Hinweise auf die Existenz des Higgs-Bosons verdichten sich

AW: Higgs-Boson am CERN entdeckt

Wow, ich bin fasziniert wie in einem technik-affinen Forum wie diesem hier so viel Skepsis bis hin zur Ignoranz gegenüber Grundlagenforschung vorherrschen kann... glauben manche hier, unser gesamter technischer Fortschritt, eingeschlossen die Computer mit denen wir hier kommunizieren, ist von Bäumen gefallen? :ugly:
Grundlagenforschung kann von Natur aus nicht besonders zielgerichtet und sinnvoll erscheinen, da hier ja neue bisher unbekannte Effekte und Prinzipien gesucht werden, deren Nutzen sich erst hinterher erweist. Beispiel Erfindung des Lasers, vorausgesagt 1916, gebaut 1960 - niemand hatte eine praktische Anwendung dafür! Heute findet man Laser überall, vom Laufwerk im PC über die Medizin bis wiederum zu Analysemethoden der Grundlagenforschung.

Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin geradezu fassungslos über die Forschungsfeindlichkeit von manchen hier. Und das ausgerechnet in einem Forum, in dem es primär um High-Tech-Themen geht. „Ich verstehe es nicht, also ist es unnötig oder zu teuer oder einfach blöd.“

Liebe Leute, ich nenne mal ein paar Beispiele für (Grundlagen)forschung:
Als John F. Kennedy das Apollo-Programm ins Leben rief, wurden nicht zuletzt die gigantischen Kosten für dieses Unternehmen kritisiert. Die Forschung, die dafür betrieben wurde, führte unter anderem zur Entwicklung des Mikroprozessors (oder hat seine Entwicklung zumindest enorm beschleunigt). Der Grund war ganz einfach, dass man die schrankgroßen Computer dieser Zeit aus Gewichtsgründen nicht ins All bekam. Die Steuergelder, die aus den Umsätzen der Computer- und Softwareindustrie an die USA (und unzählige andere Staaten) seit den 1970er Jahren zurückgeflossen sind, dürften die Kosten für die Mondlandung um das zigtausendfache überschreiten.

Als ich vor Jahren das DESY in Hamburg besuchte (das ist gewissermaßen CERNs kleine Schwester), erfuhr ich, dass Empfänger für Gigahertzwellen an Anlagen wie CERN und DESY erstmalig unter großen Kosten eingesetzt wurden, weil dort eben auch elektromagnetische Strahlung in diesem Frequenzband auftritt. Die Hersteller nutzten die Praxiserfahrungen,die dort gemacht wurden, um ihre Produkte zu verbessern und tauglich für den Massenmarkt zu machen. Warum euch das interessieren sollte? Eure heißgeliebten Handys würden ohne elektronische Bauteile, die mit Gigahertzwellen umgehen können, nicht funktionieren, die funken nämlich alle in diesem Frequenzband. Ich wage nicht, zu überschlagen, wie viel Geld allein auf dem Handymarkt jedes Jahr umgesetzt wird.

Als der erste Laser Jahrzehnte, nachdem über seine hypothetische Existenz theoretisiert wurde, gebaut worden war, hatte niemand auch nur die geringste Ahnung, was man damit anfangen könnte. Heute sind Laser aus der industriellen Fertigung, aus der Medizin, aus der Unterhaltungsindustrie und zig anderen Bereichen nicht mehr wegzudenken und wären auch durch kein anderes Werkzeug zu ersetzen (o.k., Schallplatten funktionieren auch ohne Laser, das war es dann aber auch schon). Die Möglichkeiten des Lasers sind noch lange nicht am Ende und es kommen ständig neue Anwendungen hinzu.

Als Albert Einstein in seiner speziellen Relativitätstheorie E = mc2 schrieb, glaubte er, diese Aussage sei von rein theoretischem Wert, ohne praktischen Nutzen. Aber er erlebte noch, dass seine Formel Atomreaktoren und (zu seinem Entsetzen) Atombomben ermöglichte. Derzeit wird daran geforscht, die Energieprobleme der Menschheit mittels Kernfusion zu lösen, wenn es denn nach Jahrzehnten der Grundlagenforschung endlich einmal gelänge. Aber WENN es endlich klappt, brauchen wir uns über Energie voraussichtlich keine Gedanken mehr zu machen. Gegen einen Fusionsreaktor würde ein Kernspaltungsreaktor wie ein Teelicht neben einem Osterfeuer aussehen und das ohne die Risiken der Kernspaltungstechnik. Ach ja: auch die Kernfusion wäre ohne E = mc2 nicht möglich.

