Lesertest PowerColorDEVIL HD7870

Wiggo

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Leistung und wenig Lautstärke. Darauf kam es beim Kauf der neuen Grafikkarte an. Die Entscheidung fiel für die AMD 7000er-Serie. Da zahlreiche Tests neben der hohen Leistung (die ich mir gerne ein paar Euro mehr kosten ließ) die geringe Lautstärke lobten, fiel die Wahl auf die PowerColorDEVIL HD7870 PowerColor Official Website - Graphics, Cases, Power Supply -- PowerColor DEVIL HD7870 2GB GDDR5 mit 2GB DDR5 Speicher. Hält die Karte, was sie verspricht? In meinem Erstlingswerk will ich dies prüfen – und hoffe, dass einige bis zum Ende lesen ;)

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Der erste Eindruck:
Bei der Verpackung setzt PowerColor auf Qualität und Optik. In der Mitte der schwarzen Verpackung ist der rote Devil-Schriftzug auf rotem Grund herausgestanzt. Metaphorisch steht Devil als Herz im Mittelpunkt – doch weiter will ich hier nicht in Kunstdiskussionen abdriften. Der Eindruck ist: hochwertig. Auf der Rückseite führt Powercolor die wichtigsten technischen Daten (dazu kommen wir später) sowie die eingesetzten Technologien auf. Doch genug zur Optik.

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Die Grafikkarte bleibt im rot-schwarzen Design gehalten, was sicherlich viele Enthusiasten erfreut und sich zahlreichen High-End-Mainboards perfekt anpasst. Neben der DEVIL HD7870 Grafikkarte findet man die Treiber-CD (verpackt in einer Faltschachtel), ein Handbuch mit Installationsanleitung (leider auf Englisch), einen DVI-Dongle, ein Mini-DP-DP-Adapter sowie ein großes und hochwertiges Mauspad. Farblich perfekt aufeinander abgestimmt – und der hochwertige Eindruck setzt sich fort. Doch wie viel Sein ist bei so viel Schein?

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Die Hardware:
AMD hat für das Ende des Jahres die 9000er-Serie angekündigt (und überspringt die 8000er Namensgebung). Somit ist die 7000er-Serie immer noch die Spitzenreihe von AMD. PowerColor setzt bei der DEVIL HD7870 auf die „Pitcaim XT“-Grafikeinheit von AMD – hergestellt von TSMC im 28-Nanometer-Verfahren.Üblicherweise setzt AMD auf Taktraten von 1000 MHz für den Prozessor und 1200 MHz für den Speicher. Powercolor legt hier zehn bzw. etwas mehr als vier Prozent drauf. Somit läuft die Devil mit teuflischen 1100 MHz GPU-Takt und 1250 MHz beim Speicher.

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Besonders auffällig ist natürlich der Kühler der Grafikkarte. Zwei 80 Millimeter Lüfter sitzen rechts und links von der zentralen Kühleinheit, die noch zehn Millimeter mehr Durchmesser aufweist – also 90 Millimeter. Während die äußeren Lüfter elf Lüfterflügel aufweisen, kommt der mittlere mit neun Flügeln aus, die aber deutlich Größer sind. Darunter erkennt man die vier bis sechs Millimeter dicken Kupfer-Heatpipes.

Um die Grafikarte mit ausreichend Strom zu versorgen, werden zwei 6-Pin-Stecker benötigt. Theoretisch könnte die Grafikkarte 225 Watt aufnehmen. AMD gibt das Maximum allerdings mit 175 Watt für die Referenzmodelle mit 50 Watt weniger an – allerdings dürfte die übertaktete Variante von Powercolor doch näher an die Maximalversorgung herankommen.

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Schauen wir auf die Rückseite, finden wir eine stabile Backplate, die der Grafikkarte noch mehr Stabilität verleiht.

An Anschlüssen stehen bei der PowerColorDEVIL HD7870 zwei Dual-Link-DVI-Ausgänge, ein HDMI-Port sowie zwei mini-DisplayPort-Anschlüsse zur Verfügung.

