News Intel Core-CPUs: Stabilitäts-BIOS erscheint Mitte August

PCGH_Sven

PCGH-Autor
Wie MSI jetzt als erster Hersteller bekannt gegeben hat, erhalten Mainboards für Core-CPUs der 13. und 14. Generation alias "Raptor Lake" und "Raptor Lake Refresh" im kommenden Monat ein neues BIOS, um die Stabilitätsprobleme zu lösen.

Was sagt die PCGH-X-Community zu Intel Core-CPUs: Stabilitäts-BIOS erscheint Mitte August

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Also ich habe NOCH keine Probleme mit meinem I9 13900k, läuft alles stabil, das einzige was ich im BIOS/UEFI geändert habe ist vcore von AUTO auf feste 1.285V. MSI z790 Carbon.
 
Ich bin gespannt.Es wurde zuletzt von Korrosion gesprochen und da hilft ein BIOS Update wohl eher nicht.

Mal gucken.
 
Ich bin gespannt.Es wurde zuletzt von Korrosion gesprochen und da hilft ein BIOS Update wohl eher nicht.

Mal gucken.
Auf mich wirkt die Berichterstattung dazu sehr zerstreut. Mal ist es das, dann dies, dann wieder was anderes, dann das sowas. Selbst der Bauer hat ein Video veröffentlicht, das der Wirkung einer Ausrede glich.

Es hat das Gefühl vermittelt Intel produziere erst seit paar Monate Prozessoren.

Fakt ist Intel kann mit dem jetzigen Konzept nichts reißen, weder jetzt noch in Zukunft.
Die E-Cores dienen nur dazu die MultiCore Leistung zu steigern.

Die ganze Berichterstattung zu Intels versagen wird teilweise verwässert und Intel wird immer wieder eher in Schutz genommen. Als wären sie die Guten, denen mal ein Malheur passiert ist, nur um den Benchmarkbalken hoch zuhalten.

Im Grunde wünsche ich mir eine ähnliche Konkurrenzkonstellation im Grafikkartenmarkt. Hoffe, dass Intel deutlich aufschließen kann bzw nicht aufgibt, den nur NV als Marktführer wird schnell langweilig und Teuer.
 
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Ich bin gespannt.Es wurde zuletzt von Korrosion gesprochen und da hilft ein BIOS Update wohl eher nicht.
Rückwirkend nicht - Was jetzt instabil ist wird durch das Update nicht wundersam wieder stabil und heile (was Intel auch deutlich so gesagt hat).
Eine Anpassung der Betriebsparameter kann aber den Sterbeprozess aber ab dem Zeitpunkt deutlich verlangsamen.
 
Rückwirkend nicht - Was jetzt instabil ist wird durch das Update nicht wundersam wieder stabil und heile (was Intel auch deutlich so gesagt hat).
Eine Anpassung der Betriebsparameter kann aber den Sterbeprozess aber ab dem Zeitpunkt deutlich verlangsamen.
Die sogenannte Oxidation ist mehr eine Nebelkerze als ein ein ursächliches Problem. Intel hat bereits bestätigt, dass die Oxidation, wenn sie dann da war, nur die ersten Chargen betraf.

Rückblickend wird das UEFI Update nur bedingt helfen. Viele CPUs sind durch die zu hohen Spannungen und Temperaturen bereits gealtert (Elektromigration). Die verkürzte Lebenszeit ist daher nicht mehr aufzuhalten.

Die betroffenen Käufer können froh sein, wenn die CPU noch vor Ablauf der Gewährleistungsfrist defekt geht. Das UEFI Update hilft vielen CPUs länger durchzuhalten, jedoch gehen diese dann nach der Gewährleistungszeit defekt. Dann ist Intel fein raus.

Für Intel ist es sehr lukrativ, die CPUs so lange am Leben zu halten bis keine Ansprüche mehr vorhanden sind.
Also ich habe NOCH keine Probleme mit meinem I9 13900k, läuft alles stabil, das einzige was ich im BIOS/UEFI geändert habe ist vcore von AUTO auf feste 1.285V. MSI z790 Carbon.
Je nachdem, wann du das gemacht hast, wird es sinnvoll sein. Ein 13900K der mehr als 1 Jahr mit den anfänglichen Settings gelaufen ist, wird mitunter schon sehr stark gealtert sein auch wenn die CPU noch normal läuft.
 
