Lebensumstände, Werdegang und Berufsaussichten - wieviel hat man selbst in der Hand?

Ich meine den Sozialstaat als ganzes.
Letztens Kontraste gesehen, wo Männer die Vaterschaft von mehreren Dutzend Kindern anerkannt haben (in diesem Fall deutsche Migranten, die im Ausland leben). Um eine Vaterschaft anzuerkennen bedarf es keinen Vaterschaftstest. Die Mütter bekommen Unterhalt vom Staat und geben es den Männern ab, die damit ein Lotterleben im Ausland leben, während die Mütter hier unter zwielichten Gesichtspunkten leben müssen.
Sowas ist Sozialbetrug, aber da die Männer im Ausland leben, sind sie nicht greifbar, aber rechtlich muss der Staat den Unterhalt zahlen.
Daher ist es wichtig, dass wir auch weiterhin einen gut ausgebauten Sozialstaat haben. Es ist aber auch genauso wichtig, dass gegen Betrug ermittelt wird. In diesem Fall eben das so ändern, dass ein Vaterschaftstest verpflichtend ist.
Deswegen sollen Flüchtlinge ja auch die Bezahlkarten erhalten. Damit das Geld nicht ins Ausland überwiesen wird.
Aber man kann das für zukünftige Rentner ändern und die Union denkt schon darüber nach, die Erwerbsminderungsrente abzuschaffen.
Und was soll man dann anstatt Erwerbesminderungsrente beziehen? Bürgergeld?
Die Rente steht einen zu. Man hat dafür ja auch eingezahlt.
Dann wird das Bürgergeld sicher wieder geändert und Unterstützung für anderes gestrichen.
Es ist auch gesetzlich festgelegt, dass man das Bürgergeld nicht beliebig kürzen kann.
 
Man kann ein bundeslandweites Schulverbot bekommen?

Du hattest dann doch aber einen Abschluss, oder nicht? Wenn du in die 10. Klasse versetzt wurdest, unabhängig davon, dass du zurückgestuft wurdest, hast du mindestens einen Hauptschulabschluss. Hat dieser dich bei der Berufsauswahl stark beeinträchtigt? Wäre Abi denn nötig gewesen, dass du einen guten Job bekommst?
Nicht Bundeslandsweit, nur auf das jeweilige Bundesland beschränkt und ja damals ging das (wenn man es zu sehr auf die Spitze trieb), wie das heute aussieht ka.

Realschulabschluß hatte ich dann nachgeholt, mit dem kam man aber nicht weit in meiner Gegend und reichte mir auch nie und hätte mich auch in der Berufswahl eingeschränkt/Abi war damals nötiger als heute.
 
Deswegen sollen Flüchtlinge ja auch die Bezahlkarten erhalten. Damit das Geld nicht ins Ausland überwiesen wird.
Wird trotzdem passieren. Die verkaufen ihre Karte gegen Bargeld oder kaufen etwas, das sie gegen Bargeld weiter verkaufen. Dann braucht auch ein Flüchtling Bargeld, da ein kleiner Laden die Karte nicht akzeptiert.
Du müsstest Deutschland erst mal so umbauen, dass Kartenzahlung überall möglich ist, wie z.B. in Schweden, aber Deutschland hat sich ja Jahrzehntelang dagegen gewehrt und jetzt haben sie den Salat.
Und was soll man dann anstatt Erwerbesminderungsrente beziehen? Bürgergeld?
Exakt. Es geht um die Entlastung der Rentenkasse. Bürgergeld wird über Steuern finanziert. Erwerbminderungsrente zahlt die Rentenkasse (Das weißt du, du kriegst ja einen Rentenbescheid).
Wer also eigentlich nicht mehr arbeiten kann, bleibt trotzdem im Bürgergeld und kann weiterhin sanktioniert werden. Es geht der Union nur darum, die Sanktionen voranzutreiben um Geld zu sparen.
Ist doch jetzt auch schon so. Da labert der Heil was von sehr wenigen Komplettverweigerer, die sanktioniert werden müssen, wirft aber gleichzeitig eine Zahl in den Raum, was man so einsparen kann, wofür aber mehrere 100.000 Menschen sanktioniert werden müssten, um diese Zahl zu erreichen.
Es ist auch gesetzlich festgelegt, dass man das Bürgergeld nicht beliebig kürzen kann.
Das hat das Verfassungsgericht gemacht, aber man kann ja neue Gesetze machen, die erst mal wieder überprüft werden müssen.
Und wer soll dann vor dem Verfassungsgericht klagen? Die Grünen hocken vermutlich 2025 in einer Merz Regierung und die Linke gibt es nicht mehr und die Afd jubelt da sowieso.
 
