Wakü Eigenbau

guenti

Schraubenverwechsler(in)
Wakü Eigenbau

Hallo Leute,

Ich will mir demnächst eine Wakü selbst bauen. Bin gerade dabei den GrakaKühler zu planen und da hab ich mal eine Frage.
Die üblichen GrakaKühler haben ja immer nur einen Kanal, der eine feine Struktur über der GPU hat. Wieso wird das wasser nicht, wie bei einer CPU, dierekt über Düsen auf die GPU "gespritzt" und dann über Kanäle zu den Rambausteinen etc.
Damit sollten sich doch niedrigere GPU Themperaturen erziehlen lassen?
Oder sind die GPU Themperaturen ehh niedrig genug bei einer Wakü?

MfG guenti
 
AW: Wakü Eigenbau

Hast du eine Möglichkeit visuell zu testen wie sich das Wasser in deinem Szenario verhält?
Meiner Meinung nach wird es auch schwer die Anschlüsse dann zu verwenden.
 
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Eine GPU-Kühlung hat eigentlich mehr zu tun als eine CPU-Kühlung.
Ich würde da definitiv die Finger von lassen sowas selbst zu entwickeln wenn ich nicht ganz genau wüsste was ich da tue.

Ein Beispiel ist der Effekt (leider den Namen vergessen), der entsteht wenn das Wasser erhitzt wird. Es bildet sich in einem Kanal eine minimale Schicht aus heißem Wasser direkt über der GPU, die durch die Eigenverwirbelungen welche durch die Erhitzung entstehen praktisch wie ein Polster wirken. Ein sehr negatives Polster, denn die Hitze summiert sich an der Stelle. Je heißer desto höher das Polster. Je höher das Polster desto weniger Frischwasser kann die Wärme abführen. Womit der Bereich heißer wird... und bum, Karte kaputt.

Damit dieses Polster sich nicht aufschaukelt hilft nur eine gewisse Durchflußrate. Dass dürfte die Bauart der jetzigen GPU-Kühler erklären. Sprich spritzt du das Wasser von oben drauf wird diesem Polster nichts entgegen gewirkt. Kommt das Wasser aber mit entsprechend Druck und Geschwindigkeit von der Seite wird das Polster immer abgetragen und kann sich nicht aufschaukeln. Vielleicht weiß ja noch wer wie der Effekt heißt, aber das dürfte der Grund sein warum deine Lösung nicht funktioniert.
 
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Wieso wird das wasser nicht, wie bei einer CPU, dierekt über Düsen auf die GPU "gespritzt" und dann über Kanäle zu den Rambausteinen etc.

Weil der Konstruktionsaufwand dann größer wäre, Fertigungs- und Materialkosten steigen.

Du kannst eine CPU auch ohne Düsenkühler Kühlen, aber da man bei der CPU von oben an die CPU das Wasser zuführt, bietet sich das mit den Düsen da ja an.

Einen Grafikkarten-Kühler, der wegen seiner Anschlüsse 4 Slots verbraucht, will keiner haben. GPU-Kühler von Aquacomputer z.B. bestehen aus einer beidseitig gefräßstem Kupferplatte mit Dichtung und einer vermutlich lasergeschnittenen Abdeckplatte aus Blech. Das lässt sich sehr einfach herstellen und braucht kaum Platz.

Für einen Düsenkühler müsstest du in die Oberseite des Kühlers auch eine Kanalstruktur fräsen, das braucht Platz und kostet Geld. Funktionieren tut das sicherlich.
 
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Werde den Kühler mit Plexiglas bauen um zu schauen wie das Wasser sich verhält.

Leider kenne ich mich mit der Ströungslehre nicht so aus. Aber wenn ich das wasser von oben auf die GPU spritze, und dann vielleicht noch eine Düsenplatte benutze, um das Wasser zu beschleunigen, dann dürfte doch dieses Polster, zumnidest Dierekt über der GPU, nicht enstehen. ODER?!
Zur Not könnte ich es auch neben der GPU einführen, dann das Wasser als erstes über eine feine Struktur über die GPU fließen lassen und dann über die anderen Komponenten.
Ich finde das der Kanal, bei den standart Kühlern, der über den Ram geht immer so eienen großen Querschnitt hat. Und damit dort die Durchflussrate sinkt und vielleicht soger Toträume enstehen. Und wenn es dann zur GPU kommt hat es schon wieder etwas mehr Themperatur.
 
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Und damit dort die Durchflussrate sinkt und vielleicht soger Toträume enstehen.

Das ist auch der Fall, ich hab irgendwo ein Bild davon, wo man das anhand von unterschiedlich verteilten Ablagerungen und Korrosionserscheinungen sieht.

Aber das ist alles gar nicht so tragisch wie man denkt, da die Grafikkarten mit den Original-Luftkühlern um ein vielfaches heisser werden und die Wärme ja trotzdem über den Kupferkörper zu stellen weitergeführt wird, wo das Wasser die Temperatur besser aufnimmt.
 
