AW: Recht auf Reparatur: Grüne fordern Gesetz für günstige und einfache Reparaturen
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es ist so, wobei du mit dem Thinkpad / Lenovo einen eher "dankbaren" Hersteller hast was dies betrifft (da Ursprünglich das ein IBM Laden war und die guten Designs übernommen wurden). Wenn man da bei Apple rüberschielt, sind das Welten an Unterschieden.
Ne, da hab ich kein Glück gehabt. Deswegen habe ich das Beispiel ja gebracht. Dass die Designerteile von Apple schwer zu reparieren sind - geschenkt. Wenn es von außen wie aus einem Guss aussehen soll und dünn wie ein Brett ist, dann wird modulare Bauweise schwierig. Ein Thinkpad sieht aber eher aus wie zusammengewürfelt und aufgeschichtet aus. Und trotzdem hat es Lenovo schon wenige Jahre nach der Übernahme geschafft, denn inneren Aufbau quasi unwartbar zu machen. Ich hab schon viel auseinandergenommen, was von außen wesentlich eleganter und/oder kompakter war -Fujitsu, Dell, Asus, MSI-, ich hab Monitor-Panels zerlegt bis ich Polfilter, Streuscheiben und LC-Substrat einzeln in den Händen hatte (und ja: Der Monitor lief nach der Aktion besser als vorher, nicht schlechter). Aber bei dem potthässlichen Thinkpad habe ich vor einer Reinigung des Lüfters kapitulieren müssen.
Genauso hohl sind die Elektroautos. Im Grunde sind Elektroautos gut, aber woher kommt der Strom? Richtig, Kohle und Atom. Außerdem entsteht enormer Müll durch die Akkus und es werden Ressourcen verbraucht, dass Elektroautos nicht besser sind als andere.
Elektroautos kannst du aus der Diskussion rausnehmen. Die finden Autohersteller toll und die finden Stromkonzerne toll (und somit finden CDU und SPD sie noch toller). Aber in der jetzigen Situation haben sie mit Umweltschutz arg wenig zu tun. Nicht umsonst machen selbst die Grünen quasi keinen Finger dafür krum, sondern pochen erstmal auf Energiewende und ÖPV.
Dann denken wir dein Beispiel doch einfach mal zu Ende. Da war also ein billiger/defekter Elko im Netzteil, welcher einen Ausfall zur Folge hatte und du lässt das nun Reparieren und alles scheint wieder zu funktionieren. Nach 3 Wochen treten aber wieder Probleme auf und die lassen sich auf Netzteil zurückführen, da der "defekte Elko" von vor 3 Wochen bereits andere IC's beschädigt hat.
Gehst du damit jetzt zum Hersteller, den Reparaturdienst oder kaufst du am Ende der Geschichte genauso ein neues Netzteil, wie du es ohne dieses Gesetz bereits 3 Wochen vorher getan hättest?
Für mich geht der Nutzen dieses Gesetzentwurfs, gemessen an diesem Beispiel, gegen 0.
Wenn du dein Auto aus der Werkstatt holst und es 3 Wochen wieder eine Macke hast, gehst du dann zum Hersteller? Zur Werkstatt? Oder schmeißt du es weg und kaufst ein neues?
(Falls letzteres: Sag mal, wo die sie hinschmeißt und was du fährst. Ich such gerade was neues.)
Wußte garnicht das es nur Atom und Kohle Kraftwerke gibt..
Dachte wir sind schon weiter...Hatte ma was von Windenergie und Wasserkrafwerke gehört..
Auch Solar gab es glaub ich mal...
Gehört habe ich davon auch mal. Aber als ich das letzte Mal auf den Strommarkt geguckt habe, war arg wenig davon zu sehen. Und diverse Politiker, Verbraucher, Stromkonzerne erzählen ständig, wir könnten ja keine Kohlekraftwerke abschalten, weil dann "der Strom ausfällt"...
Um das Ganze nicht zu kompliziert zu machen und für unnötigen Streit zu sorgen, könnte man das Ganze auch
ganz einfach runterbrechen auf:
Wollen wir mehr Wegwerfgesellschaft, oder mehr Weiternutzung/Reparaturen ?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mehrheit für mehr Wegwerfgesellschaft ist
.
Mal ganz simpel betrachtet.
