Lebensumstände, Werdegang und Berufsaussichten - wieviel hat man selbst in der Hand?

Es wird nicht die "Sucht" vererbt, sondern die Sucht"empfänlgichkeit", sprich, du wirst einfach schneller süchtig als jemand ohne die genetischen Vorbedingungen.
Ebend, und wenn man das Elend der Generation vor einemzieht, sollte man genau wissen, was man nicht macht. Das sagt sich von außen sicherlich sehr einfach, aber das ist der Unterschied erfolgreicher menschen zu weniger erfolgreichen. Die einen verstecken sich hinter "alle waren so böse" die anderen lösen Probleme. Die Startbasis ist bei uns alles arg unterschiedlich, offen stehen trotzdem viele Wege.
 
Klar, aber wenn man Hilfe ablehnt, wird das nichts.
Klar. Einsicht muß da sein.
Nah Bro. Es wird nicht die "Sucht" vererbt, sondern die Sucht"empfänlgichkeit", sprich, du wirst einfach schneller süchtig als jemand ohne die genetischen Vorbedingungen. Aber süchtig machst du dich immer noch selbst. Niemand kriegt den Griff an die Buddel vererbt. Nur, dass wenn man sich jedes Wochenende besäuft es wahrscheinlicher ist, dass man Alki wird. Man muss aber selbst erstmal die Entscheidung treffen, zu saufen.
Ne. Das heisst auch, wenn man einmal mit gewissen Dingen in Berührung kommt, schneller abhängig werden kann. Bei manchen Substanzen reicht einmaliger Konsum schon vollkommen aus.

Die soziale Komponente spielt natürlich auch noch eine Rolle. Niemand kann etwas dafür wo er rein geboren wird.

Ich habe selber Suchtprobleme und kenne viel die damit zu tun haben.
Nicht Wenige haben auch schon deswegen ihr Leben verloren.
Aus Erfahrung kann ich sagen wie schwer das ist.
Von den meisten Sachen bin ich weg. Als nächstes muß ich nur noch von den Glimmstengeln ganz wegkommen.

Solche Sprüche wie "selber Schuld" kommen meisten von Menschen, die nicht beurteilen können wie schwer das ist. Weil ihnen die Erfahrung fehlt. Und/Oder sie es sich sehr einfach machen.

Und wenn man einmal nach irgendetwas süchtig war ist man sein ganzes Leben lang sucht - und rückfallgefährdet. Das nennt sich Suchtgedächtnis. Das ist dann das ganze Leben ein ständiger Kampf.
 
Bei manchen Substanzen reicht einmaliger Konsum schon vollkommen aus.
Hey, Pro - Tip: Vor diesen Substanzen wird hinreichend gewarnt. Wer nach Fentanyl, Heroin, Crack etc. greift, ist selbst schuld, wenn er nach einem Trip Junkie ist.
Ich habe selber Suchtprobleme und kenne viel die damit zu tun haben.
Ich hatte auch welche. War 12 Jahre Raucher. Dann hab ich mir ne E-Dampfe geholt, hab das Nikotin weggelassen und nun bleibt noch die "psychiche" Abhängigkeit. Ist das meine eigene Schuld? Hell yeah. Würde ich nie abstreiten.
Das folgende Abi ohne irgendwas zusätzlich?
Das Abi in Verbindung mit extrem guten Noten, ausreichend guten Fremdsprachenkenntnissen (Englisch, Spanisch)und ein paar Stellengesuche. Dann konnte ich mich anscheinend auch als Quereinsteiger gut verkaufen und meinen wirren Lebenslauf als "breiten Erfahrungsschatz" an den Mann bringen - und schwupps, n "guten" Job bekommen. In nem anderen Job wurde mir gesagt, dass ich zwar immer noch Geringverdiener (Übertreibung zur besseren Veranschaulichung) bin mit n bissi was über 3 Riesen Netto - aber für mich und meine Hobbys + "kleinen Luxus" reichts.
Oder sie es sich sehr einfach machen.
Das "einfach" machen, machen in meinen Augen die Personen, die jegliche persönliche Verantwortung von sich weisen.