Ich vermute, ihr seid auch froh, dass es heute in der Medizin z. B. Betäubungsmittel gibt? Falls nicht, denkt bei eurem nächsten Zahnarztbesuch noch einmal darüber nach.

Ach, das ist alles schon laaange her und interessiert euch deshalb nicht? Dann stellt euch mal folgendes vor: ihr lebt in einer Höhle oder einer Lehmhütte mit offenem Feuer, tragt Tierfelle, werdet ständig von Läusen, Kälte und Hunger geplagt und müsst den größten Teil des Tages mit der Nahrungssuche zubringen, weil ihr andernfalls verhungert. Medizinische Hilfe existiert nicht, bzw. geht über gekaute Rinde und Blätter kaum hinaus und eure Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 25 Jahre. Das, was euch von so einem Leben trennt, sind Jahrtausende der Grundlagenforschung.
Es gab immer schon Leute, die der Meinung waren, man solle doch die Mittel, die in die Forschung gesteckt werden, lieber in andere Aufgaben stecken. Die Argumente sind immer die Gleichen: „Zu teuer, wir haben größere Probleme. Die Technik, die wir heute haben, reicht doch.“ In der Regel sagen das Leute, die nicht die geringste Ahnung haben, wovon sie da reden. Erinnert ihr euch an diese unsäglichen Politiker, die jedes Mal, wenn irgend ein Irrer in einer Schule um sich geschossen hat, die schlimmen Computerspiele angeprangert haben, obwohl sie nie eines gespielt haben? Genau so verhalten sich einige hier.

Versteht mich bitte nicht falsch: selbstverständlich kann nicht jeder nachvollziehen, warum das Higgs-Boson so eine riesen Sache sein soll (falls die Entdeckung überhaupt bestätigt werden sollte). Das liegt einfach in der Natur einer High-Tech-Gesellschaft. Das Wissen ist derartig vertieft, dass man unmöglich von allem Ahnung haben kann. Es versteht bestimmt auch nicht jeder im Detail, wie aus Korn Brot und Kuchen werden kann. Seid ihr deshalb gegen Mühlen und Backöfen? Die Dinger sind nämlich echt teuer! Es kann doch nicht sein, dass ihr aus eurer Unkenntnis heraus den Schluss zieht, dass sich der Aufwand für Forschung nicht lohnt.

Das Dumme an der Grundlagenforschung ist, dass man keine Ahnung oder bestenfalls eine theoretische Vorstellung davon hat, was man eigentlich finden will. „Ich weiß nicht was es sein wird, aber ich WILL es finden!“ Das ist der vielleicht menschlichste Trieb überhaupt – die Neugier. Die Leute, die Grundlagenforschung betreiben, haben häufig keinerlei Absicht, irgend etwas mit ihren Erkenntnissen zu machen. Aber sicher ist, dass irgendwann, oft erst Jahrzehnte später, etwas daraus gemacht wird. Vielleicht werden eure Enkel einmal mit Antischwerkraftautos herumkurven, weil die Entdeckung des Higgs-Teilchens es endlich möglich gemacht hat, die Gravitation richtig zu verstehen und dadurch zu lernen, wie man sie manipulieren kann. Das ist reine Spekulation und viel wahrscheinlicher kommt etwas dabei heraus, was sich heute noch niemand vorstellen kann. Ist das nicht spannend? :-)

Munter bleiben!
 
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Hmm, das war ein Messungsfehler aufgrund von Schlamperei? fluch.gif

Dann noch eine Sache: Licht hat nicht die erforderliche Fluchtgeschwindigkeit um einem Schwarzem Loch zu entkommen, richtig?
 
Hmm, das war ein Messungsfehler aufgrund von Schlamperei?Anhang anzeigen 560719

Dann noch eine Sache: Licht hat nicht die erforderliche Fluchtgeschwindigkeit um einem Schwarzem Loch zu entkommen, richtig?