Wird trotzdem passieren. Die verkaufen ihre Karte gegen Bargeld oder kaufen etwas, das sie gegen Bargeld weiter verkaufen. Dann braucht auch ein Flüchtling Bargeld, da ein kleiner Laden die Karte nicht akzeptiert.
Die Karte kann kein anderer nutzen soviel ich weiß.

Du müsstest Deutschland erst mal so umbauen, dass Kartenzahlung überall möglich ist, wie z.B. in Schweden, aber Deutschland hat sich ja Jahrzehntelang dagegen gewehrt und jetzt haben sie den Salat.
Das wird von Kommune zu Kommune verschieden sein. Aber angeblich sparen sie so Verwaltungskosten.
Wer also eigentlich nicht mehr arbeiten kann, bleibt trotzdem im Bürgergeld und kann weiterhin sanktioniert werden.
Wie will man jemanden der kaputt geschrieben ist weiter sanktionieren?
Das hat das Verfassungsgericht gemacht, aber man kann ja neue Gesetze machen, die erst mal wieder überprüft werden müssen.
Und wer soll dann vor dem Verfassungsgericht klagen? Die Grünen hocken vermutlich 2025 in einer Merz Regierung und die Linke gibt es nicht mehr und die Afd jubelt da sowieso.
Mal abwarten.
 
Warum war dann Fernstudium keine Option?
War immer zu teuer. Wollte 2019 herum in Eigenregie Abi nachholen und dann studieren, aber nun ja da kam dann schon schleichend die alltägliche Erschöpfung ins Spiel.

In welcher Branche? Und wann ist für dich "damals"?
In jedweder Branche in der es eher um tiefere Theorie geht, als ums praktische Arbeiten.
Ich bin nun mal durch und durch Theoretiker. Kann natürlich die Theorie auch spielend leicht in die Praxis umsetzen, aber durchgängige praktische Arbeiten ala Handwerk, Koch, Pflegeberufe ect. sind einfach nicht meins.

Damals = vor ~20 Jahren.
 
Die Karte kann kein anderer nutzen soviel ich weiß.
Denkst du nicht, dass es dazu Möglichkeiten gibt?
Hast du deine Kreditkarte mal einem Freund gegeben, damit er was holen kann?
Keiner guckt nach, wem sie gehört.
Das wird von Kommune zu Kommune verschieden sein. Aber angeblich sparen sie so Verwaltungskosten.
Ja, und vorher hatte man die Karte immer abgelehnt, weil die Verwaltungskosten zu hoch waren.
Die schwurbeln da doch alle.
Wie will man jemanden der kaputt geschrieben ist weiter sanktionieren?
Das geht, wird so kommen.
 
Denkst du nicht, dass es dazu Möglichkeiten gibt?
Vielleicht.
Hast du deine Kreditkarte mal einem Freund gegeben, damit er was holen kann?
Ich habe nur eine EC-Karte und die würde ich zum Geld abheben oder so nur nahen Familienmitgliedern geben, wenn ich verhindert bin.
Keiner guckt nach, wem sie gehört.
Vielleicht müssen die sich ja noch beim bezahlen zusätzlich ausweisen? Keine Ahnung. :ka:
Ja, und vorher hatte man die Karte immer abgelehnt, weil die Verwaltungskosten zu hoch waren.
Die schwurbeln da doch alle.
Aber das wird definitiv kommen.
Das geht, wird so kommen.
Glaube ich nicht.
 
Vielleicht müssen die sich ja noch beim bezahlen zusätzlich ausweisen? Keine Ahnung. :ka:
Und woher soll der Ausweis kommen, wenn sie keine Papiere haben?
Die Karte ist nichts anderes als eine Standard Visa Debit Karte, die eine Sperre für Bargeldabheben hat.
Bei meinen Kreditkarten kann ich das Bargeld abheben auch sperren. Genauso wie das Internet bezahlen.
Aber das wird definitiv kommen.
Ist ja auch richtig so und du musst eine Kreditkarte nehmen, da du die beschränken kannst. Mit eine Girokarte geht das nicht. Trotzdem brauchen die auch Bargeld. Daher halte ich es für sinnvoll, 50€ pro Monat darüber vom Geldautomaten holen zu können.
Glaube ich nicht.
Ich schon. Der Sozialstaat wird nicht auf Dauer finanzierbar sein, oder du musst eben woanders Geld holen, aber das ist mit der Union und FDP nicht möglich.
Die Steuersenkungen der FDP werden schon 50 Milliarden kosten. Die Union will sogar für 70 Milliarden senken, Das muss gegenfinanzierrt werden und keiner der beiden will die Steuern erhöhen und die Union will keine Subventionen der Bauern streichen.
Woher also, deiner Meinung nach, wird das Geld dafür kommen?
Das geht nur bei Streichungen der Sozialleistungen.
 
