Fehlersuche / BIOS POST nur bei jedem 2. Start

Carsten2408

Schraubenverwechsler(in)
Hallo zusammen,
nach mehr als 20 Jahren habe ich jetzt mal einen Punkt erreicht, an dem ich selbst bei der nachfolgenden Fehlersuche nicht mehr weiterkomme. Ich hoffe, ich finde noch den oder anderen "educated guess".

PC-Konfiguration:
- CPU: AMD Ryzen R9 3900X
- Mainboard: ASUS B550 F Gaming (NICHT-WiFi)
- RAM: 64GB / 2 Kits je 2x16GB G.Skill Trident Z Neo DIMM Kit 32GB, DDR4-3600, CL16-19-19-39 (F4-3600C16D-32GTZNC)
- GPU: ASUS ROG Strix RTX 2080 Super Advanced
- Riser-Kabel: Phanteks Vertical GPU Kit
- 1. SSD / M.2: Crucial P5 500GB - CT500P5SSD8
- 2. SSD / SATA: Crucial MX500 2TB - CT2000MX500SSD1
- Gehäuse: Lian Li O11 Dynamic
- WaKü: Arctic Liquid Freezer II 360
- Netzteil: Fractal Design Ion+ 760P 760W ATX 2.4
- Gehäuse-Lüfter: 6x Arctic P12 PWM PST
- OS: Windows 10 mit allen Updates


einfache Fehlerbeschreibung / 100%ig nachstellbar:
Ich schalte den PC ein, die Lüfter drehen hoch und die DRAM-LED des Mainboards leuchtet konstant. Weiter geht's nicht. M. E. kommt es nicht bis zum BIOS POST, selbst bei einer Wartezeit von über 120 Sekunden.

die immer funktionierende Lösung:
5 oder mehr Sekunden warten, Power-Schalter des PCs gedrückt halten und sobald der PCs aus ist, einfach nochmal starten. Die Maschine fährt sauber hoch.


weitere Infos:
- Die Symptome treten seit ca. 2 Wochen bei jedem Start auf.
- Früher passierte das ca. alle 4 Monate einmal, dabei hatte ich mir allerdings nichts gedacht. Idee: Also ist doch eigentlich nur ein lange bestehendes Problem jetzt deutlich schlimmer geworden, oder nicht?
- Abgesehen von o. g. Symptomen läuft der PC absolut sauber und mit den üblichen Specs.
- keine Änderung der Hardware oder physiches "Gefummel" im PC
- Kurz vor den Auftreten der Symptome wurde das aktuelle BIOS 2806 aufgespielt.
- Der RAM lief schon immer im DOCP, also mit 3600 Mhz
- Der Windows-Neustart funktioniert immer problemlos. Auffälligkeit: Bei Neustart fährt der PC eigentlich herunter, geht aus und startet nach ca. 3-5 sek. neu. Eigentlich geht der doch nicht kurzzeitig aus, oder?
- Der PC läuft mit denselben Bauteilen unverändert seit 08/2020. Ausnahme das 2. 2x16GB-RAM-Kit kam vor ca. 1 Jahr hinzu.
- Seltsamerweise tritt das o. g. Symptom nicht auf, wenn ich vorher das Netzteil vom Strom trenne, als nur beim Kaltstart, wenn das Netzteil durchgehend Strom hatte.
- Kaltstart, Herunterfahren und erneuter Kaltstart mit jedem einzelnen RAM-Riegel problemlos
- Kaltstart, Herunterfahren und erneuter Kaltstart mit je 2 RAM-Riegeln problemlos
- Kaltstart, Herunterfahren und erneuter Kaltstart nur dann mit o. g. Fehler, wenn alle 4 RAM-Riegel drin sind.

erfolglos ausprobiert:
- Rücksetzen auf BIOS 2604 und 2803 (drittletzte und vorletzte Version)
- CMOS-Reset inkl. MB-Batterrie entfernen für >5min
- BIOS nur mit 100% Standwerte, also auch der RAM mit 2133 Mhz
- RAM im BIOS manuell auf 3200 Mhz
- Kaltstart ohne irgendwelche Kabel angeschlossen, außer dem DP-Kabel an der GraKa
- Kaltstart nur ohne DP-Kabel an der GraKa
- Kaltstart ohne die 2. Festplatte (SATA SSD) am MB
- Windows-Schnellstart wurde direkt nach der Win10-Installation ausgeschaltet.
- Im BIOS war ERP Ready bereits ausgeschaltet.
- Im BIOS Restore AC Power Loss auf "Power Off"
- Fehlersuche über die Windows Speicherdiagnose (nur ein Standardlauf)
- Eigentlich habe ich noch mehr erfolglos ausprobiert, aber alles fällt mir jetzt gerade nicht ein.
- RAM-Kits entsprechend in den RAM-Slots tauschen und JA, alle 4 RAM-Riegel sind ganz fest mit je 2 mal "Klick" drin plus Nachdrücken und Sichtkontrolle.