Schwarzes Loch ungleich Strudel in der Badewanne!

Das Licht einem schwarzen Lich nicht entkommt heißt nicht, dass Licht schneller wird, wenn es sich auf ein Schwarzes Licht zubewegt!
Tatsächlich bewegt es sich die ganze Zeit mit der gleichen Geschwindigkeit. Selbst über den Ereignishorizont hinaus bewegt es sich mit der gleichen Geschwindigkeit weiter, aber wir sehen es nicht mehr aufgrund der Raum-/Zeitverzerrung.
Aus Sicht des Lichtstrahls bewegt sich die Zeit wie gehabt fort, aber als Außenstehender wird man bemerken, dass etwas, das dem Schwarzen Loch zu nahe kommt immer langsamer wird bis es letztlich stoppt. Und das ist der Moment in dem es so wirkt, dass wäre das Licht verschluckt.
 
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Nichts kann einem schwarzen Loch entkommen, wenn es den Ereignishorizont überquert hat, auch kein Licht.
Umgekehrt heißt es aber auch, dass Teilchen einem SL entkommen, wenn sie eben noch nicht am Ereignishorizont angelangt sind.
Zusammengenommen ist das übrigens der Grund, warum all die Mini-SL die tagtäglich überall im Kosmos entstehen (und wohl auch im LHC) sofort wieder zerstrahlen (Hawking-Strahlung).

Zur Erklärung:
In der Quantenmechanik sind Energie und Zeit nicht gleichzeitig exakt zu bestimmen (dt * dE > Konstante), genau wie auch Ort und Impuls. Das bedeutet, dass im Vakuum (dem "Nichts") Fluktuationen über eine kurze Zeit (dt sehr klein) der Energie (dE groß) stattfinden. Es bilden sich permanent aus dem "Nichts" Teilchen und Anti-Teilchen, die nach der kurzen Zeit dt aber wieder zusammenfinden und zerstrahlen -> im Mittel passiert garnichts (und der Energieerhaltung ist genüge getan).
Passiert so eine Paarerzeugung aber nun genau auf dem Ereignishorizonts eines schwarzen Lochs, entkommt das eine Teilchen dem Loch und das andere nicht. Es wird ein reales Teilchen "produziert", dessen Energie aber auch irgendwo herkommen muss -> das SL verliert diese Energie -> es zerstrahl.


Und noch was zu Einstein und seiner (speziellen) Relativitätstheorie (für die er btw. nie den Nobelpreis erhielt...den bekam er für seine Arbeiten über den Photoeffekt):
Überlegt euch folgende Situation: Euer Freund steht auf der Erde mit einem Laser in der Hand, welcher Licht in eine beliebige Richtung mit Lichtgeschwindigkeit (ca. 300.000 m/s) aussendet. Ihr sitzt in einem Raumschiff und fliegt mit 200.000 m/s an eurem Freund vorbei, und zwar genau entgegengesetzt zur Schußrichtung des Lasers eures Freundes. Wie schnell bewegt sich nun das Licht des Lasers eures Freundes von euch weg?

Die Antwort lässt sich auch mathematisch herleiten (Lorentz-Transformation) :)


Und nochwas zu Higgs und der Gravitation: Ich glaube viele hier verwechseln das Higgs-Boson mit dem postulierten Austauschteilchen der Gravitation (dem Graviton). Beide haben streng genommen nicht mehr miteinander zu tun, als jedes andre Austauschboson mit eben diesem.
 
Die Lichtgeschwindigkeit beträgt 300.000.000 m/s.
Und wo entstehen tagtäglich (nur rein hypothetisch existente) Schwarze Mini-Löcher?

PS:
Der Titel gefällt mir so wesentlich besser. Sollte sich das ganze tatsächlich bewahrheiten, kann man ihn ja wieder ändern.:D
 
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Also mAn kann man forschen ,soviel man will.Ob Höhlenmensch oder Neuzeitler,unsere Natur hat sich bisher nicht verändert.
Ob man mit steinen,griechischem feuer oder eben nuklearwaffen seine gegner vernichtet,ob man mordet oder giert,neidet oder mitläuft..hackordnung ist immer noch die selbe.Und alle forschung dient letztendlich nur wieder den selben zwecken wie geld und macht.