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Für Intel ist es sehr lukrativ, die CPUs so lange am Leben zu halten bis keine Ansprüche mehr vorhanden sind.
Die Frage wäre zu klären, ob ein hinauszögern eines Ausfalls der auf einem Defekt basiert der schon zum Kaufzeitpunkt vorhanden war Ansprüche verfallen lässt.

Als Laie würde ich vermuten, dass es rein juristisch nicht so ist (also Intel auch nach 5 Jahren ersetzen muss da der Defekt schon bei der Neuware da war undf nur maskiert wurde), in der realen Welt aber nie dazu kommen wird weil Intel eine "verklag uns doch"-Haltung einnehmen und das Ding aussitzen kann.

Interessant wirds erst in ein, zwei, drei Jahren, wenn (im SInne von falls) reihenweise Raptorlake-CPUs sterben und man es nicht mehr unter kleiner Falmme halten kann (aktuell weiß von all dem außer ein par nerds immer noch niemand und es sind auch nur die Nerds die irgendein Microcodeupdate einspielen). Denn der Imageschaden wenn die Sache hier mal durch die mainstream-Medien gehen sollte wäre immens.
 
Die Frage wäre zu klären, ob ein hinauszögern eines Ausfalls der auf einem Defekt basiert der schon zum Kaufzeitpunkt vorhanden war Ansprüche verfallen lässt.

Als Laie würde ich vermuten, dass es rein juristisch nicht so ist (also Intel auch nach 5 Jahren ersetzen muss da der Defekt schon bei der Neuware da war undf nur maskiert wurde), in der realen Welt aber nie dazu kommen wird weil Intel eine "verklag uns doch"-Haltung einnehmen und das Ding aussitzen kann.

Interessant wirds erst in ein, zwei, drei Jahren, wenn (im SInne von falls) reihenweise Raptorlake-CPUs sterben und man es nicht mehr unter kleiner Falmme halten kann (aktuell weiß von all dem außer ein par nerds immer noch niemand und es sind auch nur die Nerds die irgendein Microcodeupdate einspielen). Denn der Imageschaden wenn die Sache hier mal durch die mainstream-Medien gehen sollte wäre immens.
Nach der Gewährleistungsfrist (GF) hat der Käufer keine Chance mehr noch einen Umtausch zu erzwingen.

Nicht zu vergessen: Die Beweislastumkehr tritt bereits ab dem 13 Monaten in Kraft. Ab dann muss bewiesen werden, dass der defekt von Intel verursacht war.

Letztendlich ist es, wie mit jedem anderen Produkt auch, geht es nach der GF defekt, dann war es das. Fernseher gehen ebenfalls früh defekt. Bei neuen Autos reißen die Steuerketten inzwischen auch schon bei 80.000KM. Rechtliche Mittel gibt es aber trotzdem keine.

Man könnte Intel vorwerfen, geplante Obsoleszenz betrieben zu haben. Intel entschuldigt sich mit dem fehlerhaften Microcode und den dort hinterlegten Spannungen. Allerdings hat Intel im Vorfeld diese Spannungen in der CPU bewusst freigegeben und implementiert. Intel ist somit verantwortlich. Moralisch jedenfalls.

Hält die CPU aber die Gewährleistungsfrist durch, dann ist das Produkt in Ordnung. Punkt.

Tipp: Wenn ich Besitzer eines Oberklasse Raptor Lakes wäre, dann würde ich das Momentum nutzen und die CPU umtauschen. Wenn sich erst einmal die Empörung gelegt hat, dann ist Intel nicht mehr so freigiebig.
Rückwirkend nicht - Was jetzt instabil ist wird durch das Update nicht wundersam wieder stabil und heile (was Intel auch deutlich so gesagt hat).
Eine Anpassung der Betriebsparameter kann aber den Sterbeprozess aber ab dem Zeitpunkt deutlich verlangsamen.
Absolut korrekt.

Ich bin übrigens erstaunt, wie viele Youtube Kanäle und deren Hardwareexperten nicht vor Elektromigration gewarnt haben. Hat Nexus irgenwas gesagt? Igor? Der 8auer oder PCGameshardware?

