Loudness War - Untergang der Musikkultur?

Was hältst du vom Loudness War der Musikindustrie?

  • Loudness War? Kenn ich nicht - ist mir auch egal!

    Stimmen: 33 14,2%
  • Ich weiß was Loudness War ist, aber es ist mir egal bzw. stört mich nicht.

    Stimmen: 5 2,2%
  • Loudness War ist toll, ich stehe auf die Lautstärke.

    Stimmen: 1 0,4%
  • Ich finde den Loudness War nicht gut, aber kaufe meine Musik unabhängig davon.

    Stimmen: 109 47,0%
  • Ich kaufe nur noch CDs/Platten, die eine gute Qualität haben.

    Stimmen: 53 22,8%
  • Ich kaufe gar keine Musik.

    Stimmen: 31 13,4%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    232
Ansonsten bin ich dafür das an der Musik nciht rumgefuscht wird...
Wo bleibt denn das Bestreben nach natürlicher Wiedergabe:heul:
Bei Musik wird IMMER "rumgepfuscht" - die Frage ist nur, wo man ne Grenze zieht. :D

zB selbst ne E-Gitararre ist ja schon für sich genommen schon nicht natürlich, erst recht weil die Gitarristen dann ihren charakteristischen Sound ja auch bestimmte Gitarren aussuchen und "ihren" engültigen Sound mit bestimmten Effektgeräten machen, die sie sich halt individuell aussuchen und deren paramater sie festlegen.

Und selbst bei ner Klavier- oder Geigenaufnahme hängt der Klang davon ab, welche(s) Klavier/Geige man nimmt, welche Mics man benutzt und wo man sie aufstellt - und wenn man im Nachhinein nen leichten Halleffekt drüberlegt ist dann auch die Frage: ist das schon unnatürlich, und wenn ja: wo ist der Unterschied, ob man das als Effekt zufügt oder einfach die Aufnahme in einem sowieso schon großen, hallenden Raum macht? ^^

Ein ehrlich gemachter, kaum nachbearbeiteter Technotrack ist IMHO natürlicher sein als ein Song einer Rockband, die nen Song nur macht, weil der vermutlich gut ankommen wird und den dann auch vom Sound her "massentauglich" macht... ;)
 
Schon klar was du meinst^^

Gegen ein wenig Nachbearbeitung habe ich nichts^^
ABER wenn man die ganze CD einfach laut macht
hat das nichts mehr mit Qualität zu tun.
Ich merke es ziemlich deutlich mit meinen Kopfhörern (AKG 701)
wenn der Track mit Loudness bearbeitet wurde... manchmal erwische
ich mich dabei lieber mit meiner qualitiv mittelmäßigen Anlage zu hören
weil ich nicht über Fehler oder Loudness stolpere....
 
Ja, ich weiß auch, was DU meintest. Aber es ist halt ne Gratwanderung. Man kann nen Song auch "lauter" machen, ohne dass er wirklich entscheident an Dynamik verliert. Die Frage ist immer, wie weit man es treibt. zB wie ich anfangs CDs aus den 80ern/90ern erwähnte: die waren oft um längen zu mies abgemischt, da waren Frequenzpeaks, oder auch Übersteuerungen, die man erst heute "dank" Subwoofern hört, was man heutzutage alles locker wegmachen könnte, ohne dass jemand was negatives dabei feststellt.
 
Seit ich meine neuen Boxen habe, ist mir auch extrem aufgefallen, dass so viel aktuelle Musik einfach schlecht abgemischt und produziert ist. Das fällt einem bei einer günstigeren Anlage nur nicht auf, weil man damit die Feinheiten sowieso nicht raushören kann.
Nun hätte ich die Möglichkeit Musik aktiv und konzentriert zu genießen und bin am Boden zerstört, dass nicht nutzen zu können, weil einfach die entsprechenden Tonträger fehlen. Ich höre gerne Rockmusik, kann die aber bei mir in der Wohnung nicht hören, weil man schon wirklich laut aufdrehen muss um an den Aufnahmen Spaß zu haben :ugly: - da bleibt dann nur das Auto.

Um Musik entspannt und bewusst zu genießen, höre ich mittlerweile viel Klassik, das hätte ich mir bis vor ein paar Wochen auch nicht vorstellen können.

Ich glaube es hängt eventuell damit zusammen, dass die Produzenten versuchen die Musik "I-Pod-fähig" zu halten. Da würden starke Dynamiksprünge im Ohr schmerzen oder feine und leise Nuancen gar nicht zu hören sein, was dann nicht sonderlich angenehm zu hören wäre.
 
