Thesaurierende vs. ausschüttende Fonds: Wo ist der reale Unterschied?

Wenn die 157€ Kurs im Vergleichschart einfach nur zwecks Vergleich der beiden Fonds da sind, würde es bedeuten, dass der ausschüttende Fonds deutlich profitabler ist.
Stell bei den justetf-Links im chart mal von "in %" auf "Kurs" um und wirf einen Blick auf "Umgang mit Ausschüttungen".

Vor 5 Jahren war der DIS bei 90 € 78 € (ohne Ausschüttungen), der ACC bei 72 €. Letzterer holt logischerweise im Laufe der Zeit beim Kurs auf.
Die Performance (Kurs+Ausschüttungen) bleibt trotzdem gleich.


Welche von denen ist besser, der mit 11 € oder der mit 100 € Kurs?

Wenn wir also das Thema Steuern als Pro-Argument der Thesaurierer außen vor lassen (was mind. bis 1k Freibetrag nicht einmal falsch ist), kann ich von den Ausschüttungen munter neue Anteile kaufen, während ich beim thesaurierenden Fonds in die Röhre gucke, da ich weder ein Kursplus, noch neue Anteile erhalte.
Die Performance ist gleich.

Worin schlägt sich der Zinseszinseffekt konkret nieder?
In der Wiederanlage der Ausschüttung statt sie auszuzahlen.
Ist doch logisch, beim Ausschütter gehen jedes Jahr ~2% Ausschüttung verloren (Auszahlung aufs Konto) so lange man sie nicht selbst wieder anlegt.

Imho wird durch einen Sparplan auch ein ausschüttender ETF zu einem thesauriernden?
Nicht grundsätzlich und steuerlich bestimmt auch nicht.

Bei Anbietern mit automatischer wiederanlage funktioniert das rein technisch wohl so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Accumulated beim Kurs "logischerweise" aufholt frage ich mich, warum das Gegenteil der Fall ist. Gap 1.1.2020: 20,37€ // Gap 1.1.2024: 27,93€
Der Kurs inkl. Ausschüttungen entfernt sich immer weiter vom thesaurierenden Fonds. Performancetechnisch gleich, geldtechnisch aber nicht.

Die prozentuale Performance ohne Ausschüttungen weicht jedoch von der Performance mit Ausschüttungen ab: +57,8% vs. +73,2%. Thesaurierende Fonds hätten also doch einen steileren Kursanstieg. Wäre nur noch zu klären, warum der Kaufkurs beider Fonds im Grunde gleich ist. Darüber mach ich mir heute Abend nochmal Gedanken.
 
Der Kurs inkl. Ausschüttungen entfernt sich immer weiter vom thesaurierenden Fonds.
Ja, weil er offenbar schon höher angefangen hatte.

Der echte Kurs des ACC holt doch auf:
Code:
grob aus den justetf Werten
         -5J.   heute  Veränderung
DIS      78,4  122,5  =44,1
-mit Div 91,5  157,4  =65,9  72%
ACC      71,8  124,4  =52,6  73%

Die prozentuale Performance ohne Ausschüttungen weicht jedoch von der Performance mit Ausschüttungen
Muss sie ja weil zur Performance auch die Ausschüttungen gehören.

Wäre nur noch zu klären, warum der Kaufkurs beider Fonds im Grunde gleich ist.
Zufall, dass das gerade jetzt passt.
 
vor ein paar Tagen ist mein Finanzweltbild etwas durcheinandergeraten als ich mal wieder in mein Depot geguckt habe: Ein thesaurierender ETF, ein ausschüttender ETF, beide auf den MSCI World. Entgegen meiner Annahme war die Wertentwicklung der reinen Anteile (ohne Ausschüttung) fast exakt gleich.
Frag erstma nachl, wie "ausschüttend" definiert ist. Ich habe in meinen Depot auch einen und wollte eigentllich regelmäßig Ausschüttungen aufs Konto. Kommt aber nix. Auf Nachfrage kam raus, das nur bis 50,-€ ausgeschüttet wird, wenn mehr, dann wird "thesauriert". :motz:
 
Ist ja fast erschreckend, was hier für Theorien aufgestellt werden.

Abseits der Überschrift ging es im Ausgangsbeitrag um passive Aktien ETFs und nicht um aktive Aktien-Fonds.

Die aktiven Aktiven-Fond, die ich mir damals von der DEKA habe andrehen lassen, konnte ich auch später nicht an der Börse handeln. Dafür wurden dort die Dividenden bar ausgeschüttet, ggf. versteuert und sofort von der DEKA wieder im selben Fond angelegt.

