Tesla will automatisiertes Fahren bald in Serie bringen

Weil das ja auch alles Dinge sind die der Mensch mit 100%iger Zuverlässigkeit beherrscht. Wie genau sterben eigentlich die aktuell fast 1,5mio jedes Jahr im Straßenverkehr?

Für 1,5 Millionen pro Jahr kann ich nicht sprechen, da ich keinen Überblick habe. Dürfte so sachen wie "von US Raketen in die Luft gejagt werden" oder "mit Erdrutsch den Andenhang runtergerutscht sein" ebenso umfassen wie "Schlepperpickup ging mitten in der Sahara der Sprit aus". Letzteres könnte man vielleicht mit Batterieautos und ganz vielen Super Chargern in allen Wüsten der Welt lösen, aber nicht mit autonomer Steuerung.

Reduzieren wir die Zahl mal auf die 3725 Menschen, die letztes Jahr in Deutschland ums Leben gekommen sind, so heißen die häufigsten Antworten "Alkohol", "Unaufmerksamkeit", "überhöhte Geschwindigkeit" und "Radfahrer bzw. Fußgänger übersehen". "Komplette falsche Einschätzung der Verkehrslage", "Unfähigkeit mit anderen Verkehrsteilnehmern umzugehen", "beherrscht weniger als 50% des Straßennetzes" und "ist bei jeder zweiten Wettersituation überfordert" habe ich dagegen ausschließlich bei ""autonomen"" Fahrzeugen gelesen. Und wie dir vielleicht auffällt, sind die ersten beiden menschlichen Unfallfaktoren auch ein Totalausschlusskriterium für Überwachungstätigkeiten und die anderen beiden welche, die autonome Autos selbst schon fertig gebracht haben. Level-4-Fahrzeuge lösen also kein einziges der bestehenden Probleme, sondern schaffen nur neue.

Maximal könnten sie menschliche Fahrer unterstützen, genauso wie das ein Fahrlehrer machen kann, aber das ist ein zweischneidiges Schwert, wenn diese Unterstüzung missbraucht wird oder zu mangelnder eigener Fahrerfahrung führt. Ich habe mal eine Person mit Führerschein, die 15 Jahre nicht mehr hinter dem Lenkrad gesessen hat, auf einen Übungsplatz mitgenommen und die fuhr schlechter, als manch einer ohne jegliche Fahrerfahrung nach 10 Minuten Einweisung. 1-2 Stunden später waren einige Grundbewegungen wieder da, aber nach weitere 6 Stunden kam quasi keine Verbesserung mehr. Die Person hatte (und hat) zwar eine Fahrerlaubnis, war (und ist) wegen lange ausbleibender Fahrpraxis aber komplett fahruntauglich. Eine ähnliche Entwicklung wäre bei Nutzern teilautonomer Autos zu erwarten. Die fahren dann kaum noch selbst, der Computer übergibt ihnen aber ausgerechnet in den schwersten Situationen, die ein normaler Fahranfänger komplett meidet, die gesamte Verantwortung. Das kann nur schief gehen. Imho müsste man, wenn man mehr als Level 2 genehmigt, regelmäßige Nachprüfungen oder aber Fahrleistungsnachweise erfordern. Genauso wie in zahlreichen Berufen (und bei Piloten auch privat) Lizenzen bei unzureichender Praxis erlöschen und erneuert werden müssen.


Wer braucht das eigentlich, das autonome Fahren? :D

Wer selbst nicht fahren kann (zeitweilig oder allgemein) oder nicht will und für dessen Fahrbedürfnis sich ÖPNV einfach nicht lohnt. Dafür gibt es schon eine ganze Reihe von Anwendungsfällen und wenn man "nicht fahren" um "nicht effizient fahren" erweitert, sogar verdammt viele, in denen autonome Autos ein echter Fortschritt wären.

Aber dafür müssten es eben tatsächlich autonome Autos sein. Nicht Autos mit eingeschränkter Selbstfahrfunktion und permanentem Überwachungsbedarf. Denn eins ist wohl klar: In nichts sind Menschen schlechter, als in Überwachungsaufgaben. Aus gutem Grund arbeiten alle Bereiche, die um menschliche Überwacher nicht herumkommen mit verkürzten Schichtzeiten, Vier- oder sogar Sechsaugenprinzip, ausführlichen Vorabchecks einschließlich medizinischer und psychologischer Eignung sowie aufwendiger Expertenausbildung (meist drei oder alle vier Aspekte auf einmal). Level-3-Fahrzeuge und Level-4-Testwagen nehmen dagegen einen Niedriglohnjobber von der Straße mit 10 Minuten Einweisung oder gar einen vollkommen beliebigen Hans Wurst.
 
Für 1,5 Millionen pro Jahr kann ich nicht sprechen, da ich keinen Überblick habe. Dürfte so sachen wie "von US Raketen in die Luft gejagt werden" oder "mit Erdrutsch den Andenhang runtergerutscht sein" ebenso umfassen wie "Schlepperpickup ging mitten in der Sahara der Sprit aus".
Korrekt, der größte Teil der fast 1.500.000 jährlichen Verkehrstoten dürfte ganz genau daran sterben bzw. gestorben sein. :rollen:
Reduzieren wir die Zahl mal auf die 3725 Menschen, die letztes Jahr in Deutschland ums Leben gekommen sind,
Und warum nicht gleich auf den einen Menschen reduzieren, der hier bei uns in der Nachbarstadt letztes Jahr umgekommen ist? Warum willst du 99,9% der Verkehrstoten, bzw. wie genau sie ums Leben gekommen sind, ignorieren?

Ich meine klar, wenn wir von autonomer Mobilität bzw. der Technik sprechen, und davon welchen Nutzen sie Stand heute hätte/haben könnte, oder wie sie Stand heute verglichen mit menschlichen Fahrern abschneidet, oder unter welchen Bedingungen man sie heute schon einsetzen könnte (und welchen Effekt sie tatsächlich [positiv wie negativ] hätte), dann nehmen wir doch zum Vergleich erstmal eines der Länder, die pro 100.000 motorisierte Fahrzeuge, oder pro 100.000 Einwohner, ganz am Ende der Liste mit der Anzahl an Verkehrstoten aufgezählt wird.

Verkehrstote weltweit.jpg


Quelle: Liste der Laender nach Verkehrstoten – Wikipedia

Die (je nach Quelle) weltweit 50.000.000 Verletzten jedes Jahr lassen wir natürlich besser auch noch außen vor. Auch, dass die häufigste Unfallursache zb. das Fehlen von Verkehrsregeln, bzw. natürlich deren fehlende Durchsetzung ist (einer Paradedisziplin für autonome Mobilität), ignorieren wir gekonnt.