Ich selbst habe 2 oder 3 Ansatzpunkte:
1. Da alle 4 RAM-Riegel einzeln auf dem B2-Slot oder als 2er Paar auf B2 und A2 (also gemäß Anleitung) wiederholt einen sauberen Kaltstart zulassen, könnten der Slot B1 und/oder A1 teildefekt sein, obwohl sie nach dem Start ja sauber laufen.
Das wäre ein defektes Mainboard.

2. Da das Problem ja nicht auftritt, wenn das Netzteil und damit auch alles andere vor dem Kaltstart stromfrei waren, könnte es irgendwie am Netzteil hängen.

3. Das ist nur ins Blaue geraten: CPU - warum auch immer



Und nach so viel Text, hoffe ich, jemand mag bei der Suche einsteigen und hat evtl. auch noch ein Idee.
Bzw. mir würde auch reichen, wenn jemand eine begründete Idee äußert, welches Bauteil ich zuerst austauschen soll.


Viele Dank im Voraus für eure Mühe!
Beste Grüße
Carsten
 
Beide RAM Kits sind identisch von der Modellbezeichnung?
Wo bleibt die led stehen (Bild)?
 

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Wo bleibt die led stehen (Bild)?
Ich schalte den PC ein, die Lüfter drehen hoch und die DRAM-LED des Mainboards leuchtet konstant

Klingt nach dem "alten Coldboot Bug". Google mal nach "ASUS Coldboot Bug". Dann solltest Du auf Ergebnisse wie dieses stoßen:
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Wenn ASUS das nicht in seinem BIOS fixed wirst Du damit entweder leben oder auf ein Board eines anderen Herstellers wechseln müssen.
 
Beide RAM Kits sind identisch von der Modellbezeichnung?
Wo bleibt die led stehen (Bild)?
Ja, beide RAM-Kits sind identische "F4-3600C16D-32GTZNC".
Die DRAM-LED leuchtet sofort auf und bleibt an.


Klingt nach dem "alten Coldboot Bug". Google mal nach "ASUS Coldboot Bug". Dann solltest Du auf Ergebnisse wie dieses stoßen:
[....]

Wenn ASUS das nicht in seinem BIOS fixed wirst Du damit entweder leben oder auf ein Board eines anderen Herstellers wechseln müssen.
Hm, OK.
Wobei mein Problem ja genau das Gegenteil ist. Es tritt nur dann auf, wenn das Netzteil NICHT vom Strom getrennt war und es tritt auf auf, wenn DOCP nicht aktiviert ist.
Dazu passierte das ja nicht von Anfang an, sondern erst seit Kurzem, selbst mit der BIOS-Version, die vorher schon drauf war.
Aber ich werde heute Abend mal versuchen, mehr zum ASUS Coolboot-Bug herauszufinden.
Vielleicht deckt das ja auch mein Problem ab.
Das wäre dann zumindest mal ein konkreter Hinweis darauf, das Mainboard zu tauschen bzw. zu erneuern.
 
Liest Du auch was die Leute so schreiben? :ka:
Also der TE schreibt hier nicht das er es per FLASHBACK versucht hat! Das kann nochmal nen Unterschied machen. Oder SEHE ich das falsch??? :D
Und übrigens du scheinst Probleme beim lesen zu haben, weil das mit dem Cold Boot bug ja überhaupt nicht zutrifft. Nicht einfach wild was vorschlagen, lesen und verstehen! Ein Cold Boot bug kann auftreten wenn das System ne Zeitlang ausgeschaltet ist(Cold=kalt). Das gabs schonmal in Verbindung mit Samsung b-dies Chips!
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Damen und Herren,
ruhig Blut, bitte. Wir arbeiten auf's gleiche Ziel hin.
Bei so viel Text meinerseits ist nachvollziehbar, dass die ein oder andere Zeile mal durchrutscht bis man am Ende ist.

Was ich noch versuchen würde, das aktuellste Bios per flashback aufspielen.

Ursprünglich hatte ich die BIOS-Aktualisierung und das mehrfache Downgrade über's BIOS gemacht. Jetzt bin ich wieder auf dem aktuellen Stand (2806) und habe das erstmalig per Flashback gemacht.
Irgendwie hat es was gebracht, aber nicht so ganz was es sollte.
Ich sammle jetzt mal ein paar weitere Testergebnisse und berichte dann hoffentlich gleich.
 
Also der TE schreibt hier nicht das er es per FLASHBACK versucht hat! Das kann nochmal nen Unterschied machen. Oder SEHE ich das falsch??? :D
Ja das siehst Du falsch. BIOS Flashback ist eine Funktion womit man das BIOS eben auch ohne CPU, RAM oder GPU updaten kann. Es ändert aber nichts an dem Code den man aufspielt. BIOS Flashback macht daraus ja keine "neue Software". :D
 
OK, Testergebnisse liegen vor, jetzt natürlich mit dem aktuellen BIOS 2806.