Bei passiven Aktien-ETFs auf den selben Index müsste zwischen zwei zum EX-Tagen des ETFs der prozentuale Kursanstieg von Acc und Dist identisch sein. Das liegt einfach daran, dass auch der Dist-ETF seine erhaltenen Dividenden erst einmal wieder im eigenen ETF investiert.

Erst am EX-Tag verkauft der ETF-Anbieter die entsprechende Anzahl an Aktien und schüttet dieses Geld aus.

Das ganze wurde von Finanzfluss u.A. auch schön in diesem Video aufgezeigt.
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Thesaurierende Fonds hätten also doch einen steileren Kursanstieg.
Auf einen einzelnen ETF-Anteil ja, was auch klar ist. Nicht aber auf das relevante Depotvermögen bei identischen Einzahlungen und ohne Betrachtung von Steuern oder Kursschwankungne zwischen der Dist-Ausschüttung und dem Kauf von neuen ETF-Anteilen mit den Ausschüttungen.

Für mich hat ein Anteil des Vanguard FTSE AllWorld Acc in den letzten 3 Jahren mehr Kursrendite gebracht wie die Dist-Variante:

Dist:
2021-10-11 20:00:11 - 101,90€
2024-10-09 17:19:58 - 126,64€

Acc:
2021-10-11 20:00:15 - 96,97€
2024-10-09 17:19:57 - 127,32€

(Das Datum ist jeweils beliebig gewählt, das Ausgangsdatum ist das erste, ab dem mein Skript die Daten der Börse Stuttgart protokolliert hat.

Alles weitere ist dann (in D) persönliche Spekulation auf nicht abschätzbare Steuern

Dazu kommt in D die erwähnte Vorab-Pauschale auf den Acc-ETF (wann die zieht wurde ja schon verlinkt), die während der Niedrigzins-Phase bei 0% lag, für das Jahr 2023 aber ab ca. 80000€ ETF-Wert den 1000€ Steuerfreibetrag mehr wie ausgeschöpft hat. Und dann muss man sich fragen, wie man diese begleicht, wenn man seine persönliche Rendite ausrechnen möchte. Verkauft man dafür ETF-Anteile oder kommt das Geld für die Steuer einfach aus dem Nichts und wäre sonst auch nicht investiert worden. Damit wäre jeglicher Vergleich hinfällig, wenn man nicht den selben Betrag zusätzlich zu den Ausschüttungen der Dist-Variante im Januar ebenfalls in den Dist-ETF investiert hätte.

Da am Ende niemand die Höhe der Vorabpauschale in den kommenden 20-40+ Jahren vorher sagen kann, gibt es auch keine valide Beispielrechnung, ob Acc oder Dist (immer auf den selben Index und die aktuelen Versteuerung in D bezogen) am Ende wirklich einen finanziellen Vorteil bringen wird.

Dass Kursverläufe von Dist+Ausschüttung zu Acc auseinander laufen, ist auch klar. Im Acc-ETF wird die Ausschüttung dauerhaft im Fond investiert und steigert damit den Wert eines ETF-Anteils.

Beim Dist-ETF ist das Geld aus dem ETF-Anteil weg und erzielt damit keine zukünftige Rendite für den Kurs eines ETF-Anteils.

Dem Anleger kann dies egal sein (ohne Steuern und Kaufkosten) da er einfach für die Ausschüttung weitere Anteile kaufen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erste Zwischenergebnisse zu meinem seit 24.9. laufenden Feldversuch:
Accumulated (80Stk):
24.9.: 9.918€
11.10.: 10.205€
Diff.: +287€

Distributed (80Stk):
24.9.: 9.906€
11.10.: 10.147€
Diff.: +241€

Obwohl es keine Ausschüttungen bislang gab, laufen die Kurse immer weiter auseinander. Gekauft zu 123,98 (A) bzw. 123,82 (D), also 0,13% Diff. liegen sie nun bei 127,56 (A) bzw. 126,84 (D), also 0,57% Diff.. Wenn man bedenkt, dass diese 0,4% in nur 2,5 Wochen zu Stande gekommen sind, ist das schon eine Aussage.

Na mal sehen. Ursprünglich hatte ich mit einem überschaubaren Anteil an ausschüttenden ETFs im Depot geplant um eben diese Vorabpauschale zahlen zu können, ohne Geld von außen zuschießen zu müssen. Also überspitzt gesagt: Depot einrichten, Sparplan einstellen, abschließen, Schlüssel wegwerfen und erst bei Renteneintritt wieder reingucken.
 
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