Es geht ja um Geschichte. Auch wenns heute anders aussieht - IBM hat da entscheidenden Anteil und Einfluss gehabt.
Den Markt kontrolliert haben sie über Jahre hinweg - nicht nur als Marktführer, sondern auch dadurch, dass sie ihre Geräte nicht verkauft, sondern nur vermietet haben. Auch wenns lange her ist.
Heute haben sie auch noch mächtig Einfluss - nur mehr hinter den Kulissen.
Die machen fast das doppelte an Umsatz als Chipzilla Intel (ja Umsatz ist nicht Gewinn - aber mehr Gewinn machen sie auch) und bei Patenten spielen sie auch noch ganz vorne mit. Und Patente bedeuten immer Kontrolle. Marktmacht ist auch da ... und das bedeutet auch... na was wohl?
Wie auch immer - aus der Historie nicht wegzudenken.
Auch legendär: IBMs OS/2, erster Versuch in Zusammenarbeit mit MS, MS zog sich aus der Zusammenarbeit zurück und brachte dann ihr eigenes Ding auf den Markt, in das aber auch einfloss, was sie bei der OS/2-Entwicklung gelernt hatten. Nannte sich Windows und wurde etwas belächelt, wurde aber dann in der Version 3.0 zu einem Überraschungserfolg, angeblich sogar für MS selbst. Was mit der Zeit daraus geworden ist, sehen wir ja.
IBM OS/2 2.0 bis Warp - Gut gemeint und sogar gut gemacht - aber irgendwie beim Massenmarkt grandios in den Sand gesetzt. Auch dafür gebührt IBM eine Fußnote in der Geschichte.
Nachtrag: das wären dann schon wieder beispiele für IBMs Nichthandlungen mit weitreichenden Folgen... lol.
Aber die Homecomputer-"Revolution" war aber zum Teil auch genau das - Ein Auflehnen gegen das monopolistische Verhalten und den Kontrollzwang von IBM und den Nachahmern. Also eine Reaktion auf Handlungen - indem Sinne hat IBM schon vor dem PC die Hände im Spiel gehabt - wenn auch als Big Blue-Feindbild..
Ja, Apple sind in der IT-Welt das, was die Japaner früher in der Elektronik waren - die nehmen etwas, was schon länger existiert und machen es hübsch, handlich und massentauglich und man reisst es ihnen auch noch aus der Hand. Ohne den Schritt, sich nicht mehr nur auf Rechner und mit passendem OS zu konzentrieren, wären sie wahrscheinlich auch nur eine historische Fußnote mit einigen Achtungserfolgen in der Vergangenheit bzw. der "andere" PC-Hersteller mit ein paar Prozent Marktanteil.
MS auf jeden Fall. Obwohl es ab und zu immer wieder aussah, als würden sie den Anschluss verlieren, weil sie in ihrer Arroganz wichtige Trends ignoriert haben, haben sie es immer wieder geschafft, das Ruder noch rechtzeitig herum zu reißen. Und für ein Softwareuntermen haben sie auch recht viel Einfluss auf Hardwareentwicklungen.
3dfx - jooo - die haben 3D auf Consumer-Rechnern erst so richtig in Schwung gebracht, das muss man ihnen lassen. Aber im Grunde waren sie auch ganz schnell wieder weg.
S3 wäre auch noch zu nennen - vor dem 3D-Trend waren sie ganz groß (und auch Marktführer) bei Grafikkarten mit hardwarebeschleunigter Darstellung unter Windows (und anderen BS). Sind auf jeden Fall einen Eintrag im Geschichtsbuch wert, nicht nur wegen ihres Einflusses bis zur Etablierung von 3D, sondern auch durch ihren grandiosen Absturz.
Creative? Nicht wegzudenken beim Durchbruch der PCs weg vom Büro bis zur Verdrängung der gehobenen Homecomputergarde von Commodore und Atari - zusammen mit dem VGA-Standard.
Eigentlich war es ja Adlib mit ihrem mehrstimmigen FM-Synthesizer der für (aus damaliger Sicht) atmosphärische Musikuntermalung sorgte und einen Quasi-Standard setzte.
Dann kamen die Jungs aus der Stadt der Löwen mit der Soundblaster 1.0. Für die Kompatibilität gabs Adlib-kompatible Musik, erweitert um einen 8-bittigen-Mono-DA-Wandler, mit dem man digitalisierte Soundsamples parallel zur Musikwiedergabe abspielen konnte.
Zur Vorstellung der ersten Soundblasterkarten auf IT-Messen trat Creative mit einem Stand in der Größe eines Sozialbau-Badezimmers auf - ausgerüstet mit einer Mauer aus Soundblaster-Kartons, einem PC mit eingebauter Soundblasterkarte, der an einem Ghettoblaster angeschlossen war. Das sorgte für eine Trauben von Menschen, die nicht glauben konnten, das Musik und Sprache aus einem gewöhnlichen PC kamen - wie bei der damals aktuellen Spitzenklasse von Homecomputern wie dem Amiga.
Wenn ein Spiel nicht unbedingt kompatibel zur digitalen Sampleausgabe war oder sowas gar nicht erst anbot - durch die Adlib-Musik musste man nicht stumm leiden.
Die Soundblasterkarten wurden schnell angenommen und ein neuer Standard war geboren, der über ein Jahrzehnt hinweg Maßstäbe für andere Soundkarten setzte.
Google - auf jeden Fall. Das muss man nicht weiter ausführen. Nicht nur in Sachen Suchmaschinen.
Aber den Durchbruch der Suchmaschinen gab es schon vor Google, obwohl man irgendwie das Gefühl hat, Google gäbe es schon ewig.
Lycos und Yahoo! waren zwar auch nicht die ersten, aber waren mit ihren Namen schnell bekannt, setzten Maßstäbe und verdienen auch einen ehrenvollen Geschichtseintrag.