Dein Optimus in Ehren, aber ich glaube in Zeiten von Coffee to Go, Kik, Einwegwasserflaschen, Smarthpones, der Rückkehr von Dosenbier & -Cola, etc. muss man sehr wenig Vorstellungskraft haben, um sich das nicht vorstellen zu können.
Bei Smartphones sind die Unterschiede gering, dafür gehen die Dinger aber auch wesentlich öfter kaputt - allein schon weil sie rumgeschleppt werden.
Ich geb zu, dass ich bei Smartphones nur bedingt mitreden kann (die Zahl der voll funktionsfähigen älteren, die sich bei mir angesammelt hat, spricht gegen dich). Aber Feature-Phones, die 1/3 der Grundfläche mancher Smarthones und trotzdem noch mehr Akkulaufzeit haben, kann man 15 Jahre mit sich herumschleppen, ohne dass sie kaputtgehen. Wenn das Smartphones anders aussieht, dann weil sie so gebaut werden, dass sie nicht halten und möglichst schnell neue gekauft werden müssen. Nicht weil eine ressourcenschonendere Form der mobilen Kommunikation unmöglich wäre.
Bei meinem PC habe ich innerhalb von 10 Jahren eine tote GPU gehabt (und da war die schon aus der Garantie und veraltet - also wech damit) und ein totes X99-Board, was schon mehr weh tut, aber es war ebenfalls aus der Garantie raus, das hätte sich nicht gelohnt da was zu machen - wozu, wenn ich für 90€ n neues Board finde. Hätte das Ding auch verkaufen können - mein Ryzen 1700 ist schneller als die alte 5820k CPU und säuft weniger Strom, denn 5820k@4,5GHz genehmigt sich ordentlich was.
Hast du ausgerechnet, wie viele Jahrzehnte er durchlaufen müsste, ehe der Mehrverbrauch über dem Herstellungsaufwand des 1700 liegt?
TV? Größer, breiter, mehr Pixel, HDR endlich da, native 120Hz, die Liste ist lang. Klar, 99% der Nutzer juckt das gar nicht und die legen auch keine 2000€+ für einen TV hin, aber da muss was neues ran.
Und? Muss das alte deswegen auf den Schrott? Wie du selbst feststellst: Die meisten juckt es nicht. Wie der Dümmste bei einem Blick auf den Markt sehen kann: Die meisten entscheiden sich selbst bei Neukauf für was anderes. Also verkauf das, was dir nicht mehr reicht, doch einfach die, denen es reicht respektive die, die sich nichts besseres leisten können. Ressourcentechnisch ist die Weiternutzung eines Altgerätes immer besser, als der Einsatz etwas gleichwertigen neuen. Und wenn die Gesetze stimmen (dafür gibt es ja eben solche Initiativen wie diese hier), dann sollte das ressourcentechnisch bessere auch monetär ein attraktiver Weg sein.
Es gibt nur wenige Bereiche wo die Entwicklung nicht vorangeht. Fahrräder - viele oldschool Teile sind genau so gut wie die neuen, aber MAN FINDET DIE NICHT MEHR.
Surprise, surprise. Du suchst also Ersatzteile für ein altes Gerät (in dem Fall Fahrrad - du wirst deins sicherlich selbst gebaut haben, aber >90% der Teile dürften sich an den High-End-Modellen der einen oder anderen Marke gefunden haben, währen also Ersatzteile), findest die aber nicht mehr. Zufällig finden befinden wir uns hier in einem Thread, in dem es darum geht, genau dieses "gibts nicht, müssen se neukaufen" zu unterbinden.
Objektive für die besagten Kameras - Speedbooster dran, fertig, Da kann man auch alte Teile aus der UDSSR nehmen für 20-50€ auf Ebay und die sind so gut wie 200€-Objektive im Laden. Die veralten nicht.
Weißt du, was noch cooler wäre? Wenn man keinen Adapter bräuchte, weil zum dritten Mal binnen fünf Jahren ein neues Bajonettformat rausgekommen ist, dass genau gar nichts kann, was die anderen nicht auch konnten.
Auf der anderen Seite werden Teile wie Grafikkarten innerhalb von 3 Jahren vom Topmodell zum Türstopper, da lohnt sich reparieren oft nicht. Gugg mal wo eine 980Ti aktuell steht, verglichen mit dem was die 2000 Serie kann. Die kann 3-4 Jahre alt sein, wenn da was kaputt geht - entsorten oder als Ersatzteilspender verkaufen an Leute die selbst reparieren, davon gibt es aber wenige.