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Damit sollten sich doch niedrigere GPU Themperaturen erziehlen lassen?
Möglicherweise.
Oder sind die GPU Themperaturen ehh niedrig genug bei einer Wakü?
Sind sie.
Zum Vergleich (bei Zimmertemperatur): Eine aktuelle Oberklasse GPU bekommst du unter Last (und Referenztakt) mit dem Referenzkühler auf 60-80°C gekühlt. Dabei funktioniert sie tadellos.
Mit alternativen Luftkühlern erreichst du Temperaturen nahe der 50°C-Marke, bei entsprechend großem Platzverbrauch oder Lautstärke (oder beides).
Mit einer normal dimensionierten WaKü und einem aktuellen Kühlkörper (egal welches Herstellers) sind sogar Temperaturen unterhalb der 40°C ohne weiteres machbar.

PS: Damit sich meine Fingernägel nciht länger kräuseln schreibe bitte Temperatur ohne h ;)
 
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Erstmal danke für die Antworten und Tips.

Wenn die GPU T!emperatur ehh niedrig genug ist, lohnt sich der Aufwand natürlich nicht.
Oder würde es vielleicht Vorteile beim takten bringen. Oder sind die Temperaturen selbst dafür niedrig genug, ohne an Grenzen zu stoßen ?
 
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Die üblichen GrakaKühler haben ja immer nur einen Kanal, der eine feine Struktur über der GPU hat. Wieso wird das wasser nicht, wie bei einer CPU, dierekt über Düsen auf die GPU "gespritzt" und dann über Kanäle zu den Rambausteinen etc.
Damit sollten sich doch niedrigere GPU Themperaturen erziehlen lassen?
Oder sind die GPU Themperaturen ehh niedrig genug bei einer Wakü?

Aufwand: Die meisten Graka-Komplettkühler bestehen aus einer Bodenplatte und einer Abdeckung, letztere i.d.R. einfach flach -> man hat zwei Bauteile, von denen muss nur eins auf zwei Seiten gefräst werden, das andere gar nicht. Dein System bräuchte zusätzliche Kanäle im Deckel und ggf. noch eine Zwischenplatte, die diese nach unten abschließt.

Platz: Das ganze wird schnell sehr hoch (> 1 Slot), wenn man die Kühlstruktur oder Kanäle nicht extrem flach ausführt. (Vergleiche Heatkiller GPU-X²: Der hatte eine zentral angeströmte Kühlstruktur ähnlich der CPU-Kühler. Aber der hatte dann auch gleich alle Kanäle im Deckel und die Struktur war nur 1-2 mm tief in der Bodenplatte, die somit aus dickem Blech statt aus Blöcken gefertigt werden konnte - sonst hätte er 2-Slots belegt, ähnlich wie einige heutige GPU-only-Kühler, die von CPU-Kühlern abgeleitet sind und ebenfalls das gewünschte Prinzip nutzen)

Priorität: GPUs sind mit heutigen Techniken meilenweit unter grenzwertigen oder auch nur OC-relevanten Temperaturbereichen. RAM ist sowieso lächerlich. Auf vielen Grafikkarten sind die Spannungswandler heute das Problem. (wiederum das Beispiel GPU-X²: Ausgehend von der flachen Bodenplatte war es ohne großen zusätzlichen Aufwand -wie beim G80-Modell- nicht möglich, die Spannungswandler direkt mit Wasser zu kühlen. Stattdessen kamen einfache Bleche zum Einsatz, die auf die gekühlte Bodenplatte geschraubt wurden. Ergebniss: Z.T. schlechte Wärmeableitung, die imho einer der Hauptgründe für die Aufgabe dieses modularen und recht einfach zu fertigenden Konzeptes gewesen sein dürfte.)

Nutzen: Eigentlich bringt die zentrale Anströmung an sich gar nicht mal soviel. Man kann sie gut mit zusätzlichen Verengungen zur Produktion von Verwirbelungen kombinieren, aber der Hauptnutzen liegt imho darin, dass man relativ kostengünstig den Querschnitt der Kühlstruktur verdoppelt, weil das Wasser jetzt in zwei Richtungen abfließt, ohne dass man doppelt soviel Kanäle fräsen muss. Das ermöglicht umgekehrt deutlich feinere Strukturen, ohne dass der Widerstand zu hoch wird.
Solange bei GPUs mit z.T. extrem groben Kanälen (siehe EK) auskommt und rundrum noch massenhaft Platz hat (bei CPU ja eher nicht), um diese großflächiger auszuführen, bringt das einfach nichts.
 
AW: Wakü Eigenbau

Alles klar vielen Dank.

Dann werd ich wohl beim Bau einen nicht alzu großen Aufwand betreiben.
 
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