Die chinesische Partei ist ihnen nur in solchen Belangen weit vorraus und benutzt zur Durchsetzung den Vorschlaghammer, die Eurokraten hinken noch ein wenig hinterher und benutzen halt das Florett gegen die Bevölkerung, am Ende ist die Demokratie trotzdem tot - vom einen schnell erschlagen, vom anderen langsam erstochen.
V6mC.gif
 
Wer glaubt, dass die Chatkontrolle alleine wegen "Kindesmissbrauch" eingeführt werden soll ist schierweg dumm. Ebenfalls der Gedanke es ist zum "Wohle" des Volkes. Es geht hier nur um Geld,Macht und Kontrolle.
 
Damit eine Organisation wie die EU & Co für ihre Gunsten etwas durchsetzen kann, wird immer ein Vorwand oder eine versuchte Täuschung ausgelöst.
Ich beobachte solche Vorgehen schon seit Jahren. Egal ob Corona, Krieg, Unruhen, Klimakatastophen & Co, immer genau dann entsteht ein Gesetz oder Umsetzung jeglicher Art.

Wer sich nicht unterkriegen lässt durchschaut solche Systeme sofort.
Schlimmer finde ich noch das der Mensch heute so leichtgläubisch & gezähmt wird und praktisch jeden Unsinn was Medien & Co uns täglich vermitteln Glauben schenkt.

Deshalb glaubt der Mensch irgendwann alles was ständig täglich uns vermittelt wird.
So etwas nennt man Psychowäsche. Lernte ich schon im ersten Semester in der Psychologie.:top:
 
"Das ist aber auch nur möglich, wenn die Kommunikation nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt ist und genau dahin werden mit solchen Überwachungsmaßnahmen Täter flüchten.
Upload-Filter kommen im August 2021

Praktisch gesehen, ist die Verordnung damit nahezu nutzlos. Sobald Absprachen über Kindesmissbrauch in Ende zu Ende verschlüsselten Chats stattfindet, bringt die Generalüberwachung nichts mehr. Gesetztgeber müssten Entwicklern Backdoors vorschreiben, die Behörden anzapfen können, wenn die sich nicht Client Side Scanning genehmigen lassen und durchführen. Das wird derweil als massiver Eingriff in die persönlichen Rechte gewertet uns ist auch rechtlich immer wieder ein Streitpunkt, wie weit Behörden bei der Überwachung in Verdachtsfällen gehen können. Einmal rumgesprochen, dürften Täter aus dem Zirkel des Kindesmissbrauchs auch schnell umsatteln - es bleibt die Überwachung der normalen Bürger."

Dann sollte man doch als gutes Beispiel vorangehen und nicht irgendwelche „dubiosen Deals“ vergessen.
Wichtige E-Mails vom Geschäfts-Handy „aus Versehen“ löschen.
Und endlich mal das tolle offene Lobby-Register ausfüllen, von dem ja mal die Rede war!

Anscheinend ist aber der allgemeine Bürger nur noch eine Last für die Regierung, und gehört vollends kontrolliert und (notfalls auch) zensiert, wenn nötig.
Gleiche Logik hier, wie bei der Cannabis Legalisierung.
Wenn man nicht jeden überwacht, kann kein Täter gefunden werden, und Stasi 2.0 wird zum absoluten »muss« erklärt, da sonst keine Möglichkeit besteht einzelne Personen(gruppen) zu überwachen.
Jeder Täter sucht sich Möglichkeiten diese Überwachung zu umgehen, und somit bleibt nur noch der ehrliche Bürger der immer mehr Überwacht wird, da er/sie nicht viel mit Dingen wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anfangen kann.

Da muss man sich mal fragen, wer die wahren Verbrecher sind…
 
Augenscheinlich oder nachweislich? Mit "augenscheinlich" brauchst du nicht kommen.
Na ja, habe ja den Artikel mit den bekannten Dimensionen angehängt.
Ich selbst weiss es schlichtweg nicht, ob der Anteil des gesellschaftlichen Bodensatzes nun größer geworden ist oder ob er mit dem Instrument Internet einfach nur sichtbarer geworden ist. Die Dunkelziffer ist offensichtlich auch kaum wirklich abgreifbar.
Vom Prinzip her bin ich der Meinung, ein einziges missbrauchtes Kind ist schon ein Kind zu viel.
Du sagst es. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Also muss sich auch gesamtgesellschaftlich etwas ändern. Und das in extrem vielen Bereichen. Alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Aber beispielsweise wäre es wohl als Prävention nicht verkehrt, wenn man häusliche Gewalt, psychische Probleme etc. nicht weiter belächeln würde. Das wird immernoch viel zu häufig gemacht und sind eben leider auch Faktoren, die Menschen zu Tätern machen können. Es müssen mehr Stellen geschaffen werden, in denen Menschen Hilfe suchen können und sie auch bekommen. Und das möglichst unbürokratisch und schnell. Kindesmissbrauch geschieht nämlich nicht mal ausschließlich aufgrund pädophiler Neigungen. Es spielt hier auch Macht eine Rolle.