Dh nicht,dass ich Forschung negativ betrachte,im Gegenteil. Aber parallel zur hightechwelt sehe ich unsere gesellschaft als mehr degenerierter denn je an.Die meisten "dinge" ,welche uns das leben vereinfachen sollten,haben uns doch nur in eine zivilisatorische abhängigkeit gebracht.Ich fühle mich nicht freier als ein bauer im mittelalter :ugly:.

Man forscht,danach produziert man,danach forscht man,wie man die folgewirkungen an umwelt und mensch wieder beseitigen kann LOL ist doch hirnrissig,weil alles eben unter dem falschen vorzeichen passiert bzw realisiert wird!
 
Die Jungs in Cern sind mir nicht ganz Geheuer , die werden mit Ihrem Mega Teilchenbeschleuniger irgendwann ein schwarzes Loch erzeugen wodurch eine Alieninvasion der Stachakniten aus dem Urinus Gürtel rüberkommt und uns allen die Gehirne Atomisiert :) :ugly:
 
Die Lichtgeschwindigkeit wird sicher kurz- oder mittelfristig ernsthaft in frage zu stellen sein.

Wie kommst du darauf?

Dann noch eine Sache: Licht hat nicht die erforderliche Fluchtgeschwindigkeit um einem Schwarzem Loch zu entkommen, richtig?

Das liegt an der Physik der schwarzen Löcher.
Licht hat immer 300.000km/s. Da das schwarze Loch aber den Raum so verzerrt dass er ins unendliche gekrümmt ist vergeht keine Zeit innerhalb der Grenzen des schwarzen Loches. Ohne Zeit keine Geschwindigkeit.
 
Wenn die Standardtherie endlich greift, könnte man aber auch verstehen, warum es sich hierbei um eben doch keine Überlichtgeschwindigkeit handeln könnte.

Da kannste auch gleich den ERP-Effekt oder Tachyonen als Beispiele aufführen.
 
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Und nochwas zu Higgs und der Gravitation: Ich glaube viele hier verwechseln das Higgs-Boson mit dem postulierten Austauschteilchen der Gravitation (dem Graviton). Beide haben streng genommen nicht mehr miteinander zu tun, als jedes andre Austauschboson mit eben diesem.

Hast recht, danke für die Richtigstellung. Wie ein paar andere habe ich bei der Verbindung zwischen Higgs-Boson und Gravitation ziemlich frei spekuliert. Zwischen Masse und Gravitation besteht ein Zusammenhang, das Higgs-Teilchen verleiht Objekten ihre Masse, also habe ich einen Zusammenhang zwischen Gravitation und Higgs konstruiert. Wie gesagt ist das eine sehr freie Spekulation. Ich wollte damit nicht den Eindruck erwecken, dass Gravitonen und Higgs-Bosonen ein und dasselbe seien.
 
Schneller als Licht ? Bitteschön. Schon mal etwas von superluminarem Tunneln gehört ?

Überlichtgeschwindigkeit

Wenn die Standardtheorie endlich greift, könnten wir sogar verstehen, wie das Funktioniert. LOL.

Finde ich lustig, wie wir hier von der (möglichen) Entdeckung des Higgs-Bosons zur Überlichtgeschwindigkeit kommen. Ich finde das Thema aber auch spannend. :-)

Wie in dem Wikipedia-Artikel, den du verlinkst, ja auch steht, werden die Ergebnisse dieses Superluminaren Tunnelns durchaus kontrovers diskutiert. Man kann daraus noch nicht gesichert schließen, dass eine Informationsübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit gelungen ist. Es gibt noch andere Effekte, die überlichtschnell zu sein scheinen, z. B. die Quantenverschränkung. Bisher ist es aber noch nicht zweifelsfrei gelungen, damit Informationen zu übertragen und das ist das entscheidende Kriterium.

