Das Problem ist, dass sich "die Vereinigten Staaten" in dem Fall sauber in "das Militär und um den Weltfrieden besorgte US-Bürger" und "der gesamte Rest des Staates einschließlich weiter Teile der Politik" teilt. Letzteren ist alles, was sich außerhalb der Landesgrenzen abspielt weiterhin scheißegal, wie man unschwer an den innenpolitischen Themen sehen kann, die die jetzige Entscheidung solange aufgeschoben haben. Und das US-Militär sollte sich, auch wenn es das in Kampfgebieten nicht immer tut, an geltendes Recht halten, welches auch in den USA die Verbringung großer Mengen Rüstungsgüter ins Ausland reglementieren dürfte. Dass da jemand auf seine Kappe nimmt, Material für eine kleinere Streitmacht in Deutschland zu parken, obwohl es überhaupt keinen Kongressbeschluss gibt, der einen Bedarf/eine Freigabe dafür liefert, war in der Tat nicht selbstverständlich.
Allerdings bezweifle ich, dass das strategisch einen großen Unterschied machen wird. Die russische Aufklärung (gerade über deutschen Basen...) ist gut genug, dass die das wissen und eingeplant haben müssten. Möglicherweise deswegen auch der deutlich angestiene Druck in den letzten Wochen. Das heißt es resultiert trotz allem kein Überaschungsmoment. Und mit dem Gesamtumfang des Materials muss die Ukraine lange haushalten, denn noch so ein Paket dürfte es frühestens nach Bidens Wiederwahl geben - sofern es die denn gibt. Ob man Rationen für die nächsten 3 Quartale, möglicherweise 3 Jahre, nun 3 Wochen früher oder später bekommt, macht keinen riesigen Unterschied mehr. Die wichtige Meldung ist, dass sie überhaupt kommen.