Denn Immerhin: Da gibt es einen 13900K(S) der in Hochlastszenarien fast 300 Watt verbraucht und nur mit einer 360 AIO Kühlung zu bändigen ist. Es liegt doch auf der Hand, dass dies der CPU schadet. Ein "Vorsicht" wäre hilfreich gewesen. Schließlich wurde auch zurecht vor einer nur 8GB großen Grafikkarte gewarnt ("Nicht kaufen").

Da haben viele Tech-Experten gepennt.
 
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Ich bin übrigens erstaunt, wie viele Youtube Kanäle und deren Hardwareexperten nicht vor Elektromigration gewarnt haben.
Das hat niemand getan weil nie sicher war dass das der Grund ist (und man ist es bis heute nicht auch wenns naheliegend ist). Niemand der renommierten Leute erfindet sowas ohne Nachweis.

Denn Immerhin: Da gibt es einen 13900K(S) der in Hochlastszenarien fast 300 Watt verbraucht und nur mit einer 360 AIO Kühlung zu bändigen ist. Es liegt doch auf der Hand, dass dies der CPU schadet.
Das ist zum Beispiel eine der "Erfindungen". Es mag naheliegend sein, dass hohe Leistungsaufnahmen und schwere Kühlbarkeit eine schmlimmere Elektromigration bedeuten - das ist aber faktisch schlichtweg falsch. Ob eine CPU 100, 300 oder 600W aufnimmt ist für die Elektromigration völlig belanglos. Letztere ist ausschließllich abhängig von Stromflussidchte und Temperatur. Natürlich ist beides bei einer CPU die 300W bei 100°C läuft auch höher als bei derselben CPU die 100W bei 50°C läuft - aber kühlt man eine CPU stark genug und weit genug herunter ist Elektromigration komplett vom Tisch. ein 14900K der bei -150°C und 1,8V bei 800W und 7+ GHz läuft kann das praktisch ohne jeden (elektromigrationsbedingten) Verschleiß tun. Und wenn kein besodnerer Effekt/Defekt wie hier vorliegt ist Elektromigration auch bei 300W und 100°C belanglos. Leute klammern sich da instinktiv an "hohe" Zahlen und schlussfolgern irgendwelche Dinge - dabei ist das einfach nur ein Ankereffekt. Vor 20 Jahren waren 50W extrem viel und sicherlich schlecht für die CPU - den Prescott Pentium4 mit seinen exorbitant hohen 82W (!!) nannte man Herdplatte. Heute sind 50-80W (bei viel feineren und empfindlicheren Strukturen!) auf einmal der Effizienz-/Sparsamkeitskönig. Warum? Weil damals der Anker "20W" war und heute der Anker "200W" ist. Der Physik ist all das aber egal. ;-)

Schließlich wurde auch zurecht vor einer nur 8GB großen Grafikkarte gewarnt ("Nicht kaufen").
Das ist ein völlig anderes Thema. Die KLarten mögen nicht sonderlich "zukunftssicher" sein aber sie sind weder schlecht noch sterben sie schnell, sie haben nur ein mittelfristig eingeschränktes Nutzungsszenario.
 
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wenn du dir 2022 die teuerste intel cpu gekauft hast und mitte august 2024 endlich n stabi update kommt :ugly:
da machen die 800€ für ne cpu doch spaß
 
aber kühlt man eine CPU stark genug und weit genug herunter ist Elektromigration komplett vom Tisch. ein 14900K der bei -150°C und 1,8V bei 800W und 7+ GHz läuft kann das praktisch ohne jeden (elektromigrationsbedingten) Verschleiß tun.
Danke für die Erläuterung;-) Nur konnte der 13900K(S) nicht auf angenehme Temperaturen gekühlt werden. Außer es hat jemand Stickstoff zu hause.

Hinzu kommt, dass die CPU auch bei anfordernden Spielen beständig, oft über Stunden, hochtemperiert ist. Bei Multi-Core Anwendungen im produktiven Bereich ist es noch schlimmer. Eine "normale" CPU fährt sich auch mal auf annehmbarere Temperaturen zurück.

Die Hitzespitzen, die Dauer und die Stromstärke (Anteil an Elektronen) lassen die CPU altern. Das ist Physik.