Ich glaube es hängt eventuell damit zusammen, dass die Produzenten versuchen die Musik "I-Pod-fähig" zu halten. Da würden starke Dynamiksprünge im Ohr schmerzen oder feine und leise Nuancen gar nicht zu hören sein, was dann nicht sonderlich angenehm zu hören wäre.

Damit triffst du den Nagel auf den Kopf, Ziel der Musikindustrie ist es, dass die Musik auf Billig-Anlagen und Mp3-Playern was her machen soll. Da Billig-Anlagen eh keine hohe Dynamik wiedergeben können aber laut für das menschliche Gehör "besser" klingt wird halt so laut es geht abgemischt. Da ist viel Psychologie mit im Spiel.

Um Musik entspannt und bewusst zu genießen, höre ich mittlerweile viel Klassik, das hätte ich mir bis vor ein paar Wochen auch nicht vorstellen können.

Ging mir genauso als ich mir mein Teufel Concept E300 bestellt hatte. Da waren meine ersten "besseren" Lautsprecher und ab da hab ich auch angefangen bewusst Musik zu hören, unter anderem auch Klassik, weil es einfach Spaß macht die gute Qualität zu genießen.
Seit ich nun meine neue Stereo-Anlage habe höre ich mittlerweile auch relativ oft Jazz, hat mir früher gar nict gefallen, jetzt find ich einige Interpreten richtig gut. Und die Klangqualität dieser Produktionen lässt sich überhaupt nicht mit den Chart-CDs vergleichen.

Da ich mit der Klangqualität meiner gekauften CDs allesamt äußerst zufrieden bin, ist mir das egal.

Hast du schonmal eine richtig gut produzierte CD angehört? Vor allem im Klassik- und Jazz-Sektor findet man da richtig gute Aufnahmen.
Aber natürlich darf man sich die Musik die einem gefällt auch nicht unnötig madig machen. Ich bin nur leider immer wieder enttäuscht wenn ich mir Alben meiner Lieblingsinterpreten kaufe und die Klangqualität dann unterirdisch ist.
 
Ich kopiere die CDs auf meinen PC, da ich somit leichter die Songs, die ich anhören will, auswählen kann und der Sound, sowohl über Anlage als auch über Headset, besser klingt.
 
Wem die Dynamic Range (Dynamikumfang) der eigenen Musiksammlung interessiert, dem sei dieses Tool empfohlen (siehe auch Anhang als ZIP).

Eine kleine Probe in meiner Sammlung hat ergeben, dass die meisten Pop Scheiben teilweise einen Wert von nur 5 haben. Als Gegenprobe habe ich mal eine CD von der AUDIO analysieren lassen und dort kam gleich eine Rate von 16 raus beim ersten Titel. Teilweise sind auf einer CD massive Unterschiede zwischen den Songs zu finden. Als Beispiel habe ich mal das Album von "Ke$ha" analysieren lassen. Die Nr.1 Single "TikTok" kam auf einen Wert von 5:daumen2:. Der Song direkt danach kam immerhin auf 10.

Beachtet, dass das Tool nur mit MP3 und wav umgehen kann.

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Zuletzt bearbeitet:
^ das ist wirklich ein schönes einfaches Tool zum analysieren der Dynamik. Es kann übrigens mit Mp3 und Wav umgehen, nicht mit WMA ;)
Am schlimmsten schneiden bei mir vor allem Brit-Rock und Indie CDs ab. Eine gute Dynamik haben dagegen Jazz- und erstaunlicherweise Elektro-Indie-Scheiben.
 
Da hast du natürlich recht. wav soll es heißen.

In der aktuellen AUDIO gibt es dazu ein kurzes Interview mit einem der Mitglieder der "Pleasure Music Foundation" (PMF).

Diverse Labels sollen in Zukunft diese Kennzahl + DR Logo auf den CD-Packungen abdrucken. Vorerst werden aber nur kleinere Labels mitmachen.
 
Diverse Labels sollen in Zukunft diese Kennzahl + DR Logo auf den CD-Packungen abdrucken. Vorerst werden aber nur kleinere Labels mitmachen

Das war ja mal wieder klar, dass die großen Labels erstmal nicht mitmachen, aber auch irgendwie logisch, dann könnten sie gleich groß und breit "schei.. Qualität" drauf schreiben ^^
Das wäre doch mal ein nützliches Thema für die EU...die beschließen doch den ganzen Tag über nur solche sinnlosen Normen..dann könnten sie doch auch mal ein mindestmaß an Dynamik und clippingfreie CDs als Standard einführen :ugly:
 
Die Abstimmung ist schon vorbei... meine Antwort wäre aber nicht mit dabei gewesen... Ich kauf fast nur noch Platten. Ausserdem CDs von Künstlern, wo ich mir verdammt sicher sein kann, dass der Kompressor nicht alles kaputt gemacht hat. Billy Corgan z.B.
 
