Seagate Festplatte im Eimer

spoily

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo.

Gerade bemerkte ich dass meine 1TB (intern) Platte ser langsam ist beim Datenlesen - Videos ruckelten beim Abspielen. Habe mir ein Testtool von Seagate heruntergeladen und bevor ich es nutzen konnte kam von Win7 eine Fehlermeldung dass die Festplatte defekt sei und ich die Daten sicher solle. Leider bricht er immer beim kopieren ganzer Ordner komplett ab. Erst wenn ich die Dateien enzeln kopiere sehe ich welche Dateien nicht mehr lesbar sind.

Und natürlich ist sie fast Randvoll mit wichtigen und relativ unwichtigen Daten. Es ist zwar noch Garantie drauf, aber leider ja nur auf die Hardware. ;-)

Weiß jemand Rat ? Gibt es bessere Tools zum reparieren / auslesen defekter Festplatten als die Windowstools (ScanDisc) ?

Wäre für Tips sehr dankbar.

Gruß
Spoily
 
Wenn Du eine Festplatte mit derselben Kapazität hast, kannst Du mit Linux (z.B. Knoppix) eine blockweise Komplett-Kopie machen und die defekten Blöcke mit Null-Bytes auffüllen lassen (dd-Befehl). Die Zielfestplatte enthält dann komplett alles, was noch lesbar war und ist ggf. mit den Windows-Boardmitteln reparierbar (natürlich abzüglich der Daten, die auf fehlerhaften Blöcken waren). Beim chkdsk sollten die betroffenen Dateien in der Konsole aufgelistet bzw. auch ins Ereignisprotokoll geschrieben werden.
Wenn Du Gewährleistung vom Lieferanten hast, kannst Du vielleicht die Ersatzplatte vorab bekommen. Falls Du die Hardware so hinbekommst, kann ich Dir auch noch konkretere Informationen geben (syntax dd-Befehl).
Ich würde jedoch vorher noch mal alle Steckkontakte der Festplatte (Strom und Daten) prüfen. Manchmal werden durch wackelige Steckverbinder Festplattenfehler "simuliert". Danach noch mal den SMART-Status prüfen, z.B. mit CrystalDiskInfo, Crystal Dew World .
 
Danke für den Tip. Habe es bereits mit Kubuntu versucht, er erkannt zwar die Platte (Windows mitlerweile nicht mehr - darum kann ich auch Crystal Dew World nicht laufen lassen) aber wenn ich sie öffnen will kommt immer: "hal-storage-fixed-mount-all-options refused uid 999" ! Was aber auch erscheint wenn ich die in diesem PC verbaute Systemplatte (welche ja noch funktioniert) auswähle.

Beim booten meldet S.M.A.R.T. bereits dass die Platte in einem schlechten Zustand ist und rädt zu einem Backup. Hm !

Momentan habe ich die Platte an meinem 2t-Rechner mit XP-Prof über SATA (intern) angeschlossen.

Habe gelesen das diese Serie (ST31000340AS) von Seagate Probleme mit der Firmware hatte. Aber laut Angaben auf der Platte ist es die aktuelle Firmware und laut Seagate-Tool ist sie auch nicht betroffen.

Oh Mann, da steckt echt Monatelange Arbeit drin und an die Daten komme ich so schnell auch nicht wieder ran. :-(

Also eine Knoppix Boot CD habe ich hier liegen, und eine Ersatzplatte ist auch bereits bestellt. Wie könnte ich denn da vorgehen zum kopieren? Würdest du mir da helfen ?
Spoily

Update: Habe es geschafft unter Kubuntu die Platte zu mounten und sehe nun auch meine Dateien wieder. Einige lassen sich schnell kopieren, andere wiederum brauchen sehr lange - vermutlich die defekten. Wie kann ich denn nun "Sektor für Sektor" kopieren um nicht jede Datei einzeln anzupacken ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kopieren der Sektoren im Linux ist relativ einfach, verlangt aber ein paar Grundkenntnisse bzw. Informationen. Falls ich etwas nicht verständlich genug erkläre, frag noch mal nach.

Im Linux ist jeder Festplatte (und jeder Partition) ein s.g. Device-File zugeordnet, über das sämtliche Zugriffe laufen. Das Mounten, wie Du es beschrieben hast, läuft auch über ein Device-File, in diesem Fall das für die Partition.
Als erstes muss man die Namen der Device-Files der Quell- und Zielfestplatte kennen. Dabei dürfen keine Verwechslungen auftreten, da die Zielfestplatte mit dem dd-Befehl komplett überschrieben wird.
Der dd-Befehl ist ein Kommando, welches man in einem Terminal ausführt. Damit man Zugriff auf die Device-Files erhält, muss man root-Rechte besitzen, welche man im Terminal mit der Eingabe von "su -" (ohne ") erhält. Der dd-Befehl sieht dann wie folgt aus:

dd if=<quelldevice> of=<zieldevice> bs=1024k conv=sync,noerror

Die Blockung (bs=1024k) kann man noch variieren, sollte aber so funktionieren. Die Platzhalter <quelldevice> und <zieldevice> sind durch die Device-Files zu ersetzen, z.B. bei SATA-Festplatten meistens:
1. Festplatte / CD-ROM: /dev/sda
2. Festplatte / CD-ROM: /dev/sdb
3. Festplatte / CD-ROM: /dev/sdc
.
.
.
für IDE-Festplatten prinzipiell so:
1. Festplatte / CD-ROM: /dev/hda
2. Festplatte / CD-ROM: /dev/hdb
3. Festplatte / CD-ROM: /dev/hdc

Du siehst, hier kann ich nicht ganz das fertige Rezept liefern, da das von der konkreten Konfiguration abhängt. Wenn Du jedoch die Device-Files herausgefunden hast, sollte der Rest nicht schwer sein. Die Partitionen der Festplatten und Namen der dazugehörigen Devices-Files kann man im Terminal mit fdisk -l anzeigen lassen. Wenn Du die Ausgabe postest, sollten wir die korrekte Zuordnung herausfinden (natürlich, wenn die neue Festplatte schon angeschlossen ist).
 
Ok, Danke, soweit verstanden.

Als ich eben unter Kubuntu Zugriff auf die Platte hatte verschwanden immer mehr Ordner. Die Root-Ordner waren alle noch da, aber darunter befanden sich immer weniger Ordner mit nahezu keinen Dateien mehr.

Wenn ich im BIOS S.M.A.R.T. deaktiviere (Sata) dann kann ich manchmal auch noch die Platte uner Windows ansprechen und sehe dort auch noch alle Dateien. Aber öffnen/kopieren also: lesen, kann ich leider keine der getesteten Dateien.

Was meinst Du unter den neuen Voraussetzungen lohnt dann der Aufwand noch ?
Habe schon mit Acronis versucht ein Image zu ziehen, aber der überspringt einfach alle nicht lesbaren Dateien und meldet kurze Zeit Später vollzug.

Gruß
Sebi
 
Versuchen kann man es ja mal, die installierten Programme sind sicher nicht das Problem, die kannst Du ja dann neu installieren. Die Frage ist, ob Du in den Eigenen Dateien wichtige Dokumente gespeichert hast, die sonst komplett verloren sind. Ich habe mir für solche Fälle eine zweite interne Festplatte zugelegt und lasse über den Task-Scheduler (Windows XP) täglich die Eigenen Dateien sichern. Man kann auch eine externe nehmen und reduziert so ein wenig das Risko. Besser wäre ein Bandlaufwerk, jedoch sind die mit sinnvollen Kapazitäten für Privat-Kunden etwas zu teuer. Außerdem machen sie meistens ganz schönen Krach.
Kannst Du vor weiteren Aktionen noch mal versuchen, die Platte an einem anderen Rechner zu prüfen ? Wie sieht's mit der Prüfung der Kabel aus ?
 
Also das Kabel habe ich bereits getauscht, aber auch nur einmal. Die Wahrscheinlichkeit dass ich 2 defekte Kabel habe ist ja eher gering. Aber versuche es gleich auch nochmal.

Dies ist eigentlich meine zweite Platte im System. Die Daten die ich bearbeite, hautsächlich aufgenommene Serien bearbeite ich auf C und schaufel sie dann zur archivierung rüber auf die zweite Platte. Sind mitlerweile 4 fast komplette Serien drauf, wo natürlich JEDE Menge Arbeit drin steckt (Aufnahmen, Schneiden, kodieren - um nur die Eckpfeiler der Arbeit zu nennen).
Eine Sicherung habe ich aufgrund der Größe nicht in Erwägung gezogen. Diese Platte galt in vielen Foren zum Zeitpunkt des Kaufes als sicher und bestand auch viele Tests. Also die Wahl fiel eigendlich Bewußt auf dieses Modell.

Naja beim Kauf der nächsten Platte achte ich nicht mehr darauf, sondern kaufe wohl einfach die billigste - 2 mal ;-)

Nochmal werde ich mir diese Arbeit bestimmt nicht machen. :-(

Achso, die Platte hängt aktuell an meinem Zweitrechner, aber auch meinem Laptop konnte ich nicht besser auslesen.

Habe es mal mit Roadkil´s Unstoppable Copier veruscht. Der soll wohl sehr gut im Kopieren von "Windows-offiziell" defekten Dateien sein, aber der kaut auch schon seit einer halebn Stunde an einer 300MB Datei.

Seitdem die Platte unter Windows wieder erkannt wird kommen immer Fehlermeldungen wie: Datenverlust beim Schreiben. Es konnten nicht alle Daten für die Datei E:\$Mft gespeichert werden... blablabla. Also ICH gleife da momentan nicht drauf zu.
 
Du hast ja wirklich schon viel versucht, wollte ich auch nicht in Frage stellen. Verstehe Deine Verärgerung vollkommen. Wenn Du den Versuch mit Linux-dd noch machen willst und ggf. weitere Unterstützung brauchst, gib Bescheid. Ich stelle das Thema mal auf sofortige Benachrichtigung. Noch eine Idee, vielleicht kannst Du mit zusätzlicher Kühlung während des Versuchs mit dem dd-Befehl die Chancen verbessern.
 
Ok. Danke.

Ich melde mich dann nochmal wenn ich die andere Festplatte hier habe und ggf. nicht weiter komme.

Habe es jetzt erstmal aufgegeben und mich über sichere externe Backuplösungen informiert. Nur WD My Book Mirror ist mir da als sicherste aufgefallen. Mit 2 Platten im Raid System die wahrscheinlich günstigste uns sicherste Lösung. Obwohl bei 1TB auch wieder fast 200 EUR anfallen.
 
Bei dieser Kapazität würde ich keine externe Platte nehmen, die wie "WD My Book Mirror" nur USB 2.0 hat. Die Übertragungsraten würden Dein System schon ganz schön ausbremsen. Solange USB 3.0 nicht oder nicht zu anständigen Preisen verfügbar ist, empfehle ich Dir eSATA. Ich habe mir für mein Backup selbst eine Lösung mit eSATA-Controller (Digitus DS-30103, PCIe x1), FANTEC-Gehäuse (Fantec LD-H35US2, USB 2.0/eSATA (2293)) und WD Caviar Black 640 GB zusammengestellt und läuft super !
Je nach ausgewählten Komponenten bezahlst Du für mehr Geschwindigkeit wahrscheinlich etwas mehr Geld, aber lohnen sollte es sich auf jeden Fall.

Ich mache mal ein komplettes Beispiel mit nach meiner Meinung schnellen und zuverlässigen Komponenten (beim Gehäuse kannst Du evtl. noch sparen, bei den Festplatten auch auf absolut teuere, jedoch bzgl. Kapazität preiswertere 1.5 TB Platten "ausweichen"):


So, dann bis bald, falls Du noch einmal meine Unterstützung benötigst.

ps.: nein, ich bekommen keine Provision;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, das mt der Datenrettunng kann ich nun vergessen: Soeben ist mir die Platte ungüntig auf den Boden gekracht, aus ca. 30 cm Entfernung. Dabei ist der Stromanschluß gebrochen und Kontakte verbogen. Konnte sie zwar wieder geradebiegen und sie läuft auch wieder, aber durch das nun aufgetretene machanische Klackern könnte sie höchstens noch als Rythmusgeber in einer Rochband einen Job finden. :ugly:

Hab mal vor einigen Jahren bei einer defekten WD die Platine ausgetauscht (garnicht so einfach an ein identisches Modell zu kommen - hat 2 Jahre gedauert und war teurer als eine 7 Jahre jüngere Platte) und somit meine Daten Retten können. Das kann ich mir hier wohl abschminken :( zumal die Platine ja auch nicht klackert.

Ach was solls, dann habe ich halt jetzt wieder mehr Zeit für meine Freundin :devil: und einige, wenn auch teure Kaffebecheruntersätzer mehr :D.

Und um ein Backupsystem kümmere ich mich nach Weihnachten dann mal. Hab ja jetzt eigentlich nicht mehr viel zu sichern. :lol:

G´nacht
 
Soeben ist mir die Platte ungüntig auf den Boden gekracht, aus ca. 30 cm Entfernung.
Ups, doch nicht etwa aus Wut ? Na dann, manchmal geht aber auch alles schief. Deine Freundin wird's Dir sicher danken ! Etwas mehr Glück für Deine künftigen Vorhaben :daumen:.
 
Soeben ist mir die Platte ungüntig auf den Boden gekracht, aus ca. 30 cm Entfernung.

Alte Festplatte als Wurfgeschoss ?!:ugly:
Die Samsung HD501LJ die bei mir im rechner steckte hat sich auch grade mit lauten klackern, endgültig verabschiedet.:wall: Jemand ne Idee was man mit ner alten defekten Festplatte noch anfangen kann? Vielleicht als Türstopper oder ähnliches verwenden?:fresse: Oder damit das Schaufenster des PC-Shop's in nächster nähe einschmeissen, um sich dann ne neue Festplatte aus'm Geschäft "mitnehmen.":devil:
 
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