Skysnake
Lötkolbengott/-göttin
Auf SemiAccurate.com wird über ein Interview mit Jeff Ravencraft, dem Präsidenten des USB-IF (Universal Serial Bus - Implementer´s Forum) berichtet. In der News von SemiAccurate wird davon berichtet, das USB mit Weitsicht auf die Zukunft desinged wurde, und Transferraten von wenigstens 25Gb/s erlauben soll.
Das USB-IF hat aber keine konkreten Pläne den "SuperDuperSpeed USB" zu releasen, dies könnte aber in den nächsten 3-5 Jahren passieren.
Hierbei sollen insbesondere die hohen Kosten berücksichtigt werden, die im Moment eine derartige Implementierung in Silizium verursachen würde. Mit der weiteren technischen Entwicklung könnte sich dies aber in einigen Jahren ändern. Ebenso sind dann eventuell auch ein aktueller Bedarf an solch hohen Transferraten vorhanden.
Quelle: USB-design allows for 25 Gbps | SemiAccurate
Einige Anmerkungen von mir:
Ich selbst konnte bereits mit Jeff Ravencraft auf der CeBIT 2011 in Hannover ein längeres Gespräch führen. Hierbei ging es um die neuen Entwicklungen und auch um LightPeak/Thunderbolt, und wie das USB Konsortium hierauf reagieren wolle. Ravencraft gab auf meine Frage hin, ob man Thunderbolt als Konkurrenz zu USB3.0 sehe, und wie man auf die weitere Entwicklung reagieren wolle, die von Intel geplant sei, also der Umstieg z.B. auf Glasfaser, zu verstehen, das Thunderbolt eher für USB2.0 ein echter Konkurrent sei, nicht aber USB3.0, da man damit nun ebenfalls eine Schnittstelle mit sehr hohen Transferraten hat, die nahezu für alle Eventualitäten ausreichend Performance bietet. Selbst sehr schnelle SSDs lassen sich per USB3.0 ansteuern, normale Festplatten sogar ohne Leistungseinbußen betreiben.
USB3.0 ist für die bereits genannten 5Gb/s ausgelegt, und Thunderbolt nach dem Umstieg von Glasfaser auf Kupfer erst einmal auf 20Gb/s begrenzt. Dies ist sicherlich ein beeindruckender Wert, aber ein Faktor von gerade einmal 4 ist jetzt nichts, das einen Umstieg zwingend erforderlich machen würde. Ravencraft zeigte sich auch insbesondere wegen der extrem großen Verbreitung von USB als offenem Standard sehr selbstsicher. Am Ende einer sehr offenen und informativen Diskussion über den Sinn von Thunderbolt als Kupfer-Version, was ja den nur "geringen" Vorsprung vor USB3.0 zur Folge hat, äußerte sich bereits dort Ravencraft dahingehend, das man die Sache mit Thunderbolt im Auge behalte, aber keineswegs beunruhigt sei. Man hätte die entsprechenden Optionen in der "Schublade" um auch auf einen eventuellen Umstieg von Thunderbolt auf Glasfaser, mit dem dementsprechenden Leistungszuwachs, reagieren zu können.
Auf meine explizite Nachfrage, ob man dazu auch selbst Glasfaser in Betracht ziehe, äußerte sich Ravencraft dahingehend, das man sich je nach dem alle Möglichkeiten offen halte.
Wie bereits bei den ersten Ankündigungen von LightPeak von mir prognostiziert, wurde aus der Verwendung von Glasfaser zunächst nichts, und auch hier scheint sich der von mir prognostizierte fehlende Mehrwert von LightPeak/Thunderbolt abzuzeichnen, da das USB-Konsortium eben auch nachziehen kann, wenn Sie dies als erforderlich halten. Intel kocht, wie ich dies immer so schön sage, bei LightPeak/Thunderbolt eben auch nur mit Wasser und haben keine revolutionäre Neuentwicklung in Sachen Hardware gebracht, die es nicht auch schon so oder gar besser in anderen Bereichen gibt. Der Einzige wirkliche Lichtblick war die Resteverwertung aus der Produktion für HPC-Glasfaser-Netzwerken, welche die dortigen Qualitätsstandards nicht erfüllen und heutzutage eben meist einfach Schrott sind. Diese Möglichkeit verschenkte Intel aber wahrscheinlich aus gutem Grund, da Glasfasern eben nicht unbedingt für den Gebrauch mit vielen Steckvorgängen optimal ist, und auch seine ganz eigenen Probleme mitbringt, mit denen wohl viele User nicht vertraut sind, was dann zu großen Problemen führen kann. Ich nenne hier nur z.B. das Problem von Staub oder gar Kratzern auf den Glasfaserenden.
Eigentlich wollte ich dies bereits kurz nach der CeBIT als UserNews bringen, ging dann aber in der allgemeinen weltpolitischen Entwicklung unter. Sofern Interesse besteht, zum Anschluss von Monitoren per USB und auch bzgl interner USB-Anschlüsse auf den MBs gäbe es einiges zu berichten.
EDIT:
Bilderquelle: Interview mit Jeff Ravencraft - pcmagazin - Magnus.de
Hier noch ein Bild von Jeff Ravencraft, der eine oder andere der auf der CeBIT war hat ihn eventuell am USB-Stand gesehen.
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