@PCGH_Dave
guck dir mal den 5900 X an, wieso performt der so schlecht mit 12 cores ?
Ich schätze mal, dass du die Stelle im Video meinst, wo 12 mit 6 Kernen beim 5900X verglichen werden.
Viele Leute verstehen das nicht. Sie müssen tief in die Materie gehen, um so etwas nachvollziehen zu können. Ein Ryzen 9 5900X setzt auf zwei CCDs, die jeweils mit sechs Kernen bestückt sind. Innerhalb eines CCDs stehen den Kernen 32 MiB L3-Cache zur Verfügung und die Inter-Core-Latenzen sind sehr gering. Leider weist der Scheduler auch oft den anderen sechs Kernen im zweiten CCD Last zu (Teillast), da das OS ja nicht weiß, dass beim 5900X "2×6 Kerne" verbaut sind. Die Kerne kommunizieren über den IF miteinander und das führt zwangsläufig zu einer höheren Latenz. Wenn Kern 2 also auf Kern 8 warten muss, weil der wiederum gerade nicht weiterkommt, weil Kern 3 hinterherhängt, leidet darunter die Framerate.
Hier ein Beispiel anhand eines Ryzen 9 5950X, der mit dem gleichen Problem zu kämpfen hat, nur eben mit zwei Kernen mehr pro CCD:
Quelle
Wie du siehst, ist von Thread 0 bis 15 (Kern 1-8 im ersten CCD) alles in Butter, aber wehe, einer dieser Kerne möchte mit einem aus dem anderen CCD kommunizieren. Am besten laufen Spiele daher auf Ryzen-CPUs mit einem CCD, vergleiche dazu mal Benchmarks zwischen Ryzen 7 7800X3D und Ryzen 9 7950X3D – der Achtkerner ist oft schneller. Es gibt Ausnahmen, wo die Software so gut auf viele Kerne optimiert ist, dass die Latenz zwischen den CCDs ausgeglichen wird. Das ist bei Space Marine 2 offenbar nicht der Fall.
Übrigens hat AMD dieses Problem längst im Blick: Mithilfe des Chipsatztreibers wird schon länger die Last bei X3D-CPUs, sowie jetzt auch bei den Ryzen 9 von Zen 5 primär auf das erste, höher taktende CCD gelegt, während die übrigen Kerne im besten Fall Hintergrundarbeiten erledigen (Vorbild: Intel mit den E-Cores). In der Regel klappt das auch recht gut. Dennoch empfehle ich weiterhin nur Ryzen mit einem CCD für Spieler, es ist einfach komfortabler und die Leistung ist immer da.