AW: Marssonde Phobos-Grunt verglüht zum größten Teil im Januar in der Atmosphäre
Ich rede ja nicht, dass sie am Ziel vorbei fliegen, sondern eben nicht hinkommen.
Wenn du eine Mission hast, die einen Planeten länge Zeit erforschen soll (und um eine solche geht es hier), dann geht ein größerer Teil des Treibstoffes für Brems- und Einlenkmanöver beim Erreichen dieses Planeten drauf. Solltest du vorher größere Probleme bekommen und zusätzlichen Treibstoff benötigen, kannst du diesen Vorrat zweckentfremden und zumindest einen Vorbeiflug oder einen schlechteren Orbit erzielen, anstatt die Mission ganz abzuschreiben. Nutzlos wird sie erst, wenn man gar keine Kontrolle hat - nicht aus Treibstoffmangel, wie von dir suggeriert.
Was die Vorwürfe gegen russische Technik betrifft... wer hatte den ersten Satelliten in der Umlaufbahn? Wer den ersten Menschen im All und wer die erste Raumstation welche weit länger oben war als geplant?
Wenn man die Pläne zum Start zugrundelegt, dann geht letzterer Punkt an die USA: Die Russen hatten zwar die erste Raumstation und sie hatten die erste Raumstation, die länger genutzt wurde, als geplant, aber afaik war Skylab die erste Station, die ihr volles Auftragspensum erfüllte und dann noch einige Jahre "oben war". (lange genug, damit neue Pläne gemacht wurden, die bekanntermaßen nicht mehr erfüllt wurden)
Wieviele Fehlstarts gabs bei den Amis und wie viele bei den Russen? Prozentual haben die Amis weit öfter versagt als die Russen
Bei bemannten Missionen: Ja. Bei unbemannten: Vermutlich nicht. Zum einen haben die Russen bekanntermaßen jeden einzelnen Versuchsstart ihrer großen Mondraketen katastrophal beendet, zum anderen haben die USA schlichtweg sehr viele kommerzielle Starts, um die Relation zurechtrücken.
Nur bei "Menschen im Flug verloren" sind sie einsame Spitze (beim "Verschrotten wiederzuverwendender Raumfahrzeuge" wirds eine Definitionsfrage)
Ich bin eher erstaunt das die Russen mit vergleichsweise wenig Geld (gemessen an dem was die Amis immer zur Verfügung hatten) so viel erreicht haben. Sicher, manches bei denen mag eher .... naja... simpel anmuten, aber es funktioniert meist öfters und besser als das von den Amis, die schon seid Jahren eher vom europäischen Know How leben
Es hat auch einen Grud warum die ESA den Kontakt zur chinesischen Raumfahrtagentur (keine Ahnung wie die sich nennen) suchen, weil die Nase auf einem rapide absteigenden Ast ist.
Die Kosten kannst du ohnehin nicht vergleichen, denn die sowjetische Raumfahrt zahlte nun einmal planwirtschaftliche Preise und die stehen in keinem Bezug zu den marktwirtschaftlichen, die die NASA zahlte. Seit dem Ende der UdSSR gab es dann eigentlich gar keine Weiterentwicklung mehr, die etwas hätte kosten können.
Umständlicher war die NASA aber definitiv.
kein Scherz, die Baupäne der Saturn 5 wurden wohl vernichtet, man müsste komplett neue entwickeln, die RUssen haben ihre noch
Die Russen haben noch Baupläne für ne Saturn V?
Die für die N-1 sind jedenfalls von wenig Interesse und die Energija-M hat bislang noch nicht einmal etwas erfolgreich in ELO gebracht, geschweige denn auf Mondkurs - und mit einer Nutzlast von Saturn V Ausmaßen könnte sie das auch gar nicht.
Die Russen entwickeln ja derzeit auch nichts Neues mehr, da werden wir eher bei den Chinesen etwas sehen, ode rbei den Japaner, aber wie gesagt, bei denen weiß ich gar nicht was die treiben.
Man muss auch ganz ehrlich sagen: Die russisch-sowjetische Raumfahrt hat genau eine funktionierende Rakete >2tLEO entwickelt und eine weitere aus einer ICBM hergeleitet. Ersteres war Mitte der 60er, letzteres Mitte der 50er. Seitdem kamen, mit Ausnahme der teuren, übergroßen, eingemotteten Energija, nur noch Knallfrösche. Das sie mit dieser Ausgangsbasis lieber behutsam an der R-7 weiterarbeiten (in letzter Zeit durchaus auch in steigendem Umfange), ist durchaus verständlich.
Du darfst aber nicht vergessen, dass die Russen eine Menge geheim gehalten haben. Fehlversuche wurde einfach nicht veröffentlicht, denn das würde ja bedeuten, dass das sozialistische System Schwächen hat.
Ich denke, die Russen haben schon mindestens genauso viele Fehlversuche gehabt wie die Amerikaner, nur haben sie es niemanden gesagt und kein privater Fernsehsender hat seine Kamera drauf gehabt.
Raumfahrt betreibt man nicht heimlich im Keller und du kannst dir sehr sicher sein, dass die USA keinen größeren russischen Raketenstart übersehen haben und die bemannten waren auch intern nicht komplett geheimhaltbar. Man weiß von einigen Missionen bis heute nicht, was sie eigentlich wollten, aber man weiß, welche schiefgelaufen sind. Selbst größere militärische Bodenunglücke sind bekannt. Davon abgesehen war die bemannte Raumfahrt in erster Linie ein Prestige- und Propagandaprojekt. Entsprechend wurden Startpläne schon vorher medial ausgeschlachtet (und hinterher ggf. als Täuschungsmanöver bezeichnet - was aber nichts daran ändert, dass der Westen informiert war)
Nicht desto trotz gab es in all den Jahren nur drei tote Kosmonauten, gegenüber iirc 17 toten Astronauten.
Ich drück es mal anders aus... informier dich mal zur Entwicklung der Atombombe, dann können wir weiter reden
Und zwar bitte nicht in diesem News-Thread.