Einen Erziehungsstil hin zur Rücksichtnahme, gegenseitigem Respekt und Achtung wäre auch angebracht. Ich sehe das selbst in der Grundschule immer wieder, wenn Kinder - meistens Jungs - nicht mal dann aufhören, einem anderen Kind auf den Arsch zu hauen, wenn es schon vor Wut schreit.

Aufklärung. Ganz simpel. Kinder müssen lernen, aufeinander und auf sich selbst acht zu geben. Sie müssen lernen, Nein zu sagen und ein Nein zu akzeptieren. Sie müssen lernen, wie man sich auch selbst schützen kann, ihre eigenen Grenzen kennen usw.

Und natürlich müssen auch die Strafen für Täter deutlich härter ausfallen und deutlich härter umgesetzt werden. Es muss keine Kastration oder die Todesstrafe sein. Aber was immer wieder an Urteilen in dieser Hinsicht gesprochen wird, ist einfach nicht abschreckend. Aber genau das sollte eigentlich der Sinn dahinter sein.

Die Identifikation des Täters ist in der Regel weniger ein Problem. Sofern das Opfer überlebt, was aber statistisch in den allermeisten Fällen auch so ist. Auch passieren statistisch die meisten Missbräuche innerhalb eines Bekanntenkreises. Das Problem ist vielmehr die Angst des Opfers. Sehr oft äußert sich das Opfer einfach nicht dazu, aus Angst vor dem Täter oder aus anderen Gründen. Die Dunkelziffer des Missbrauches dürfte daher also noch deutlich höher liegen.
passt
Im Übrigen, weil du so erpicht darauf erscheinst, die Täter zu schnappen:
Du etwa nicht?
Die Ausführungen von dir sind eher wall of text und rhetorischer Natur.
Fakt ist, dass sowohl Prävention als auch Strafverfolgung noch ausbaufähig ist.
Und natürlich kann und darf ein Täter nur dann der Prozess gemacht werden, wenn zweifelsfrei feststeht, das er auch der Täter ist.
Was noch nicht thematisiert wurde:
Die psychische Belastung der Ermittlungsbeamten.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis jemanden, der freiwillig zwei Jahre Bildmaterial forensisch ausgewertet hat.
Natürlich darf er im Detail nicht darüber berichten, aber es kommt nicht von ungefähr, das er nach eben diesen zwei Jahren wieder aufhören musste, weil er es nicht mehr ertragen konnte, was er sah.
Er bemängelte z. B., dass ein sehr großer Frust unter den ermittelnden Beamten herrscht, wenn nachweislich Kinder extremer und perverser Folter ausgesetzt sind und im Prozess dann vier Jahre, u. U. sogar noch auf Bewährung herauskommen, während die betroffenen Kinder ihr Leben lang darunter leiden.
Das hätte sich wohl in den letzten Jahren schon verbessert und die zu Verfügung stehenden Strafmaße werden eher ausgeschöpft, aber die Urteile noch um 2010 herum wären eher beschämend gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, habe ja den Artikel mit den bekannten Dimensionen angehängt.
Ich selbst weiss es schlichtweg nicht, ob der Anteil des gesellschaftlichen Bodensatzes nun größer geworden ist oder ob er mit dem Instrument Internet einfach nur sichtbarer geworden ist. Die Dunkelziffer ist offensichtlich auch kaum wirklich abgreifbar.
Vom Prinzip her bin ich der Meinung, ein einziges missbrauchtes Kind ist schon ein Kind zu viel.
Machtmissbrauch in seiner schlimmsten Form - nichts anderes ist Kindesmissbrauch - gab es schon immer. Durch das Internet ist es halt sichtbarer geworden. Und ich denke auch, dass durch das Internet auch mehr Täter geschnappt werden konnten, da sich Informationen viel schneller verbreiten können. Wenn die Statistiken dahin gehend also einen Aufwärtstrend erfahren, liegt das aus meiner Sicht weniger daran, dass es mehr Täter gibt...sondern daran, dass durch meist transparente und schnell aufzurufende Informationen die Strafverfolgung besser hinterher ist.

Dass ein missbrauchtes Kind schon eins zu viel ist, steht außer Frage.

Das hätte sich wohl in den letzten Jahren schon verbessert und die zu Verfügung stehenden Strafmaße werden eher ausgeschöpft, aber die Urteile noch um 2010 herum wären eher beschämend gewesen.
Die sind auch heute noch beschämend. Prävention und straffere Strafmaße schließen einander ja auch keinesfalls aus.
 
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