Ich beziehe mich auf den CPU Preisvergleich in der PCGH ...
Der i9-9980XE ist mit dieser News, die dieser Artikel hier behandelt, obsolet geworden, insbesondere, da der Nachfolger unmittelbar vor dem Launch steht. Natürlich kann man sich jetzt noch einen (langsameren) i9-9980XE kaufen, wenn man sein Geld zum Fenster rauswerfen möchte ... oder wenn man einen möglichst drastischen Vergleich aufbauen möchte.
Das Thema +5 % Leistung und dessen voraussichtlicher Ursprung wurde schon mit Duvar geklärt.
Der von Dir verwendete Wert ist damit nachvollziehbar, sinnvoll ist er in diesem Kontext in Verbindung mit einer 18-Kern-CPU aber nicht zwingend.
Natürlich kann man in diese Art Benchmark (und Ergebniszusammenfassung der PCGH) auch einen 18-Kerner, 32-Kerner und vielleicht auch später einen 64-Kern-Threadripper reinwerfen (oder auch jetzt schon direkt einen 7702P), jedoch ist es wohl recht zweifelhaft, eine derartige CPU, bei der ein Großteil der zur Verfügung stehenden Kerne gemäß dem Benchmark-Parkour bewußt ungenutzt gelassen wird, in dieser Art zu bewerten.
Entweder hat man hier den falschen Benchmarkt zur Bewertung gewählt (wenn man meint, dass man sehr viele Kerne braucht; schlussendlich müssen sich diese ja auch rentieren, d. h. diese kosten zusätzliches Geld, teilweise gar beträchtlich) oder man hat die falsche CPU ins Auge gefasst (wenn man die durch den Benchmark stellvertretend repräsentierten, tatsächlichen Workloads als mit dem Benchmark übereinstimmend ansehen kann, hat man im Umkehrschluss wohl die falsche CPU ins Auge gefasst, denn offensichtlich benötigt man weitaus weniger CPU-Kerne als ursprünglich gedacht).
Und um es zu konkretisieren:
a) Bei den Spielen ist die Wertung unstrittig, schlicht, weil die CPU @Stock geringfügig langsamer taktet und die meisten Kerne brach liegen, da Spiele auch aktuell vielfach Probleme haben, überhaupt 8 Kerne auszulasten. Aufgrund des hohen Taktes ist die CPU aber auch in diesem Szenario relativ potent, schließt sich jedoch kategorisch (wie auch der jetzt erscheinende Nachfolger) für eine ausschließlich Nutzung für Spiele aus, schlicht weil sie zu teuer ist. - Die Aussage trifft in gleicher Weise für jede andere 16/24/32-Kern-CPU zu; hier sollte man schon zusätzliche Gründe für eine derartige Anschaffung haben, so bspw. ECC-Support, 4-Kanal-Speicher, andere stark MultiThread-lastige Workloads oder einfach nur weil man es will.
Mit Blick rein auf die Spielewertung macht bspw. auch ein 3900X wenig Sinn gemäß PCGH, denn ein 9700K ist nur 1 % langsamer und kostet bereits rund 28 % weniger. Und will man etwas breiter/universeller aufgestellt sein, gibt man sich gemäß der Statistik mit nur 6 % weniger Spieleleistung zufrieden und spart mit dem 3700X gar um die 38 % und verfügt dennoch über 8 Kerne und SMT.
b) Die Anwendungs-Benchmarks weisen nur 3 % mehr für den 9980XE ggü. dem 3900X aus - für eine CPU mit 50 % mehr Kernen (wenn auch im Schnitt und unter hoher Last etwas langsamer taktend @Stock). Bereits im Cinebench ist die CPU bedeutend schneller, in der Videokodierung ist sie schneller und es verbleiben 7-Zip, Photoshop und der "Alltags-Benchmark".
In 7-Zip ist die CPU bei der Kompression beträchtlich schneller, in der Dekompression kann der 3900X dagegen relativ gut mithalten. Hier bleibt die Frage der Gewichtung.
Photoshop parallelisiert grundsätzlich nur mäßig und ist in vielen Teilbereichen auch heute noch SingleThreaded unterwegs; hier hat sich in den vergangenen Jahren nur wenig getan, d. h. auch hier bleibt der Großteil der Kerne ungenutzt.
Der Alltags-Benchmark wird ebenso wenig Gebrauch von der vollen Kernzahl machen und am Ende stellt sich die Frage nach der Gewichtung der App-Teilbenchmarks insgesamt, denn schlussendlich werden die deutlichen Vorteile von Cinebench und dem Videoencoding (und ggf. auch der 7-Zip-Kompression) durch die anderen Teilbenchmarks weitestgehend niveliert.
Der Benchmark-Parkour mit all seinen Tests ist ganz klar auf Consumer-Workloads mit der Auslastung vergleichsweise weniger Kerne ausgelegt (eine durchaus sinnvolle Zielsetzung für die PCGH) und wenn man hier Consumer-CPUs durchlaufen lässt bekommt man auch einigermaßen vergleichbare Ergebnisse. Je mehr Kerne solche CPUs haben, d. h. je weiter man sich von eine Entsprechung zu den getesteten Workloads entfernt, desto weniger hilfreich wird die Aussage dieses Benchmarks jedoch. Teuere, hochkerne CPUs kauft man sich nicht für Photoshop oder etwas wie den "Alltags-Benchmark".
Die Aussage, die man am ehesten noch aus dem PCGH-Benchmark für hochkernige CPUs wie den 9980XE, den 2990WX und bald den 3950X mitnehmen kann, ist, dass sich diese CPUs nicht wirklich für die hier getesteten Workloads lohnen. Der 3900X befindet sich noch gerade so im Grenzbereich, da er mit seinem Preis nur das obere Consumer-Segment abschließt, während ein 3950X von AMD bereits bei 749 US$ angesetzt wurde, also im Einzelhandel um die 900 € kosten wird, während sich ein neuer 16-Kern-Threadripper vermutlich knapp unter der magischen 1000 €-Grenze einpendeln wird. Das sind bereits längst keine Consumer-CPUs mehr, auch wenn ersterer noch als Ryzen 9 bezeichnet wird und für die hat man im Falle einer Anschaffung i. d. R. sehr konkrete MultiThreaded-Workloads vor Augen oder aber bezeichnet sich als Enthusiast ... eine Konsumentenkategorie, auf die Intel und AMD natürlich gleichermaßen setzen
Und dass "PCGH so schlecht ist", ist Deine Unterstellung. Aber interessant, dass das Kritisieren eines winzigen Teilaspektes von Dir gleich gleichgesetzt wird mit einer grundlegenden Ablehnung des großen Ganzen ... das lässt tief blicken, sowohl in Deine Argumentastions- wie auch Denkweise.
Und ganz kreativ wird es mit Deiner Behauptung, dass ich gar mehrere Accounts in diesem Forum hier hätte. Solchen kindischen Kleinkram habe ich nicht nötig. Abgesehen davon ist es trackingtechnisch für PCGH (wie auch andere Webseitenbereiber) relativ leicht nachzuverfolgen, wer mit mehreren Accounts unterwegs ist. Vielleicht solltest Du erst mal die Kollegen um eine Bestätigung Deiner Hypothese bitten.