[...]2021 sieht sogar düster damit aus, zumindest wenn es nach aktuellem Stand und eben der Mainstream Marge geht.[...]
Was sollte da an der "
Mainstream Marge" bei Intel bedenklich sein? Die haben auch das letzte Jahr trotz Zen2 ein Rekordjahr abgeliefert und da sich aktuell keine Stagnation im Markt abzeichnet, wird man hier bei Intel auch in den nächsten zwei, drei Jahren keinen nennenswerten wirtschaftlichen "Einbruch" beobachten. Beispielsweise erwartet man für 2020 erneut einen Rekordumsatz bei Intel; man geht jedoch von einem leicht fallenden Gewinn aus, der sich voraussichtlich bei um die 19,4 Mrd. US$ einpendeln wird (ggü. 21,0 Mrd. in 2019).
Intel hat alleine in der
Client Computing Group in 1Q20 mit 9,8 Mrd. US$ Umsatz bereits deutlich mehr erwirtschaftet, als AMD im ganzen Jahr 2020 insgesamt erwirtschaften wird. Rein wirtschaftlich gesehen ist AMD nach wie vor klein und deren Wachstum geht nur langsam voran.
Und auch bzgl. der Marge steht Intel weitaus besser da und auch wenn sich hier eher ein leichter Rückgang abzeichnet, ist AMD noch weit von deren Marge entfernt und wird nicht einmal in 2022 in Intels Nähe kommen. Intel liegt aktuell bei einer Nettomarge von 29,2 % und man geht von einem leichten Abfall mit einer ebenso leichten Erholung für 2022 aus, die zu 28,1 % führen soll. AMD dagegen hatte gerade mal eine Nettomarge von 5,1 % in 2019. Hier erwartet man nun zwar ein stetiges Wachstum, jedoch rechnet man mit gerade mal 18,8 % bei AMD für 2022. Und aktuelle Analystenschätzungen gehen bzgl. dem Verhältnis bei AMD von 1/8 des Revenue und 1/10 des Net Income im Vergleich zu Intel für den Jahresabschluss 2022 aus, d.h. zwischen den beiden Firmen werden also auch in drei Jahren wirtschaftlich noch Welten liegen.
Einzelne technisch Parameter der Produkte und die wirtschaftliche Marktsituation insgesamt bedingen einander nur eingeschränkt; das sollte man bendenken.
Zurück zu den technischen Parametern: Beispielsweise Rocket Lake's Fertigung soll noch in 2020 anlaufen, d. h. der wird relativ zeitnah mit Zen3 konkurrieren. Zweifelsfrei wird der nichts gegen 12- oder gar 16-Kerner ausrichten können, aber deren Absatzzahlen sind im Mainstream vergleichsweise klein und daher insgesamt wenig ausschlaggebend für die Marktsituation, sodass nach wie vor abzuwarten bleibt, ob sich AMD mit Zen3 nun dieses Mal insgesamt nennenwert absetzen kann ggü. der 14nm-Fertigung.
Grundsätzlich haben beide Hersteller jetzt schon das Problem, das Konsumenten überwiegend preisbewusst und nüchtern/rational zu 4- und 6-Kernern greifen, während es schon 10-, 12- und gar 16-Kern-CPUs im (
weitläufig gefassten) Mainstream-Segment gibt, die leistungs- wie auch preistechnisch weit über das hinausgehen, was der Mainstream für Interessant erachtet und schlussendlich auch tatsächlich kauft.
Zumindest auf dem PC wird sich bspw. die Kernzahl sicherlich schrittweise weiter nach oben verschieben, aber wie auch bisher schon beobachtet, absehbar nur sehr langsam, sodass in 2021 gerade mal bestenfalls 8 CPU-Kerne zum Mainstream werden dürften.