Woher also, deiner Meinung nach, wird das Geld dafür kommen?
Das geht nur bei Streichungen der Sozialleistungen.
Sicher nicht aus der Streichung von Sozialleistungen (ALG I + Bürgergeld), weil die nur knappe 50 Mrd. Euro, insgesammt, ausmachen.
Man wird damit alleine also gar nichts gegenfinanziert bekommen, außer man streicht ALG I + Bürgergeld komplett, oder geht an die 104 Mrd. Euro ran, die der Staat jährlich zur Rentenkasse zuschießen muss.

Sozialleistungen (abseits der Rentenzuschüsse) sind halt nur ein vergleichsweise geringer Teil des jährlichen Bundeshaushalts, auch wenn die Populisten und Rechtsaußenfaschisten von FDP, Union und AfD das immer gerne ganz anders darstellen möchten.

Wer noch größere Einsparungen erreichen möchte hat eigentlich gar keine andere Wahl als an die Subventionen zu gehen, oder aber das Rentensystem zu reformieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem brauchen die auch Bargeld. Daher halte ich es für sinnvoll, 50€ pro Monat darüber vom Geldautomaten holen zu können.
Das hatte gestern ein Politiker bei Markus Lanz gesagt. Das die das in dem seinen Landkreis so machen.
Ich schon. Der Sozialstaat wird nicht auf Dauer finanzierbar sein, oder du musst eben woanders Geld holen, aber das ist mit der Union und FDP nicht möglich.
Die Steuersenkungen der FDP werden schon 50 Milliarden kosten. Die Union will sogar für 70 Milliarden senken, Das muss gegenfinanzierrt werden und keiner der beiden will die Steuern erhöhen und die Union will keine Subventionen der Bauern streichen.
Woher also, deiner Meinung nach, wird das Geld dafür kommen?
Das geht nur bei Streichungen der Sozialleistungen.
Wenn jemand nachweislich kaputt geschrieben ist, kann man dem nicht willkürlich Geld streichen.
Bei arbeitsfähigen Menschen welche nicht arbeiten wollen ist das etwas anderes.
 
Sicher nicht aus der Streichung von Sozialleistungen (ALG I + Bürgergeld), weil die nur knappe 50 Mrd. Euro, insgesammt, ausmachen.
Ich rede nicht von komplett, aber die nächste Regierung wird alles neu verwursten um dort zu sparen, da sie ja nicht auf die Idee kommen, Erbschaftssteuer einzutreiben oder endlich mal die Steuerosentechnik auszusortieren.
Man wird damit alleine also gar nichts gegenfinanziert bekommen, außer man streicht ALG I + Bürgergeld komplett, oder geht an die 104 Mrd. Euro ran, die der Staat jährlich zur Rentenkasse zuschießen muss.
An den Rentenzuschuss traut sich niemand heran, auch weil man die Renten nicht kürzen kann. Dazu müsste man Gesetze ändern und da sehe ich keine Mehrheit.
Sozialleistungen (abseits der Rentenzuschüsse) sind halt nur ein vergleichsweise geringer Teil des jährlichen Bundeshaushalts, auch wenn die Populisten und Rechtsaußenfaschisten von FDP, Union und AfD das immer gerne ganz anders darstellen möchten.
Das sehen ja nicht nur Rechtsaußen so. Guck dir das Geschwafel von Union und FDP an. Da wird offen gegen das Bürgergeld und Asylzahlungen gewettert und das sind keine Rechtsaußen. Das sind alle in den Parteien.
Dass die Afd gerne alles streichen will, ist klar. Dass ihren Wählern, die davon auch betroffen sind, völlig egal ist, ist auch nichts Neues.
Wer wirklich große Einsparungen erreichen möchte hat eigentlich gar keine andere Wahl als an die Subventionen zu gehen, oder aber das Rentensystem zu reformieren.
Man könnte einige Subventionen streichen, aber da geht ja auch keiner ran, weil keine Mehrheit.
Beim Rentensystem wird das auch nichts, weil keine Mehrheit. Ergo wird es wieder Schattenhaushalte gehen, weil man ja in Aufrüstung investieren will.
Wenn jemand nachweislich kaputt geschrieben ist, kann man dem nicht willkürlich Geld streichen.
Bei arbeitsfähigen Menschen welche nicht arbeiten wollen ist das etwas anderes.
Es geht um Maßnahmen, die man machen muss.
Ein Bekannter von mir, schon länger Bürgergeldler, musste letztes Jahr eine Maßnahme für Kreativität machen. Die haben da Bilder gemalt. Völliger Unsinn. aber er musste das machen, sonst Kürzung.
 