Nicht umsonst warnen viele davor, eine PC Komponente nicht über Gebühr zu übertakten. Bei Intel war dies bei Auslieferungszustand praktisch der Fall. Ganz ehrlich: 6GHZ nur mit AIO360 (empfohlen von Intel!) und 300 Watt Leistung auf 10nm. Ganz schlechte Idee.
 
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Die Hitzespitzen, die Dauer und die Stromstärke (Anteil an Elektronen) lassen die CPU altern?
Technisch gesehen ist es der Strom an Elektronen in einer Leiterbahn, der die Kupferatome "mitreißt". Das klappt umso besser, je stärker der Elektrronenstrom ist (Stromdichte, also Ampere pro Fläche Leitungsquerschnitt) und je mehr Eigenenergie die Kupferatome von sich aus schon mitbringen ("zittern" durch Temperatur). Wenn eins davon nicht da ist, also zu wenig Elektronen oder zu kalt, passiert nix.

6GHZ mit AIO360 und 300 Watt auf 10nm. Ganz schlechte Idee.
Eben nicht. Gäbe es kein Fertigungsproblem und wären alle Betriebsparameter korrekt eingestellt gewesen (was Intel jetz im August nachholen will) würde das sehr wahrscheinlich 10+ Jahre so funktionieren. Die punktuelle Stromfluzssdichte ist bei Ryzen-Chiplets im Kern auch nicht kleiner und die können auch 95°C dauerhaft viele jahre rechnen - genauso wie auch ein 12900K am Anschlag übertaktet das sehr wahrscheinlich kann. Die Stromdfichten sind bei 600W-RTX4090er Karten (in 4nm!) auch nicht kleiner. Die Elektroimigrationssache ist ausreichend erforscht und alle großen Chiphersteller haben das im Griff und alle CPUs und GPUs halten länger als man sie benutzen will - es sei denn jemand baut Mist wie hier wahrscheinlich passiert.

Auch wenn das im Internet ständig wiederholt wird: Die vielzitierte "Brechstange" die CPUs auf 6+ GHZ zu quälen ist NICHT Ursache dieses Problems, es machts nur schlimmer wenn die Ursache schon da ist da heiße CPUs schneller altern und bei 6 GHz Samples der Stabilitätspuffer natürlich viel kleiner als bei 5 GHz-Samples ist so dass eine Instabilität früher auffällt.

Was hat man bei Ryzen 3000 und 5000 damals geschrieben ohje 4,6 GHz und die erreichen sie nicht weil so hart auf Kante und ohje 1,5v Spannung! 95°C! Die sterben früh!!11eins - was ist passiert? Nix.
 
Kriegen alle Mainboards dann das Gutbios, auch H610, B660, B760? Nicht, dass es nur die Z-Platinen kriegen, aber das können sie nicht bringen.

Edit: Grad mal nachgeschaut, bei den günstigen H610 ist der 14900KS auch in der Supportlist, also wirds das Gutbios auch dafür geben.
Sowas kombiniert zwar keiner, nur rein informativ.
 
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@PCGH_Torsten Hast du H610er eigentlich auch da? Wenn ja, könntest du mal testen, mit einem 13(4)900K/S, ob spielen damit möglich ist, oder die Wandler da schon lustlos werden?
Ich gehe davon aus, dass der neue Microcode für alle LGA1700-Boards ausgespielt wird.
Es wäre unnötiger Mehraufwand da zu unterscheiden.
Sie müssen das Bios ja für jedes einzelne Brett machen, das ist schon großer Aufwand, aber das ist quasi ein Muss für die Hersteller, weil es ja echt lebensbedrohlich für die CPUs ist.
 
Könnte der Microcode auch von Windows ausgeliefert werden?
Theoretisch ja - entsprechende Einstellungen und Systeme vorausgesetzt.
Microcodes sind (Teil von) BIOS-Updates. Windows kann BIOS-Updates beim nächsten Boot auslösen sofern die Plattform das technisch unterstützt, das ist in 99,9% der Fälle nur bei OEM-Kisten im Profiumfeld der Fall, wenn Dell, Lenovo und wie sie alle heißen für ihre Kisten sowas ausspielen (mein Berufslaptop macht gefühlt alle paar Monate ungefragt ein BIOS-Update... istn DELL mit Alderlake-CPU).

Bei privaten Desktop-PCs, erst Recht bei selbst gebauten, passiert sowas nicht. Da muss der Benutzer selbst ran.
 
