Verox
PC-Selbstbauer(in)
Die neuste 2,5 Zoll SSD des Herstellers OCZ mit der offiziellen Produktbezeichnung: "OCZ Vertex 3 120GB (VTX3-25SAT3-120G)" brauchte zwar ein paar Wochen, bis sie nun endlich lieferbar war und die meisten Online-Händler sie auf Lager hatten, aber ob das alte Sprichwort "Gut Ding will Weile haben." bei diesem vielversprechendem Produkt auch zutrifft möchte ich im Nachfolgenden in einem Review der etwas anderen Art feststellen. Die Vertex 3 120 GB wird auf zwei Mainboards des AM3 Sockels getestet. Dies ist zum einen ein Mainboard mit einem alten Southbridge-Chipsatz (SB710) und eines des selben Herstellers mit der aktuellsten Southbridge-Version (SB850). Eine Southbridge ist für den Datentranfer und -steuerung zwischen PCI-Bus, (S)ATA-Laufwerken und weiteren Pheripherie-Geräten zuständig. Dies geschieht auf elektronische Weise.
Die Vertex3 gibt es derzeit in 3 verschiedenen Ausführungen:
Herstellerangaben
Die meisten privaten Anwender werden sich wahrscheinlich für die 120 GB Variante (240 €) entscheiden, die Leistungstechnisch etwas schlechter ausfällt als die größere 240 GB Version, welche auch gut das doppelte Kostet und ein Loch von sage und schreibe 450 € in die Monatskasse reißt, was nicht gerade wenig ist.
Generell gilt bei SSDs ja die Regel, nur das Betriebssystem darauf zu installieren und eine Hand voll der meistbenutzten Programme und vielleicht noch das Lieblingsspiel. Die meisten SSD Anwender kommen mit einer Größe von 60 bis 90 GB gut aus. Diese Leute stellen jedoch oft Dateipfade auf weitere normale Festplatten um, welche als reine Datenspeicher dienen. Mit einer 120 GB SSD kann man seinem inneren "Messi" doch noch den ein oder anderen Freiheitsgrad bei der Auslebung seiner Speichergewohnheiten lassen. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass man die zusätzlichen Gigabyte auch teuer bezahlt!
Die Vertex 3 120 GB basiert auf der "Sandforce" Technologie, welche die Daten durch einen Hardware-Kompressions-Algorithmus in quasi Echtzeit komprimiert und in einem Schreibverhältnis von ca. 1:0,5 abspeichert, vorrausgesetzt die Daten sind komprimierbar. Dies ähnelt z.B. Programmen wie "Winrar" oder "Winzip". Neben dieser einen Besonderheit der "Sandforce"-Bauweise gibt es noch andere Effekte die man erwähnen sollte: Beim "write throttling" bricht die Schreibgeschwindigkeit nach einiger Zeit ein, angeblich ist dies ein Selbstschutzmechanismus. Wenn alle Zellen einer SSD einmal beschrieben wurden bricht die Leistung einer Sandforce-SSD gewöhnlich in Folge des Read-Change-Write-Zykluses ein. Um es einfach auszudrücken: Die SSD musst erst Suchen, Müll aussortieren und dann Schreiben.
Dieses Review wird sich zum einen mit der Vertex 3 beschäftigen, als auch mit deren Zusammenspiel zweier Mainboards. Die Unterschiede der beiden Boards sind, dass das GA-770TA-UD3 eine veraltete Southbridge 710 als Controller einsetzt, das neuere GA-870-USB3 hingegen die neuste Southbridge SB850. Mit dieser sollten auch die besten Ergebnisse erzielt werden können.
Zum Testsystem:
Boottime
Gemessen wurde bei Erscheinen der Zeile "Loading Operating System" bis zum Erscheinen der Windows-Oberfäche plus 1 Sekunde. (Arithmetisches Mittel @ 6 Messungen, in Sek.)
Crystal DiskMark
CDM mit dem Gigabyte 770TA-UD3 an einem SATA2 Port.
CDM mit dem Gigabyte 770TA-UD3 am SATA III Marvell Controller.
CDM mit dem Gigabyte 870A-USB3 am SATA III Port.
AS SSD Bench
AS SSD mit der Vertex 3 120 GB am SATA II Anschluss des Gigabyte 770TA-UD3.