Stelle ich das BIOS auf Werkseinstellung - also kein DOCP und 2133 Mhz - , dann fährt's mal die Lüfter leicht an, bringt sie nach 3sek. auf die übliche Startdrehzahl und bleibt dann mit der weißen VGA-LED hängen.
Aus und an regelt wie beim bisherigen Verhalten.
Das könnte aber daran liegen, dass die Werkseinstellungen im BIOS "Schnelles Booten" beinhalten.
Mit DOCP oder auch mit manuellen Settings (DDR4-3600, 16-19-19-19-39er Timings) sind wir wieder beim exakt von mir eingangs beschriebenen Systemverhalten. "Schnelles Booten" ist im BIOS jetzt wieder aus, so wie es eigentlich immer aus war.

Um ehrlich zu sein, kann ich mit dem Systemverhalten generell leben, aber ich befürchte, dauerhaft wird das zusätzliche, harte AN und AUS auf die Lebensdauer aller Komponenten gehen.
 
und bleibt dann mit der weißen VGA-LED hängen.
Das BIOS kriegt dann die GPU nicht initialisiert. Was komisch ist. Ich bleibe dabei. Das schaut nach einem Problem des BIOS im Allgemeinen aus.

Ich hab auf AM4 einige Platinen "durch". ASrock x570 Taichi, B450 Pro4, MSI x570 Unify, B550 Unify X bis jetzt zum B550 Tomahawk und Gigabyte I Aorus Pro x570. Auf keinem hatte ich derartige "Probleme". Gerade die MSI Boards verfügen über eine sehr gute Kompatibilität vor allem beim RAM.
 
Ja das siehst Du falsch. BIOS Flashback ist eine Funktion womit man das BIOS eben auch ohne CPU, RAM oder GPU updaten kann. Es ändert aber nichts an dem Code den man aufspielt. BIOS Flashback macht daraus ja keine "neue Software". :D
dies ist aber die sicherste und beste Variante ein Bios aufzuspielen. Manchmal kommt es vor das sich ein Bios „verschluckt“! Wenn man die Funktion hat dann sollte man die auch generell nutzen, meine Meinung. Dadurch weist du das es 100% geklappt hat!
 
@Carsten2408 Die Chance dass ich hier noch ne Antwort krieg ist gering aber ich probiers trotzdem: Hast du das Problem jemals gelöst? Ich hab das gleiche Board (B550-F) neu und exakt die gleiche Fehlerbeschreibung
 
auch wenn nicht mehr aktuell ich würd mal komplett die MB-Batterie tauschen gegen eine neue hatte da auch schon komische Fehler bilder als die angefangen hat zu sterben bei mir
 
Ich selbst habe 2 oder 3 Ansatzpunkte:
1. Da alle 4 RAM-Riegel einzeln auf dem B2-Slot oder als 2er Paar auf B2 und A2 (also gemäß Anleitung) wiederholt einen sauberen Kaltstart zulassen, könnten der Slot B1 und/oder A1 teildefekt sein, obwohl sie nach dem Start ja sauber laufen.
Das wäre ein defektes Mainboard.

2. Da das Problem ja nicht auftritt, wenn das Netzteil und damit auch alles andere vor dem Kaltstart stromfrei waren, könnte es irgendwie am Netzteil hängen.

3. Das ist nur ins Blaue geraten: CPU - warum auch immer



Und nach so viel Text, hoffe ich, jemand mag bei der Suche einsteigen und hat evtl. auch noch ein Idee.
Bzw. mir würde auch reichen, wenn jemand eine begründete Idee äußert, welches Bauteil ich zuerst austauschen soll.


Viele Dank im Voraus für eure Mühe!
Beste Grüße
Carsten

zu 1.: Was ist, wenn du je zwei Riegel gezielt in A1/B1 oder auch mal in A1/A2 oder B1/B2 packst? Die Empfehlung ist nur eben das – eine Empfehlung. Ausführlichen Lowlevel-Speichertest mit Memtest86 könnte man auch mal probieren. Manchmal hat man 1-2 schadhafte Speicherzellen, die dauerhaft von einer Systeminformation in Beschlag genommen werden und entweder ist es eine wichtige oder eine, wo das System auch mit Fehler überlebt und dann auch dauerhaft stabil läuft, weil diese Speicheradresse eben nicht an Anwendungen neu vergeben werden kann.

zu 2.: Bei den Symptomen dachte ich auch zuerst an Netzteile. "Kaltstart klappt nicht" liegt oft daran. Aber das wäre dann nach Trennung des Netzteils vom Strom erst recht der Fall. Erfolgreicher Boot aus stromlosem Zustand und erfolgreicher Boot nach Zwangs-Shut-Down bedeuten dagegen beide "mit frischem RAM-Training klappt es". (Sämtlich Boot-Beschleuniger, Memory Restore & Co zu deaktivieren sollte übrigens den manuellen Zwangsstart ersetzen, aber nicht das eigentliche Stabilitätsproblem lösen.)

zu 3.: Der Speicher-Controller ist mit zwei Modulen je Kanal bei dem Takt jedenfalls sehr hoch belastet.
 
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