Das ist zum Beispiel eine der "Erfindungen". Es mag naheliegend sein, dass hohe Leistungsaufnahmen und schwere Kühlbarkeit eine schmlimmere Elektromigration bedeuten - das ist aber faktisch schlichtweg falsch. Ob eine CPU 100, 300 oder 600W aufnimmt ist für die Elektromigration völlig belanglos. Letztere ist ausschließllich abhängig von Stromflussidchte und Temperatur. Natürlich ist beides bei einer CPU die 300W bei 100°C läuft auch höher als bei derselben CPU die 100W bei 50°C läuft - aber kühlt man eine CPU stark genug und weit genug herunter ist Elektromigration komplett vom Tisch. ein 14900K der bei -150°C und 1,8V bei 800W und 7+ GHz läuft kann das praktisch ohne jeden (elektromigrationsbedingten) Verschleiß tun. Und wenn kein besodnerer Effekt/Defekt wie hier vorliegt ist Elektromigration auch bei 300W und 100°C belanglos. Leute klammern sich da instinktiv an "hohe" Zahlen und schlussfolgern irgendwelche Dinge - dabei ist das einfach nur ein Ankereffekt. Vor 20 Jahren waren 50W extrem viel und sicherlich schlecht für die CPU - den Prescott Pentium4 mit seinen exorbitant hohen 82W (!!) nannte man Herdplatte. Heute sind 50-80W (bei viel feineren und empfindlicheren Strukturen!) auf einmal der Effizienz-/Sparsamkeitskönig. Warum? Weil damals der Anker "20W" war und heute der Anker "200W" ist. Der Physik ist all das aber egal. ;-)

Prescott war mit bis zu 115 W TDP spezifiziert und ging mit dieser Einstufung großzügiger um, als seine Vorgänger. ;-) Eine 82-W-CPU hätte drei Jahre nach den 72 W von Williamette und Athlon 1400C niemanden mehr gestört und jeglicher "20 W" Bezugsrahmen wurde bereits vom Ur-Athlon um Faktor 3 pulverisiert, ohne dass Normalverbraucher die Augenbraue gehoben hätten. Genau genommen lag da schon die erste Pentium-II-Generation spürbar drüber, in den 0er Jahren waren erst >100 W ein Thema.

Aber deine Grundaussage stimmt trotzdem: Aus Absolutwerten kann man nichts ableiten. Für einen Threadripper sind 300 W gesundes Mittelmaß, Sapphire Rapids hatten wir @OC bei 900 W aber manch Pentium III würde ist bei 60 W schon um Faktor 3 über Spec und sollte vielleicht unter Raumtemperatur gekühlt werden. Es hängt stark von der Architektur und vor allem der Fertigung ab, wie viel eine CPU verträgt und bis einschlägige Erfahrungswerte vorliegen (was Jahre und viele Fehlschläge erfordert), hat man halt nur Herstelleraussagen (@Stock immer "ist okay") oder veraltete Vorurteile von vorangehender Technik.

Erst wenn einschlägige Fehler in größerer Menge auftreten, steht die Vermutung im Raum, dass es an ungesunden Betriebsbedingungen liegt. Aber auch da braucht es für eine belastbare Diagnose Aussagen zum zeitlichen Verlauf. "Ist jetzt instabil" kann halt viele Ursachen haben. Erst "ist neuerdings instabil in Szenarien, die lange Zeit stabil waren, wird aber wieder stabil wenn man 100-200 MHz runtergeht" stellt ein starkes Indiz da und für einen Beweis müsste man dann eigentlich noch ein paar Monate abwarten, bis er 200 MHz tiefer wieder instabil wird, weil er weiter degradiert.

Und bei aktuellen Intel-CPUs folgt dann noch das wirklich große Rätsel: Unter welchen Bedingungen lief die CPU eigentlich? Die Spanne der Möglichkeiten reicht ja von 125 W/1,1 V/75 °C bis 400 W/1,6 V/100 °C, je nach System, Einstellungen und Mainboard-Defaults. "Kann durch Überlast zerstört werden" ist unter letzteren Bedingungen eine Randnotiz für Rekordübertakter, unter ersteren Bedingungen dagegen eine Katatstrophenmeldung. (Anmerkung: Eigentlich wäre ersteres auch eine Katastrophenmeldung. Nämlich für all diejenigen, die sich nicht ins UEFI trauen und deswegen immer mit Mainboard-Defaults unterwegs sind. Nur kaufen solche Leute halt keine Hardware-Magazine.)