An der Oberseite der Grafikkarte findet man zudem den Stecker für eine Crossfire-Brücke. Also Aufrüsten möglich.

Den Blick unter den Lüfter spare ich mir, da die Karte auch noch genutzt werden soll und ich daher Schäden vermeiden will.

Spezifikation
Spezifikation PowerColorDEVIL HD7870
• Grafikprozessor (GPU): RADEON HD7870
• Videospeicher: 2GB GDDR5
• Prozessortakt: 1100MHz
• Speichertakt: 1250MHz x 4 (5.0 Gbps)
• Bandbreite Speicher: 256bit
• DirectX® Version: 11.1
• Bus-Standard: PCIE 3.0
• Anschlüsse: DL-DVI-I/ SL-DVI-D / HDMI / MINI DPx2
• Funktionen:
• OpenGL
• CrossFireX™ Technologie
• ATI Stream Technologie
• ATI EyefinityTechnologie
• ATI Hypermemory Technologie
• Maximale Auflösung:
• VGA: 2048x1536
• DVI: 2560x1600
• DisplayPort: 4096x2160
• HDMI: 4096x2160
• Größe: 285x135x45mm
• Systemanforderung: 500W
• Stromanschluss: Zwei 6-Pin-PCI-Express-Anschlüsse

Genutzte Technologien

PowerColor wirbt mit zahlreichen Technologien – von AMD und eigenen. Diese möchte ich hier kurz nennen:

AMD Eyefinty Technologie
Ermöglicht den Einsatz mehrerer Monitore mit einer Grafikkarte.

GCN Architektur
Ein neues Design für AMDs Grafikprozessoren, die eine höhere Auslastung der Kerne und eine bessere Leistung und höhere Effizienz ermöglicht.

AMD App Acceleration
AMD schafft mit App Acceleration eine virtuelle Arbeitsumgebung, bei der Grafikprozessor und CPU zusammenarbeiten und so entsprechende Anwendungen, die dies nutzen können, beschleunigt.

AMD HD3D Technologie
Die Grafikkarte unterstützt damit unter anderem die neusten 3D-Inhalte und Monitore, so dass 3D-Spiele, 3D-Filme und Blu-rays oder Fotos nicht für Probleme sorgen.

AMD CrossFire™ Technologie
Durch den Einsatz mehrerer Grafikkarten lässt sich die Grafikleistung des Rechners steigern – allerdings nicht 1:1.

Microsoft DirectX® 11.1
DirectX 11.1 sorgt für die ruckelfreie Wiedergabe von 3D-Effekten in Spielen und besonderen Realismus.

AMD PowerPlay™ Technologie
Die AMD PowerPlay™ Technologie passt je nach Leistungsbedarf die Geschwindigkeit des Grafikprozessors automatisch an, um so Energie zu sparen.

Platinum PowerKIT
Die “Solid Built”-Komponenten sorgen für Stabilität, optimale Leistung und Effizienz.

Testsystem
Langsam kommen wir den realen Daten näher. Getestet wird auf folgendem System:
• Mainboard: Gigabyte GA-X58A-OC
• Processor: i7 920 ES (Bloomfield) (4 x 2,66 GHz) Arbeitsspeicher: 1 x 4GB CorsairVengeance DDR3 2000MHz
• Grafikkarte: Powercolor Devil HD7870
• Systemplatte: ADATA S511 60GB SSD
• Netzteil: Cooler Master Silent Pro M2 1000W
• Gehäuse: Cooler Master "LAB" Benchtable
• Betriebssystem: Windows 7 HP 64bit
• Lüftersteuerung : Lamptron FCT [/list]

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Benchmarks
Die PowerColorDEVIL HD7870 wurde mit den wichtigsten Benchmarks wie 3D Mark06, 3DMark Vantage, 3DMark11, 3DMark Ice Storm, 3DMark Cloud Gate und 3DMark Fire Strike getestet und konnte dabei überzeugen.