Lassen wir uns doch einfach mal überraschen was wann genau kommt. HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) zeigt heute schon was angeblich nicht geht, und ab Mitte 2020/21 auch mit Fahrgästen. Parallel dazu werden in vielen Teilen der Welt ähnliche Projekte starten, oder sind sogar schon vor einiger Zeit gestartet. Das Militär setzt autonome System schon seit langem, und in den verschiedensten Bereichen, ein, weil sie besser sehen, schneller verstehen und entscheiden, und auch schneller reagieren als jeder Mensch.

Bis dahin geben wir uns einfach weiter der Illusion hin, der Mensch sei so ein super toller Autofahrer, dessen überragende Fähigkeiten im Straßenverkehr die Technik selbst in 100 Jahren nicht erreichen wird.
 
Wer selbst nicht fahren kann (zeitweilig oder allgemein) oder nicht will und für dessen Fahrbedürfnis sich ÖPNV einfach nicht lohnt. Dafür gibt es schon eine ganze Reihe von Anwendungsfällen und wenn man "nicht fahren" um "nicht effizient fahren" erweitert, sogar verdammt viele, in denen autonome Autos ein echter Fortschritt wären.

Das wird sicherlich eine Randgruppe bleiben.

Die meisten neu zugelassenen Fahrzeuge sind doch schon jetzt rollende Computer,
wer nutzt denn eigentlich diesen ganzen Quark?

Das Auto wird immer ein begehrtes Fortbewegungsmittel bleiben, auch
in näherer Zukunft,
elektrisch oder mit Brennstoffzellen ist erst mal egal.

Aber was viele vergessen ...

... selbst Fahren macht LAUNE ! :D
 
... selbst Fahren macht LAUNE ! :D

Aber nur wenn man allein unterwegs ist und sonst keiner auf der Strasse. Ich komm grad aus Frankfurt / Main zurück.. Himmel bin ich froh gewesen als ich wieder über die Grenze war und das Kriegsgebiet BAB verlassen konnte. Ohne die vielen Assistenzsysteme die schon verbaut sind würde es noch viel mehr knallen da...
Und dass wo 60 stand auch 60 gefahren wurde. Bis auf den Typen aus Heidelberg, der meinte 80 ginge auch.. bis zum Blitz :D
 
Und warum nicht gleich auf den einen Menschen reduzieren, der hier bei uns in der Nachbarstadt letztes Jahr umgekommen ist? Warum willst du 99,9% der Verkehrstoten, bzw. wie genau sie ums Leben gekommen sind, ignorieren?

Weil ich über die Begleitumstände von 99,9% der tödlichen Verkehrsunfälle wenig weiß, aber vergleichsweise viel über die der 0,1%, die in Deutschland geschehen? Diskussionen über Dinge, von denen man keine Ahnung hat, machen wenig Sinn. Die einzige Mutmaßung, die ich darüber machen kann: Wenn Deutschland mit seiner weltweit betrachtet nahezu höchsten Fahrzeugdichte, weit überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit dieser Fahrzeuge sowie den weltweit absolut höchsten maximal zulässigen Geschwindigkeiten und damit in der Summe den insgesamt besten Vorraussetzungen für tödliche Verletzungen im Falle eines Unfalls nicht annähernd die höchste Zahl von Unfalltoten hat, dann gibt es wohl eine ganze Reihe von Maßnahmen, die Unfälle ganz unabhängig vom menschlichen oder digitalen Fahrer verhindern können. Und die scheinen in Deutschland aktiv zu sein, in z.B. Venezuela oder diversen afrikanischen Staaten dagegen nicht. Ich weiß nicht genau, welche Maßnahmen das sind, da ich die Verhältnisse in diesen Vergleichsländern eben nicht kenne (einige Vermutungen sind naheliegend), aber eins steht schon einmal fest:
Laut deiner eigenen Liste kann man durch Umsetzung dieser Maßnahmen das verkehrsbedingte Todesrisiko in einigen Ländern um beinahe 90% reduzieren. Zusätzlich alle noch in Deutschland verbliebenen Todesrisiken auszuschalten (was ein autonomes Auto selbst im Idealfall nicht schaffen würde), könnte dagegen nur die verbleibenden 11% Tode vermeiden.

=> Absolut betrachtet ist der mögliche Sicherheitsgewinn durch autonome Autos weitaus geringer als durch viele andere Maßnahmen. Staaten mit stark mangelhafter Verkehrrsicherheit sollten diese andere Maßnahmen umsetzen. Aus Sicht der Sicherheit sind autonome Autos nur für Staaten mit bereits sehr sicheren Verhältnissen als letztes i-Tüfelchen interessant - WENN sie die Sicherheit denn weiterhin erhöhen und nicht zusätzliche Risiken schaffen. Letzteres wäre disktuabel, ich schlage aufgrund in diesem Forum weit verbreiteter Kenntnisse diesbezüglich Deutschland als Diskussionsbeispiel vor.

Ganz abgesehen davon kenne ich niemanden, der autonome Autos für zentralafrikanische Straßenverhältnisse plant. Zugegebenermaßen reduziert sich dort die Gefahr, an der Stirnseite einer Leitplanke/Fahrbahnteiler zu zerschellen, weil der Tesla der falschen Linie gefolgt ist, da es weder Leitplanken noch Fahrbahnteiler noch Linien gibt. Aber eben auch keine Teslas.

Lassen wir uns doch einfach mal überraschen was wann genau kommt. HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) zeigt heute schon was angeblich nicht geht, und ab Mitte 2020/21 auch mit Fahrgästen.

Zeigt es das? Ich hab zugegebenermaßen schon länger nichts davon gehört, aber das fahren mit atemberaubenden 50 km/h (!!!) war ursprünglich erst ab 2021 geplant. Bislang ist das wenig mehr als die dutzenden anderen, immer gleichen Peoplemover-Experimente. Naja, fast:
Während letztere größtenteils autonome Fahrzeuge nutzen, ist HEAT zwingend auf eine stationäre Infrastruktur angewiesen, die zusätzliche Informationen für die Steuerung liefert, und somit nur ein Vorbild für den Ersatz von Straßenbahnen, nicht von menschlich gesteuerten Autos.

Parallel dazu werden in vielen Teilen der Welt ähnliche Projekte starten, oder sind sogar schon vor einiger Zeit gestartet.

