Wasserzusätze

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Die Nanopartikel sind doch farblos! Nichts anderes habe ich doch gerade versucht zu erklären ;). Würden sie Bandabsorption zeigen, würde die Flüssigkeit nicht weiß erscheinen. Statt dessen werden hier alle Farben des Spektrums zurück gestreut - Ergebnis ist das weiße Erscheinungsbild.

Nimm dir als abstrahiertes Beispiel mal Zucker oder Salz (egal ob Kristall- oder Puder-). Beides erscheint als Haufen weiß. Jeder einzelne Kristall ist jedoch transparent. An seinen Oberflächen reflektiert er aber das volle Spektrum und macht keine Bandabsorption bei der bestimmte Wellenlängenbereiche absorbiert würden. Kommen in einem Haufen Zuckerkristalle alle Reflexionsrichtungen zusammen, so kommt durch Reflexion am Einzelkristall und Streuung untereinander das gesamte Spektrum des einfallenden Lichts zum Betrachter zurück. Im Falle vollspektralen Lichts also weiß. Die einzelnen Kristalle sind aber selbstverständlich nach wie vor transparent.

Bei farbigen Stoffen ist das anders. Hier kommt es zur Absorption bestimmter Wellenlängen und nur die nicht absorbierten Wellenlängen werden reflektiert. Diese Stoffe sind unter weißem Licht dann tatsächlich farbig.

Als "Nanopartikel" gilt klassischer Weise alles unterhalb von 100nm aber auch Partikelgrößen unter 1µm werden aus Marketinggründen gern noch als Nanopartikel bezeichnet. Bei so etwas wie Nanofluid, kann man davon ausgehen, dass genügend Anteile kolloidal verteilter reflexionsfähiger Partikelgrößen vorhanden sind - ansonsten wäre es schlicht nicht weiß, sondern die Flüssigkeit erschiene in der Tat nur trüb bis transparent. Gleiches würde gelten, wenn die Partikeldichte zu gering wäre (das würde den Streueffekt mindern).

Wenige Monolagen dickes Gold gehen übrigens nicht ins Rote oder Violette sondern in Grüne ;). Kolloidal verteiltes Gold geht hingegen ins Rote oder Violette. Woran das liegt ist in der Struktur begründet, obwohl in beiden Fällen nur wenige Nanometer dickes Gold vorliegt. Aber ich denke das geht hier zu weit und ist mächtig OT ;).
 
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Das ist falsch und sobald ich an meinem PC bin werde ich hier die PP Folie meiner Anorganischen Vorlesung veröffentlichen
Also was die Farbe von Gold angeht.
 
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Auch wenn´s OT ist: Das ist nicht falsch! Bedampfe doch mal etwas mit ein paar Monolagen Gold ;). Hast bestimmt schon mal am REM gesehen. Das ist ein Strukturfarbeffekt. Rot oder Violett erscheint Gold hingegen nur in kolloidaler Lösung. Die Farbe von Gold hängt eben von seiner Struktur und Verteilung ab. Massives Gold reflektiert bekanntlich vor allem ein gelbes Spektrum.

empty schrieb:
... sobald ich an meinem PC bin werde ich hier die PP Folie meiner Anorganischen Vorlesung veröffentlichen
Also was die Farbe von Gold angeht.
Das kannst dir sparen: Kolloidales_Gold
Die grünliche Farbe bei dünnen Goldschichten ist hingegen eine Strukturfarbe (vgl. Farben dünner Schichten).
Dennoch erscheint Gold in massiver Form bekanntlich weder grün noch rot ;).
Edit: Hier gibt´s btw noch paar interessante Hinweise auf die "Farben" von Gold und Silber als Nanopartikel mit modifizierten Strukturen: Klick
Soviel zum Thema "die Farbe von Gold" ;)

Der Schlüssel zum Verständnis der Farben ist letztlich die richtige Betrachtungsweise. Farben sind letztlich nichts anderes als Licht einer bestimmten Wellenlänge. Es geht also immer nur darum welche Wellenlängen absorbiert und welche reflektiert werden. Bei farbigen Lichtquellen hingegen werden von vorn herein nur bestimmte Wellenlängen emittiert, während weiße Lichtquellen eben alle Farben emittieren.
 
