Der Traum ist sicher ganz nett aber es hat doch mehr von einem Hollywood Streifen. Wie gesagt. Vielleicht in vielen Jahrzehnten mal eine Möglichkeit aber nicht in nächster Zeit. Zumindest nicht im Individualverkehr.
Ohne ein schlüssiges Übergangskonzept wird das gar nicht kommen - und wenn es das gäbe, würde man bei diesem bleiben. Auf speziellen Straßen konnte man schon in den 60ern voll autonom fahren und bis heute ist kein einziges Element dieser Technik im Alltag angekommen. Das ist genau die gleiche Situation wie mit Magnetschwebebahnen oder dem Kommunismus: Klingt auf dem Papier toll und könnte auch ganz gut funktionieren, wenn man es großflächig einsetzt.
Aber solange die großflächigen Vorraussetzungen nicht gegeben sind, hat es vor allem Nachteile. Und da die Ressourcen für eine großflächige Implementierung hier nicht gegeben sind, bleibt man in diesem Stadium stecken. Davon ganz abgesehen wäre "autonomes Fahren nur auf speziellen Strecken" verdammt nah an "Bahnfahren" dran. Das entscheidende am Auto ist doch gerade, dass es überall hinkommt und bereits Elektroautos scheitern bis auf weiteres daran, dass sie dieses Versprechen nur bis zu einer Entfernung einlösen, die für 95% der Fahrten in Deutschland sogar ausreichen würde. Nö:
Autonomes Fahren setzt sich entweder auf stink normalen Straßen durch oder gar nicht. Und bislang ist weder die Technik noch die Gesetzgebung (die da zum Glück der Technik nicht vornweg greift) bereit für voll autonomes Fahren auf normalen Straßen. Damit sind wir aber wieder bei der Sinnlosigkeit - und es bleibt abzuwarten, ob die Autohersteller aus eigenen Finanzen der verbleibenden, doch recht großen Sprung machen beziehungsweise wie lange das dauert. Mercedes war zum Beispiel zur Jahrtausendwende schon so weit (wenn nicht weiter), wie Tesla heute (okay - die Computer haben einen halben Transporter gefüllt) und dann hat dann alles auf Eis gelegt.
Was anderes ist es bei Bussen, LKW oder vielleicht Taxis in Städten. Da haben die Unternehmer ja ein recht großes Interesse dran. Spart immerhin Lohnkosten. BTW. Züge könnte man heute schon vielerorts komplett ohne Triebfahrzeugführer fahren lassen. Die Technik ist da und wird verwendet. Nachdem sich aber der größte Teil der Kunden dagegen ausgesprochen hat bleibt er da NOCH sitzen. Die Leute trauen einem Zug nicht der mit 300 durch die Landschaft brettert ohne das ein Mensch da vorne drin sitzt der zur Not den Hebel ziehen kann.
Gibt in immer mehr Bereichen komplett führerlose Züge. Das wird sich mittelfristig auf Strecken durchsetzen, die ohne Bahnübergänge auskommen (aber auch das übrigens erst 40 Jahre nach der erstmaligen Entwicklung solcher Systeme). Bei LKW & Co bleibt aber eben das Problem des öffentlichen Verkehrsraumes.
Och ruyven_macaran,
Man muss doch nicht jedes Geschenk mitnehmen, es ist ein Angebot mit Geben und Nehmen.
Für Menschen ohne die Option mit einem Auto zu fahren sind extrem billige Taxis alles andere
als ein Eingriff in die Selbstbestimmung.
Wenn der Zielort nicht vom Passagier, sondern vom Betreiber vorgegeben wird, dann ist es kein Taxi, sondern ein Abholservice. Und diesen als "Taxi mit Empfehlung" zu vermarkten ist das gleiche, layoutgleiche Werbung, die mitten unter normale News geschoben wird: Arglistige Täuschung.
Nur was ich nicht verstehe: gerade in einem Forum, dass sich mit neuester Technologie beschäftigt gibt es so viele Leute, die als "Argument" gegen Fortschritt anbringen, dass es viel zu kompliziert sei?? Zeigt denn nicht gerade die Computerbranche, dass in nur 50 Jahren alle geglaubten Grenzen der Machbarkeit meilenweit verschoben werden können?
Nein, gerade diese Branche ist das beste Gegenbeispiel und der unerschütterliche Beweis dass ein fließendes Anknüpfen an bestehendes der wichtigste Faktor bei der Etablierung neuer Techniken ist. Deswegen hängen wir seit über 30 Jahren bei x86 fest und arbeiten mit beschissenen M$-Betriebssystemen: Weil sie abwärtskompatibel sind. Unzählige deutlich bessere Ansätze sind in 0, wieder vom Markt verschwunden, weil ihre Vorteile im Vergleich zu den Nachteilen während der Umstellung nichts wert waren. Und das gilt erst recht für Verkehrssysteme, deren Infrastruktur nicht bei jedem einzeln zu Hause steht, sondern ganze Kontinente überspannt:
Was auch immer neu ist muss im Rahmen des alten toll sein. Sonst kann es gleich wieder verschwinden. Autonomes Fahren bringt also nur etwas, wenn es auf stink normalen öffentlichen Straßen eine vollständig positive Bilanz aufweißt.
Das waren Hummeln, aber egal...
Die Rechnung müsste mit einer ganzen Menge kleinerer Insekten (nicht) aufgehen. Aber an Hummeln wurde sie halt zuerst publik bzw. Käfer, Wanzen & Co sind dem geneigten Aerodnymaniker wohl nicht provokativ aufs Marmeladenbrötchen gekrabbelt.