ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
AW: [Erklärung] Monitore 60Hz vs. 120Hz macht es einen Sinn auch ohne 3D?
Möchte mich nicht wirklich in die Diskussion einklinken, aber nur mal so zur Biologie:
- Weder Auge noch Hirn sind getaktet, "sehen" ist ein kontinuirlicher Prozess und Synchronisationsprobleme sollte es nicht geben
- Ein Auge kann deutlich mehr als 60 oder gar 25fps auflösen. Jeder, der schonmal nach längerer Arbeit an einem 100Hz CRT auf 85Hz gewechselt ist, wird einen Unterschied bestätigen können -> 90fps kann man getrost als Minimum annehmen. Bei neurologischen Tests von Piloten wurden afaik schon Spitzenwerte im Bereich von 200fps festgestellt
- Das Hirn ist deutlich langsamer, aber selektiv:
Vollständig und bewußt auswerten können einige Menschen tatsächlich nur knapp über 20fps und die Mehrheit bemerkt bei 24fps im Kino meist keinen Unterschied zu "live". Ausgenommen hiervon sind oft schnelle Bewegungen (Die Schlacht um Helms Deep im zweiten LoTR liefert mehrere Beispiele), in denen bei aufmerksamker Betrachtung entweder die Bewegungsunschärfe des Filmmaterials oder sogar die von dieser maskierten Sprünge wahrgenommen werden. In Spielen fehlt Bewegungsunschärfe, d.h. Sprünge sind wesentlich leichter wahrzunehmen - viele erfahrene Spieler bezeichnen ein 30fps Konsolenspiel nicht als 100% flüssig.
Der Grund hierfür liegt u.a. in obigem "vollständig und bewußt". Im Gegensatz zur landläufigen Meinungen ist das Gehirn nämlich nicht blöd und setzt somit bei der Auswertung der 100-200fps vom Auge Prioritäten: 1. Bewegungen 2. Umrisse 3. Farben. Auf <30fps (bei einigen Menschen ggf. auch >30fps) limitiert ist wirklich nur die Farbwahrnehmung. Umrisse können wir deutlich mehr pro Sekunde wahrnehmen und Bewegungen werden noch schneller analysiert. Frei nach dem Motto: Erst losrennen, dann überlegen ob der Umriss eher zu einem Nashorn oder einer Raubkatze passt und ganz zum schluss darüber philosophieren, ob sie gefleckt oder gestreift ist.
Für Spieler bedeutet das:
Nur weil man sich bei einem Film bei 30fps am Limit sieht, heißt das nicht, dass man in Shootern bei 120fps nicht besser reagieren kann, als bei 60fps.
(Synchronisation spielt aber trotzdem eine Rolle, nämlich zwischen Grafikkarte und Monitor: Vsync hat bei 120Hz logischerweise auch ohne Triplebuffer geringe Auswirkungen. Ein weiterer technischer Effekt sind 8ms weniger Latenz zwischen Aktion und Ausgabe bei 120 statt 60fps)
Das mit der "Vsync" zwischen Auge und Gehirn scheint mir ein guter Ansatz zu sein. Ich habe bisher immer das Auge für den limitierenden Faktor gehalten, da das Sehen ja ein photochemischer Prozess ist, und die Rezeptoren erst einmal wieder "gereinigt" werden müssen, bevor ein neues Signal empfangen/weitergeleitet werden kann.
Es scheint aber so zu sein, dass das Auge ca. 60 Bilder/Sekunde wahrnehmen kann, das Gehirn aber nur ca. 30 verarbeiten kann, was dann auch größere individuelle Unterschiede und eine "trainierbarkeit" erklären würde (Irgendeinen Vorteil muss es ja haben wenn man 8 Stunden täglich Ego-shooter zockt )
Vllt. bin ich ja auch grad aufm Holzweg, ich werd morgen nochmal recherchieren und nachdenken
Möchte mich nicht wirklich in die Diskussion einklinken, aber nur mal so zur Biologie:
- Weder Auge noch Hirn sind getaktet, "sehen" ist ein kontinuirlicher Prozess und Synchronisationsprobleme sollte es nicht geben
- Ein Auge kann deutlich mehr als 60 oder gar 25fps auflösen. Jeder, der schonmal nach längerer Arbeit an einem 100Hz CRT auf 85Hz gewechselt ist, wird einen Unterschied bestätigen können -> 90fps kann man getrost als Minimum annehmen. Bei neurologischen Tests von Piloten wurden afaik schon Spitzenwerte im Bereich von 200fps festgestellt
- Das Hirn ist deutlich langsamer, aber selektiv:
Vollständig und bewußt auswerten können einige Menschen tatsächlich nur knapp über 20fps und die Mehrheit bemerkt bei 24fps im Kino meist keinen Unterschied zu "live". Ausgenommen hiervon sind oft schnelle Bewegungen (Die Schlacht um Helms Deep im zweiten LoTR liefert mehrere Beispiele), in denen bei aufmerksamker Betrachtung entweder die Bewegungsunschärfe des Filmmaterials oder sogar die von dieser maskierten Sprünge wahrgenommen werden. In Spielen fehlt Bewegungsunschärfe, d.h. Sprünge sind wesentlich leichter wahrzunehmen - viele erfahrene Spieler bezeichnen ein 30fps Konsolenspiel nicht als 100% flüssig.
Der Grund hierfür liegt u.a. in obigem "vollständig und bewußt". Im Gegensatz zur landläufigen Meinungen ist das Gehirn nämlich nicht blöd und setzt somit bei der Auswertung der 100-200fps vom Auge Prioritäten: 1. Bewegungen 2. Umrisse 3. Farben. Auf <30fps (bei einigen Menschen ggf. auch >30fps) limitiert ist wirklich nur die Farbwahrnehmung. Umrisse können wir deutlich mehr pro Sekunde wahrnehmen und Bewegungen werden noch schneller analysiert. Frei nach dem Motto: Erst losrennen, dann überlegen ob der Umriss eher zu einem Nashorn oder einer Raubkatze passt und ganz zum schluss darüber philosophieren, ob sie gefleckt oder gestreift ist.
Für Spieler bedeutet das:
Nur weil man sich bei einem Film bei 30fps am Limit sieht, heißt das nicht, dass man in Shootern bei 120fps nicht besser reagieren kann, als bei 60fps.
(Synchronisation spielt aber trotzdem eine Rolle, nämlich zwischen Grafikkarte und Monitor: Vsync hat bei 120Hz logischerweise auch ohne Triplebuffer geringe Auswirkungen. Ein weiterer technischer Effekt sind 8ms weniger Latenz zwischen Aktion und Ausgabe bei 120 statt 60fps)