Trotzdem mache ich jetzt mal eine steile Behauptung: Überlichtgeschwindigkeit ist nichts besonderes, es gibt sie in der Natur ständig.
Jetzt seid ihr gespannt, habe ich recht? ;-)

Es gibt bei Wellenphänomenen, wenn sich ganze Bündel von Wellen ausbreiten (das ist in der Fernmeldetechnik immer der Fall), zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten: die Ausbreitungsgeschwindigkeit (damit ist das Wellenpaket als ganzes unterwegs) und die Phasengeschwindigkeit. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit bestimmt, wie lange es dauert, bis eine Information beim Empfänger ankommt. Für diese Geschwindigkeit gilt stets, dass die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum die absolute Obergrenze ist. Alle Versuche, daran etwas zu ändern, sind bis heute gescheitert, oder sind zumindest, wie oben bereits gesagt, sehr umstritten und nicht allgemein anerkannt.

Die Phasengeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit der einzelnen Wellenzüge innerhalb des Wellenbündels zueinander. Die Phasengeschwindigkeit kann man gut beobachten, wenn man einen Stein in einen möglichst ruhigen See wirft. Man kann dann deutlich sehen, dass sich die gesamte Wellenfront mit einer konstanten Geschwindigkeit ausbreitet. Aber bei genauem Hinsehen kann man sehen, dass die gesamte Welle aus mehreren kleineren Wellen besteht. Und die bewegen sich innerhalb der Gesamtwelle aufeinander zu oder auch voneinander weg. Diese Bewegung zwischen den Einzelwellen wird mit der Phasengeschwindigkeit beschrieben und für die gibt es keine Obergrenze von der ich wüsste. Überlichtgeschwindigkeit ist für die Phasengeschwindigkeit nichts ungewöhnliches. Wenn Funkwellen in der Ionosphäre reflektiert werden, treten dort ganz gewöhnlich Phasengeschwindigkeiten oberhalb von c (also Lichtgeschwindigkeit) auf. Das Dumme ist nur, dass man damit keine Informationen übertragen kann, dafür braucht man immer das ganze Wellenpaket.

Man kann auch ein ganz einfaches Gedankenexperiment anstellen, in dem man mühelos Überlichtgeschwindigkeit herstellen kann:
Stellt euch vor, ihr baut einen besonders hellen Laser auf einen Drehtisch. Um den Tisch herum baut ihr eine Projektionswand, auf der man den Lichtpunkt des Laserstrahls beobachten kann. Wenn ihr den Laser einschaltet und in Rotation versetzt, kann man zwei Geschwindigkeiten beobachten. Einmal die Geschwindigkeit mit der der Laser (also das Gerät) sich um seine eigene Achse dreht. Das nennt man Winkelgeschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit wird niemals c erreichen, wenn Einstein recht hatte (Und bisher konnte er in dieser Hinsicht noch nie widerlegt werden. Seit immerhin 107 Jahren!). Die zweite Geschwindigkeit (genannt Bahngeschwindigkeit) ist das Tempo, mit dem der Lichtpunkt des Lasertrahls über die Projektionswand flitzt. Diese Geschwindigkeit ist umso größer, je weiter weg vom Laser die Projektionswand aufgestellt wird. Denn die Kreisbahn, die der Laserpunkt beschreibt, hat einen größeren Umfang, je größer der Kreisradius wird. Obwohl der Laser (wieder das Gerät) mit konstanter Geschwindigkeit rotiert, wächst die Bahngeschwindigkeit mit dem Kreisradius zwangsläufig, weil der in der immer gleichen Zeit zurückzulegende Weg immer größer wird. Geschwindigkeit ist der zurückgelegte Weg geteilt durch die dafür benötigte Zeit. Wächst der Weg bei konstant bleibender Zeit MUSS die Geschwindigkeit größer werden. Jetzt kann man sich leicht vorstellen, was mit der Bahngeschwindigkeit passiert, wenn man die Projektionswand immer weiter vom Laser weg aufstellt. Irgendwann, je nach Winkelgeschwindigkeit, überschreitet die Bahngeschwindigkeit zwangsläufig c.