Die Benchmarks wurden mit den drei nachfolgenden Konfigurationen und Einstellungen durchgeführt:
• A: Intel i7 920 @ 2,8GHz / HD7870 @ 1100MHz - 1250MHz
• B: Intel i7 920 @ 3,8GHz / HD7870 @ 1100MHz - 1250MHz
• C: Intel i7 920 @ 3,8GHz / HD7870 @ 1170MHz - 1300MHz

3DMark06
A: 18367
B: 23901
C: 24210

3DMarkVantage
A: P21109
B: P24937
C: P25964

3DMark11
A: P6283
B: P6814
C: P6919

3DMark Ice Storm
A: 97271
B: 127134
C: 127459

3DMark Cloud Gate
A: 14657
B: 17952
C: 18002

3DMark Fire Strike
A: 4663
B: 4843
C 4890

Die Werte liegen – wenn man sich bei vergleichbaren AMD-Lösungen umschaut – deutlich über den Referenzlösungen – und selbst das eigentliche AMD Flaggschiff HD 7950 hat in einigen Benchmarks das Nachsehen. Der PowerColor Teufel hat es wirklich in sich.

Doch genau in einem Punkt nicht: der Temperatur. Die bleibt bei maximal 64 Grad – mit automatischer Lüftersteuerung – und das sogar beim zusätzlichen Übertakten. Wer nun startende Düsenjets gewohnt ist, wird von der PowerColorDEVIL HD7870 enttäuscht – oder besser überrascht. Die Karte bleibt nicht nur kühl, sondern behält einen kühlen Kopf. Kein Spulenfiepen (bis 1250 MHz), kein wild arbeitender Lüfter, sondern eine angenehme Lautstärke – selbst unter Volllast im übertakteten Zustand.

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Fazit:
Die Zielsetzung vor dem Kauf war klar: Leistungsstark und leiste sollte die neue Grafiklösung sein. Und genau da punktet die PowerColorDEVIL HD7870 mit teuflischen 1100 MHz GPU-Takt und 1250 MHz beim Speicher. Referenzkarten hängt der Teufel ab wie Usain Bolt die deutsche Sprinter. Selbst die Top-Modelle müssen sich vor der Leistung in Acht nehmen.

Doch war da ja noch etwas: die Lautstärke. Auch hier überrascht PowerColor. Und das im positiven Sinne. Bei einer Temperatur von 64 Grad arbeitet die automatische Lüftersteuerung perfekt und die Lautstärke wird nie unangenehm.

Die Verarbeitung ist hochwertig – ebenso wie die Verpackung und die gesamte Präsentation der Grafikkarte. Der Preis von 238,59 Euro (27.8.2013 auf günstiger.de) ist etwas höher als vergleichbare Modelle, doch dafür gibt es extra Mhz und die Garantie des Herstellers. Warum also selbst übertakten? Daher eine klare Kaufempfehlung.

Pro:
+ Leise Arbeitsweise
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Sehr kühl unter Last

Kontra:
- Etwas teurer als Mitbewerber
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ja, schließe mich an: guter Test, hast Dir Mühe gegeben :daumen:

Aber warum die "zögerliche" Übertaktung auf "nur" 1170Mhz...runde 1200 hätte ich als Zwischenschritt genommen und versucht weitere 100 mhz rauszuprügeln (Spannungslock vorhanden?)...
...meine ehemalige Asus DC2 7870 hat die 1300 locker gepackt mit einer ganz minimalen Spannungsanhebung und lag damit 3DM11 Punktetechisch auf dem Startniveau d. HD7970 (und war mind. ebenso "kühl" wie die Devil ;) ) Die 7870 ist schon eine super Karte ... Pitcairn FTW

Und bitte nicht so reißerisch bzgl. d. 1100 Mhz Takt...schafft jede 7870 Ghz locker und spielend i.d.R. sogar mit Undervolting :daumen:
 
Besonders auffällig ist natürlich der Kühler der Grafikkarte. Zwei 80 Millimeter Lüfter sitzen rechts und links von der zentralen Kühleinheit, die noch zehn """Zentimeter""" mehr Durchmesser aufweist – also 90 Millimeter.
Schöner test:daumen:
 
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