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Ich hoffe doch der letzte Abschnitt war nicht an mich adressiert, dann müsste ich fragen ob du wirklich denkst ich wisse das nicht.

Klar denke ich da an Kolloidales Gold geht ja um Wasserzusätze und deren Farbe.
Schau dir mal Römisches Gold Glas an. Ist fest und rot.
Meine empfehlung für blau gefärbets Wasser wäre auch Gold. In der passende Teilchengrösse Blau. Oder Silber wirk auch Antibakteriell für alle die immer noch glaubern es gäbe Algen in der Wasserkühlung
 
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Ich hoffe doch der letzte Abschnitt war nicht an mich adressiert, dann müsste ich fragen ob du wirklich denkst ich wisse das nicht.
Nein, das war mehr als allgemeiner Hinweis gedacht, da ich befürchte, dass uns einige hier nicht mehr folgen können ;).

Klar denke ich da an Kolloidales Gold geht ja um Wasserzusätze und deren Farbe.
Schau dir mal Römisches Gold Glas an. Ist fest und rot.
Meine empfehlung für blau gefärbets Wasser wäre auch Gold. In der passende Teilchengrösse Blau. Oder Silber wirk auch Antibakteriell für alle die immer noch glaubern es gäbe Algen in der Wasserkühlung
Klar, du kannst alle möglichen Nanopartikel da rein ballern. Im Nanofluid sind afaik aber keramische Nanopartikel suspendiert (was genau kann ich dir auch nicht sagen). Das weiße Erscheinungsbild entsteht dabei jedenfalls so wie ich es oben beschreiben habe. Mein erster Kommentar dazu sollte blackburn nur verdeutlichen, dass Weiß eben keine Farbe ist und warum das so ist ;).
 
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also wenn ich das richtig verstanden habe:

die tatsächliche "tönung" des Partikels spielt keine Rolle sondern seine Größe bzw. wie klein er ist. Denn je nach Größe wird das Licht unterschliedlich bis garnicht reflektiert und so entstehen unterschiedliche Farben.

richtig so? :ugly:

dann müsste mein Frage lauten:
ist es möglich eine Kühlflüssigkeit so zu modifizieren, das sie komplettes Farbspektrum reflektiert? :D
 
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So genau kenn ich die Wärmekapazität der Stoffe nicht, das es keine praktikable (unter normalen Bedingungen einsetzbare oder bezahlbare) Alternative zu Wasser gibt weiß ich jedoch, wobei es hier ja nicht um Bezahlbarkeit geht, sonst würde das schlechte Nanofluid nicht schon 30€/l kosten.

"Normalbedingungen" ist bereits ausschlaggebend. Es gibt afaik keine einzige Substanz, die unter Normalbedingungen eine höhere volumetrische Wärmekapazität, als Wasser. Die sehr wenigen Stoffe, die eine höhere spezifische Wärmekapazität aufweisen, haben zugleich auch eine viel geringere Dichte -> ohne mit Überdruck zu arbeiten bekommst du gar nicht genug in den Kreislauf.
Da hilft kein Geld der Welt. Erst bei höhere Drücken oder in der Nähe von 0°C (Eis hat eine deutlich geringere Wärmekapazität. Und fließt ziemlich schlecht) bzw. 100°C (da bräuchte man dann auch bei H2O hohe Drücke, um genug Medium zu haben) wird Wasser zu einem Kühlmedium zweiter Klasse.


also wenn ich das richtig verstanden habe:

die tatsächliche "tönung" des Partikels spielt keine Rolle sondern seine Größe bzw. wie klein er ist. Denn je nach Größe wird das Licht unterschliedlich bis garnicht reflektiert und so entstehen unterschiedliche Farben.

richtig so? :ugly:

Jein.
Wenn Stoffe in sehr geringer Dicke vorliegen, verändert sich ihr Absorptionsspektrum und andere Farben (können) entstehen. Farbeindrücke können natürlich genausogut über spezifische Stoffeigenschaften ("Farbe" z.B. zum malen) oder feine Strukturen (Lichtbrechung, z.B. bei jeder Schmeißfliege zu sehen) entstehen. Es gibt aber eine gewisse Grenze, unterhalb derer das ganze zwangsläufig farblos wird.

