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Usertest: Sansa Clip 8GB Silver Edition MP3-Player
Ich war schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem günstigen, kleinen und einfachen MP3-Player für Sport und Freizeit und habe mich entschlossen, dem Sansa Clip eine Chance zu geben. Der Clip ist der kleinste MP3-Player aus der aktuellen Sansa-Collection des bekannten Flash-Speicherherstellers Sandisk. Laut einigen Reviews soll dieser Player einen enorm guten Klang besitzen, weshalb er auf Anything But iPod - MP3 Player Reviews & News gar zum "Best of 2008" gekürt wurde.
Zusätzlich habe ich mir außerdem noch eine Silikonschutzhülle von Hama bestellt.
Die Verpackung:
Sowohl der Sansa Clip als auch die Schutzhülle sind in Blisterverpackung eingeschweißt. Hier heißt es also Schere zücken und auf scharfe Plastikkanten achten. Ein Auspacken der Teile ohne die teilweise Zerstörung der Verpackung ist leider nicht möglich.
Der Lieferumfang:
Neben dem Clip befinden sich Kopfhörer, ein eher kurzes Mini-USB-Kabel, eine originelle Anleitung, eine Treiber-CD, Sicherheitshinweise und ein Werbeflyer für ein Hörbuchportal in der Verpackung.
Die Kurzanleitung ist auf dickem, buntem Papier gedruckt und an einer Ecke drehbar zusammengeheftet, so dass man sie wie einen Fächer aufklappen und die Seiten nacheinander durchgehen kann. Eine nette Idee im vergleich zu den sonst üblichen weißen Broschüren aus dünnem Papier.
Material, Optik, Verarbeitung
Der Sansa Clip in Silber besitzt eine verspiegelte Vorderseite, welche dem Player einen durchaus edlen Look verleiht. Mit ihr kann man sich auch schminken oder Fingerabdrücke in CSI-Manier abnehmen.
Je nach Kapazität ist der Player auch in schwarz (ohne Spiegelfront) und diversen anderen Farben verfügbar.
Der Rest des Players ist in grauem Plastik gehalten, was weniger edel wirkt. Auf der Rückseite befindet sich ein abnehmbarer, solider Plastikclip, mit dem der Player an der Kleidung befestigt werden kann (daher auch der Name "Sansa Clip").
Die Bedientasten aus Plastik wirken solide und lassen sich sauber drücken, was jeweils mit einem Klickgeräusch quittiert wird. Der Player ist gut verarbeitet, es wackelt und knarzt nichts.
Die Funktionstasten:
Der Clip besitzt vorne die bei Sansa übliche Home-Taste, mit der man ins Hauptmenü und zurück springen kann. Darunter vier Navigationstasten und eine zentrale Taste zum Navigieren und Bestätigen. Im Musikbetrieb dienen diese als Play/Pause und Vor/Zurück, mit der mittleren Taste kann man zwischen EQ-Anzeige und Songinfo umschalten.
Links befindet sich der Mini-USB-Eingang, darunter ein Schieberegler, mit dem der Player an- und ausgeschaltet wird. Auch die Tastensperre wird hiermit aktiviert.
Rechts sitzt der Kopfhörereingang, darunter ein Kippschalter zur Lautstärkeregelung.
Der Player im Betrieb:
Schaltet man den Player ein, erwacht das blau-gelbe OLED Display unter der verspiegelten Vorderseite zum Leben. Bei den Menüs beschränkt sich Sandisk aufs Wesentliche. Es gibt die Hauptmenüpunkte Musik, Radio, Mikro und Einstellungen.
Unter Musik kann man selbstverständlich Lieder oder Audiobooks nach diversen Kriterien sortiert auswählen. Auch die Einstellung des Equalizers, das Berwerten von Songs und das Löschen einzelner Stücke sind hier möglich. der EQ bietet neben diversen Presets (Rock, Pop, Klassik...) auch eine benutzerdefinierte Einstellung.
Der integrierte FM-Tuner kann automatisch Sender suchen. Das Kopfhörerkabel dient hierbei wohl als Antenne. Der Empfang ist zufriedenstellend, teils aber etwas verrauscht. Sender werden als Presets gespeichert und können dann mit der mittleren Taste durchgewechselt werden. RDS Daten zeigt der Radio leider nicht an.
Im Mikrophonmodus kann der Sansa Clip Sprache oder Geräusche aufnehmen. als Aufnahmeformat wird .wav verwendet. Mangels Lautsprecher eignet sich der Sansa nur sehr begrenzt als Diktiergerät-Ersatz.
In den Einstellungen kann man diverse Optionen wie Displayhelligkeit, Sprache, Zeit bis zum Standby etc. auswählen. Auch der Datenübertragungsmodus ist wählbar. Für Verwirrung sorgen die Einstellungen für Sleep und Auto-Power. Ersteres ist dabei ein Sleeptimer, das Gerät schaltet nach dieser Zeit immer ab (z.B. für Audiobooks als Einschlafhilfe). Auto-Power bestimmt, nach welcher Zeit der Player bei Untätigkeit abschaltet (also wenn keine Musik abgespielt wird).
