AW: Holovision: Kickstarter-Projekt für lebensgroße 3D-Hologramme wie in Star Wars
Ich habe nach sovielen Jahren nach Lesen des Funktionsprinzip eines Hologramms mit 2 Laserstrahlen immer noch nicht richtig begriffen wie es geht
Entweder wird es jedesmal ungenügend visualisiert beim Erklären oder man muss Abitur in Physik haben um es zu begreifen - der Funke ist jedenfalls nicht übergesprungen.
Hat wer nen YouTube Link wo es richtig erklärt wird ? ^^
Der Trick besteht letztlich darin, dass man Strukturen auf eine Oberfläche, die deutlich kleiner sind, als die Wellenlänge des einfallenden Lichtes. In welcher Helligkeit man einen "Punkt" auf dem Hologramm sieht, hängt dann nicht mehr von dessen Farbe ab - weil er keine einheitliche Farbe hat, sondern ein komplexes Muster. Die von diesem Muster zurückgestrahlten Wellen überlagern sich, je nach Blickrichtung, in unterschiedlicher Weise (guckt man 50° aus einer Richtung, ist der "vordere" Bereich des Musters näher, als der hintere - für einen Beobachter aus der gegenüberliegenden Richtung ist es anders herum) und ergeben so eine unterschiedliche Helligkeit. Dadurch kann ein "Punkt" auf einem Hologramm aus der einen Richtung hell und aus der anderen Richtung erscheinen, es können verschiedene Perspektiven in verschiedene Richtungen dargestellt werden. (ein primitiverer, verwandter Effekt sind schillernde Farben, die durch Lichtbrechung zustande kommen. Z.B. bei vielen Käfern und einigen Vogelfedern)
Der räumliche Effekt kommt dann ganz normal über Stereoskopie zustande: Wie bei einem brillenlosen 3D-Display sieht das eine Auge eine etwas andere Perspektive, als das andere => räumlicher Eindruck. Im Gegensatz zum 3D-Display mit 2 (in einigen Fällen auch 4-9) möglichen Perspektiven bringt ein Hologramm aber eben hunderte, tausende, im Prinzip unendlich viele Perspektiven mit sich. Dadurch ist der 3D Effekt aus jeder Betrachtungsrichtung gegeben und man kann "um das Objekt herumlaufen", während man 3D Displays aus einem ganz engen Winkel betrachten muss, damit der räumliche Eindruck entsteht.
Das heißt aber auch:
Ein echtes Hologramm stellt Motive auf einer (flachen) Oberfläche dar. Es kann zwar den Eindruck erwecken, die Motive würden vor oder hinter dieser Ebene schweben, aber es ist nicht möglich, sie von der Seite zu betrachten. Man sieht das virtuelle Objekt nur "vor" (eigentlich: auf) dem Hologramm. Was in diversen Sci-Fi-Szenarien gezeigt wird, sind dagegen frei im Raum stehende Projektionen - mit Holographie unmöglich (mit anderen bekannten Techniken auch so gut wie
)
Überhaupt ist die Projektion eines Hologramms insgesamt unmöglich, denn es arbeitet eben mit Strukturen unterhalb der Wellenlänge sichtbaren Lichtes.
Den restlichen Krempel mit den zwei Laserstrahlen muss man erstmal nicht verstehen. Den zeigen Videos so gerne, weil er mit eindrucksvollen Aufbauten einhergeht - während unsichtbar kleine Strukturen wenig fotogen sind. Da geht es aber nur um die erstmalige Erzeugung der Strukturen. Hat man die erstmal, können die Dinger wie Fotos vervielfältigt werden. Und, um den Bogen zum Thema zu schlagen: Die Strukturen kann man auch (relativ) einfach berechnen. Das Problem beginnt mit der Darstellung - man braucht Displays mit Auflösungen im niedrigen Nanometerbereich. Und weil die Funktionsweise eine Funktion der Wellenlänge des einfallenden Lichtes ist, ist es auch nicht möglich, verschiedene Farben kontrolliert darzustellen. Ein echt holographisches Display müsste also nicht nur wahnwitzig hohe Auflösungen erreichen - es müsste auch winzige Reaktionszeiten haben, um Farben sequentiell im Kombination mit wechselnder Beleuchtung darzustellen. (Wie ein DLP-Beamer mit Farbrad, der pro Sekunde statt 25/30 Vollbildern mindestens 75/90 Teilbilder (meistens aber das doppelte oder mehr) mit jeweils einem Farbkanal nacheinander darstellt.)