Darüber hinaus muss man noch bedenken, dass kleinste Einheiten eines Stoffes nicht kleinste Einheiten bleiben, sondern sich leicht zusammenballen können. Du kannst normales Wasser noch so oft mikrofiltrieren - partikelfrei ist es danach höchstens kurzzeitig.

dann müsste mein Frage lauten:
ist es möglich eine Kühlflüssigkeit so zu modifizieren, das sie komplettes Farbspektrum reflektiert? :D

Jein.
- eine Flüssigkeit so zu modifizieren, dass sie das komplette Spektrum reflektiert, ist unmöglich
- eine Flüssigkeit zu nutzen, die das komplette Spektrum reflektiert, ist näherungsweise möglich - afaik beschränkt sich das aber auf Flüssigmetalle (mit den bekannten Problemen hinsichtlich Reaktivität, Toxidität oder Preis - je nach gewähltem Metall)
- eine Flüssigkeit mit Partikeln zu nutzen, die das komplette Spektrum reflektieren, ist möglich - aber unpraktisch. Entweder hat man scheine teure Nanoerzeugnisse (s.o.), sauer werdende Milch oder relativ grobe Partikel, die vermutlich nicht in Suspension bleiben. (*Frage an die Chemiker&Physiker: Was würde man erhalten, wenn man eine Silikon-Wassermischung in gleicher Weise homhogenisiert, wie Wasser-Fettgemische alias "Milch"?)
- solche Partikel nachträglich in eine Flüssigkeit einzubringen ("modifizieren") ist eine Frage (sehr) guter Vermischung, prinzipiell denkbar.
 
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die tatsächliche "tönung" des Partikels spielt keine Rolle sondern seine Größe bzw. wie klein er ist. Denn je nach Größe wird das Licht unterschliedlich bis garnicht reflektiert und so entstehen unterschiedliche Farben.

richtig so? :ugly:
Eine "Tönung" wie du es nennst hat kein Partikel. Ohne Beleuchtung ist alles schwarz. Die Farbe eines Partikel entsteht ja erst durch seine Wechselwirkung mit dem Licht. Wenn etwas z.B. blau ist, so beseutet es nicht dass es blau "getönt" sondern, dass es bevorzugt kurze Wellenlängen reflektiert und lange Wellenlängen absorbiert. Man spricht dann von einer Farbe, weil eben nur diese Wellenlängen zurückkommen. Das hat aber nicht primär was mit der Größe des Gegenstands zu tun. Wie ruyven_macaran schon sagte, gibt es aber eine gewisse Größengrenze unterhalb der alle Stoffe mehr oder weniger transparent sind. Die ist bei den Partikelgrößen im Nanofluid, wie man sieht, aber noch nicht erreicht.

dann müsste mein Frage lauten:
ist es möglich eine Kühlflüssigkeit so zu modifizieren, das sie komplettes Farbspektrum reflektiert? :D
Dazu hat ruyven_macaran ja schon das meiste gesagt. Es geht eben z.B. mit Nanopartikeln. Ob der Vorschlag mit einer Silikon-Suspension irgendwie realisierbar ist, kann ich nicht beurteilen. Aber mal ehrlich - wozu braucht man weißes Wasser? Es gibt weiße Schläuche, wenn man unbedingt was Weißes in der Wakü haben will, aber weißes Kühlmittel muss wirklich nicht sein ;).
 
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Wie immer bei Schläuchen vs. Füllung gibt es einige Leute, die auch Kühler und AGB mit "Farbe" gefüllt haben wollen und zumindest Kühlkörper mit ihren dicken Deckeln und der Kühlstruktur lassen auch klar erkennen, ob die Farbe außen oder innen ist.
Ich für meinen Teil verstehe ja nicht mal den Sinn von Fenstern in Computern :ka:
ehe einer blöde Sprüche macht: Es lebe die Kommandozeile!
 
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nun ich glaube die einen schauen sich gerne Landschaften an , andere Hardware.
hinzu kommt noch wenn man etwas "gebastelt" hat, und stolz drauf ist etwas schönes gemacht zu haben, dann möchte man es bestaunen oder anschauen ;)
 
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