Der Anschluss an den PC:
Zum Befüllen oder für Firmwareupgrades wird der Sansa Clip einfach per Mini-USB an den Rechner angeschlossen. Vorbildlich, denn so braucht man für diverse Geräte wie Digicam oder Handy immer nur ein Kabel am PC. Der Sansa kann entweder per Explorer direkt oder über einen Mediaplayer gefüttert werden. Für Firmwareupgrades bietet Sandisk ein kleines Programm, das eigentlich alles von alleine macht.
Neben MP3 unterstützt der Clip auch die Formate OGG und FLAC.
Das Aufladen des Akkus erfolgt ebenfalls über USB. Wer fexibel sein will, muss ein Netzteil für Steckdose->USB mitbestellen.
Der Sound:
Kommen wir zum Wichtigsten, dem Klang!
Ich habe den Sansa Clip mit meinen großen Sony MDR-480 Kopfhörern und kleinen Creative In-Ear Kopfhörern getestet und bin begeistert. Die Tonwiedergabe klingt subjektiv sauberer als am PC oder an meiner Kompaktanlage. Nach einigen MP3s aus den Bereichen Rock, Pop und Klassik steht der Sansa als Sieger fest. Mein Nokia 6300 und der iPod Nano meiner Schwester haben keine Chance. Sogar über die winzigen In-Ears bringt der Sansa Clip ein ausgewogenes Klangbild, mit dem Equalizer kann man bei Bedarf die Bässe noch etwas betonen.
In Anbetracht des günstigen Preises wirklich ein toller Klang, solange man halbwegs brauchbare Kopfhörer verwendet.
Die Lieder:
Der Sansa Clip wurde nicht nur zu etwa 80% aufgeladen geliefert, es befanden sich auch direkt vier Songs auf dem Gerät. Die Gruppen sind mir zwar unbekannt, aber die Lieder klingen ganz gut, und man kann den Player so direkt antesten, ohne ihn vorher laden oder befüllen zu müssen. Neben zwei rockigeren Stücken gibt es einen Clubsound-Titel und ein Instrumentalstück, alle in sehr hoher Qualität. Eigentlich zu schade, um sie einfach zu löschen.
Die Konkurrenz:
Welche Alternativen gibt es nun zum Sansa Clip? Nun, Mini-MP3 Player gibt es viele, China sei dank. Die meisten bieten aber deutlich weniger Einstellmöglichkeiten als der Clip.
Erwähnenswert ist außerdem der Creative Zen Plus, der mit fast identischen Maßen, aber einem etwas kleineren OLED Display aufwartet.
Und natürlich auch der iPod Shuffle, bei dem sich ja etwas die Geister scheiden. die aktuelle Version besitzt weder Display, noch Tasten und muss über eine Kabelfernbedienung gesteuert werden. Allerdings ist der neue Shuffle dadurch nochmal etwas kleiner als der Sansa Clip.
Die Schutzhülle:
Noch ganz kurz zur Hama Hülle: Den Clip an der Rückseite abnehmen, den Player durch die große Öffnung links hineinfriemeln, fertig.
Wie standhaft sie ist, muss sich erst noch zeigen. Auf jeden Fall ist sie dehnbar, und die Tasten lassen sich weiterhin gut bedienen, auch die Mikroaufnahme klappt noch.
Das Fazit:
Der Sansa Clip ist ein Purist. Er kann im Grunde zwei Sachen: Klein sein, und Musik abspielen, und beide beherrscht er ausgezeichnet. Mit Preisen ab 50 EUR ist die 8GB Variante außerdem relativ günstig im Vergleich zur Konkurrenz. Etwas Geld in höherwertige Kopfhörer sollte man allerdings investieren (das ist bei anderen Playern aber auch nicht anders).
wer einen einfachen und günstigen Player ohne viel Schnickschnack, aber mit hervorragendem klang sucht, ist beim Sansa Clip an der richtigen Adresse.
Wer auf ein größeres Display und einen SD-Card Slot nicht verzichten will, sollte sich den Sansa Fuze näher ansehen.
Der Sansa Clip 8GB Silber zusammengefasst:
+ Toller Sound
+ Günstiger Preis
+ Klein und leicht, gut verarbeitet
+ Einfache Bedienung
+ Stylish verspiegelte Vorderseite
+ Display gut ablesbar
+ Clip abnehmbar
- Vorderseite anfällig für Fingerabdrücke und möglicherweise Kratzer
- Aufladen nur per USB
- Kein RDS beim Radio, nur Anzeige der Frequenz, Rauschen beim Empfang
- Mikroaufnahme nur als wav
Hier noch ein Größenvergleich, Sansa Clip vs. Nokia 6300:
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