@PCGH_Torsten Hast du H610er eigentlich auch da? Wenn ja, könntest du mal testen, mit einem 13(4)900K/S, ob spielen damit möglich ist, oder die Wandler da schon lustlos werden?

Sie müssen das Bios ja für jedes einzelne Brett machen, das ist schon großer Aufwand, aber das ist quasi ein Muss für die Hersteller, weil es ja echt lebensbedrohlich für die CPUs ist.

Die Portierung für weitere Platinen scheint einfach, vielleicht sogar automatisch zu erfolgen. Arbeit machen eher andere CPUs. Mittlerweile haben die meisten (alle?) 1700-Platinen UEFIs mit "Intel Default" 125 W/253 W für 13900K und 14900K bekommen. Aber ein 13500F, für den Intels Pressemitteilungen keine neuen Vorgaben geliefert haben, steht nicht selten weiterhin mit 4.096 W/4.096 W drin und ein 12900K genauso, wenn das zuvor der Fall war. Offensichtlich ist das Roll-Out eines neuen Settings über alle Platinen naheliegender, als eine Korrektur der Schrott-Defaults für alle Prozessormodelle.

Zu H610 konkret: Nein, habe ich nicht da. Leser fragen zu selten nach solchen Boards und nachdem ich schon den Test Asrock B660 Pro RS abbrechen musste, weil es die PCGH-Stabilitäts- und Temperatur-Messungen schlicht verweigert hat (mindestens 35 Minuten @200 W, 15 Minuten @241 versus maximal 224 Sekunden >125 W hardgecoded), habe ich auch davon abgesehen, mal was kleines in regulären Tests mitlaufen zu lassen. Man kann einfach keine vergleichbaren Werte ermitteln. Die beiden kleinsten LGA1700-Boards, die es seitdem nochmal in die Redaktion geschafft haben, waren MSI B760M Gaming Plus und Gigabyte B760 Gaming X AX. Ersteres quittierte obigen Test mit Taktabsenkungen, wenn man seine Spannungswandler nicht zusätzlich belüftete, letzteres sogar, wenn man das tat.

Die Frage ist damit aber im Prinzip auch schon beantwortet: Wenn schon die 160-Euro-Preisklasse keine 241 W dauerhaft verträgt, dann werden 100-Euro-Mainboards ganz sicherlich keine CPU mit 24/7 300 W grillen. Die drosseln vorher, entweder wegen sinnvoller Firmware oder wegen überhitzenden Spannungswandlern.
 
Und bei aktuellen Intel-CPUs folgt dann noch das wirklich große Rätsel: Unter welchen Bedingungen lief die CPU eigentlich? Die Spanne der Möglichkeiten reicht ja von 125 W/1,1 V/75 °C bis 400 W/1,6 V/100 °C, je nach System, Einstellungen und Mainboard-Defaults. "Kann durch Überlast zerstört werden" ist unter letzteren Bedingungen eine Randnotiz für Rekordübertakter, unter ersteren Bedingungen dagegen eine Katatstrophenmeldung.

Die Spanne der Möglichkeiten ist da sowieso riesig ohne detaillierte Infos. Welche lastspannung ist denn nun "safe" - und gelten da Durchschnittswerte oder Spikes?

Wenn man sich das letzte Video von Bullzoids Oszi ansieht (was nebenbei sehr interessant ist um mal zu sehen wie extrem schnell und viel die tatsächliche CPU-Spannung springt!) dann hat der zwar die üblichen ~1,5V anliegen an seinem i9 unter Last aber nach ein bisschen Cinebench mitloggen stehen da auch interessante min/max-Werte im Log:
1722013414147.png

AVG: 1,517v
MIN: 1,37v
MAX: 1,593v

Die vielleicht noch vertretbaren 1,5v sind also in Spitzen auch mal 1,6v - und das würde eine CPU ja auch mit eingeschränkten Powerlimits aka "Intel-default-baseline-whatever-geringeres-PL" machen wenn sie die 6 GHz erreichen will.
 
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