AS SSD mit der Vertex 3 120 GB am SATA III Anschluss des Gigabyte 770TA-UD3.
Um die elendigen Diskussionen ob nun ein SATA III Kabel im Vergleich zu einem SATA II Kabel leistungsmäßig sein Geld Wert ist oder nicht, habe ich mir überlegt, diesen Sachverhalt mit meinen Mitteln entsprechend zu ergründen.
Wahrscheinlich muss ich dazu einen "Secure Erase" machen, deswegen gibt es diesen Vergleich erst einmal nicht. Ich werde die Platte erst mal schön erholen lassen und dann eventuell auch einen Secure Erase in Betracht ziehen um die geringen Unterschiede zwischen einem SATA II und IIIer Kabel nachzuweisen. (oder auch nicht )
AS SSD mit der Vertex 3 120 GB am SATA III Anschluss mit einem SATA II Kabel am SATA III Port des Gigabyte 870A-USB3.
AS SSD mit der Vertex 3 120 GB am SATA III Anschluss mit einem SATA III Kabel (0,3 m) am SATA III Port des Gigabyte 870A-USB3.
Und wie gewünscht noch einen Kompressions Bench dazu auf SATA III am 870A-USB3.
Starcraft 2 Ladezeiten
Einzelspieler-Kampagne - Ladezeit des Levels "Agria" (Dr. Ariel Hanson Mission) - Modus: Schwer
Yepp, mein Lieblingsspiel Glaube die Zahlen sprechen für sich. (Arithmetisches Mittel @ 6 Messungen, in Sek.)
Adobe Programmstart Ladezeiten
mit Dreamweaver, Illustator, InDesign, Flash und Photoshop jeweils @Version: CS5 (Arithmetisches Mittel @ 6 Messungen, per Batch-Datei, in Sek.)
Laden der Programme bis zum vollständigen Erscheinen (ohne Meldungen)
Fazit
Die Vertex 3 scheint eine sehr zukunftsorientierte SSD zu sein und ist ganz klar ihr Geld wert. Eine absolute Kaufempfehlung kann ich jedoch nicht aussprechen, da mir die Vergleichswerte zu ettlichen anderen SSDs fehlen. Wer nicht die optimale Leistung zum Jetzt-Zeitpunkt (Stand April 2011) aus seinem System herausholen will, sollte meiner Meinung nach doch auf eine Crucial C300 oder C400 bzw. eine Intel SSD oder andere Indilix Formate zurückgreifen. Zum einen ist es der Preisunterschied von saftigen 60 €, welchen man umsonst zahlt, wenn man ältere Boards mit Southbridges jenseits der SB850 einsetzt. Dann gilt ganz klar z.B. einer C300 der Vorrzug beim Kauf. Leider gibt es noch keine Vergleichbaren SSDs anderer Hersteller auf dem Markt um irgendwelche Schlüsse zu ziehen, ob sich ein eventuelles Warten auf Neuerscheinungen in der 120 GB Region noch lohnen würde. Wer etwas mehr Geld auf der hohen Kante hat, dem rate ich zum Kauf einer Vertex 3 in der 240 GB Version. Diese hat schon mal viel bessere "Roh"-Werte vom Hersteller und schneidet wie ich bereits lesen konnte in vielen Reviews auch deutlich besser als das 120 GB Modell ab.
Die SSD ist wirklich schnell im Booten und ich bin auch angenehm von der Systemperformance überrascht. Die 4K Werte lassen mich zum Teil allerdings schon ein bisschen stutzig werden, da im Vergleich die C300 dort viel bessere Werte aufweißt.
Ich werde meine Erfahrungen mit der Zeit hier etwas dokumentieren, um das Review noch aussagekräftiger zu machen. Die SSD ist gerade einmal seit einer Woche in Betrieb und etwa zur Hälfte gefüllt....
EDIT:
Tests nach Secure Erase (hab keine Bestätigung bekommen ob er geklappt hat oder nicht ......) mit Sata II Kabel
das ganze nach Secure Erase mit Sata III Kabel
Also ich werd aus den Zahlen nicht schlau, was Sata II und III Kabel anbelangt.
Danke
Wer ein Dankeschön dalassen möchte, dem gebe ich hiermit die Möglichkeit.
- Danke an Daniel Z. für die Spende
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