Hallo Community,
derzeit arbeiten wir an einem neuen Vergleichstest für DDR4-RAM, der mit einem neuen Testsystem und damit auch einem überarbeiteten Wertungssystem durchgeführt wird. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr mich kurzfristig bei der Modernisierung unterstützen und eure Meinung/Vorschläge hier im Thread äußern.
Für Leser die es eilig haben - schaut euch die zweite der beiden folgenden Tabellen an und sagt mir, ob die alle Informationen enthält, die ihr euch von einem DDR4-RAM-Test wünscht.
Beispiel Testtabelle (fiktives Produkt) nach bisheriger Testmethodik:
Beispiel Testtabelle (fiktives Produkt) nach zukünftiger Testmethodik:
Für diejenigen, die das Thema PCGH-RAM-Tests interessiert und Zeit mitbringen gibt es im Folgenden meine Ausführungen zum Thema und dann abschließend noch einige Fragen.
Warum aktualisieren wir das RAM-Testsytem?
Das aktuelle Testsystem (Core i7-8700K, Asus Maximus X Apex/Hero) war seit 2018 erfolgreich im Einsatz und damit so lange wie meines Wissens noch kein RAM-Testsystem zuvor. Die Zeit ist allerdings nicht stehengeblieben, sodass wir mit der bisherigen Testmethodik die heutigen Ansprüchen nur noch bedingt erfüllen können. Aus meiner Sicht gibt es vor allem zwei Schwächen:
1. Die Plattform bietet weniger Spielraum für High-End-RAM als aktuelle Alternativen. Ein DDR4-4700-Kit konnte ich bereits nicht mehr stabil betreiben, das Limit ist (mit zwei Single-Rank-Modulen) bei ca. DDR4-4500 erreicht. Inzwischen sind Kits mit Freigaben für DDR4-5xxx verfügbar.
2. Die verwendeten Taktabstufungen für die Tuning-Tests sind für heutige Verhältnisse zu niedrig angesetzt, da aktuelle Plattformen und RAM-Kits mehr Spielraum als vor einigen Jahren bieten. Konkret handelt es sich um DDR4-2666/3000/3333 bei 1,20 Volt und DDR4-3333/3600/3866 bei 1,35 Volt. Für die Masse der Leser sind Taktraten unterhalb von DDR4-3200 heute nicht mehr relevant.
Worauf wechseln wir?
Nach langen Vergleichstests ist geplant auf einen Core i9-11900K und die Z590-Boards Asus Maximus XIII Apex/Hero umzusteigen. Diese Plattform bietet die mit Abstand höchsten Taktreserven für RAM, ich konnte z. B. ein High-End-Kit 100-prozentig stabil bei DDR4-5333 verwenden. Zwei zum Vergleich herangezogene Core i9-10900K waren mit dem gleichen RAM-Kit auf dem gleichen Mainboard bei DDR4-4800 am Limit (wobei erst DDR4-4700 zuverlässig bootete). Mit Ryzen 5000 habe ich bei früheren OC-Tests noch nicht einmal die Comet-Lake-Werte erzielt, der Spielraum ist hier also tendenziell noch etwas geringer.
Rocket-Lake-Besonderheiten
Der neue RAM-Controller des i9-11900K bringt dafür leider bei der Konfiguration stärkere Einschränkungen als noch Comet Lake mit sich. Das ist für einen Privatnutzer zu verschmerzen (es reicht schließlich, wenn man >eine< schnelle, stabile Konfiguration gefunden hat), für ein Testsystem aber etwas lästig, da man als Tester schließlich für eine möglichst große Vielzahl von Szenarien gewappnet sein möchte. Konkret betrifft das vor allem zwei Punkte:
1. Ich habe vor, für alle RAM-Tests durchgehend den Gear 2 Mode zu verwenden. Dieser ist in der Praxis zwar erst ab Taktraten im DDR4-4xxx-Bereich zwingend erforderlich, allerdings ist nur so eine faire Benotung für alle RAM-Kits möglich. Es wäre schlicht unfair, wenn ein Kit mit einer Freigabe für z. B. DDR4-3600/16-18-18-38 im automatisch genutzten Gear 1 Mode bessere Benchmark-Ergebnisse erzielen würde als ein baugleiches Kit mit einer Freigabe für z. B. DDR4-4000/16-18-18-38. Ein Kit mit einer Freigabe für einen höheren Takt ermöglicht es schließlich immer, bei Bedarf die Taktfrequenz zu senken und so den Anforderungen der einzelnen Plattform gerecht zu werden.