"Ich bin doch nur Opfer meiner Umstände, daher bin ich Alki/Junky/"nur" Hauptschüler"
Es gibt glaube ich kein Land, wo man so einfach KOMPLETT KOSTENLOS seinen Realschulabschluss und Abi nachholen kann wie hier. Für berufstätige wahlweise per Fernstudium oder, wie ich es gemacht habe, mit Abendschule. Dann war ich halt 2 Jahre lang 16-18h am Tag beschäftigt. Es hat sich gelohnt, meine Zukunft und meine Perspektiven haben sich dadurch massiv verbessert. Aber darauf haben die dann auch keinen Bock mehr.
 
Hey, Pro - Tip: Vor diesen Substanzen wird hinreichend gewarnt. Wer nach Fentanyl, Heroin, Crack etc. greift, ist selbst schuld, wenn er nach einem Trip Junkie ist.
Die meinte ich gar nicht mal. Bei mir hat schon eine Zigarette gereicht um danach süchtig zu werden.
Ich hatte auch welche. War 12 Jahre Raucher. Dann hab ich mir ne E-Dampfe geholt, hab das Nikotin weggelassen und nun bleibt noch die "psychiche" Abhängigkeit. Ist das meine eigene Schuld? Hell yeah. Würde ich nie abstreiten.
Ich bin leider seit 33 Jahren schon Raucher. E-Zigarette hatte ich mal 4 Wochen probiert.
Aber damit bin ich irgendwie nicht klargekommen.
Außerdem hatte ich Akkupunktur und Nikotinpflaster ausprobiert.
Zigarettenkonsum reduzieren auch.
Leider bisher erfolglos.
Das "einfach" machen, machen in meinen Augen die Personen, die jegliche persönliche Verantwortung von sich weisen.

"Ich bin doch nur Opfer meiner Umstände, daher bin ich Alki/Junky/"nur" Hauptschüler"
Es gibt glaube ich kein Land, wo man so einfach KOMPLETT KOSTENLOS seinen Realschulabschluss und Abi nachholen kann wie hier. Für berufstätige wahlweise per Fernstudium oder, wie ich es gemacht habe, mit Abendschule. Dann war ich halt 2 Jahre lang 16-18h am Tag beschäftigt. Es hat sich gelohnt, meine Zukunft und meine Perspektiven haben sich dadurch massiv verbessert. Aber darauf haben die dann auch keinen Bock mehr.
Man darf auch nicht vergessen das bei Einigen nicht nur das Problem ist "den Arsch hochzubekommen". Die haben auch noch psychische Krankheiten. Und eine (schwere) Depression ist mehr als nur den Arsch nicht hochzubekommen.
 
Bei mir hat schon eine Zigarette gereicht um danach süchtig zu werden.
Nix für ungut, aber das ist extrem unwahrscheinlich.
Ich bin leider seit 33 Jahren schon Raucher. E-Zigarette hatte ich mal 4 Wochen probiert.
Aber damit bin ich irgendwie nicht klargekommen.
Außerdem hatte ich Akkupunktur und Nikotinpflaster ausprobiert.
Zigarettenkonsum reduzieren auch.
Leider bisher erfolglos.
Ja. Das ist eine Sucht. Und eine Sucht loszuwerden ist anstrengend, aber nie unmöglich.

Man darf auch nicht vergessen das bei Einigen nicht nur das Problem ist "den Arsch hochzubekommen". Die haben auch noch psychische Krankheiten. Und eine (schwere) Depression ist mehr als nur den Arsch nicht hochzubekommen.
Klar, ich sagte ja, Krankheiten lasse ich da außen vor. Es ist halt unrealistisch zu denken, es seien mehr als eben nur "einige" bzw. "ein paar". Es ist zudem auch durch die (gerechtfertigte!) Akzeptanz der schwer nachweisbaren psychischen Erkrankungen einfacher geworden, diese "Ausrede" für sich zu nutzen, um bequemer Weise, die Verantwortung von sich zu weisen.
 
