@Wunschbaby
Muss ich jetzt als Angestellter in der entwicklungstechnischen Abteilung der Rheinmetall AG meine Fahrten zum Supermarkt oder zur Arbeit demnächst mit dem Panzer bestreiten, nur um Loyalität und Enthusiasmus gegenüber meinem Arbeitgeber und unserem Kundenstamm zu proklamieren?
Bei deinem Textverständnis und der mangelnden Fähigkeit, meine Kritik in eine adäquate Analogie umzumünzen, wundert es mich nicht, dass unsere Wehrtechnik nichts taugt.
Ich hoffe sehr, dass weder Intel noch AMD, weder MSI noch ASUS, weder Kingston noch G.Skill, etc.pp. den Redakteuren hier das Gehalt zahlen, eine solche "Loyalität" wie von dir angedeutet, nicht existiert. Die Loyalität eines Redakteurs gehört dem eigenen Medium und ganz besonders seinen Lesern.
Es geht nicht darum, dass Redakteure einer spielernahen Hardwarezeitschrift zu jedem Zeitpunkt die maximale Ausbaustufe des Hardwareangebots ihr Eigen nennen müssen. Sie müssen aber sehr wohl der Leserschaft vermitteln, dass sie Teil ihrer Welt sind, mMn. sogar, dass sie diese Welt noch viel inniger leben und deswegen prädestiniert dafür sind, zwischen Hardwareentwicklern und Lesern als Bindeglied zu vermitteln. Wie ich bereits schrieb: ein Fachredakteur muss sein Fachgebiet leben und atmen. Ob das der Wirtschafts-, Boulevard-, Öko- oder eben auch Hardwareredakteur ist, der Schwerpunkt muss Lebensmittelpunkt sein.
Dazu gehört zum Beispiel auch, dass wie auch immer geartete Hardwareredakteure keine "PC-nur-noch-wenig-Nutzer" sind. Die Glaubwürdigkeit gebietet, dass in einer solchen Zeitschrift Leute arbeiten, die "PC-ganz-schön-viel-Nutzer" sind.
Wer das nicht hinbekommt, hat eine große Auswahl an anderen Berufsbildern.
Der einzige, der meine Kritik hier scheinbar richtig verstanden und geantwortet hat, war yojinboFFX.
Der Rest dichtet sich (wie du) eigene Bewertungen hinzu, fühlt sich gar auf irgendeine verschrobene Art persönlich angegriffen und postet dann zwar nette Geschichten, die aber nichts mit dem zu tun haben, was mich abstößt.
Ein Redakteur ist eben nicht jemand, der lediglich im Kollegenkreis abhängt und dessen Job endet, sobald die Stechuhr klickt.
Ein Redakteur steht stellvertretend für das vertretene Fachgebiet und repräsentiert das Medium, für das er schreibt.
Ich kann keinem Hardwareredakteur abnehmen, dass er seine Leserschaft versteht, wenn er noch nie (oder nur vor langer Zeit) Hardware gekauft hat, die auch mal die Vernunft ad acta gelegt hat. Ich kann keine Redaktion für voll nehmen, in der u.a. Statements zur aktuellen Hardwaretechnik sinngemäß lauten "mit PCs habe ich eh nichts mehr am Hut".
Hab ich keine Lust drauf.
Wenn ihr das geil findet, dann ist das - wie gesagt - toll.
Mich stößt das ab. Noch etwas mehr stößt mich gerade die etwas krude Verarbeitung dieser Kritik durch die Stammuserschaft ab, die sich selbst scheinbar dadurch in ihrer Wohlfühloase gestört fühlt. Die Lebenserwartung der PCGH wird dadurch berechenbar kurz.
Wie man es nimmt, das hier scheint kein schöner Ort für Leser (zumindest außerhalb des harten Kerns, der sich hier ganz nett in der eigenen Gedankenwelt eingerichtet hat).
Dafür zahle ich nicht, dafür klicke ich nicht. Vielleicht hallt meine Kritik aber auch im Ohr eines Verantwortlichen nach und man bekommt doch noch irgendwie die Kurve, reflektiert doch mal die eigene Haltung und das Bild, das man der Kundschaft präsentiert.
Ich schaue in einem halben Jahr wieder rein.
Momentan bin ich ehrlich genervt und das ist genau das, was ein Leser niemals sein sollte.