Warum erzählen dann so viele Leute, dass die bei der Bundeswehr so viel gesoffen haben?
Irgendeinen Grund muss das ja haben.
Ich musste auch noch zum Bund. Gesoffen hat da eigentlich kaum einer, und das war das Heer. Lag aber auch daran, dass 95% des Zugs Abiturienten waren, da war alles schon etwas gesitteter. in der Grundausbildung hat man eh kaum Freizeit gehabt, da hätte man gar nicht saufen können. Aber der Hauptgrund ist einfach: man muss am nächsten Tag sehr früh wieder stramm stehen. Und das jeden Tag. Diejenigen die sich zugelötet haben, haben das einmal gemacht und danach besser aufs Wochenende verschoben. Zwei Leute waren ständig zugekifft, die waren aber auch schon vor dem Bund so.
Ansonsten wurden Gründe ja schon genannt warum manche Leute (bei uns meist aus dem anderen Zügen) gesoffen haben: Langeweile und Gruppenzwang. Man hatte halt keine Privatsphäre und Hobbys nachgehen konnte man auch nach der Grundausbildung vergessen. Erlaubt war ein Fernseher im Zimmer mit Antennenempfang, in einer Kaserne im Nirgendwo. Da hast du ARD, ZDF & Co empfangen und wenn du Glück hattest den ein oder andern Privatsender mit Rauschen. Im Spint war ein kleines Fach für private Gegenstände, da konnte man dann 1-2 Bücher deponieren. Das wars. Ab und zu hat man Karten gespielt, aber viele hatten keinen Bock drauf. Um der Kaserne herum Acker 4-5km in alle Richtungen (bis zum nächsten Dorf). Da gabs halt einfach gar nichts zu tun nach Dienstschluss.
Essen war ok. Besser als die Mensa später im Studium.
Ein weiterer Grund warum Leute das so erzählen: weil Leute gerne Geschichten erzählen. Wie schon geschrieben: jeden Tag früh aufstehen und dann den ganzen Tag körperlich aktiv sein, da säuft keiner auf Dauer.