So es entkommen also Teile aus dem Schwarzem Loch. Licht ist nicht schnell genug um zu entkommen, wie schnell sind diese Teilchen?
Und in welchem Radius fängt ein Schwarzes Loch an Licht zu schlucken?
BTW: Schneller als Licht: Wie schnell transportiert mich ein Wurmloch?
da Brew beantwortet es ja schon richtig, ich will das nur etwas konkretisieren, falls Interesse daran besteht.
Der Ereignishorizont ist die Grenze zum "Ort ohne Wiederkehr". Genau an dieser Grenze geschieht laut Stephen Hawink etwas, das zur nach ihm benannten Hawking-Strahlung führen müsste, wenn er recht behalten sollte. Gefunden wurde diese Strahlung bis jetzt nämlich noch nicht. Die Entdeckung der Hawking-Strahlung wäre für die Astrophysiker eine riesen Sache. Wohl nicht ganz so groß wie das Higgs-Boson, aber doch sehr wichtig. Sie gilt nämlich (soweit ich weiß) als der einzige direkte Beweis für die Existenz von schwarzen Löchern. Bisher können sie nur anhand von Indizien nachgewiesen werden, z. B. gilt die Rotationsgeschwindigkeit der Sterne im Zentrum unserer Galaxis (und der vieler anderer) als Beweis für die Existenz eines supermassiven schwarzen Loches. Man beobachtet also die Objekte im Raum und wenn die Bahnen beschreiben, die sich nur durch die Anwesenheit einer enorm starken Gravitationsquelle erklären lassen, darf man daraus auf die Existenz eines schwarzen Loches schließen. Nur ist das eben keine unmittelbare Beobachtung eines solchen Objektes und damit als Beweis noch etwas unbefriedigend. Die Hawking-Strahlung würde diesen Beweis liefern, weil sie eben direkt von schwarzen Loch emittiert würde.
Die Erklärung, warum ein Objekt strahlen soll, das per Definition keine Strahlung abgeben kann, teilt sich in einen sehr einfachen und einen sehr komplizierten Teil. Der einfache Teil der Erklärung lautet, dass die Strahlung eben nicht AUS dem schwarzen Loch kommt, sonder von seinem Rand, dem Ereignishorizont. Den komplizierten Teil lest bitte im Wikipedia-Artikel nach, den da Brew verlinkt hat. Das ist schon die einfachstmögliche Erklärung, die ich je gelesen habe.
Der eigentliche Hammer an der Hawking-Strahlung ist übrigens, dass das schwarze Loch sich dadurch gewissermaßen „verbraucht“, es verliert Masse. D. h., obwohl sich die Masse INNERHALB des schwarzen Loches, jenseits des Ereignishorizonts, aufhält kann sie beeinflusst werden. Der Grund dafür ist wieder mal Einsteins E = mc2. Nicht einmal schwarze Löcher können dieser Formel entkommen.
Näheres steht wie gesagt im Wikipedia-Artikel. Das führt dazu, dass die postulierten mikroskopischen schwarzen Löcher, die in der Natur sehr wahrscheinlich, aber auch möglicherweise im CERN entstehen könnten, innerhalb von Sekundenbruchteilen durch die Hawking-Strahlung wieder aufgezehrt werden. Es ist also nix mit der Panikmache, die vor Inbetriebnahme des neuen CERN betrieben wurde, von wegen „die Erde wird vernichtet“. Falls überhaupt winzige schwarze Löcher auftreten sollten, sind sie sofort wieder weg und zwar so schnell, dass nur Physiker wie die Leute am CERN überhaupt die technischen Mittel besitzen, ihre ultrakurze Existenz festzustellen. Diese schwarzen Mikrolöcher kommen überhaupt nicht dazu, mit Materie zu interagieren.
Und zu der Frage, wie schnell man von einem Wurmloch transportiert werden würde: da Brew schweibt kurz und bündig „gar nicht“. Ich möchte das um einen Halbsatz ergänzen: Gar nicht, es bringt einen um. Stürzte man in ein Wurmloch, erschaffen durch ein schwarzes Loch, hinein, würden die sogenannten Gezeitenkräfte in Aktion treten. Da das Gravitationsfeld eines schwarzen Loches so ungeheuer stark ist, würden z. B. die Füße eines Astronauten sehr viel stärker in Richtung Wurmloch beschleunigt werden als sein Kopf. Eben je nachdem, welcher Körperteil dem Wurmloch näher wäre. Der Effekt wäre ziemlich unerfreulich für den Betreffenden. Er würde wie Knetgummi auseinander gezogen werden, bis er schließlich kilometerlang und dünn wie ein Faden im Wurmloch verschwindet. Ist also nichts mit der schönen Idee, mit schwarzen Löchern Wurmlöcher zu erzeugen und sie als kosmische Abkürzungen zu nutzen. Abgesehen davon ist die Existenz von Wurmlöchern ohnehin ziemlich hypothetisch und bislang nur von theoretischem Interesse. Da ist mir das Higgs-Boson doch näher, weil seit kurzem greifbarer. Womit ich endlich mal wieder On-Toppic bin.
Munter bleiben!