Werden, werden, werden, werden. Vor 10 Jahren musste ich mir anhören, dass sämtliche deutschen KFZmarken von dutzenden Batterieautoherstellern vom Markt gekegelt "werden". Und heute sind 90% von denen Pleite. Aber ja: Projekte starten viele. Jedenfalls wenn man jeden einzelnen Navja-Einsatz als separates Projekt medienwirksam ausschlachtet. Nach gleicher Zählweise wären aber allein in Deutschland im letzten Monat 283380 neue Projekte zu nicht-autonomen Fahren gestartet...
(Naja: Fast gleiche zählweise. Die 283000 haben tatsächlich alle ein anderes, mehr oder minder neues Steuerungssystem, während ein Großteil der autonomen "Projekte" alle das gleiche Steuerungssystem testen.)

Das Militär setzt autonome System schon seit langem, und in den verschiedensten Bereichen, ein, weil sie besser sehen, schneller verstehen und entscheiden, und auch schneller reagieren als jeder Mensch.

290 Menschen stimmen dir zu. Zumindest was "schneller entscheiden" und "schneller reagieren" autonomer Militärsystem angeht,

Bis dahin geben wir uns einfach weiter der Illusion hin, der Mensch sei so ein super toller Autofahrer, dessen überragende Fähigkeiten im Straßenverkehr die Technik selbst in 100 Jahren nicht erreichen wird.

Das eskalierte aber schnell von "bald" zu "in 100 Jahren"...


Das wird sicherlich eine Randgruppe bleiben.
...
... selbst Fahren macht LAUNE ! :D

Wenn man alleine auf der Straße ist vielleicht. Aber da, wo man alleine ist, baut einem niemand Straßen und wo man sich an Regeln halten und anderen ihre Rechte gewährt, nimmt der Spaßfaktor ganz schnell ab.
 
=> Absolut betrachtet ist der mögliche Sicherheitsgewinn durch autonome Autos weitaus geringer als durch viele andere Maßnahmen.
Ist das so? Was denkst du warum man diese "vielen anderen Maßnahmen" nicht ergreift? Oder wann man sie ergreifen wird? Und ist die vernetzte autonome Mobilität nicht auch nur eine Maßnahme, aber eben die effektivste aller Maßnahmen - da sie die größte Fehlerquelle einfach (am Ende komplett) aus der Rechnung raus nimmt?

Hier ein paar Zahlen aus Deutschland:

2018 hat die Polizei laut Angaben des Statistischen Bundesamts 2.636.468 Verkehrsunfälle aufgenommen, davon 308.721 Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 396.018 Personen verletzt, 67.967 von ihnen schwer. 3.275 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben; das heißt, durchschnittlich starben neun Menschen pro Tag. Wie in den vergangenen Jahrzehnten ist menschliches Fehlverhalten für fast alle Unfälle mit Personenschaden (91,6 Prozent) verantwortlich.


Die häufigsten Unfallursachen.jpg


Auch interessant finde ich:
Auf Landstraßen haben Unfälle die fatalsten Folgen

Die meisten Unfälle mit Personenschaden hat die Polizei 2018 in Ortschaften registriert (69 Prozent). Jedoch wurde lediglich knapp ein Drittel der Getöteten (30 Prozent) hier verzeichnet. Die mit Abstand meisten Verkehrsteilnehmer kamen auf Außerortsstraßen (ohne Autobahnen) ums Leben – 57 Prozent der Verkehrstoten. Dabei ereignete sich auf Außerortsstraßen nicht einmal jeder vierte Unfall mit Personenschaden (24,3 Prozent). Auf Autobahnen registrierte die Polizei 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden – und 13 Prozent aller Getöteten.
Dass die meisten Menschen dort ums Leben kommen, wo es eigentlich gar keine Fußgänger, und ganz oft auch keine Radfahrer, gibt.

Die häufigsten Unfallursachen2.jpg


Quelle: Die häufigsten Unfallursachen - auf www.runtervomgas.de

Was sind wir doch gegenüber jeder Technik um Welten überlegene Fahrer...
Zugegebenermaßen reduziert sich dort die Gefahr, an der Stirnseite einer Leitplanke/Fahrbahnteiler zu zerschellen, weil der Tesla der falschen Linie gefolgt ist, da es weder Leitplanken noch Fahrbahnteiler noch Linien gibt.
Hast du noch mehr von ganz genau so einem Szenario? Oder sind es wirklich solche Einzelfälle, ob von Tesla, oder irgendwelchen verunfallten/fehlgeleiteten oder geblendeten Testfahrzeugen, von denen du auf den grundsätzlichen "Stand der Technik" schließt? Denn der Logik folgend sollten wir dann vielleicht (auch in Deutschland) keine Menschen mehr ans Steuer lassen...
Wegen angeblich zu schlechter Berichterstattung über Unfälle, in die Tesla-Fahrzeuge verwickelt waren, hatte der kalifornische Elektroautobauer im Oktober erstmals eine eigene Unfallstatistik vorgelegt. Demnach soll soll die Unfallrate von Tesla-Autos ohne aktiven Autopilot nur ein Viertel derer herkömmlicher Autos betragen. Steuert der Autopilot mit, sinkt die Quote auf ein Siebtel.
...
... bei Fahrten mit eingeschaltetem Autopilot einen Unfall alle 2,91 Millionen Meilen (4,68 Millionen Kilometer). Bei Fahrten ohne Autopilot war es ein Unfall pro 1,58 Millionen gefahrenen Meilen. Im dritten Quartal hatte Tesla noch einen Unfall alle 3,34 Millionen Meilen (mit Autopilot) beziehungsweise alle 1,92 Millionen Meilen gemeldet. Zum Vergleich: Im Schnitt kommt es in den USA alle 436.000 Meilen (Q3: 492.000 zu einem Unfall mit einem Auto.
Quelle: Zahl der Unfälle mit per Autopilot mitgesteuerten Autos zuletzt gestiegen. Der Autopilot ist aber immer noch sicherer als menschliche Fahrer
Alternativ: Tesla Autopilot: Zahl der Unfälle steigt, schlägt Menschen aber um Längen
Alternativ: Zahl der Unfälle mit Autopilot steigt... aber ohne knallt es durchschnittlich öfter
290 Menschen stimmen dir zu. Zumindest was "schneller entscheiden" und "schneller reagieren" autonomer Militärsystem angeht
Weder das Aegis-System, noch die FlaRak SM-2, haben auch nur im Ansatz etwas von einem "autonomen System". Kapitän Rogers, der den Befehl gab, ist übrigens ein menschlicher Kapitän. Oder meintest du vielleicht ihn als "autonomes System"? :P

Übrigens: Ja, du hast völlig zutreffend das Beispiel Schienenverkehr gebracht. Genau das wird die Mobilität in der Zukunft sein, autonome Transportmittel die wie eine Eisenbahn auf Schienen fahren werden - nur eben ohne Schienen. Vermutlich über 90% der Unfälle würden sich eigentlich verhindern lassen, wenn der Mensch nur eine einzige Regel beachtet:

Immer Vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit fahren.