Das Dumme daran ist, dass auch damit keine Informationen, oder noch präziser, keine Kausalität übertragen werden kann. Das ist das eigentliche Kriterium: der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, eben Kausalität. Die Reaktion auf eine Ursache kann niemals schneller als mit c übertragen werden, weil in diesem Fall die Zeit rückwärts laufen würde. Das würde bedeuten, dass eine Wirkung eintreten müsste, bevor die Ursache dafür stattgefunden hat. Das Licht geht an, bevor jemand auf den Lichtschalter drückt. Erst, wenn mir jemand beweist, dass ihm so etwas gelungen ist, glaube ich, dass Tunneleffekt oder Quantenverschränkung überlichtschnell ablaufen.

Munter bleiben!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stichwort zerlaufen von Wellenpaketen wäre hier an zu merken ;)

Mit der Winkelgeschwindigkeit:
Das Ding hinkt aber gewaltig :ugly: Du hast ja keinen Körper, der rotiert, sondern um genau zu sein schießt du einfach nur etwas ab. Klar kann man da die Winkelgeschwindigkeit ausrechnen, mit der sich der Lichtstrahl über die Leinwand "bewegt", aber das ist keine echte Geschwindigkeit, mit der sich tatsächlich etwas bewegt. Du hast da ja jeweils unabhängige Photonen, die eben an unterschiedlichen Stellen auftreffen.
 
AW: Higgs-Boson am CERN entdeckt

Ich fand diese Erklärung von Ranga Yogeshwar ganz anschaulich:
"Um es besser begreifen zu können, stellen wir uns einfach vor: Eine Gruppe von Reportern mit Kamera und Mikrofon ist in einem Raum versammelt. Wenn ein Unbekannter durch diesen Raum geht, geschieht nichts. In die Physik übertragen ist dies ein Photon, also ein Teilchen, das keine Masse annimmt. Kommt ein Prominenter, so versammelt sich die Reporter-Gruppe um diesen Menschen, es bildet sich eine Menschentraube – kurz der Prominente gewinnt an Masse. Higgs entwickelte die Theorie, um zu beschreiben, wie Masse entsteht, durch die die Grundbausteine der Materie zusammenhalten und miteinander wechselwirken. Und diese Theorie würde, wenn es sich wirklich um das Higgs-Boson handelt, glänzend bestätigt."
Quelle: "Diese Entdeckung ist nobelpreisverdächtig" | tagesschau.de


Ich habe den Fim auch gesehen mit diesem Würstchen :D Er hat die originale Version der Geschichte etwas umgebaut der gute Ranga.

Hier gibts das Original! Ab 4min 40 gehts los :schief: Und bei 6min 20sec gibts dann die Quelle der Geschichte. :D


Dieser Geschichtenverfälscher :lol:
 
Skysnake schrieb:
Stichwort zerlaufen von Wellenpaketen wäre hier an zu merken ;)

Mit der Winkelgeschwindigkeit:
Das Ding hinkt aber gewaltig :ugly: Du hast ja keinen Körper, der rotiert, sondern um genau zu sein schießt du einfach nur etwas ab. Klar kann man da die Winkelgeschwindigkeit ausrechnen, mit der sich der Lichtstrahl über die Leinwand "bewegt", aber das ist keine echte Geschwindigkeit, mit der sich tatsächlich etwas bewegt. Du hast da ja jeweils unabhängige Photonen, die eben an unterschiedlichen Stellen auftreffen.

Eben, deshalb lassen sich auf diese Weise ja auch keine Informationen übermitteln.
 
Mal ganz simpel gedacht. Wenn ein Raumschiff mit nahezu Lichgeschwindigkeit fliegt und dann einen Scheinwerfer einschalten würde, müssten sich doch die beiden Geschwindigkeiten (Raumschiff + Lichtgeschwindigkeit des Lichts aus den Scheinwerfern) addieren, womit das Licht aus den scheinwerfern rein logisch betrachtet Überlichtgeschwindigkeit haben müsste.


Ein weiterer Vergleich wäre z.B. die Sonne. Würde man auf der Sonne "stehen" bzw. von dort aus ihr abgegebenes Licht messen, würde man logischerweise feststellen, dass das Licht der Sonne mit "Lichtgeschwindigkeit" von ihr abstrahlt. Nun ist es aber Tatsache, dass sich die Sonne bzw. unser Sonnensystem in unserer Galaxie bewegen, genauso wie sich unsere Galaxie durchs All bewegt. Auch hier müssten sich doch die Geschwindigkeiten addieren, womit man von "außen" betrachtet Überlichtgeschindikeit hätte.