Ein faszinierendes Thema, das tief in meinen persönlichen Erfahrungen verwurzelt ist und dem ich mich gerne öffne.

In meiner Kindheit habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht (teilweise mit kleinen Traumata), die alle damit zu tun hatten, dass mein Selbstwert in Frage gestellt wurde. Dies begann bereits bei meinen Eltern, die sich seit meiner frühesten Erinnerung ständig stritten. Mit der Zeit fühlte ich mich zunehmend ausgeschlossen, da meine Eltern neben ihrer Arbeit und persönlichen Konflikten kaum Zeit hatten, sich um mich zu kümmern. Dies führte früh zu einer Identitätskrise, die sich während meiner Gymnasialzeit fortsetzte. Ich wurde in einem Jahr geboren, in dem viele Kinder zur Welt kamen, und die Lehrer schienen mehr daran interessiert zu sein, uns zu beweisen, dass wir nicht dorthin gehörten. Viele meiner Freunde wechselten daher bereits ab der 7. Klasse auf die Realschule.

Trotz dieser Herausforderungen hielt ich bis zur 10. Klasse durch, doch es war eine mühsame Zeit. Ich hatte das Gefühl, nicht gut genug für das Gymnasium zu sein, was durch die jahrelange Konditionierung durch die Lehrer verstärkt wurde. Hinzu kamen erste Anzeichen von Depressionen in meiner Jugend. In der 11. Klasse erkrankte ich an einem Spontanpneumothorax, was dazu führte, dass ich das Schuljahr wiederholen musste. In dieser Zeit schwänzte ich oft den Unterricht, bis ich einen Wendepunkt erlebte: Ich wechselte eigenständig die Schule, ohne das Wissen meiner Eltern, und schloss dort mein Abitur mit einem Durchschnitt von 3,0 ab - ja nicht sehr gut. Auf dem neuen Gymnasium habe ich dann auf einmal Unterstützung von der Oberstufenleiterin erfahren, die Potential in mir gesehen hat. Es macht unheimlich viel aus, wenn du Menschen im Umfeld hast, die an dir glauben.

Ein Studium reizte mich nicht zu dieser Zeit, ich war mit dem Schulsystem erst einmal fertig. Durch Zufall bekam ich eine Ausbildung, die ich sonst nicht angenommen hätte. In einem Gespräch mit der Agentur für Arbeit kam es zu dieser Chance, bei der ich spontan zusagte, ohne zu wissen, dass es sich um einen großen Konzern handelte. Ich hatte also in meiner 20 jährigen Berufslaufbahn nur ein Vorstellungsgespräch bei einem großen Konzern und wurde direkt genommen.

Die positive Resonanz meiner Kollegen motivierte mich enorm, und ich wurde zum besten Auszubildenden des gesamten Bundeslandes mit Auszeichnung ;)... war ich schon ziemlich stolz damals. Der Konzern bot mir sogar ein Studium an, dessen Kosten sie übernahmen. Obwohl ich nicht mehr der Beste war, schloss ich mit einem Notendurchschnitt von 1,9 ab.

Seitdem habe ich verschiedene Positionen im Unternehmen innegehabt und bin seit 2015 Abteilungsleiter. Dennoch kämpfe ich immer noch mit den Erfahrungen meiner Kindheit. Oft fühle ich mich unsicher in schwierigen Gesprächen und lege großen Wert darauf, was andere von mir denken - eine Erkenntnis, die ich erst spät gewonnen habe. Früher dachte ich, es sei mir egal. Daher ist es für mich von entscheidender Bedeutung, sich selbst zu kennen und kennenzulernen. Nur dann kann man auch erfolgreich sein. Diese Selbsterkenntnis ist besonders für junge Menschen schwer, insbesondere wenn ihre Kindheitserlebnisse nicht ideal für ihre Entwicklung waren.