"Ich bin doch nur Opfer meiner Umstände, daher bin ich Alki/Junky/"nur" Hauptschüler"
Es gibt glaube ich kein Land, wo man so einfach KOMPLETT KOSTENLOS seinen Realschulabschluss und Abi nachholen kann wie hier. Für berufstätige wahlweise per Fernstudium oder, wie ich es gemacht habe, mit Abendschule. Dann war ich halt 2 Jahre lang 16-18h am Tag beschäftigt. Es hat sich gelohnt, meine Zukunft und meine Perspektiven haben sich dadurch massiv verbessert. Aber darauf haben die dann auch keinen Bock mehr.
Deutschland ist im OECD-Vergleich eines der Länder, bei dem der Bildungserfolg mit am meisten vom Bildungsstand und der Herkunft deiner Eltern abhängt.
  • Es wurde empirisch nachgewiesen, dass bei gleicher Leistung Kinder mit Migrationshintergrund schlechter benotet werden - du musst zB als Kind mit Migrationshintergrund für die gleiche Note besser sein als andere Kinder! [Artikel] [IGLU-Studie]
  • Als Kind deutscher Eltern, von Akademikern oder nicht-getrennten Eltern hast du ab Geburt bessere Chancen, die unser aktuelles Schulsystem eher zementiert als für Benachteiligte ausgleicht: Die Wahrscheinlichkeit auf ein Studium und besser bezahlte Jobs ist von Geburt an deutlich höher [Studie des ifo-Instituts] [Paper des Stifterverbands]
  • Die Durchlässigkeit zwischen Haupt-, Realschule und Gymnasium existiert außerhalb von Gesamtschulen und vereinzelten Oberstufengymnasien für Realschulabsolventen nur auf dem Papier. Die meisten bleiben bei einer Schulform, oder wechseln vom Gymnasium auf die Realschule. Ein Wechsel von einer Haupt-/Realschule aufs Gymnasium ist die absolute Ausnahme.
  • In allen Fällen gibt es diverse Länder die es besser machen, bei denen der Bildungserfolg also mehr von der eigenen Leistung und weniger von der Herkunft der Eltern abhängt! Es ist also nicht unmöglich.
Vor diesem Kontext ergibt die Frage "hat man es selbst in der Hand" nur begrenzt Sinn. Natürlich bietet Deutschland einem viele Möglichkeiten, sich auch aus schwierigeren Situationen wieder hochzuarbeiten. Die relevanten Punkte sind meiner Meinung nach aber andere:
  • Wie viel Mehraufwand verlangen wir von Menschen aus zumindest willkürlichen, oft rassistischen oder anders fragwürdigen Gründen? Wie kann diese Diskriminierung minimiert werden? Stichwort Chancengerechtigkeit
  • Was machen wir mit den Menschen, die es nicht schaffen? Man kann lange darüber streiten, ob zum Beispiel Suchtkranke "selbst Schuld" sind. Wenn man nicht der Meinung ist, dass diese "Schuld" ihnen den Rest ihres Lebens ruinieren soll, muss man ihnen helfen. Die Frage nach Schuld führt da nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schau gerade diesen Tatort. Der behandelt das Thema "Leistungsgesellschaft, Leistungsdruck, etc". Alles, was kritisiert wird, ist nicht neu. Die zitierten Spürüche kamen von unseren Prof. genauso und schlimmere. Ein guter Freund, durchgefallen und rausgeprüft, hat auch den Freitod gewählt. All das macht nachdenklich und "Glück und Zufriedenheit" ist mir aus all diesen Erfahrungen viel wichtiger als wirtschaftlicher Erfolg. Freundschaft ist unbezahlbar und viel wichtiger, als Besitz. So meine Meinung.