Der Mensch schafft das nach über 100 Jahren noch nicht. Einer Maschine muß ich das nur einmal sagen. Aber wie gesagt, laß uns doch einfach abwarten was die Zukunft bringt. Und wann sie es bringt.
 
Ist das so? Was denkst du warum...

Ich habe meine Argumente klar vorgelegt. Wenn du gegenteilige hast, trage sie vor. Wenn du dich jetzt doch lieber auf die Situation in Deutschland und die hier verbleibenden Risikofaktoren konzentrieren willst, dann tue das. Aber hör auf, beides zu mischen und bis zum vorletzten Absatz eine stolze Quote von gut 80% Suggestivfragen und unter 10% Aussagen abzuliefern...

Auch interessant finde ich:

Dass die meisten Menschen dort ums Leben kommen, wo es eigentlich gar keine Fußgänger, und ganz oft auch keine Radfahrer, gibt.

Keine Neuigkeit, dass Kollisionen mit Bäumen oder (afaik seltener) entgegenkommenden Autos mit die tödlichste im Straßenverkehr sind. (Was ich zu dem Thema leider noch nicht gesehen habe: Eine Analyse mit Abgleich der Autotypen und ob es ggf. sogar schlimmer geworden ist. Seit mittlerweile rund 3 Jahrzehnten konzentrieren sich die Hersteller nämlich auf Frontalcrashs mit 64 km/h gegen verformbare Barrieren, nicht auf undeformierbare, schmale Hindernisse mit Tempo 80 oder andere Autos bei einer Differenzgeschwindigkeit von 150.

Übrigens: Ja, du hast völlig zutreffend das Beispiel Schienenverkehr gebracht. Genau das wird die Mobilität in der Zukunft sein, autonome Transportmittel die wie eine Eisenbahn auf Schienen fahren werden - nur eben ohne Schienen.

Womit sich die Frage stellt, worin der Vorteil von "ohne Schienen" liegt, wenn es nicht gleichbedeutend mit "ohne Abhängigkeit fest installierter, spezialisierter Infrastruktur" ist und wie solche Verkehrsmittel überhaupt das Auto ersetzen soll. Denn dessen Erfolg hängt nun einmal ganz entscheidend davon ab, dass es minimale Vorraussetzungen an die Infrastruktur der zu erreichenden Orte stellt (alles, bis zum wortwörtlichen Arsch der Welt, ist zugänglich, solange es ein halbwegs glattes Stück Boden bis dahin gibt). Alternativen wurden dagegen schon drölftausend vorgeschlagen und sie sind immer daran gescheitert, dass nun einmal kein weiteres Verkehrsmittel gesucht wird, dass auf ein stark eingeschränktes Netz fester Routen beschränkt ist. Dafür haben wir eben schon die Bahn und die hat gegenüber Straßenfahrzeugen jeglicher Art klare Vorteile bei der Art des Fahrzeugs-Bodenkontakts.

Der Mensch schafft das nach über 100 Jahren noch nicht. Einer Maschine muß ich das nur einmal sagen.

Nö. Einer Maschine musst du erst einmal beibringen, was denn nun bitte schön die "angepasste Geschwindigkeit" ist. Genaugenommen ist das auch bei Menschen das Problem, denn mit Ausnahme von ein paar Selbstmördern fährt niemand mit einer Geschwindigkeit, die er selbst als nicht beherrschbar ansieht. Es gibt nur ein verdammt weites Spektrum an Meinungen dazu, welche dass denn nun wäre. "Maximal 15 km/h", wie derzeit von halbwegs autonomen Fahrzeugen für absolut jede Situation angenommen, ist jedenfalls nicht "angemessen" für die Aufgabenstellung "sicher von A nach B" zu kommen. Es erfüllt zwar die erste Forderung sehr gut, aber dafür die zweite überhaupt nicht. Das ist auf einem Niveau mit "wer auf dem Bauch kriecht, kippt viel seltener um, als beim aufrechten Gang": Sicherer, aber nutzlos.

Aber wie gesagt, laß uns doch einfach abwarten was die Zukunft bringt. Und wann sie es bringt.

Wenn du einfach nur warten und nicht einmal drüber reden willst, was machst du dann in diesem Thread?
 
Ist es nicht so, dass in unserer deutschen/mitteleuropäischen Verkehrsumgebung es nicht grundsätzlich besser wäre,
nicht 1:1 den Individualverkehr in ein alternatives System zu bringen, sondern sich zu bemühen, dass es in Summe weniger KfZ gleich welcher Prägung gibt?

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das in Zukunft Kleinshuttles-on-demand cm genau vor der Haustür und selbst in der letzten Nebenstraße eines Kuhkaffes halten und einem pünktlichst von A nach B bringen, inkl. Wochenendeinkauf.
Gebucht, geordert und bezahlt übers Smartphone.
Diese Karren gehören dann meinethalben uber+ oder der Deutschen Bahn oder, oder, sorgen für stressfreies autonomes Fahren mit 50 km/h oder 75 km/h max. und alle,
die weiter weg wollen, steigen auf die Bahn oder wo zwingend auf den Flieger um.

Dann gäbe es eben statt, keine Ahnung 60 Mio. PKWs nur noch 20 Mio. autonome Kleinshuttles in diversen Nutzungsausprägungen.

Wenn ich mir so den ganzen Verkehr alleine in München anschaue, die stehen doch nur, entweder geparkt oder im Stau - sinnig + vernünftig ist was anderes.

Man müsste nur wollen, denn für so was haben wir die Technik oder stehen ganz kurz davor.
Wer wohl nicht mitmachen will, dürften die Autolobby, Autofetischisten und Selbstfahranhänger sein.

Ich wäre froh, wenn es so was gäbe, das berufsbedingte Autofahren ödet mich nur noch an und habe gar keine Lust darauf, hierfür Zeit zu vergeuden.
 