Letztendlich habe ich es jedoch mit viel Engagement und Vertrauen in meine Fähigkeiten geschafft, ohne Beziehungen (Vitamin B) erfolgreich zu sein.

Meine Mutter ist leider inzwischen verstorben. Ich mache meinen Eltern jedoch keinen Vorwurf. Abgesehen von ihren Ehekrisen (und dessen Folgen für mich), hat es mir an nichts gefehlt. Im Nachhinein denke ich, dass es besser gewesen wäre, wenn sie sich früher getrennt hätten. Als ich bereits im Berufsleben stand, haben sie sich getrennt, und nach einem Jahr konnten sie wieder normal miteinander kommunizieren. Ich glaube, das hätte mir in meiner Kindheit geholfen. Sie hätten dann wieder Zeit für mich gehabt und einiges wäre sicher anders gelaufen. Jetzt habe ich selbst zwei Kinder und mache sicher auch nicht alles richtig. Mir ist im Endeffekt egal was sie später mal beruflich machen. Wichtig ist mir, dass sie glücklich sind. Der Große ist mittlerweile selbst in einer Ausbildung.

Um es kurz zu machen: Jeder trägt die Verantwortung für sein Leben und kann Großes erreichen, wenn er Ziele hat. Sicher haben das Elternhaus, die Familie und deine direkte Umwelt Einfluss darauf, aber es sollte keine Entschuldigung dafür sein, aufzugeben.
 
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Es ist eine sehr interessante Diskussion.
Mein Vater kommt aus armen Verhältnissen in Südostasien. Er hatte das Glück als jüngstes Kind die Schule beenden zu dürfen. Seine Geschwister mussten abbrechen und Geld verdienen weil der Vater früh verstarb. Da hast du als Kind schlicht keine Kontrolle drauf.
Das dann die Mutter auch noch streng auf die Noten achtete und ihm eiserne Disziplin wortwörtlich eingebläut hat, hat dann für ihn dann die Tür zu dutzenden Unis weltweit geöffnet und letzten Endes auch einen gut bezahlten Job eingebracht. Etwas was vermutlich ohne den Einsatz der Mutter nie passiert wäre.
Hier in DE haben wir bereits das Privileg eine Schule besuchen zu können ohne angst haben zu müssen dass man morgen verhungert und somit haben die Schüler bereits viel in der eigenen Hand. Das Problem, so jung weiß man das nicht und wenn das Elternhaus einem da nichts mitgibt wird es schwer, sehr sehr schwer. Leider wird in den Schulen auch keine echte Perspektive oder Motivation mitgegeben. So bleiben anfangs viele Türen verschlossen die man nur mit viel Schweiß und Arbeit aufkriegt wenn das überhaupt noch klappt. Und wenn man zuvor nie gelernt hat disziplin, Eigenverantwortung oder Ziele im Leben zu haben wird es vermutlich vielen sehr schwer fallen das zu lösen. Hier sind Vorbildfiguren einfach extrem wertvoll die einem helfen.
Selbst wenn man anfänglich im Leben vieles verkehrt gemacht hat, kann man sagen dass man trotzdem die Möglichkeiten hat sachen gerade zu rücken. Man muss es aber wollen und auch das Durchhaltevermögen mitbringen.

Einiges kann man kontrollieren, einiges wiederum nicht, aber egal wie es läuft ich habe noch nie erlebt dass man keinerlei Entscheidungsmöglichkeiten im Leben hat. Schließt sich die eine Tür öffnet sich woanders eine andere und entsprechend kann man das meiste im leben in eine bessere Richtung lenken wenn man es wirklich will.
 
Es geht um Maßnahmen, die man machen muss.
Ein Bekannter von mir, schon länger Bürgergeldler, musste letztes Jahr eine Maßnahme für Kreativität machen. Die haben da Bilder gemalt. Völliger Unsinn. aber er musste das machen, sonst Kürzung.
Da habe ich noch nie von gehört.

Ich glaube auch nicht das die Erwerbsminderungensrente abgeschafft wird.
 