Ne 980ti, der man richtig in den Arsch tritt, kann knapp 1080-Niveau erreichen und liegt somit über dem, was von der 2060 erwartet wird. Und das ist immer noch eine Karte, auf die viele Leute aufrüsten wollen/sollen und bei der sich Fanboys gegenseitig zerfleischen, ob sie die 590 nun schlagen wird oder nicht. Also vielleicht nicht dein Traummodell aber alles andere als nutzloser Gammel.
Ja, Drucker. Versuch das mal bei einer GPU. 10 Jahre alt, was bekommste da, ne olle ATI wie 4870 die weder Treiber hat für Win10 noch DX11, DX12 oder Vulkan unterstützt und nichts vernünftiges mehr darstellen kann, dafür aber Strom will? In sehr sehr vielen Bereichen ist die Entwicklung so massiv, das die Sachen noch vor dem Ablauf der Garantie veraltet sind. Heißt ja nicht das sie unbrauchbar werden, aber es gibt einen guten Grund das Gerät zu tauschen wenn man diese Funktion haben mag.
Ich hab hier ne rivaTNT, die kann nicht mal DX9, DX8 oder DX7 und hat keine Treiber für Windows10. Aber stellt Spiele dar, bei denen andere Leute nochmal extra für remastered blechen und sich von irgendwelchen DRM-Systemen die Hälfte des Spaßes verderben lassen.
(Zugegeben: 4870 ist für Retro-Zwecke auch nutzlos. Entweder GF6 und kleiner für 9x-Kompatibilität oder man kann gleich auf dem Hauptsystem damit arbeiten. Aber genau das wäre so ein Punkt: Wieso wird Treibersupport immer früher eingestellt, so dass man irgendwann 3-4-5 Systeme an 2-3 Schreibtischen betreiben muss, um alte Software weiter starten zu können?)
Nur Schwätzen und wenn es ans Umsetzen geht: Laßt die anderen mal machen.
Die Dieseltechnologie werden sie jetzt auch endgültig genüßlich schlachten, nur so aus basisdemokratischem Prinzip.
Was wird das für verdutzte Gesichter geben in Stuttgart, wenn sich nichts ändert an den Werten ... .
Dann sind bestimmt die Geräte kaputt.
Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber die Grünen in BW (woanders gibt es kaum Grüne, die irgendwas umsetzten könnten - Opposition darf nur schwätzen) haben sich recht vehement gegen Diesel-Fahrverbote gewehrt. Das die jetzt kommen wurde von Gerichten befohlen und hat rein gar nichts damit zu tun, dass Dieselfahrverbote besonders hilfreich wären. Das sind sie nicht und das wissen alle Beteiligten. Aber sie sind die einzige Maßnahme, die kurzfristig überhaupt umsetzbar ist und wenn die (nicht nur in diesem Fall zum überwiegenden Teil schwarzen) Politiker zwei Jahrzehnte nichtstuend zugeguckt haben, wie ein Problem immer größer wurde, dann gibt es halt keine Lösungen mehr mit gutem Aufwand/Nutzen-Verhältnis. Im Gegensatz zu dem, was SUV-Pendler gemein annehmen, haben auch Stadtbewohner ein Recht auf Überleben/Gesundheit und das steht über einigen Dingen. Auch über dem Autofahren. Und wenn ein Gericht entscheidet, dass dieses Recht akut bedroht ist, dann müssen andere eben zurückstecken. Hätten sie eben mal früher drüber nachdenken müssen, wie die Sache auf die weiche Tour zu lösen wäre - wenn erstmal bei mehrinstanzlichen Klagen ist, wird eben mit harten Bandagen gekämpft. Ist genau das gleiche*, wie mit dem Klimawandel: Als vor 30 Jahren klar war, dass etwas getan werden muss, hätte man das Problem mit kaum spürbaren Maßnahmen in den Griff bekommen können. Weil man aber bis heute quasi nichts gemacht hat, ist jetzt die Kacke äh der Ozean am Dampfen.
*Zugegeben: Nicht ganz das gleiche. Weil ein Tuvaluaner, dem wortwörtlich das Land unter den Füßen verschwunden ist, hier nicht wegen dem angerichteten Schaden klagen darf.