Wer auch gerade gelangweilt nicht einschlafen kann, kann ja reinschauen und lernen, sich dem Druck nicht hinzugeben. Ich ahb ganz früh selber mein Geld verdient, mein Studium und meine Hobbys finanziert, ich wäre nie auf die Idee gekommen, zuhause zu betteln. Da war genug, aber jede Zuwendung wäre an Bedingungen geknüpft gewesen. Das ist nicht mein Ding. Ich war, bin und werde immer frei in jeder Dimension bleiben. Andere haben andere Ziele und unterwerfen sich dem Druck. Ich hab das leider auch teilweise gemacht.

 
Ein Faktor ist z.B. auch AD(H)S.
Und da reden wir nicht von Ausnahmen, sondern von geschätzt 1,8 Millionen Menschen in Deutschland.
Es gibt laut dem Video unten Schätzungen, das bis zu 40% aller jungen Leute im Gefängnis von ADHS betroffen sind und vermutlich wegen der Folgen des ADHS einsitzen (Sucht, Gewalt).
Wenn das in der Kindheit (oder später) nicht erkannt wird, hat man halt schlechtere Bildungschancen und je nach Ausprägung auch höhere Chancen auf Sucht und Gewalttaten (=Gefängnis).
Und natürlich haben Betroffene aus bildungsfernen Schichten noch schlechtere Chancen, das es erkannt und behandelt wird.
Und das hat halt nichts damit zu tun, ob man jetzt will oder nicht. Und 1,8 Millionen sind halt nicht gerade EInzelfälle. Klar gibt es auch "harmlose" Verläufe und Ausnahmen, siehe der Hirschhausen selber, vermutlich trafen bei ihm halt mehrere Faktoren zu, die ihm geholfen haben, wie z.B. eine relativ harmlose Variante.

Siehe dazu:
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Ein Faktor ist z.B. auch AD(H)S.
...
Und natürlich haben Betroffene aus bildungsfernen Schichten noch schlechtere Chancen, das es erkannt und behandelt wird.
Muss es denn behandelt werden? Kann man nicht einfach akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind? Muss jeder und immer normiert werden? Früher hieß das "Zappelphilipp" und als Zappelphilipp konnte und kann ich z.B. gleichzeitig zwanzig Dinge nicht machen.

Das sind perfekte Voraussetzungen für Projektleitungen. Der vermutlich ADHS kranke Perry Rhodan wird für seine Eigenschaft als "Sofortumschalter" hoch gelobt. Genau das kann man mit ADHS. Sofort umschalten und sich neuem hingeben. Es gibt Dinge, da ist das grundlegend und wichtig und es gibt Dinge, das stört es extrem.

Anstatt die Menschen zu formen und unter Medikamente zu setzen, bin ich immer dafür, Eigenschaften zu erkennen und das beste damit zu machen, OHNE sich zu verbiegen.

Der Rat, den ich den vielen "Kindern" mit auf den Weg geben ist, sich möglichst nicht abhängig zu machen. Sobald man Kredite aufnimmt, langfristige Verträge unterschreibt, ist man gefangen und muss liefern. Die Ausgabenseite ist sehr einfach zu beherrschen. Und solange die Ausgaben klein bleiben, reichen auch schlechtbezahlte Jobs. Das ist der einfache Trick, um sich dem Leistungsdruck verweigern zu können und nur soviel mitzuspielen, wie man bereit ist zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, ich sagte ja, Krankheiten lasse ich da außen vor. Es ist halt unrealistisch zu denken, es seien mehr als eben nur "einige" bzw. "ein paar". Es ist zudem auch durch die (gerechtfertigte!) Akzeptanz der schwer nachweisbaren psychischen Erkrankungen einfacher geworden, diese "Ausrede" für sich zu nutzen, um bequemer Weise, die Verantwortung von sich zu weisen.
Die Anzahl der psychischen Erkrankungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Daran ist auch die Gesellschaft und der Leistungsdruck Schuld.