Das es Obdachlosigkeit in Deutschland gibt es sowieso eine Schande.
Nur die Wenigsten wollen wirklich auf der Straße leben.
Viele sind suchtkrank und psychisch krank.
Hatten Mietschulden gemacht.
Ich finde die sollten trotzdem noch eine Chance bekommen.
Ein fester Wohnsitz ist wichtig. Und Tagesstruktur.
Bitte? Wer in Deutschland obdachlos ist, der möchte das so.
Suchtkrank wird man nicht einfach so. Dafür muss man erstmal selbst sorgen und dann damit nicht aufhören wollen. Selbst wenn du süchtig bist, bekommst du Unterstützung und hast Jahre Zeit doch langsam zu entziehen.
Mietschulden kommen auch nicht von selbst. Zwar kann durch Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit usw. derartiges passieren, aber dann geht man in die Insolvenz und lebt ein paar Jahre auf Sparflamme.

Der Typ im Video ist offensichtlich ungekernt und will in München, einer der teuersten Städte des Landes wohnen. Warum hat er noch immer nichts gelernt, keine Abendschule besucht, oder ähnliches und warum zieht er nicht beispielsweise in den Osten, dort sind die Lebenserhaltungskosten deutlich niedriger, kämpft sich wieder hoch und startet dann einen neuen Anlauf in der großen Stadt?

Ne, in Deutschland sitzt man nicht ungewollt auf der Straße.
 
Suchtkrank wird man nicht einfach so. Dafür muss man erstmal selbst sorgen
Damit musste vorsichtig sein.

Natürlich ists nur seltenst der Fall dass jemand irgendwie gezwungen wird, sprich nahezu immer ist es ja freiwillig sich was auch immer reinzupfeifen...aber ist das wirklich so?

Wenn ich mir das bei mir ansehe... da suchste dirn Hobby aus, gehst in nen Verein, lernst Gleichgesinnte kennen. Dann biste inner Schule/Klasse unter Bekannten. Vielleicht auch auf sonstigen Partys.
Es ist praktisch unmöglich, nicht als Jugendlicher mal in die Situation zu kommen wo Leute um dich rum, egal in welcher Gesellschaftsschicht, ich sag mal Unsinn machen (was bis zu nem gewissen Punkt ja auch völlig ok ist wenn man jung ist). Und dann wird da Alkohol getrunken, geraucht, ggf. auch mach Brokkoli und wenn man Pech hat sind auch härtere Sachen a la koks und E am Start.
Klar ist es freiwillig was davon zu nehmen aber seien wir ehrlich: Welcher 14-jährige der in einer Gruppe von mehreren Bekannten steht die teilweise noch älter sind und er der "Neue" ist hat denn die Eier in der Hose zu sagen "nö ich rauche/trinke/... nicht macht ihr das alleine"? Das ist illusorisch.
Man kann jetzt "Glück" haben und weniger Suchtneigung haben (so dass man nach einer Partynacht nicht sofort Alk-/Nikotinsucht entwickelt) oder man kann Pech haben und ist dabei.

Ich kenne das von mir genau so - wir waren jung blöd und besoffen. Meine "Jugendclique", eine Mischung aus Vereinsfreunden, Schulkollegen und Nachbarschaft, ist jeden Freitag und oder Samstag in die Dorfkneipen gestiefelt und wir haben Mengen an Alkohol getrunken die sicherlich weit jenseits der unbedenklichen Menge waren (übrigens kommt daher mein Nickname - der ist schon 20 Jahre alt :ugly: ). Viele haben geraucht, vereinzelte auch den Bubatz. Nur das harte Zeug gabs nie - weil wir da auch in der Gruppe einig waren das niemals zu tun.

Ergebnis von all dem Jahrzehnte später: Suchtkrank ist von uns allen einer geworden (mittlerweile trockener Alkoholiker - übrigens auch eine immense Leistung da rauszukommen, das war für ihn ein harter Kampf obwohl ausnahmslos alle aus der ehemaligen Gemeinschaft und sein Arbeitgeber ihn so gut es geht unterstützt hatten) der auch generell sehr anfällig war (er war auch spielsüchtig), alle anderen sind mutmaßlich völlig schadlos aus der Sturm und Drangzeit raus (ich heiße zwar noch unglaublicher Alk aber trinke VIEL weniger als damals).