Ich hoffe, das ist halbwegs nachvollziehbar. Die Behauptung, Licht bewege sich immer mit der maximal pysikalisch möglichen Geschwindigkeit haut einfach nicht hin, wenn sich das Licht von einem bereits in Bewegung befindlichen Objekt wegbewegt. Würde diese Maximal/Lichtgeschwindigkeit auch bei addition der Teilgeschwindigkeiten (Galaxie geschwindkeit, Sonnensystem Geschwindigkeit usw) gelten und selbst von "außen" betrachtet niemals überschritten werden, würde man aber wiederum vom sich bewegenden objekt ausgehend keine Lichtgeschwindikeit messen können. Diese "Lichtgeschwindigkeit" müsste sich dann um den wert der teilgeschindigkeiten verringern. Womit wiederum die Aussage, Licht bewege sich mit Lichgeschwindigkeit und diese sei die maximalgeschwindigkeit wieder falsch sein würde.

Für mich funktioniert das einfach nicht, egal wie man es dreht und wendet...
 
Hast du auch solche Sachen wie die Zeitdilatation mit einbezogen?
Im übrigen frag ich mich, wie "Überlichtgeschwindigkeit-Möglich oder Nicht?" mit dem Higgs-Boson zu tun haben!:D
 
Mal ganz simpel gedacht. Wenn ein Raumschiff mit nahezu Lichgeschwindigkeit fliegt und dann einen Scheinwerfer einschalten würde, müssten sich doch die beiden Geschwindigkeiten (Raumschiff + Lichtgeschwindigkeit des Lichts aus den Scheinwerfern) addieren, womit das Licht aus den scheinwerfern rein logisch betrachtet Überlichtgeschwindigkeit haben müsste.


Ein weiterer Vergleich wäre z.B. die Sonne. Würde man auf der Sonne "stehen" bzw. von dort aus ihr abgegebenes Licht messen, würde man logischerweise feststellen, dass das Licht der Sonne mit "Lichtgeschwindigkeit" von ihr abstrahlt. Nun ist es aber Tatsache, dass sich die Sonne bzw. unser Sonnensystem in unserer Galaxie bewegen, genauso wie sich unsere Galaxie durchs All bewegt. Auch hier müssten sich doch die Geschwindigkeiten addieren, womit man von "außen" betrachtet Überlichtgeschindikeit hätte.


Ich hoffe, das ist halbwegs nachvollziehbar. Die Behauptung, Licht bewege sich immer mit der maximal pysikalisch möglichen Geschwindigkeit haut einfach nicht hin, wenn sich das Licht von einem bereits in Bewegung befindlichen Objekt wegbewegt. Würde diese Maximal/Lichtgeschwindigkeit auch bei addition der Teilgeschwindigkeiten (Galaxie geschwindkeit, Sonnensystem Geschwindigkeit usw) gelten und selbst von "außen" betrachtet niemals überschritten werden, würde man aber wiederum vom sich bewegenden objekt ausgehend keine Lichtgeschwindikeit messen können. Diese "Lichtgeschwindigkeit" müsste sich dann um den wert der teilgeschindigkeiten verringern. Womit wiederum die Aussage, Licht bewege sich mit Lichgeschwindigkeit und diese sei die maximalgeschwindigkeit wieder falsch sein würde.

Für mich funktioniert das einfach nicht, egal wie man es dreht und wendet...

Nicht dein Ernst oder? :ugly:

Sorry, aber warum schreibst du so einen Blödsinn, wenn du von tuten und blasen null Ahnung hast?

Die Lichtgeschwindigkeit ist für jeden Beobachter gleich groß.... Das hat schon Einstein festgestellt....

Und wenn du die mathematische Erklärung dazu willst. Les dir mal den Wikipediaartikel zur Lorenztransformation durch.....

Sorry, aber wie alt/jung bist du bitte, dass du das in der Schule nicht gelernt hast? :ugly: Sorry, aber ich zweifle gerade echt an unserem Schulsystem.
 
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