2. Ich habe vor, für die Tuning-Tests nur RAM-Multplikatoren auf der Basis von 100:133 zu nutzen, da diese tendenziell stabiler laufen. Die beliebte Takstufe DDR4-3600 fällt damit beispielsweise raus, allerdings sollte ein Test bei DDR4-3466 und DDR4-3733 sehr gut aufzeigen, was bei der Zwischenstufe möglich wäre. Wenn ein Kit standardmäßig für eine bestimmte Taktstufe auf 100:100-Basis freigegeben ist, werde ich allerdings die Standardleistung nach Möglichkeit damit ermitteln. Der Stabilitätsvorteil von 100:133 sollte nur im Grenzbereich relevant sein - und dorthin stoßen nur wenige High-End-Kits vor. Sollte sich ein Standardtakt allerdings doch einmal nicht stabil realisieren lassen, dann werde ich das Kit mit dem nächstgelegenen stabilen Multiplikator betreiben und die Timings proportional anpassen. Beispiel: Ein für DDR4-5600/21-26-26-50 freigegebenes Kit läuft mit dem Setup nur mit maximal DDR4-5333 stabil. Das entspricht einer Taktreduktion um 4,77 Prozent. Die Timings werden in dem gleichen (gerundeten) Maße justiert. Der Test würde dann bei DDR4-5333/20-25-25-48 stattfinden.
Zu den bisherigen Ausführungen würde mich schon einmal eure Meinung interessieren.
Ansonsten habe ich noch einige Fragen:
1. Welche Spannungs- und Taktkombination würde euch tendenziell besser gefallen?
Variante A:
1,20 Volt: DDR4-3200/3466/3733
1,35 Volt: DDR4-3466/3733/4000
1,50 Volt: DDR4-3733/4000/4266
Variante B:
1,20 Volt: DDR4-3200/3466/3733
1,35 Volt: DDR4-3200/3733/4266
1,50 Volt: DDR4-3733/4000/4266
Variante C:
Euer Vorschlag
2. Effektiv passe ich nur zwei Variablen bei den Hauptlatenzen an, nämlich die Latenz CAS auf der einen und die Timings RCD und RP (diese lassen sich bei Intel-Setups gar nicht getrennt justieren) auf der anderen Seite. RAS lote ich nicht einzeln aus, sie wird auf dem dreifachen Wert von RCD bzw. RP belassen um ein Limit an dieser Stelle ausschließen zu können. Beispiel: Läuft z. B. das RAM-Kit bei 15-15-15-45 stabil, würde ich als Nächstes testen ob es bei 14-15-15-15 oder bei 15-14-14-42 stabil läuft. Besteht das Kit beide Tests nicht, würde ich 15-15-15-15-45 als stabiles Maximum in die Testtabelle eintragen. Meines Erachtens erhält man bei dieser Vorgehensweise in Relation zur aufgewendeten Zeit ziemlich aussagekräftige Ergebnisse. Würdet ihr euch an dieser Stelle trotzdem ein anderes Vorgehen wünschen?
3. Gibt es Angaben in der Testtabelle, die euch bisher fehlen oder anders dargestellt werden sollten? Schaut euch hierfür bitte das Beispiel an.
4. Bei den Benchmarks ist bisher die Verwendung von Aida64 (Kopierrate und Latenz), 7-Zip, Cyberpunk 2077 (720p) und Kingdom Come Deliverance (720p) angedacht. Würdet ihr euch an dieser Stelle Änderungen wünschen? (Hinweis: Das System soll nach der Einrichtung für bestmögliche Konstanz offline laufen.)
5. Ist für euch der Temperaturtest relevant? Falls ja, möchtet ihr, dass er weiterhin bei 1,35 Volt (Taktstufe voraussichtlich DDR4-3200) durchgeführt wird?
6. Welche Rolle spielt für euch der Aufkleber auf den RAM-Sticks? Bisher werten wir RAM-Module etwas ab, wenn hier nicht alle relevanten Informationen - also Kapazität, Takt, Latenzen (CAS, RCD, RP, RAS und Spannung - enthalten sind.
7. Mir ist bewusst, dass ihr keinen direkten Einblick in die interne, sehr komplexe Bewertungstabelle habt. Gibt es dennoch bestimmte Ausstattungsmerkmale, Produkteigenschaften oder Leistungsaspekte, die für euch bisher gefühlt zu stark oder zu schwach bewertet waren? Falls ja, warum?
derzeit arbeiten wir an einem neuen Vergleichstest für DDR4-RAM, der mit einem neuen Testsystem und damit auch einem überarbeiteten Wertungssystem durchgeführt wird. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr mich kurzfristig bei der Modernisierung unterstützen und eure Meinung/Vorschläge hier im Thread äußern.