Wenn sich das auf öffentlichen Straßen letztlich wie Straßenbahnfahren anfühlt, wird auch diese Faszination aussterben. ;)

Das glaube ich nicht, ich habe jetzt seit 30 Jahren den Führenschein in Dresden,

und bin fast nur berufsbedingt mit Firmenfahrzeugen unterwegs,
das läuft schon halbwegs. :daumen:

In dieser Zeit bin ich seitdem vlt. 200 mal mit dem ÖPNV unterwegs gewesen,

das reicht mir auch :D

Ich kann das nicht ab, im Sommer diesen Schweißgestank in überfüllten Massenbewegungsfortmitteln
mit nach Hause schleppen zu müssen. :D
 
Ist es nicht so, dass in unserer deutschen/mitteleuropäischen Verkehrsumgebung es nicht grundsätzlich besser wäre,
nicht 1:1 den Individualverkehr in ein alternatives System zu bringen, sondern sich zu bemühen, dass es in Summe weniger KfZ gleich welcher Prägung gibt?

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das in Zukunft Kleinshuttles-on-demand cm genau vor der Haustür und selbst in der letzten Nebenstraße eines Kuhkaffes halten und einem pünktlichst von A nach B bringen, inkl. Wochenendeinkauf.
Gebucht, geordert und bezahlt übers Smartphone.
Diese Karren gehören dann meinethalben uber+ oder der Deutschen Bahn oder, oder, sorgen für stressfreies autonomes Fahren mit 50 km/h oder 75 km/h max. und alle,
die weiter weg wollen, steigen auf die Bahn oder wo zwingend auf den Flieger um.

Dann gäbe es eben statt, keine Ahnung 60 Mio. PKWs nur noch 20 Mio. autonome Kleinshuttles in diversen Nutzungsausprägungen.

Weniger Autoverkehr wäre sehr wünschenswert, aber der Ersatz von Privat-KFZ durch Fahrdienste (vollkommen egal ob autonom oder ein klassisches Taxi) führt da imho nicht hin, im Gegenteil. Solange jeder die Dinger nicht als Sammelbus arbeiten, steigern sie die Gesamtfahrstrecke deutlich. Beim Ausflugs- und vor allem Pendlerverkehr fahren nun einmal sehr viele Leute in einem engen Zeitfenster in die gleiche Richtung und bleiben dann da. Ob autonom und shared oder selbst und privat macht keinen Unterschied. Wenn die Fahrzeuge nicht am Ende alle da rumstehen sollen, dann ist die einzige Alternative, dass sie wieder zurückfahren und das verdoppelt Energieverbrauch und Verkehrsaufkommen. In ein paar Innenstädten werden sich Beispiele finden, wo die eingesparten Parkflächen und Parksuchfahrten das wert wären, aber in 99% der Fälle dürfte es ein Rückschritt sein. Dazu kommt noch, dass viele Argumente für das eigene Auto auch auf den Besitzstatus zurückzuführen sind: Man kann Sachen drin liegen lassen, man kann sich das Auto aussuchen, dass einem gefällt, die Ausstattung, die man gern möchte, etc..
Der einzige Vorteil, den ich sehen würde, ist der gleiche wie bei jeder anderen Form von Carsharing: Es muss nicht mehr jeder für jede Fahrt ein Auto nehmen, dass Eigenschaften mit sich herumschleppt, die nur für ganz bestimmte Fahrten benötigt werden. Aber das ist, wie gesagt, auch heute schon machbar und wird nur wenig genutzt.
 
Natürlich steigt die Gesamtfahrtstrecke des einzelnen autonomen Fahrzeuges, dafür haste aber auch 2/3 in Summe an Kfz weniger.
Das Rechenmodell kann man positiv wie negativ auslegen.
Richtig ist, dass man zunächst einen bestimmten Energieaufwand so oder so hat, um alle Personen an einem Tag in der Republik zu befördern.
Im Idealfall benötigt man weniger Energie für die gleiche Transportleistung, ein durchaus guter Kompromiss wäre ja auch schon gleicher Transportenergieaufwand mit weniger "Primärenergieaufwand", sprich weniger Kfz, die produziert werden müssen.
Grundsätzlich gibt es mehrere Ansätze, die Anzahl der Arbeiter/Angestellten, die zur Rushhour ist zunächst eine Art Konstante, die man "optimieren" muss.
"Begleitende Maßnahmen" wie massiver Taktausbau beim ÖPNV für Stoßzeiten, erträgliche Mieten im städtischen Bereich um die Langstrecken-Pendlerströme zu minimieren, sind natürlich ebenso notwendig,
wie weitergehende Versuche, mehr "Homeoffice" (ich weiss, kritisch) aber auch andere Beschäftigungsmodelle (höhere lokale Selbstständigkeit durch Kleinunternehmen, Verlagerung von Arbeitsplätzen in andere Bereiche etc.) zu etablieren.

Die Städtischen Bereiche könnten
a) höher verdichtet werden oder
b) grüner werden
da natürlich eine ganze Menge Parkplätze und Straßen entfallen würden.

Ich bin ja gelernter Bauigel und Architekt und hatte beim Bauigel auf der Uni mich schon 1991 in der Doktorarbeit u. a. mit dem ruhenden Verkehr, konkret in Karlsruhe beschäftigt.
Da ging es damals darum, ein komplettes Schnellradverkehrsnetz für Karlsruhe inkl. dem Landkreis KA und inkl. der Anbindung von Wörth am Rhein zu entwickeln.
Du siehst, wissenschaftlich ist das, worüber heute öffentlich gesprochen wird, schon seit 30 Jahren ein Thema, nur hört eben keiner auf die Wissenschaftler, selbst heute noch nicht.

Aber zum Punkt:
Schon 1991, in unserer umfangreichen Verkehrszählung waren knappe 80% ruhender Verkehr
Sprich die Kfz im Großraum einer eher mittelgroßen Stadt mit viel Landanbindung wurden 0,15 Fahrten/Kfz/Tag festgestellt.
Gezählt wurden damals 35.000 Kfz (damals noch mit erlaubter Kennzeichenfeststellung) und über ein Jahr die Bewegungsprofile beobachtet - durchaus repräsentativ.
Neuere Messungen von der TH Aachen von 2007 bestätigen dies, die haben sogar 0,12 Fahrten/Kfz/Tag, allerdings nur 15.000 Kfz-Bewegungsprofile in Köln ausgewertet.

Der Flächenbedarf für die Auslegung von Parkplätzen aber natürlich auch von Straßen und deren Breite und Auslegung beruhen aber u. a. schlichtweg aus der Statistik der zugelassenen KfZ und Kurzzeitmessungen zur rushhour.

Ich dreh es mal plastisch um, hätte man nur noch 20 Mio. Kfz statt 60 Mio. Kfz könnte man eine Fläche von knapp dem halben Saarland (!!!) für Wohn-/Grün- oder andere Zwecke nutzen - rein statistisch...