Genau das kann man mit ADHS. Sofort umschalten und sich neuem hingeben. Es gibt Dinge, da ist das grundlegend und wichtig und es gibt Dinge, das stört es extrem.
Wenn man sich nicht richtig auf eine Sache konzentrieren kann ist das nicht gerade so schön.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutschland ist im OECD-Vergleich eines der Länder, bei dem der Bildungserfolg mit am meisten vom Bildungsstand und der Herkunft deiner Eltern abhängt.
  • Es wurde empirisch nachgewiesen, dass bei gleicher Leistung Kinder mit Migrationshintergrund schlechter benotet werden - du musst zB als Kind mit Migrationshintergrund für die gleiche Note besser sein als andere Kinder! [Artikel] [IGLU-Studie]
  • Als Kind deutscher Eltern, von Akademikern oder nicht-getrennten Eltern hast du ab Geburt bessere Chancen, die unser aktuelles Schulsystem eher zementiert als für Benachteiligte ausgleicht: Die Wahrscheinlichkeit auf ein Studium und besser bezahlte Jobs ist von Geburt an deutlich höher [Studie des ifo-Instituts] [Paper des Stifterverbands]
  • Die Durchlässigkeit zwischen Haupt-, Realschule und Gymnasium existiert außerhalb von Gesamtschulen und vereinzelten Oberstufengymnasien für Realschulabsolventen nur auf dem Papier. Die meisten bleiben bei einer Schulform, oder wechseln vom Gymnasium auf die Realschule. Ein Wechsel von einer Haupt-/Realschule aufs Gymnasium ist die absolute Ausnahme.
  • In allen Fällen gibt es diverse Länder die es besser machen, bei denen der Bildungserfolg also mehr von der eigenen Leistung und weniger von der Herkunft der Eltern abhängt! Es ist also nicht unmöglich.
Vor diesem Kontext ergibt die Frage "hat man es selbst in der Hand" nur begrenzt Sinn. Natürlich bietet Deutschland einem viele Möglichkeiten, sich auch aus schwierigeren Situationen wieder hochzuarbeiten. Die relevanten Punkte sind meiner Meinung nach aber andere:
  • Wie viel Mehraufwand verlangen wir von Menschen aus zumindest willkürlichen, oft rassistischen oder anders fragwürdigen Gründen? Wie kann diese Diskriminierung minimiert werden? Stichwort Chancengerechtigkeit
  • Was machen wir mit den Menschen, die es nicht schaffen? Man kann lange darüber streiten, ob zum Beispiel Suchtkranke "selbst Schuld" sind. Wenn man nicht der Meinung ist, dass diese "Schuld" ihnen den Rest ihres Lebens ruinieren soll, muss man ihnen helfen. Die Frage nach Schuld führt da nicht weiter.
Das sind alles gute Informationen - die ich mir auch durchgelesen habe. Danke dafür.


Dann bin ich scheinbar eine Rarität, da ich (zwar ohne Migrationshintergrund) mit einer alleinerziehenden Mutter, die Nachtschichten bei BIC (falls die noch jemand kennt) am Fließband geschoben hat doch noch mein Abi gemacht habe (und auch als "Kind" auf nem Gymnasium war).

Leider passen deine Informationen nicht zu dem zitierten Teil meines Kommentares, da es dort explizit um das "Nachholen" des Abschlusses geht. Um eben etwaige Fehlentscheidungen oder Benachteiligungen (die so natürlich erst einmal nie hätten stattfinden sollen) auszubügeln.