Für Leser die es eilig haben - schaut euch die zweite der beiden folgenden Tabellen an und sagt mir, ob die alle Informationen enthält, die ihr euch von einem DDR4-RAM-Test wünscht.
Beispiel Testtabelle (fiktives Produkt) nach bisheriger Testmethodik:
Beispiel Testtabelle (fiktives Produkt) nach zukünftiger Testmethodik:
Für diejenigen, die das Thema PCGH-RAM-Tests interessiert und Zeit mitbringen gibt es im Folgenden meine Ausführungen zum Thema und dann abschließend noch einige Fragen.
Warum aktualisieren wir das RAM-Testsytem?
Das aktuelle Testsystem (Core i7-8700K, Asus Maximus X Apex/Hero) war seit 2018 erfolgreich im Einsatz und damit so lange wie meines Wissens noch kein RAM-Testsystem zuvor. Die Zeit ist allerdings nicht stehengeblieben, sodass wir mit der bisherigen Testmethodik die heutigen Ansprüchen nur noch bedingt erfüllen können. Aus meiner Sicht gibt es vor allem zwei Schwächen:
1. Die Plattform bietet weniger Spielraum für High-End-RAM als aktuelle Alternativen. Ein DDR4-4700-Kit konnte ich bereits nicht mehr stabil betreiben, das Limit ist (mit zwei Single-Rank-Modulen) bei ca. DDR4-4500 erreicht. Inzwischen sind Kits mit Freigaben für DDR4-5xxx verfügbar.
2. Die verwendeten Taktabstufungen für die Tuning-Tests sind für heutige Verhältnisse zu niedrig angesetzt, da aktuelle Plattformen und RAM-Kits mehr Spielraum als vor einigen Jahren bieten. Konkret handelt es sich um DDR4-2666/3000/3333 bei 1,20 Volt und DDR4-3333/3600/3866 bei 1,35 Volt. Für die Masse der Leser sind Taktraten unterhalb von DDR4-3200 heute nicht mehr relevant.
Worauf wechseln wir?
Nach langen Vergleichstests ist geplant auf einen Core i9-11900K und die Z590-Boards Asus Maximus XIII Apex/Hero umzusteigen. Diese Plattform bietet die mit Abstand höchsten Taktreserven für RAM, ich konnte z. B. ein High-End-Kit 100-prozentig stabil bei DDR4-5333 verwenden. Zwei zum Vergleich herangezogene Core i9-10900K waren mit dem gleichen RAM-Kit auf dem gleichen Mainboard bei DDR4-4800 am Limit (wobei erst DDR4-4700 zuverlässig bootete). Mit Ryzen 5000 habe ich bei früheren OC-Tests noch nicht einmal die Comet-Lake-Werte erzielt, der Spielraum ist hier also tendenziell noch etwas geringer.
Rocket-Lake-Besonderheiten
Der neue RAM-Controller des i9-11900K bringt dafür leider bei der Konfiguration stärkere Einschränkungen als noch Comet Lake mit sich. Das ist für einen Privatnutzer zu verschmerzen (es reicht schließlich, wenn man >eine< schnelle, stabile Konfiguration gefunden hat), für ein Testsystem aber etwas lästig, da man als Tester schließlich für eine möglichst große Vielzahl von Szenarien gewappnet sein möchte. Konkret betrifft das vor allem zwei Punkte:
1. Ich habe vor, für alle RAM-Tests durchgehend den Gear 2 Mode zu verwenden. Dieser ist in der Praxis zwar erst ab Taktraten im DDR4-4xxx-Bereich zwingend erforderlich, allerdings ist nur so eine faire Benotung für alle RAM-Kits möglich. Es wäre schlicht unfair, wenn ein Kit mit einer Freigabe für z. B. DDR4-3600/16-18-18-38 im automatisch genutzten Gear 1 Mode bessere Benchmark-Ergebnisse erzielen würde als ein baugleiches Kit mit einer Freigabe für z. B. DDR4-4000/16-18-18-38. Ein Kit mit einer Freigabe für einen höheren Takt ermöglicht es schließlich immer, bei Bedarf die Taktfrequenz zu senken und so den Anforderungen der einzelnen Plattform gerecht zu werden.