^ danke dafür! Könntest du vielleicht noch die Antwort "ich kaufe nur noch CDs mit guter Qualität" noch mit "/Platten" ergänzen? Ursprünglich wollte ich diese Antwortmöglichkeit nicht auf CDs beschränken.

Die Abstimmung ist schon vorbei... meine Antwort wäre aber nicht mit dabei gewesen... Ich kauf fast nur noch Platten. Ausserdem CDs von Künstlern, wo ich mir verdammt sicher sein kann, dass der Kompressor nicht alles kaputt gemacht hat. Billy Corgan z.B.

Leider muss man feststellen, dass auch bei vielen Vinyl-Masterings ziemlich rugepfuscht wird, wahrscheinlich wird da bei den großen Labels garkein anderes Master verwendet, sondern einfach das CD-Master mit angepasstem Pegel aufs Vinyl gepresst um kosten zu sparen. Es soll halt möglichst billig auf der aktuelle Vinyl-Trend bedient werden.
Aber die Dynamik ist auf Vinyl oft systembedingt schon noch eine Ecke besser als auf CD, da muss ich dir recht geben.
 
:huh: eigentlich ist die Dynamik - zumindest der Dynamikumfang - bei CD viel, viel grösser als bei Platten... systembedingt hat die CD da die Nase vorn. Aber selbst der (an sich unbedeutende :devil:) Vorteil wird vom Management/den Toningeneuren zerstört.
Eigentlich schade, im Grunde hätte die CD schon Potential gehabt.

Bin mir grad nicht so sicher, ob DominoRecords noch zu den Kleinen zählt, aber die Mehrzahl meiner Platten stammt nicht von den Magnaten...
 
eigentlich ist die Dynamik - zumindest der Dynamikumfang - bei CD viel, viel grösser als bei Platten... systembedingt hat die CD da die Nase vorn. Aber selbst der (an sich unbedeutende ) Vorteil wird vom Management/den Toningeneuren zerstört.

Da hast du recht, und genau das ist auch der Grund warum die Platten heute meist noch einen tick dynamischer klingen als die CDs, auch wenns paradox klingt. Aber dadurch, dass die Platte keinen so hohen Dynamikumfang hat wie eine CD kann das Master fürs Vinyl auch nicht so weit im Pegel angehoben werden wie die CD da sonst das Vinyl nicht mehr abspielbar wäre.
 
Bis zu diesen Foreneintrag habe ich nicht gewusst das es so etwas wie Loudness War gibt.

Ich finde das sehr ärgerlich weil man da in die Einkaufsfalle tappt hört ein gutes Lied im Autoradio denkt wow das ist super kauft sich die CD und ärgert sich daheim will die Anlage überdreht ka sich das ganze in Ruhe schlecht anhört.

Hab mit diesen Tool paar MP3s und CDs gemessen und festgestellt das zu meinen Favoriten fast nur Lieder mit Dynamic Range 12 oder gar 16 sind.
Hab paar CDs erwischt die weniger als 8 hätten diese höre ich auch kaum wenigstens kann ich diese Fehlkäufe jetzt auf den Loudness War schieben.
Bei einigen älteren CDs frag ich mich manch mal wieso hab ich überhaupt so etwas gekauft habe. Jetzt weiß ich es.

Auch ärgerlich für das mischen von CD Liedern und Schallplatten Aufnahmen auf Winamp Playlist weil da echt erhebliche Lautstärke Unterschiede sind. Mit SVM der X-Fi verringert man zusätzlich die Dynamik um nicht ständig mit der Fernbedienung die Lautstärke zu regeln.

Ich hoffe die Musik Industrie einigt sich auf einen Standard.
mfg nikos
 
Auch ärgerlich für das mischen von CD Liedern und Schallplatten Aufnahmen auf Winamp Playlist weil da echt erhebliche Lautstärke Unterschiede sind.

Dafür gibt es mittlerweile ReplayGain. Am besten kann man das mit foobar realisieren. Man lädt die Musik in eine Playlist, wählt dann entweder einzelne Lieder oder ein ganzes Album aus und lässt es von foobar analysieren. Dann werden die ReplayGain-Informationen in den ID3-Tag gespeichert und künftig wird jeder Musik-Player der ReplayGain beherrscht die Musik im Pegel anpassen. Das funktioniert garantiert mit Winamp >5.5 und foobar. Ich glaube iTunes kann das mittlerweile auch, da bin ich mir aber nicht sicher, da ich iTunes nicht nutze.
Auf jeden Fall hast du dann nichtmehr das Problem, dass die Lieder einer Playlist unterschiedlich laut sind, und das ganz ohne Dynamikkompression oder das an den Audio-Daten selbst rumgepfuscht wird.
 
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