Und auch beim letzten Punkt ist es schwierig. Die Argumentation, dass Menschen mit Migrationshintergrund ungerechtfertigt benachteiligt werden ist zwar völlig richtig und wichtig - hat aber wiederum nur wenig Relevanz, wenn sich zwei oder mehrere Personen ohne Migrationshintergrund über deren Chancengleichheit unterhalten und Erfahrungen austauschen. Und als jemand, der wohl aus der "Unterschicht" kommt hatte ich während meiner schulischen Laufbahn nie den Gedanken, dass ich aufgrund meiner sozialen Stellung benachteiligt wäre. Klar kamen von Kindern ab und an dumme Sprüche weil meine Mutter alleinerziehend war, aber das waren die Kinder und nicht "das System". Ganz im Gegenteil, die Schule hat mich sogar sehr gut unterstützt und mich mehr als einmal im Lehrerzimmer Hausaufgaben machen lassen, wenn meine Mutter nach der Arbeit im Stau stand und mich nicht rechtzeitig abholen konnte.
Muss es denn behandelt werden? Kann man nicht einfach akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind? Muss jeder und immer normiert werden? Früher hieß das "Zappelphilipp" und als Zappelphilipp konnte und kann ich z.B. gleichzeitig zwanzig Dinge nicht machen.
Da bin ich bei dir - bei mir gab es den Verdacht auf ADHS - wurde dann in der Uniklinik Frankfurt untersucht und, wie "damals" üblich erst mit Medikinet und dann mit Ritalin behandelt. Hat meine Mutter dann abgesetzt, da ich von dem Kram depressiv und fast schon apathisch wurde. Das trifft natürlich nicht auf jeden zu, aber nur weil es 1,8 Millionen Menschen mit ADHS in Deutschland gibt, heißt es nicht, dass auch 1,8 Millionen Menschen behandelt werden müssen.
 
@Drayygo : Es ist ja schön wenn du so einen Ehrgeiz und Willen dazu entwickelt hast deine Ziele zu erreichen.

Aber viele andere schaffen das nicht. Und wenn man eine echte Depression schon mal hatte, dann weiß man dass das mehr ist als sich mal kurz selber in den Hintern zu treten.
Aufgrund meiner Erkrankung, welche mich schon seit fast 30 Jahren begleitet, kann ich davon ein Lied singen.
Aber das sind primär bei mir keine Depressionen. Die können aber zum Krankheitsbild dazu gehören.

Ich beziehe seit letztem Jahr Erwerbsminderungsrente und arbeite seit 15 Jahren in eine Behindertenwerkstatt.
Dort arbeite ich nur noch 15 Stunden die Woche.
Ich werde nie mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Weil ich keinen Stress ab kann.
 
@Drayygo : Es ist ja schön wenn du so einen Ehrgeiz und Willen dazu entwickelt hast deine Ziele zu erreichen.

Aber viele andere schaffen das nicht. Und wenn man eine echte Depression schon mal hatte, dann weiß man dass das mehr ist als sich mal kurz selber in den Hintern zu treten.
Aufgrund meiner Erkrankung, welche mich schon seit fast 30 Jahren begleitet, kann ich davon ein Lied singen.
Aber das sind primär bei mir keine Depressionen. Die können aber zum Krankheitsbild dazu gehören.

Ich beziehe seit letztem Jahr Erwerbsminderungsrente und arbeite seit 15 Jahren in eine Behindertenwerkstatt.
Dort arbeite ich nur noch 15 Stunden die Woche.
Ich werde nie mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Weil ich keinen Stress ab kann.
Und daher habe ich ja expliziert, dass Personen mit Krankheiten gesondert betrachtet werden müssten. An einer Krankheit ist man in den allermeisten Fällen weder Schuld noch kann großartig was dagegen machen.

Mir geht es ja primär um eigentlich gesunde Menschen.
 
Ja wie viel hat man selbst in der Hand?

Eines kann ich sagen, wenn das Elternhaus absolut nicht mitspielt, meint für einen Bestimmen zu müssen - obwohl man das eigene Kind nicht mal genau kennt - dann hat man keinen guten Einstand in der eigenen Hand.

Wurde damals als Jugendlicher von der 10. Klasse Gymnasium - gegen meinen Willen - in die 9. Klasse runter gestuft, weil die Noten im Halbjahreszeugnis nicht gut aussahen, aber nicht aufgrund von Leistung/Intelligenz eher aus Faulheit und mir war immer klar, dass ich das hätte ausbügeln könne bis zum Endjahreszeugnis.
Na gut, die Gelegenheit kam nie.

Die Folge davon kann sich sicherlich jeder selbst zusammen reimen und muss daher nicht allzu sehr ins Detail.

Irgendwann hatte ich mich wieder aufgerafft und wollte mein Abi nachholen - ging nur auf Umwegen, da ich von allen Gymnasien meines damaligen Bundeslandes ausgeschlossen war - aufgrund von Fehlentscheidung meinerseits und Missinformation der Schule, ist daraus auch nichts geworden.

Die Jahre vergingen und nun sitze ich hier mit Morbus Crohn und Verdachtsdiagnose CFS.

Damit will ich nicht alle Schuld von mir weisen, ganz im Gegenteil, ich weiß wo ich Fehler gemacht habe und für die stehe ich auch ein, aber oft hat man gerade an Scheidewegen nicht immer den gewünschten "Selbsteinfluss".
 
Irgendwann hatte ich mich wieder aufgerafft und wollte mein Abi nachholen - ging nur auf Umwegen, da ich von allen Gymnasien meines damaligen Bundeslandes ausgeschlossen war - aufgrund von Fehlentscheidung meinerseits und Missinformation der Schule, ist daraus auch nichts geworden.
Man kann ein bundeslandweites Schulverbot bekommen?

Du hattest dann doch aber einen Abschluss, oder nicht? Wenn du in die 10. Klasse versetzt wurdest, unabhängig davon, dass du zurückgestuft wurdest, hast du mindestens einen Hauptschulabschluss. Hat dieser dich bei der Berufsauswahl stark beeinträchtigt? Wäre Abi denn nötig gewesen, dass du einen guten Job bekommst?
 
Die Jahre vergingen und nun sitze ich hier mit Morbus Crohn und Verdachtsdiagnose CFS.
Ich bin auch dauernd erschöpft. Was aber bei mir an einer Schlafapnoe-Erkrankung liegt, welche ich seit über 10 Jahre habe. Ich kann mich nicht an das Atemgerät und die Maske gewöhnen.
Deswegen habe ich immer Tagesmüdigkeit. Und muß mich Nachmittags wieder für 1-2 Stunden ins Bett legen.
 
Ich werde nie mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Weil ich keinen Stress ab kann.
Und deswegen haben wir einen Sozialstaat, der dir ein gutes Leben garantiert.
Ich möchte nicht, dass das angebaut wird, wie es Union, FDP und Afd fordern.
Aber leider wird es dazu kommen. :(
 
Die beziehst doch auch Erwerbsminderungsrente oder nicht?
Ich meine den Sozialstaat als ganzes.
Letztens Kontraste gesehen, wo Männer die Vaterschaft von mehreren Dutzend Kindern anerkannt haben (in diesem Fall deutsche Migranten, die im Ausland leben). Um eine Vaterschaft anzuerkennen bedarf es keinen Vaterschaftstest. Die Mütter bekommen Unterhalt vom Staat und geben es den Männern ab, die damit ein Lotterleben im Ausland leben, während die Mütter hier unter zwielichten Gesichtspunkten leben müssen.
Sowas ist Sozialbetrug, aber da die Männer im Ausland leben, sind sie nicht greifbar, aber rechtlich muss der Staat den Unterhalt zahlen.
Daher ist es wichtig, dass wir auch weiterhin einen gut ausgebauten Sozialstaat haben. Es ist aber auch genauso wichtig, dass gegen Betrug ermittelt wird. In diesem Fall eben das so ändern, dass ein Vaterschaftstest verpflichtend ist.

Die Renten werden sie so schnell nicht kürzen.
Das geht auch gar nicht, da das Gesetz keine Kürzungen vorsieht. Aber man kann das für zukünftige Rentner ändern und die Union denkt schon darüber nach, die Erwerbsminderungsrente abzuschaffen.
Dann wird das Bürgergeld sicher wieder geändert und Unterstützung für anderes gestrichen.
 
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