2. Ich habe vor, für die Tuning-Tests nur RAM-Multplikatoren auf der Basis von 100:133 zu nutzen, da diese tendenziell stabiler laufen. Die beliebte Takstufe DDR4-3600 fällt damit beispielsweise raus, allerdings sollte ein Test bei DDR4-3466 und DDR4-3733 sehr gut aufzeigen, was bei der Zwischenstufe möglich wäre. Wenn ein Kit standardmäßig für eine bestimmte Taktstufe auf 100:100-Basis freigegeben ist, werde ich allerdings die Standardleistung nach Möglichkeit damit ermitteln. Der Stabilitätsvorteil von 100:133 sollte nur im Grenzbereich relevant sein - und dorthin stoßen nur wenige High-End-Kits vor. Sollte sich ein Standardtakt allerdings doch einmal nicht stabil realisieren lassen, dann werde ich das Kit mit dem nächstgelegenen stabilen Multiplikator betreiben und die Timings proportional anpassen. Beispiel: Ein für DDR4-5600/21-26-26-50 freigegebenes Kit läuft mit dem Setup nur mit maximal DDR4-5333 stabil. Das entspricht einer Taktreduktion um 4,77 Prozent. Die Timings werden in dem gleichen (gerundeten) Maße justiert. Der Test würde dann bei DDR4-5333/20-25-25-48 stattfinden.
Zu den bisherigen Ausführungen würde mich schon einmal eure Meinung interessieren.
Ansonsten habe ich noch einige Fragen:
1. Welche Spannungs- und Taktkombination würde euch tendenziell besser gefallen?
Variante A:
1,20 Volt: DDR4-3200/3466/3733
1,35 Volt: DDR4-3466/3733/4000
1,50 Volt: DDR4-3733/4000/4266
Variante B:
1,20 Volt: DDR4-3200/3466/3733
1,35 Volt: DDR4-3200/3733/4266
1,50 Volt: DDR4-3733/4000/4266
Variante C:
Euer Vorschlag
2. Effektiv passe ich nur zwei Variablen bei den Hauptlatenzen an, nämlich die Latenz CAS auf der einen und die Timings RCD und RP (diese lassen sich bei Intel-Setups gar nicht getrennt justieren) auf der anderen Seite. RAS lote ich nicht einzeln aus, sie wird auf dem dreifachen Wert von RCD bzw. RP belassen um ein Limit an dieser Stelle ausschließen zu können. Beispiel: Läuft z. B. das RAM-Kit bei 15-15-15-45 stabil, würde ich als Nächstes testen ob es bei 14-15-15-15 oder bei 15-14-14-42 stabil läuft. Besteht das Kit beide Tests nicht, würde ich 15-15-15-15-45 als stabiles Maximum in die Testtabelle eintragen. Meines Erachtens erhält man bei dieser Vorgehensweise in Relation zur aufgewendeten Zeit ziemlich aussagekräftige Ergebnisse. Würdet ihr euch an dieser Stelle trotzdem ein anderes Vorgehen wünschen?
3. Gibt es Angaben in der Testtabelle, die euch bisher fehlen oder anders dargestellt werden sollten? Schaut euch hierfür bitte das Beispiel an.
4. Bei den Benchmarks ist bisher die Verwendung von Aida64 (Kopierrate und Latenz), 7-Zip, Cyberpunk 2077 (720p) und Kingdom Come Deliverance (720p) angedacht. Würdet ihr euch an dieser Stelle Änderungen wünschen? (Hinweis: Das System soll nach der Einrichtung für bestmögliche Konstanz offline laufen.)
5. Ist für euch der Temperaturtest relevant? Falls ja, möchtet ihr, dass er weiterhin bei 1,35 Volt (Taktstufe voraussichtlich DDR4-3200) durchgeführt wird?
6. Welche Rolle spielt für euch der Aufkleber auf den RAM-Sticks? Bisher werten wir RAM-Module etwas ab, wenn hier nicht alle relevanten Informationen - also Kapazität, Takt, Latenzen (CAS, RCD, RP, RAS und Spannung - enthalten sind.
7. Mir ist bewusst, dass ihr keinen direkten Einblick in die interne, sehr komplexe Bewertungstabelle habt. Gibt es dennoch bestimmte Ausstattungsmerkmale, Produkteigenschaften oder Leistungsaspekte, die für euch bisher gefühlt zu stark oder zu schwach bewertet waren? Falls ja, warum?
Zuletzt bearbeitet: