[Review] MSI X79A-GD45 Plus - Preisgünstiges Allround-Board für Sockel 2011 Systeme im Test

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[Review] MSI X79A-GD45 Plus - Preisgünstiges Allround-Board für Sockel 2011 Systeme im Test

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Inhalt

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Danksagung



An dieser Stelle möchte ich mich bei MSI bedanken, die mich bei diesem Test freundlicherweise unterstützt haben. Auch möchte ich mich bei MSI, Corsair, Caseking sowie Enermax für die freundliche und unkomplizierte Bereitstellung weiterer Komponenten für das Testsystem bedanken.​

Obwohl MSI in Sachen Sockel-2011-Mainboards mit dem X79A-GD45(8D) und dem X79A-GD65(8D) in der Mittelklasse gut aufgestellt ist, folgt nun ein weiterer Ableger der auf den Namen X79A-GD45 Plus hört. Die Plus-Ausführung des X79A-GD45 zeichnet sich gegenüber der normalen Version durch ein neues Farbschema sowie eine verbesserte Spannungsversorgung aus und verfügt von Haus aus über acht Speicherbänke. Besonders das schwarz/graue Farbschema ist für MSI ungewöhnlich. Das X79A-GD45 Plus ist die erste Platine von MSI welche mit diesem Farbschema in den handelt gebracht wird. Welche Vorteile das X79A-GD45 Plus gegenüber dem eigentlichen X79A-GD45 hat, ob es sich um eine preisgünstige Allround-Platine handelt und ob MSI’s neuer Spross auch mit seinen Overclocking-Optionen überzeugen kann, wird der folgende Test zeigen.​

Bei der Verpackung greift MSI auf eine minimal angepasste Version des X79A-GD45 zurück. Auf der Vorderseite weißt lediglich der „Plus“ Zusatz darauf hin, um welches Modell es sich genau handelt. Anstatt die Vorderseite der Verpackung mit einer Grafik des Mainboards zu schmücken, druckt MSI ein einfaches „Military Class III“ Logo ab. Was Military Class III genau bedeutet wird noch im weiteren Verlauf des Tests erläutert. In der rechten oberen Ecke sind die wichtigsten Features wie der verbaute Chipsatz, Windows 8 und „SLI-“ sowie „Crossfire-“ Support abgedruckt. Weiterhin umwirbt MSI das X79A-GD45 Plus auf der Vorderseite mit der PCI-Express 3.0 Tauglichkeit sowie des „Click Bios II“. Letzteres steht für ein einfach mit der Maus und Tastatur zu bedienendes UEFI-Bios. Deutlich mehr Informationen kann man der Verpackung entnehmen, wenn man die Rückseite betrachtet. Hier geht MSI sowohl auf die Vorteile der Military Class III Bauteile sowie weitere Features des Mainboards ein. Durch die hochwertigen Bauteile umwirbt MSI das X79A-GD45 Plus nicht nur damit, dass es über bessere Overclocking-Ambitionen verfügt, sondern auch stabiler läuft und dadurch eine gesteigerte Lebensdauer hat. Zusätzlich zu den Bauteilen erläutert MSI auch noch die Vorteil beziehungsweise Eigenschaften der aufgebohrten Spannungsversorgung, sowie der ausgefeilten Heatpipe-Kühlung sowie die nützlichen Overclocking-Features. Zu den Overclocking-Features gehört beispielsweise „OC Genie II“ oder die unter Windows anwendbare Option „Instant OC“. Welchen Vorteil die beiden genannten Overclocking-Features in der Praxis haben, werden die Overclocking-Tests zeigen.​



Weiterhin umwirbt MSI auf der Rückseite der Verpackung sämtliche Anschlussmöglichkeiten des I/O-Shields. Auch geht MSI auf das neue „Click Bios II“ ein. Click Bios II steht in diesem Fall für das UEFI-Bios und eine unter Windows ebenfalls so aussehende Software. Mittels der für Windows entwickelten Click Bios II Software ist es möglich den Prozessor zu übertakten und alle möglichen Bios-Einstellungen zu verändern. Die Optik und der Aufbau der Windows-Software ist 1:1 vom eigentlichen Bios übernommen. Wie alle Mainboards die auf dem Intel X79-Chipsatz basieren unterstützt auch das X79A-GD45 Plus von MSI PCI-Express 3.0 Wie üblich liegen dem Lieferumfang jede Menge Handbücher bei. Neben einem normalen „User Guide“ welcher die ausführliche Montage und sämtliche Anschlussmöglichkeiten der Platine erläutert, liegt auch ein „Quick Installation Guide“ bei, welcher die Kurzfassung enthält. Zusätzlich legt MSI noch einen „Overclocking Guide“ und ein Handbuch für die ganzen Software Programme (Software & Application User Guide) bei. Eine obligatorische Treiber-CD ist ebenfalls enthalten. Bevor aber die Treiber von der CD installiert werden, sollte auf der entsprechenden Produktseite im Internet geprüft werden ob nicht bereits neuere Treiber-Versionen erschienen sind. Der weitere Lieferumfang enthält sechs Sata-Kabel, eine flexible 2-Way-SLI-Brücke sowie das I/O-Shield. Ein „M-Connector" zum vereinfachten anschließen des internen USB 2.0 Anschlusses sowie ein M-Connector für den Power- sowie Reset-Schalter sind auch enthalten.​



Die Eckdaten im Überblick: MSIs X79A-GD45 Plus basiert wie man dem Namen schon entnehmen kann auf Intels X79 Chipsatz. Insgesamt acht Speicherbänke ermöglichen die maximale Aufnahme von 64 GiByte. Als Speichergeschwindigkeit gibt MSI bis zu 1.200 MHz (DDR3-2400-Modus), wobei dies nur durch Overclocking möglich ist. Weitere Details und Anschlussmöglichkeiten können der folgenden Auflistung entnommen werden.​

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Dass das MSI X79A-GD45 Plus eine Weiterentwicklung des X79A-GD45 sowie X79A-GD45 (8D) ist, wird klar wenn man sich das Layout der Platine genauer betrachtet. Das Layout und alle Anschlussmöglichkeiten wurden vollständig 1:1 vom X79A-GD45 (8D) übernommen. Lediglich das Design der Platine und die verbauten Kühlkörper wurden vollständig überarbeitet. So mussten die blauen und weißen Bauteile wie Sata-Anschlüsse und PCI-Express-Slots weichen und wurden vollständig durch graue beziehungsweise schwarze ersetzt. Optisch ist das X79A-GD45 Plus ein völliger Querschläger im sonst so Einheitlichen Design-Schema von MSI. Anders als bei den herkömmlichen Mainboards welche über blaue Highlights, oder den X- und MPower Mainboards welche nur über schwarze Bauteile verfügen, gibt es zum X79A-GD45 Plus keine passende Grafikkarten-Serie von MSI. Lediglich die mit einem normalen Twin Frozr III ausgestatteten Grafikkarten passen aufgrund der silbernen Abdeckung am besten zu diesem Mainboard. Bei den Anschlussoptionen greift MSI wie bereits erwähnt auf das X79A-GD45 (8D) zurück und übernimmt diese fast zu 99 Prozent. Sowohl die PCI-Express-Slots, als auch die Sata-Anschlüsse sind gleich positioniert. Für die Grafikausgabe stehen insgesamt fünf PCI-Express-Slots zur Verfügung. Effektiv genützt werden können allerdings nur drei. Die drei grauen PCI-Express-Slots entsprechen dem dritten Standard und werden jeweils mit 16 (oberen beiden) beziehungsweise 8 Lanes (unterer grauer Slot) angebunden. Die beiden schwarzen PCI-Express-Slots sind jeweils mit einer Lane angebunden. Allerdings auch entsprechend des zweiten PCI-Express-Standards. Das MSI X79A-GD45 Plus unterstützt sowohl den Betrieb eines SLI- als auch eins CrossFireX-Gespanns mit mehreren Grafikkarten. Zusätzlich zu den bereits genannten Anschlüssen, gesellen sich ein PCI-Express 2.0 Slots im x1 Standard. Wie das X79A-GD45 (8D) auch, verfügt das X79A-GD45 Plus über sechs Sata-Anschlüsse. Alle sechs werden vom Z77 Chipsatz gestellt, zwei davon laufen im Sata 6 GB/s Standard, die anderen vier ermöglichen nur Sata 3 GB/s. Direkt daneben befindet sich ein Molex-Stromanschluss, der benötigt wird wenn mehrere extrem leistungshungrige Grafikkarten verbaut werden. Am unteren Ende der Platine befinden sich neben dem internen USB 3.0 Anschluss mehere Ports für USB 2.0 Anschlüsse. Diese können beispielsweise für das Frontpanel verwendet werden. Weiterhin befindet sich am unteren Ende der Platine ein Power-Taster sowie ein weiterer Knopf für die automatische Overclocking-Funktion „OC Genie II“. Wird der Taster für OC Genie vor dem Systemstart betätigt, wird der Prozessor automatisch beim nächsten Start übertaktet. Solange der Taster auch gedrückt bleibt, ist die automatische Overclocking-Funktion aktiv.​



Neben den DDR3-Speicherbänken befinden sich die für Overclocker nützlichen „V-Check-Points“. Mittels der V-Check-Points ist es möglich, die real anliegenden Spannungen mit einem Multimeter auszulesen. Allerdings verzichtet MSI beim X79A-GD45 Plus auf die beispielsweise vom Z77 MPower bekannte Hilfevorrichtung. Die Spannungen müssen direkt an den kleinen Lötstellen auf der Platine ausgelesen werden. Das dauerhafte anschließen eines Multimeters ist somit leider nicht möglich. Hierzu müssten entsprechende Adapter an die Messpunkte angelötet werden. Dennoch sind die V-Check-Points ein netteres Feature für Overclocker die gern alles im Blick haben. So ist es möglich die im Bios eingestellten, unter Windows angezeigten und real anliegenden Werte zu vergleichen. Die einzelnen Messpunkte sind beschriftet und lassen sich so recht einfach identifizieren. Direkt neben den V-Check-Points befindet sich der ATX-Stromanschluss. Wiederum daneben befinden sich die Sata-Anschlüsse. Die oberen Anschlüsse (auch durch den dickeren Plastikanschluss zu identifizieren) entsprechen dem Sata 6 GB/s Standard. Direkt hinter dem Kühlkörper der Spannungsversorgung befindet sich für jeweils eine der verbauten Phase eine blaue LED. Je nach Auslastung der Phasen (Stromversorgung der CPU) leuchtet die Phase oder etwa nicht. Wird der Prozessor übertaktet war es in den Tests meistens so, dass alle Phasen belastet wurden und dementsprechend auch leuchteten. Die Beleuchtung kann man im UEFI-Bios allerdings abschalten. Neben der Spannungsversorgung der CPU wurden auch die Spannungsversorgungen der Speicherbänke mit solchen LEDs ausgestattet. Die LEDs befinden sich direkt neben den Bauteilen. Am I/O-Shield hat MSI wie auch erwartet keine Änderung vorgenommen. Das X79A-GD45 Plus ist eines der wenigen Mainboards, welches noch über jeweils einen PS2-Anschluss für Maus und Tastatur verfügt. Zwischen den optischen Audio-Anschlüssen befindet sich ein „Clear CMOS“ Taster, welcher im Falle eines missglückten Overclocking-Versuchs alle Einstellungen auf die Standardwerte zurücksetzt. Acht USB-Anschlüsse sind mehr als ausreichend. Allerdings werden die acht Anschlüsse in sechs USB 2.0 und zwei USB 3.0 Anschlüsse aufgeteilt. Hier wäre es echt wünschenswert gegeben, wenn MSI dem X79A-GD45 Plus ein kleines Update gönnt und zwei weitere USB 3.0 Anschlüsse hinzufügt.​



Besonderes Augenmerk gilt aber auch der eigentlichen Platine, der Kühlung und der aufgebohrten Spannungsversorgung. Optisch ist die Platine durch die neuen Designelemente auf jeden Fall recht ansprechend. Besonders die grauen Akzente dürften vielen Casemoddern und Bastlern zusagen. Die Kühlkonstruktion ist äußerst massiv und erstreckt sich über den ganzen Bereich der Spannungsversorgung. Beim Design der Kühlkörper (sowohl bei der Spannungsversorgung als auch beim Chipsatz) hat sich MSI beim Z77 MPower bedient. Das Design der Kühlkörper wurde an das Design der „Twin Froz IV“ Grafikkarten angepasst. Die einzelnen Kühlkörper sind aber nicht vollkommen massiv, sondern werden zusätzlich durch den Ariflow gekühlt, der durch die Aussparungen kommt. Insgesamt wird der Bereich um den Prozessor-Sockel sehr aufgeräumt, was die Isolation bei extremen Overclocking-Versuchen zu Gute kommt. Die gelben vom Z77 MPower bekannten Blenden an den jeweiligen Kühlkörpern wurden zur besseren Optik durch graue ersetzt. Insgesamt spendiert MSI dem X79A-GD45 Plus 9 Phasen, die den Prozessor mit Strom versorgen. Die verbauten Komponenten entsprechen MSI’s „Military Class III“ und wurden unter schwersten Bedingungen auf Tauglichkeit und Stabilität geprüft. Die Hi-c CAP's, Super Ferrite Chokes, DrMOS II Chips und Solid CAP's sollen nicht nur für bessere Overclocking-Ergebnisse sorgen, sondern auch der Lebensdauer zugutekommen. Wie sich das MSI X79A-GD45 Plus dank der Bauteile in der Praxis schlägt, wird im weiteren Verlauf des Resviews durch die Overclocking-Test geklärt. Neben den 9 Phasen für den Prozessor verbaut MSI insgesamt 6 Phasen für Speicherbänke, drei Phasen pro je vier Slots. Für viele ist auch die Anzahl der Lüfter-Anschlüsse ein wichtiges Kriterium. Mit fünf Stück (2x hinter der Spannungsversorgung, 1x am I/O-Shield, 1x an den vorderen Speicherbänken und 1x zwischen den PCI-Express-Slots) ist das MSI X79A-GD45 Plus hier aber nur durchschnittlich ausgerüstet. Zwischen den Sata- und dem ATX-Stromanschluss befindet sich ein kleiner DIP-Schalter mit dem zwischen den zwei verbauten Bios-Steinen hin und her geschaltet werden kann. Schlägt beispielsweise ein Bios-Update fehl, kann das System mit dem zweiten Bios wieder ohne Probleme gestartet und das erste Bios wiederhergestellt werden. Weitere Eindrücke können den weiteren Bildern entnommen werden...​



Damit weitere Bilder des MSI X79A-GD45 Plus angezeigt werden, bitte auf Klick "Show" klicken. Um das gewünschte Bild zu vergrößern, reicht es aus, dieses einfach anzuklicken.​


Nicht nur die Platine vom X79A-GD45 (8D) wurde beim X79A-GD45 Plus fast 1:1 übernommen, sondern auch das UEFI-Bios. Sowohl auf den ersten als auch auf den zweiten Blick scheint es hier keine Unterschiede zu geben. Was etwas schade ist, das MSI das UEFI-Bios farblich nicht anders gestaltet hat. Anstatt der blauen Akzente wäre es passender gewesen, hier graue Akzente zu setzten. Viel Aufwand wäre dies mit Sicherheit nicht gewesen. Funktional orientiert sich das Bios des X79A-GD45 Plus ebenfalls am X79A-GD45 (8D), die Untermenüs sind nahezu identisch. Auch so wirkt das UEFI-Bios aufgeräumt und gut strukturiert. Alle Funktionen sind gut gebündelt und unter entsprechenden Schlagworten (Untermenüs) zu finden. Anfänger und Umsteiger auf das MSI-Board finden sicher auch schnell zurecht. Einige System-Spezifikationen werden dauerhaft angezeigt, dazu gehört der verbaute Prozessor, wie stark dieser übertaktet ist und wie viel Arbeitsspeicher verbaut ist. Ein nettes Gimmick: die Boot-Reihenfolge lässt sich zu jeder Zeit im BIOS einstellen, indem man die Icons an die beliebige Stelle verschiebt. Die für‘s Übertakten nötige Funktionen befinden sich unter dem Menüpunkt „OC“ (linke Seite). Die Einstellungen inklusive Untermenüs werden in einer einfachen Auflistung untereinander aufgeführt. Weitere Eindrücke und die wichtigsten Overclocking-Eigenschaften können der folgenden Galerie entnommen werden.​




Die wichtigsten Spannungen bzw. Optionen zum übertakten in einer kurzen Übersicht. Je nach Bios-Version können hier Abweichungen auftreten. Die Werte und Einstellmöglichkeiten wurden der aktuellen Biosversion 17.2 entnommen. Besonders interessant ist die Möglichkeit, den Referenztakt bis auf 200 MHz anzuheben, obwohl viele Prozessoren schon an der 110 MHz Grenze scheitern. Die Möglichkeit die Frequenz der Spannungs-Versorgung einzustellen, ist besonders für Overclocker gedacht. Die restlichen Einstellmöglichkeiten im Überblick. Änderungen sind mit neueren Versionen nicht ausgeschlossen.​

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Für den Test des MSI X79A-GD45 Plus kommt ein auf anderen Mainboards bereits vorgetesteter Intel Core i7-3930K zum Einsatz. Auf Basis dieser Tests sind bereits im Vorfeld die jeweiligen Limits (Referenz-, Speicher- oder Gesamt-Takt) bekannt und es kann ermittelt werden, ob nun das Mainboard oder der Prozessor limitiert. Für die Speichertests kommen zwei unterschiedliche Kits zum Einsatz. Kit 1 besteht aus vier 4 GiByte großen GeIL Evo Corsa Modulen, welche standardmäßig im DDR3-2400-Modus laufen und sich bis auf DDR3-2600 übertakten lassen. Konfiguration 2 besteht hingegen aus zwei Kits a vier 8 GiByte großen Corsair Dominator Platinum DDR3-2400-Modulen. Erstere kommen zur Ermittlung der maximalen Speichergeschwindigkeit zum Einsatz, mit den zwei 32 GiByte Kits wird die maximale Taktrate unter Vollbestückung getestet. Die weiteren Details des Testsetups können der folgenden Tabelle entnommen werden.​

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Neben der Möglichkeit den Prozessor über das Bios zu übertakten, bietet MSI ein Software namens „MSI Click Bios II” welche dieses unter Windows erlaubt. Die Click Bios II Anwendung sieht dabei exakt so wie das eigentliche Bios aus. So findet man sich nicht nur schnell zu recht, sondern weis wo sich welche Funktion beziehungsweise Option verbirgt. Wie beim UEFI-Bios ist beim Click Bios II etwas schade, dass MSI die Optik nicht an die schwarz graue Farbschema angepasst hat, sondern das blaue Farbschema des X79A-GD45 (8D) einfach übernommen hat. An dieser Stelle verzichte ich an eine große Anzahl von Screenshost und verweise auf die Bios-Screenshosts. Diese sind in fast allen Fällen identisch.​



Die meisten Besitzer eines K-Prozessors werden diesen wohl über den Multiplikator übertakten. Dennoch gehört das ausloten des maximalen Referenztakts zu einem wichtigen Bestandteil der Overclocking-Tests. Über den Referenztakt ist es möglich den Prozessor ans absolute Limit zu treiben und die maximale Taktrate (in Verwendung von höherem Multiplikator und Referenz-Takt) auszupendeln. Die Kombination aus MSI X79A-GD45 Plus und Core i7-3930K ermöglichte einen maximalen Referenztakt von 106,0 MHz. Da es aber nicht möglich ist, den Referenz wie bei anderen Platinen in 0,01 MHz Schritten anzuheben, bleibt das MSI X79A-GD45 Plus minimal hinter dem eigentliche Bestwert der CPU zurück. Zwar startet das System mit 107,0 MHz noch, der Stabilitätstest kann nicht erfolgreich absolviert werden. Wie bei allen anderen Platinen war für den maximalen erreichten Referenztakt keine Spannungserhöhung notwendig.​



Beim maximalen Speichertakt hinterlässt das MSI X79A-GD45 Plus einen eher gemischten Eindruck. Selbst mit unterschiedlichen Bios-Versionen war es nicht möglich das vollständige Potenzial der CPU zu nutzen. Auf anderen Platinen erreichte dieselbe CPU bei Vollbestückung etwas bessere Werte. Mit vier GeIL Evo Corsa Modulen war maximal DDR3-2400 (1.200 MHz) möglich. Die Latenzzeiten lagen mit CL10-11-11-30 dabei unter den von GeIL angegebenen CL10-12-12-30 bei 1,65 Volt. Hierzu musste lediglich System-Agent-Spannung von 0,90 auf 1,10Volt erhöht werden. Neben der Tatsache dass keine größeren Speicherteiler beim MSI X79A-GD45 Plus zur Verfügung stehen, sind 1.200 MHz (DDR3-2400-Modus) der maximale Takt den der Prozessor egal auf welchem Mainboard erreicht hat. Unter Vollbestückung war es möglich den Speicher maximal im DDR3-1600-Modus (800 MHz) mit Latenzzeiten von 9-9-9-27 (bei 1,50 Volt) zu betreiben. Hier wird der verbaute Core i7-3930K allerdings etwas durch das MSI X79A-GD45 Plus limitiert. Auf anderen Platinen - beispielsweise dem Rampage V Extreme von Asus - erreicht der gleiche Prozessor unter Vollbestückung 933 MHz (DDR3-1866-Modus). Die von Corsair angegebenen Spezifikationen von CL10-12-12-30 für den DDR3-2400-Modus (1.200 MHz) rücken aber in weite Ferne. In Punkto Speicher-Overclocking hatte MSI aber in der Vergangenheit bereits öfter das Nachsehen. Dass die Ergebnisse unter Vollbestückung etwas schlechter ausfallen, ist aber nicht gravierend.​



Um herauszufinden wie sich im alltäglichen Overclocking-Einsatz schlägt, wurde die Spannung für den Prozessor auf 1,30 Volt festgesetzt. An dieser Stelle aber gleich eine Enttäuschung: das X79A-GD45 Plus verfügt wie so viele andere Mainboards von MSI über keine Offset-Funktion. Die eingestellten 1,30 Volt liegen auch dann an wenn sich der Prozessor automatisch runtertaktet und keine Last anliegt. Hier hat MSI gegenüber anderen Herstellern definitiv Nachholbedarf. Insgesamt konnte der verbaute Core i7-3930K bei 1,30 Volt auf maximal 4.500 MHz (Multiplikator 45x mal Referenztakt 100 MHz) übertaktet werden. Vergleichen mit anderen Platinen liegt das Ergebnis des X79A-GD45 Plus mit diesem auf einem Niveau. Die Bestmarke von 4.545 MHz (Multiplikator 45x mal Referenztakt 101 MHz) wird nur knapp verfehlt. Gehalten wird diese vom Asus Rampage V Extreme und Gene. Der für den Alltag mit minimaler Spannungserhöhung realisierbare maximale Speichertakt lag bei 1.066 MHz (DDR3-2133-Modus). Die Service-Agent-Spannung musste dafür von den von Intel vorgegebenen 0,9 Volt auf 1,0 Volt erhöht werden.​



Dank der V-Check-Points haben Übertakter die Möglichkeit die real anliegenden Spannungen mit einem Multimeter auszulesen. Gerade unter Extrembedingungen sind die Messpunkte eine nützliche Hilfe um die genauen Werte im Blick zu haben. Anders als beispielsweise beim Z77 MPower müssen die Spannungen beim X79A-GD45 Plus direkt auf der Platine abgegriffen werden. Adapter an die das Multimeter angeschlossen werden kann gibt es leider nicht. Entweder man lötet kurze Kabel an den Messpunkten fest, oder man muss Spannungsabnehmer dauerhaft festhalten. Insgesamt stehen für folgende Spannungen V-Check-Points zur Verfügung: vCore, CPU I/O, CPU SA, DDR A/B, DDR C/D und PCH 1.1. Die folgende Tabelle führt auf, wie stark die im UEFI-Bios eingestellten Werte in echt abweichen.​

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War der Praxistest mittels OC Genie II beim zuletzt getesteten Z77 MPower die Überraschung schlecht hin, schlägt sich das X79A-GD45 Plus hier leider deutlich schlechter. Anders als beim Z77 MPower hat es MSI beim X79A-GD45 Plus nicht geschaffte eine automatische Overclocking-Funktion zu implementieren, die nicht mit der Spannungskeule um sich schwingt. OC Genie II wird aktiviert, indem der entsprechende Taster auf der Platine vor dem eigentlichen Einschalt-Vorgang getätigt wird. Beim ersten Systemstart wird eine Meldung angezeigt, dass man doch bitte keine Overclocking-Einstellungen im Bios anpasst da gerade OC Genie II aktiv ist. Die Meldung bleibt ein paar Sekunden stehen, ehe der Startvorgang weiter geht. In Windows dann die große Enttäuschung: der verbaute Core i7-3930K wurde auf 3,9 GHz bei 1,344 Volt übertaktet. Etwas enttäuschend ist nicht nur die Taktrate, sondern auch die anliegende Spannung. Die leichte Taktsteigerung auf 3,9 GHz wird mit einer satten Spannungserhöhung erkauft. Wie der Punkt „Overclocking in der Praxis“ zeigt, läuft der Prozessor bereits bei viel höherer Taktrate mit deutlich niedrigerer Spannung. Der Speicher wird auf 1.200 MHz (DDR3-2400-Modus) übertaktet. Die Latenzzeiten von CL10-11-11-30 2T sind für 1,65 Volt in Ordnung. Die restlichen Spannungen wurden von der automatischen Overclocking-Funktion nicht angefasst und befinden sich daher noch auf den Standard-Werten.​



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Die Bootzeit bezieht sich auf den Zeitfenster vom betätigen des Power-Schalters bis hin zum Zeitpunkt wenn Windows gestartet wird. Durch die verschiedene Anzahl von Zusatz-Controllern kann der Systemstart länger dauern. Da MSI dem X79A-GD45 Plus kaum Zusatzkontroller spendiert, fällt die Bootzeit mit 14,5 Sekunden extrem gut aus. Mainboards wie beispielsweise das Extreme 11 von ASRock brauchen aufgrund der Vielzahl an zusätzlicher Chips wesentlich länger bis Windows geladen wird.​

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Die Leistungsaufnahme bezieht sich auf das ganze System. Gemessen wird der Idle- und Load-Wert mit allen Einstellungen auf „Auto“. Sowohl alle Spannungen und Stromsparmechanismen bleiben unangetastet und auf den vom Hersteller vorgesehenen Werten. Je nach Anzahl der Zusatzkontroller und vordefinierter Overclocking- und Spannungs-Werte fällt die Leistungsaufnahme aus. Im Vergleich mit den anderen Testkandidaten kann das MSI X79A-GD45 Plus trotz fehlender Offset-Funktion überzeugend und sich den ersten Rang sichern. Mit ausschlaggebend dafür ist, das die Platine kaum über Zusatzkontroller verfügt und MSI schon immer bei der Leistungsaufnahme punkten konnte.​

Um ehrlich zu sein, es liegt nicht gerade auf der Hand welche Marktlücke MSI mit dem X79A-GD45 Plus zu stopfen versucht. Grundlegend ist das X79A-GD45 Plus von den Features sehr stark am X79A-GD45 (8D) orientiert, zeichnet sich im Vergleich aber durch seine neuartige Optik und den verbesserten Onboard-Sound aus. Neu ist auch der „Plus“-Zusatz den MSI erstmalig einführt. Schlecht abschneiden tut das X79A-GD45 Plus - so viel darf nun schon verraten werden - zwar nicht, es ist aber auch nicht gerade leicht die Vorteile gegenüber der Basis-Version zu finden.

Als ein Vorteil ist ganz klar die verbesserte Spannungsversorgung hervorzuheben. Gegenüber dem X79A-GD45 ist die Anzahl der Phasen von 5 auf 9 nahezu verdoppelt worden. Die Overclocking-Tests überzeugen bis auf kleine Patzer durchweg. So wäre da der nur in ganzen Schritt einstellbare Referenztakt, das magere Overclocking-Potenzial beim Speicher-Overclocking unter Vollbestückung und die nach wie vor fehlende Offset-Funktion. Letztere ist wohl der gravierendsten der genannten Kritikpunkte. Schon beim X79A-GD45 wurde dies oft bemängelt, MSI hat dies bei der Plus-Ausführung aber leider immer noch nicht nachgebessert. Sonst hinterlässt sich die Platine in Sachen Overclocking einen guten Eindruck und ermöglicht es, den verbauten Core i7-3930K ohne Probleme auf 4,5 GHz zu treiben. Das UEFI-Bios weißt keine Bugs auf, ist ausgereift, extrem aufgeräumt und auch sonst gut gelungen. Man findet sich schnell zurecht und alle wichtigen Funktionen sind vorhanden. Eine Ausnahme gibt es beim Punkt Overclocking doch: von der Verwendung der automatischen Overclocking-Funktion OC Genie II sollte abgesehen werden. Der Prozessor wird nicht nur geringfügig übertaktet, sondern auch mit einer viel zu hohen Spannung befeuert.
Die Leistungsaufnahme und Bootzeit sprechen aber wiederrum für das MSI X79A-GD45 Plus. Grund dafür ist, das MSI die Platine nicht mit zu vielen Zusatzchips ausstattet. Gegenüber den normalen X79A-GD45 zeichnet sich die Plus-Ausführung nur durch den besseren „Sound Blaster Cinema“ Onboard-Sound. Die generelle Ausstattung geht aber auch soweit in Ordnung, weitere USB 3.0 Anschlüsse wären aber wünschenswert gewesen und hätten den Plus-Zusatz zusätzlich untermauert. Hier geht MSI zwar einen rustikalen aber durchaus nachvollziehbaren Weg. Man sollte den Kaufpreis der Platine schließlich immer im Hinterkopf haben. Zu guter Letzt wäre da noch die für MSI neuartige Optik. Ich persönlich finde die Platine optisch durchaus gelungen. Die schwarzen und grauen Bauteile stehen in einem guten Kontrast und bieten optisch viel Spielraum für farblich abgestimmte Systeme. Geschmäcker sind wie immer aber verschieden. Schade eigentlich, dass MSI dem X79A-GD45 Plus keine mattschwarze Platine spendiert.

Mit einem Preis von 170,00 Euro (Stand: 23.06.2013) gehört das MSI X79A-GD45 Plus mit zu den günstigsten X79-Mainboards im Preisvergleich. Die Platine ist keinesfalls schlecht, hat im Vergleich zur Sockel-1150-Plattform einen preislichen Nachteil. Nicht nur die Anschaffungskosten für’s Mainboard sondern auch für den Prozessor fallen höher aus. Dieses Manko muss das MSI X79A-GD45 Plus trotz seiner guten Leistung mit sich herumschleppen.
Schlussendlich bekommt das X79A-GD45 Plus den „Silber Award“ verliehen.​

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Sehr gutes Review. :daumen:

Schlichtes Brett, reicht sicher für die allermeisten Sockel 2011 User aus.
 
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Was mich beim GD45 (8D) echt genervt hat war die grottike Memory QVL. Wenn ich schon ein Board mit 8 Ram Bänken hole anstatt die Version mit 4 dann werd ich doch wohl auch alles Ram Bänke nutzen wollen, aber in der QVL gab es exakt EIN getestetes Set an Riegeln die für die volle bestückung zertifiziert waren und keine kleinen 4GB Riegel waren. Haben se dann nach Monaten dann irgendwann mal geupdatet, da wars dann aber auch schon zu spät.
Problem ist bei so einer großen Bestückung ist das man halt ohne QVL gar nicht ersts kaufen braucht da kaum Riegel geeignet sind, bei solchen Boards muss da einfach von release an mehr getestet werden vom Hersteller.
 
AW: [Review] MSI X79A-GD45 Plus - Preisgünstiges Allround-Board für Sockel 2011 Systeme im Test

Auf die QVL hab ich noch nie was gegeben. Bislang hatte ich da nie wirkliche Probleme. :)


Grüße
 
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Bei 4 Slots und normalen Einsatz des PC auch kein Problem. Aber wenn man 64GB Ram verbauen will ist man darauf einfach angewiesen. Was bei den 2011er Boards sich nunmal einfach sehr anbietet durch die 8 Slots. Für Workstations einfach ein Traum, aber MSI hat die Zielgruppe glaube ich erstmal nicht so ganz im Blick gehabt was irgendwie seltsam ist wenn man extra 8 Slot Versionen anbietet.

Gutes Review btw. sollte man ja mal sagen wenn man schon sinnlos über die QVL rummotzt was mit dem Review erstmal nix zu tun hat :D
Wundert mich das es nur so wenig Kommentare gibt bei so einem ausführlichen Review.
 
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Kann es eventuell sein das du eine wirklich schlechte Cpu hast, ich kann deinen Test weder bestätigen noch nachvollziehen.
Man sollte MSI Boards auch kennen und wissen damit umzugehen.
Die Vcc ist bei dir soch hoch wie bei mir auf 4,7 Ghz, was nebenbei bemerkt ein Kinderspiel ist das im Bios oder mit ClickBiosII einzustellen.

Ich bin der Meinung du solltest einige Aussagen überdenken und nacharbeiten solltest, mich haut es ja fast vom Hocker, so etwas kann man ja fast nicht im Raum stehen lassen wie die dieses Review.
Ich weiß auch nicht was man beim S2011 für ~ 150€ erwartet, bis auf minimal mehr Vcc als bei Asus oder AsRock unterscheidet sich hier nicht viel.
 
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