Was ich damit sagen will: Klar ist Suchtkrankheit zum Teil selbst verschuldet aber es gibt Rahmenbedingungen/Umfelder, die sowas begünstigen bzw. es einem "Opfer" schwerer oder leichter machen suchtfrei duchs Leben zu kommen. Wer das genetische Pech hat anfällig zu sein und in seiner Jugend das "Passende" Umfeld hat braucht eine extreme Willensstärke und Reifegrad um nicht abzurutschen. Das bringen nur wenige mit. Und dann zu sagen "der ist selber schuld" ist dann doch finde ich unfair.
 
Ergebnis von all dem Jahrzehnte später: Suchtkrank ist von uns allen einer geworden (mittlerweile trockener Alkoholiker - übrigens auch eine immense Leistung da rauszukommen, das war für ihn ein harter Kampf obwohl ausnahmslos alle aus der ehemaligen Gemeinschaft und sein Arbeitgeber ihn so gut es geht unterstützt hatten) der auch generell sehr anfällig war (er war auch spielsüchtig), alle anderen sind mutmaßlich völlig schadlos aus der Sturm und Drangzeit raus (ich heiße zwar noch unglaublicher Alk aber trinke VIEL weniger als damals).
Bei uns in der "Clique" war es primär das "Partysaufen". Und mit "Partysaufen" waren wahlweise Hauspartys oder diverse (Metal-) Festivals gemeint, in guten Jahren gerne mal 8-10 Stück. Da wurde dann in einer Woche Festival gefühlt das Bruttosozialprodukt kleinerer Inselstaaten versoffen - dann war aber oft auch wieder Ruhe bis zum nächsten Festival / Geburtstag. Soweit ich das beurteilen kann ist bei uns keiner Alkoholsüchtig geworden, ich trinke beispielsweise wenn es hoch kommt im Jahr noch ne halbe Flasche bis ganze Flasche Whisky (nicht auf einmal, sondern hier und da mal 2cl zum Feierabend. Raucher waren wir wiederum quasi alle - geblieben sind es noch 2.
 
Bei uns in der "Clique" war es primär das "Partysaufen". Und mit "Partysaufen" waren wahlweise Hauspartys oder diverse (Metal-) Festivals gemeint, in guten Jahren gerne mal 8-10 Stück. Da wurde dann in einer Woche Festival gefühlt das Bruttosozialprodukt kleinerer Inselstaaten versoffen - dann war aber oft auch wieder Ruhe bis zum nächsten Festival / Geburtstag.
Klar, man erfüllt da nicht das klassische Alkoholikerschema des Spiegeltrinkers (also Alkis die den Stoff dauernd brauchen um keine Entzugserscheinungen zu haben) aber dennoch würde ich aus heutiger Sicht sagen wir waren damals alle Alkis. Denn von den Kriterien die man da erfüllen kann waren bei praktisch allen von uns sehr viele erfüllt. Man hat so geplant dass die Droge im Vordergrund stand (wie kriegen wir genug stoff und wie kommen wir hin/heim), die Leute hatten eine ausgeprägte Toleranz gegen die Droge (es gab ne Challenge eine Kiste Bier (!!) in 4 Stunden alleine zu trinken und die hat praktisch jeder mal bestanden, wir konnten nach 20 Bier noch stehen), es gab Kontrollverluste wie viel getrunken wurde/Bingedrinking, Leute hatten Erinnerungslücken/Schuldgefühle am nächten Tag und so weiter - alles harte Kriterien für Suchterkrankung. Wir waren praktisch alle dabei.

Ich bin nur ehrlich froh, dass wir dennoch alle vernünftig um nicht zu sagen "ehrenhaft" waren, denn es gab wie gesagt niemals harte Drogen, es wurde immer dafür gesorgt dass jeder heil zu Hause ankam, bei allem was passierte gab es Grenzen die niemals überschritten wurden (beispielsweise wurde niemand der offensichtlich besoffen war dazu ermutigt noch mehr zu trinken oder Blödsinn zu machen) usw. - im Nachhinein betrachtet ist auch das eine "Randbedingung" die dazugeführt hat, dass uns nichts passiert ist und wir heute, Jahrzehnte später, noch alle wohlauf sind und weitestgehend sogar noch in Kontakt stehen und stellenweise tatsächlich Freunde fürs Leben geworden/geblieben sind.