Da alles miteinander zusammenhängt und Einzelbetrachtungen eines Themenblocks immer kontraproduktiv sind, ist auch das autonome (shuttle)Fahren nie alleine zu sehen.
Es ist logischerweise sogar so, dass man differenzierte Modelle für die einzelnen Regionen entwickeln muss und eigentlich schon hat (nur will es keiner wissen) und es ist für den Betroffenen natürlich ein Unterschied ,
ob er in einem relativ dünn besiedelten Flächenland wie MäcPomm oder im Ruhrgebiet wohnt.

Als generelles Statement darf ich aber an der Stelle kundtun:
Der Individualverkehr mit der jetzigen Ausprägung wird Geschichte werden, weil er schädlich ist - und da spreche ich jetzt noch nicht ein Mal das Umweltthema an.
Es wird viel zu viel Geld für ein Produkt ausgegeben, das keinerlei Mehrwert oder Nachhaltigkeit aufweist.
2010 sind ca. 40% des direkt (PKW-Herstellung) und indirekt (Verkauf von Treibstoff und alles was wes sonst für den Betrieb eines KfZs benötigt) erwirtschafteten Kapitals an Großaktionäre ins Ausland abgeflossen.
Sprich, jeder einzelne PKW-Fahrer sorgt dafür, das ein winziger Kreis an Profiteuren immer reicher wird und es ist nachgewiesen, dass lediglich ein Kapitalrückfluss von unter 10% durch Investitionen erfolgt.
Das ist volkswirtschaftlicher Blödsinn und ist indirekt sogar dafür mitverantwortlich, dass es immer mehr arme Menschen in D. gibt.
 
Wenn in den Großstädten mehr verdichtet wird,

steigt aber das Agressionspotential immer weiter an,

das möchte ja eigentlich auch niemand.:ugly:
 
Dem lässt sich mit harten Strafen und der freiwilligen totalen Selbstüberwachung durch "soziale" Medien leicht kontrollieren ;) Gib den Zombis ein like und die machen alles für 5 Follower :nicken:
 
Natürlich steigt die Gesamtfahrtstrecke des einzelnen autonomen Fahrzeuges, dafür haste aber auch 2/3 in Summe an Kfz weniger.
Das Rechenmodell kann man positiv wie negativ auslegen.

Es steigt nicht nur die Fahrstrecke pro Auto, es steigt auch die Fahrstrecke aller Autos zusammen, die Gesamtrechnung fällt immer negativ aus. Wenn Person Y 5 km von A nach B mit ihrem eigenen Auto fährt und Person Z 5 km von C nach D und beide die Autos dann dort stehen lassen, bis sie wieder wegfahren, dann sind das insgesamt 10 km Fahrstrecke. Wenn Person Y die 5 km stattdessen in einem geteilten Auto fährt und dieses danach X km von B nach C fahren muss, um Person Z abzuholen und nach D zu fahren, dann beträgt die Gesamtfahrstrecke zwangsläufig 10 + X km, aber nie weniger als 10 km. Denn die 10 km sind die in jedem Fall zu erbringende Transportleistung und jedes Stück Leerfahrt kommt on top. Im Worst Case, in Gegenden mit wenig wartenden Autos und großen Abständen zwischen den Leuten mit Fahrwunsch oder aber wenn zusätzlich noch Ladestationen, Reinigungsdienste, etc. hinzukommen, kann sich die gesamte Fahrstrecke sogar weit mehr als verdoppeln.

Auf wie viele Autos sich das Ganze verteilt und wieviel jedes einzelne fährt, bleibt abzuwarten. Wenn du 2/3 einsparst, dann wird im Schnitt pro verbleibendem autonomen Taxi eine mehr als dreifache Fahrtstrecke herauskommen. (Immerhin stellt sich dann die Frage nach der zeitlichen Lebensdauer des Akkus bei E-Autos nicht mehr, weil sie lange vorher die maximale Zyklenzahl erreichen)

Ich halte 1/3 dabei schon für hoch angesetzt, denn beinahe jeder zweite PKW wird in Deutschland von einem Pendler bewegt und die fahren mehrheitlich alle in einem Zeitfenster von zwei Stunden in die großen Arbeitszentren rein. Innerhalb dieses Zeitfensters hat ein autonomes Shuttle kaum genug Zeit, eine Person zu transportieren, die gesamte Strecke zurück ins Grüne zu fahren und noch eine zweite Person vor Arbeitsbeginn zur Arbeit zu bringen. Hier müssen also Privatautos 1:1 durch Geteilte Autos ersetzt werden. Und von Firmen direkt genutzte Fahrzeuge (Vertreter, Handwerker, alles mit Werbung, alles mit Spezial Auf-/An-/Einbauten) können gar nicht ersetzt werden. Deutschlandweit 1/3 Fahrzeuge weniger nur durch Autonomie wäre in meinen Augen schon viel. Für mehr braucht es vor allem Änderungen im Mobilitätsverhalten (mehr ÖPNV einschließlich Sammeltaxen/Fahrgemeinschaften). Aber diese Änderungen sind auch mit nicht-autonomen Fahrzeugen möglich, das macht keinen großen Unterschied. (Bzw. sie sind aus psychologischen Gründen offensichtlich nicht möglich/machbar, sonst hätten wir sie ja seit Jahrzehnten)
Immerhin würde dieses Drittel Einsparung gehäuft in Städten auftreten, woanders wird es ja auch kaum benötigt.

Im Idealfall benötigt man weniger Energie für die gleiche Transportleistung,

Damit hat aber Autonomie nichts zu tun, im Gegenteil. Da geteilte Fahrzeuge nicht spezifisch auf die Bedürfnisse eines Benutzers zugeschnitten sein können, sondern die von mehreren mindest-, für jeden einzelnen also teilweise übererfüllen müssen, könnten die Autos sogar größer/schwerer werden, sodass nicht nur Energie für deutlich mehr gefahrene Kilometer, sondern sogar etwas mehr Energie pro gefahrenen Kilometer aufgewendet werden muss.

ein durchaus guter Kompromiss wäre ja auch schon gleicher Transportenergieaufwand mit weniger "Primärenergieaufwand", sprich weniger Kfz, die produziert werden müssen.

Selbst bei (ordentlich benutzten...) Elektroautos ist die für die Produktion nötige Energie im Vergleich zu der während der Lebensfahrstrecke verbrauchten sehr gering. Vielleicht 5%, wenn man mit 200000 km rechnet, und da dieser initiale Verbrauch stationär in einer Fabrik erfolgt, lässt er sich auch sehr leicht auf erneuerbare umstellen.

Grundsätzlich gibt es mehrere Ansätze, die Anzahl der Arbeiter/Angestellten, die zur Rushhour ist zunächst eine Art Konstante, die man "optimieren" muss.
"Begleitende Maßnahmen" wie massiver Taktausbau beim ÖPNV für Stoßzeiten, erträgliche Mieten im städtischen Bereich um die Langstrecken-Pendlerströme zu minimieren, sind natürlich ebenso notwendig,
wie weitergehende Versuche, mehr "Homeoffice" (ich weiss, kritisch) aber auch andere Beschäftigungsmodelle (höhere lokale Selbstständigkeit durch Kleinunternehmen, Verlagerung von Arbeitsplätzen in andere Bereiche etc.) zu etablieren.

Das ist alles notwendig, hat aber alles nichts mit autonomen oder nicht autonomen Verkehr zu tun. Man kann eben so gut mit einem konventionellen Auto NICHT fahren, wie man mit einem autonomen Auto nicht fahren könnte. Selbst Modelle aus dem letzten Jahrzehnt haben schon die nötigen Systeme zum autonomen rumstehen eingebaut!
Was fehlt sind mehr Menschen, die dieses Special-Feature im Alltag nutzen, nicht eine digitalisierte Ausgabe davon.

Ich bin ja gelernter Bauigel und Architekt und hatte beim Bauigel auf der Uni mich schon 1991 in der Doktorarbeit u. a. mit dem ruhenden Verkehr, konkret in Karlsruhe beschäftigt.
Da ging es damals darum, ein komplettes Schnellradverkehrsnetz für Karlsruhe inkl. dem Landkreis KA und inkl. der Anbindung von Wörth am Rhein zu entwickeln.
Du siehst, wissenschaftlich ist das, worüber heute öffentlich gesprochen wird, schon seit 30 Jahren ein Thema, nur hört eben keiner auf die Wissenschaftler, selbst heute noch nicht.

Siehe Klimawandel, Artensterben, Nitratbelastung, Überfischung, ... 30 Jahre? Einiges davon wurde schon im vorletzten Jahrhundert angesprochen.

Aber zum Punkt:
Schon 1991, in unserer umfangreichen Verkehrszählung waren knappe 80% ruhender Verkehr
Sprich die Kfz im Großraum einer eher mittelgroßen Stadt mit viel Landanbindung wurden 0,15 Fahrten/Kfz/Tag festgestellt.
Gezählt wurden damals 35.000 Kfz (damals noch mit erlaubter Kennzeichenfeststellung) und über ein Jahr die Bewegungsprofile beobachtet - durchaus repräsentativ.
Neuere Messungen von der TH Aachen von 2007 bestätigen dies, die haben sogar 0,12 Fahrten/Kfz/Tag, allerdings nur 15.000 Kfz-Bewegungsprofile in Köln ausgewertet.

Gibt es das irgendwo online? Würde mich mal, auch methodisch interessieren. 0,12 Fahrten/Tag im Schnitt kommt mir EXTREM wenig vor. Da man ja typischerweise hin und zurück fahren muss, bedeutet dass, das Auto an 16 von 17 Tagen stehen bleibt. Selbst ich, der wirklich wenig zu fahren versucht, kommt nur auf 5-10 Tage Standzeit und die vielen Pendler mit mindestens zwei Fahrten am Tag sollten den Schnitt extrem nach unten ziehen. Weniger subjektiv: 90% der Fahrten in Deutschland sollen unter 13 km liegen und die durchschnittliche Fahrleistung pro Jahr wird mit 13000 km angegeben. Bei nur 43 Fahrten im Jahr wären das maximal 500 km Kurzstrecke und dann 12500 km für die restlichen 4,3 Fahrten. Es ist aber gar nicht möglich, eien 2900 km Trip an einem Tag hinzubekommen. Selbst mit massiver Selbstüberschätzung der Fahrer nebst Drogeneinnahme verhindern die Tempolimits in Europa eine 121 km/h über 24 h zu halten und die meisten Leute, die man hört oder liest, erachten schon 500-600 km als extrem lang, ettliche würden nie mehr als 1000 km am Tag fahren. Und wohlgemerkt: Das ist immer noch ein Durchschnittswert, man bräuchte also genauso viel Leute die MEHR schaffen, wie es Leute gibt, die weniger schaffen.

Ich dreh es mal plastisch um, hätte man nur noch 20 Mio. Kfz statt 60 Mio. Kfz könnte man eine Fläche von knapp dem halben Saarland (!!!) für Wohn-/Grün- oder andere Zwecke nutzen - rein statistisch...

Bei städtischer Parkweise belegt ein Auto im Schnitt schätzungsweise 2x5 m. 20 Millionen davon also 200 km². Selbst das Saarland hat 2600 km², das 13 fache. Wenn du es in Bundesländern angeben möchtest, kommst du auf gut ein halbes Bremen, also Wohn-/.../Gebiete für maximal 300000 Menschen. Abzuziehen sind davon aber die Autos, die in Parkhäusern, Tief- oder privaten Garagen stehen und wir haben keine 60, sondern 47,1 Millionen PKW und wie oben schon dargelegt liegt das Reduktionspotenzial selbst bei vollständiger Akzeptanz eher bei 1/3 denn bei 2/3. Schwupps wird aus deinem Stadteil für 300000 Menschen einer für maximal 100000. Das klingt immer noch nach viel, verglichen der Mammutausgabe eines nahezu kompletten Redesigen des motorisierten Individualverkehrs in Deutschland gegen ein Konzept, dass viele Menschen ablehnen, mit einer Technik, die noch lange nicht existiert, ist es lächerlich.

Wichtiger wäre in meinen Augen weniger rollender Verkehr. Ein parkendes Auto braucht, wie gesagt, um die 10 m². Ein fahrendes selbst bei Innenstadttempo ist in der Regel mit 3 m Spurbreite und 20 m Fahrbahnlänge zu veranschlagen und durch den gepulsten Verkehr (Ampeln, etc.) sind die Straßen auch im fließenden Verkehr nur 20-50% der Zeit richtig genutzt, sodass man pro gleichzeitig fahrenden Pendler mindestens 120 m², eher aber 300 m² Fläche reservieren muss. Zwar verteilen sich die Pendler über 2-3 Stunden, aber mit ausgeprägter Spitze in der Mitte, die locker 50% der gesamten Pendler umfassen dürfte. Für diesen Peak müssen die städtischen Straßen ausgelegt sein, wenn man problemlos fließenden Verkehr haben will. Doppelt soviele Autos den Rest des Tages rumstehen zu lassen benötigt dagegen nur 1/15 bis 1/6tel der Stellfläche und da man Stellflächen viel leichter als Straßen stapeln kann, schlägt sich das nicht einmal 1:1 in Flächenverbrauch nieder.

Die einzige Bedeutung, die imho stehenden Autos zukommt:
Wenn deren Zahl z.B. um 25% abnimmt, kann man die Parkplätze auf einer Seite eins Blocks komplett streichen und hat dadurch einen langgezogenen Streifen freien Platz gewonnen, auf dem quer durch die Stadt ein Fahrradschnellweg entstehen kann. Spart man dagegen 25% des fließenden Verkehrs ein, kann man 1-2 Spuren breite Straßen nicht so einfach 1/4tel schmaler machen, sondern muss die Hauptverkehrsachsen ggf. neu planen.

Als generelles Statement darf ich aber an der Stelle kundtun:
Der Individualverkehr mit der jetzigen Ausprägung wird Geschichte werden, weil er schädlich ist - und da spreche ich jetzt noch nicht ein Mal das Umweltthema an.
Es wird viel zu viel Geld für ein Produkt ausgegeben, das keinerlei Mehrwert oder Nachhaltigkeit aufweist.
2010 sind ca. 40% des direkt (PKW-Herstellung) und indirekt (Verkauf von Treibstoff und alles was wes sonst für den Betrieb eines KfZs benötigt) erwirtschafteten Kapitals an Großaktionäre ins Ausland abgeflossen.
Sprich, jeder einzelne PKW-Fahrer sorgt dafür, das ein winziger Kreis an Profiteuren immer reicher wird und es ist nachgewiesen, dass lediglich ein Kapitalrückfluss von unter 10% durch Investitionen erfolgt.
Das ist volkswirtschaftlicher Blödsinn und ist indirekt sogar dafür mitverantwortlich, dass es immer mehr arme Menschen in D. gibt.

Und trotzdem ist die Autoindustrie eine heilige Kuh, die niemand anrühren möchte. Ich stimme dir in vielerlei Hinsicht zu, dass sich etwas ändern SOLLTE und dass sich etwas ändern MÜSSTE, um den Planeten/die Gesellschaft/lebenswerte Räume/etc. zu retten. Aber "müssen" und "wird geschehen" ist halt nicht das gleiche. Im Moment stehen alle Zeiger stur auf "nicht handeln". Und selbst wenn irgendwann ein Handlungsbewusstsein einsetzen sollte, sehe ich autonome Autos, so es sie denn bis dahin gibt, nur als kleinen Baustein. Im Privatverkehr sollen sie, gerade weil wir den Platz und die Ressourcen für soviel schwergewichtige Individualmobilität gar nicht haben, eigentlich keine Rolle spielen. Ein positive Zukunft, die auf absehbare Zeit nicht kommt, kann hier eigentlich nur aufs Fahrrad setzen. Beim Massenverkehr macht Autonomie dagegen nur in Randgebieten einen großen Unterschied - sobald ich dutzende oder gar hunderte bis tausende Menschen auf der gleichen Route habe, ist ein Bus- oder Bahnfahrer nur noch ein kleiner Kostenfaktor und ihn durch einen Computer auszutauschen keine Revolution. Nur in den Bereichen, wo mangels Nachfrage der ÖPNV heute auf Taxis beschränkt ist, könnten ausgereifte, günstige, autonome Fahrzeuge einen Wandel weil Preisrutsch einleiten. Allerdings rentiert sich die extrem aufwendige Entwicklung für so eine Nische nicht bzw. dann wird es eben nicht "günstig", sodass auch dies keine Überlegung für die nahe Zukunft ist, sondern allenfalls mittelfristig ein Abfallprodukt der Bonzenforschung. Letztere wird sich darauf fokussieren, besser Verdienende schlafend im Dickschiff zur Arbeit zu bringen. Oder zum Einkaufen in die Innenstadt, was heute niemand machen würde, weil er da nicht parken kann, was das autonome Auto aber durch eine Rückfahrt in die heimische Garage löst. Und schon haben wir vier Autofahrten für ein Shopping-Trip, für den heute zähnenknirschend die U-Bahn genommen wird. Weniger Verkehr durch autonome Autos? Entweder die Technik kommt gar nicht oder sie führst erst einmal zu noch mehr Verkehr.
 
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Nur kurz zum Flächenbedarf.
Ich bezog mich auf die Einsparung von 40 Mio. konventionellen KfZ.

Hierin sind eben nicht nur die Parkflächen, die nach neuer DIN mit 2,50*5,50 m berechnet werden müssen/sollten, sondern auch die dafür notwendigen Zufahrten, Straßenanteile usw.

Die reguläre Straße bedarf lediglich einer Breite von 3,5 m, damit Notfallfahrzeuge durchkommen können.

In dem Augenblick, wo seitliche Stellplätze untergebracht werden (an Stelle Fahrradwege oder oder) haste eine Minimalbreite von 6 m, gebaut werden derzeit 6,5 bis 6,75 m.

Rechne da mal bitte hoch, dann ist das halbe Saarland noch eine konservative Betrachtung.

Und natürlich sind das theoretische Betrachtungen mit einer markanten aussage. Jedoch selbst die hälfte an Flächeneinsparung wäre ja auch schon mal was...

Die Arbeit, die ich mit zwei Kollegen verfasst habe, fand im vordigitalen Zeitalter 1991 statt.

Sie liegt im Archiv der Uni Karlsruhe (ob digitalisiert, weiß ich gar nicht), ist als Band in der Stadtbibliothek Karlsruhe ausleihbar
(Dr. Ing. Kohlrausch/Dr. Ing. Mantel/Dipl.-Ing. Weber: Schnellradkonzept für die Stadt Karlsruhe - Wie nachhaltige Mobilität für die Zukunft gestaltet werden kann, 04/1991)
Und bei mir zu Hause auf 19*5,25" Disketten irgendwo im Keller... :)
 
Diese "Flugtaxis" sind eh Rohrkrepierer, von Leuten, die zu viele "90er-Jahre Zukunftsfilme" gesehen haben und mit ihrem Startup nun möglichst viel Kohle einsacken wollen. In ein paar Jahren wird alles wieder eingestampft, weil das Geschäftsmodell doch nicht so tragfähig war, wie es die PowerPoint-Folien vorhergesagt haben. Für die Masse niemals praktikabel. Weckt mich, wenn beamen state of the art ist. :D
 
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