Woran hast du das festgestellt? Du bist hier im Forum der erste der diesen Geschwindigkeitsvorteil tatsächlich fühlt.
In Situationen, in denen mehrere Prozesse gleichzeitig relativ IO-Lastige aufgaben erfüllen, bleibt das System, und auch die ad-hoc IO-Performance (z.b. für manuelle Dateioperationen), stets sehr reaktiv. bei SATA-SSDs werden dann gerne mal CPU-Takte mit IO-Wait verschwendet. Das heißt nicht nur, dass sich IO-Operationen aufstauen, sondern diese CPU-Resourcen sind dann effektiverweise auch für nichts anderes verfügbar - auch wenn sie nur warten. In vielen Fällen führt das dann zu Verzögerungen im interaktiven Betrieb. Und wenn etwas, das sonst instant passiert, plötzlich 2 Sekunden dauert, dann merke ich das und es nervt mich. Ja, da bin ich vielleicht etwas arg anspruchsvoll, aber wenn man sich einmal an weitestgehend verzögerungsfreies Arbeiten gewöhnt hat, will man davon nicht wieder weg.
Kopieren und Entpacken geh ich voll mit. Macht man das aber ständig auf der Systemplatte?
Siehst Du? Da haben wir die erste Annahme: Eine Unterscheidung zwischen System- und sonstiger Platte. Ich hatte in den 90ern schon wenig Lust mir überlegen zu müssen, wie ich meine Daten auf unterschiedliche Laufwerke verteile. Damals war das leider eine Notwendigkeit - heute nicht.
Wie Du an der Zusammenstellung sehen kannst, wird das System genau diese eine SSD als Massenspeicher haben und sonst nix. Das heißt, dass auf diesem Laufwerk alles stattfindet. Auch ganz am Anfang habe ich erwähnt, dass ich im Normalzustand meine meistverwendeten Programme dauerhaft laufen lasse - das heißt Prograund da oben drauf etwaige Workloads wie Gaming, das gleichzeitige Ausführen mehrerer VMs oder Coding kommt. Ich hantiere nicht selten mit größeren Dateimengen (also vielen, kleinen Dateien). Ich hab nicht nur einmal vor meinem aktuellen System gehangen (850 EVO 1TB SATA) und war genervt, wissend, dass die Dateioperation, der ich gerade zuschaue, heute wesentlich schneller durch sein könnte.
Fakt ist: Die NVMe SSD ist gut 7 mal so schnell lesend und 5 mal so schnell schreibend (sequentiell), und bietet ca. das 5fache an maximalen ioops. Also 500% mehr Leistung für 50% mehr Geld. Der Rechner soll, wie mein jetziger, möglichst lange eine sehr gute Basis darstellen.
Anwendungen und Spiele werden immer stärker multi-threadded entwickelt und optimiert. Es gibt heute bereits Spiele, die auf 8 Kerne und mehr skalieren. Beim IO sieht das aktuell noch etwas anders aus, da multi-threaded IO Besitzer von Spinning Rust, von dem es noch zu viel als Nicht-Ausschließlich-Datengrab gibt, richtig heftig träfe, da sich dort dadurch die Leistung schnell ins Bodenlose verabschieden würde. Aber wenn ich mir anschaue, dass heute in jedem 300 Euro Notebook oder PC eine SSD verbaut wird, prohezeie ich, dass in den nächsten Jahren multi-threaded IO stärkere Verbreitung finden wird und somit der Leistungsvorteil einer NVMe-SSD auch von Mainstreamapplikationen genutzt und dadurch deutlicher wird.
Davon, dass NVMe für die Applikation an SSDs AHCI in allen Belangen haushoch überlegen ist, möchte ich an dieser Stelle nicht auch noch anfangen. Ich denke, das ist bekannt.
Bis dahin erfreue ich mich im Zweifelsfall einer ca. 60% höheren 4K-Random Performance gegenüber der MX500 bei Q1T1, was auch bei mir der häufigste Fall sein wird und einer 300%-400% höheren 4K-Random Performance bei Q8/T8. (siehe
Samsung SSD 970 Pro und 970 Evo im Test - ComputerBase)
Ich hoffe, es wird jetzt etwas verständlicher, warum ich sage, dass ich den Unterschied sehr wohl merke. Dazu kommen die höheren Reserven. Ich hab jedenfalls keine Lust so viel Geld für ein System auszugeben und dann zu wissen, dass eine der zentralen Komponenten auf veralteter Technologie basiert und auf absehbare Zeit zu einem unnötigen Bremsklotz
wird.