All das hätte mit mehr Pech in Umgebung und Umgang für mich viel ungünstiger ausgehen können. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich da trotz starkem Willen (um nicht Sturheit zu sagen) mit dem ich auf die Welt gekommen bin immer heil rausgekommen wäre. Natürlich würde man sich auch etwas anders und risikoaversiver verhalten wenn man nicht das Gefühl der schützenden Gruppe und vertrauenswürdigen Leuten um sich hätte (die "Kerngruppe" von uns, 4 Leute, sind bis heute so stark verbunden dass ich den anderen 3 mein Leben anvertrauen würde), aber ich glaube dennoch dass einfach eine gehörige Protion Glück dazugehört dass ein Werdegang im Leben so gut verläuft und man nicht irgendwo abschmiert. Dass ich beispielsweise die anderen drei kennengelernt habe lag einfach daran, dass wir im gleichen Ort zur gleichen Zeit das gleiche Hobby hatten - das war ganz einfach blanker Zufall.
 
Klar, man erfüllt da nicht das klassische Alkoholikerschema des Spiegeltrinkers (also Alkis die den Stoff dauernd brauchen um keine Entzugserscheinungen zu haben) aber dennoch würde ich aus heutiger Sicht sagen wir waren damals alle Alkis. Denn von den Kriterien die man da erfüllen kann waren bei praktisch allen von uns sehr viele erfüllt. Man hat so geplant dass die Droge im Vordergrund stand (wie kriegen wir genug stoff und wie kommen wir hin/heim), die Leute hatten eine ausgeprägte Toleranz gegen die Droge (es gab ne Challenge eine Kiste Bier (!!) in 4 Stunden alleine zu trinken und die hat praktisch jeder mal bestanden, wir konnten nach 20 Bier noch stehen), es gab Kontrollverluste wie viel getrunken wurde/Bingedrinking, Leute hatten Erinnerungslücken/Schuldgefühle am nächten Tag und so weiter - alles harte Kriterien für Suchterkrankung. Wir waren praktisch alle dabei.

Ich bin nur ehrlich froh, dass wir dennoch alle vernünftig um nicht zu sagen "ehrenhaft" waren, denn es gab wie gesagt niemals harte Drogen, es wurde immer dafür gesorgt dass jeder heil zu Hause ankam, bei allem was passierte gab es Grenzen die niemals überschritten wurden (beispielsweise wurde niemand der offensichtlich besoffen war dazu ermutigt noch mehr zu trinken oder Blödsinn zu machen) usw. - im Nachhinein betrachtet ist auch das eine "Randbedingung" die dazugeführt hat, dass uns nichts passiert ist und wir heute, Jahrzehnte später, noch alle wohlauf sind und weitestgehend sogar noch in Kontakt stehen und stellenweise tatsächlich Freunde fürs Leben geworden/geblieben sind.

All das hätte mit mehr Pech in Umgebung und Umgang für mich viel ungünstiger ausgehen können. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich da trotz starkem Willen (um nicht Sturheit zu sagen) mit dem ich auf die Welt gekommen bin immer heil rausgekommen wäre. Natürlich würde man sich auch etwas anders und risikoaversiver verhalten wenn man nicht das Gefühl der schützenden Gruppe und vertrauenswürdigen Leuten um sich hätte (die "Kerngruppe" von uns, 4 Leute, sind bis heute so stark verbunden dass ich den anderen 3 mein Leben anvertrauen würde), aber ich glaube dennoch dass einfach eine gehörige Protion Glück dazugehört dass ein Werdegang im Leben so gut verläuft und man nicht irgendwo abschmiert. Dass ich beispielsweise die anderen drei kennengelernt habe lag einfach daran, dass wir im gleichen Ort zur gleichen Zeit das gleiche Hobby hatten - das war ganz einfach blanker Zufall.
Ich weiß nicht, ob ich bei uns da auch direkt von Sucht sprechen würde. Ja, einige deiner Punkte waren definitiv auch erfüllt (und auch ich/wir hatten das Glück, das Stroh 80 die "härteste" Droge war, die je einer mitgebracht hat, vom Becher bei 4 Kings mal abgesehen) - aber andere typische Suchtmerkmale haben völlig gefehlt. So Beispielsweise der Entzug - den ich ja bei der Entwöhnung der Zigarette definitiv wahrgenommen habe, also auch einen Vergleichswert habe. Bei uns besteht zwar auch noch sehr guter Kontakt, aber durch Umzug und dann Corona (keine Festivals für 2 Jahre :/) hat sich der Alk quasi komplett aus meinem Leben entfernt - ohne "aktives" Zutun meinerseits. Es gab schlicht keinen Anlass mehr.
 
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