AW: Eiswürfel in AGB zum Benchen?
Ich sehe dennoch nur eine sinnvolle Möglichkeit...
Ja, wie man will... die "Kühltruhenmethode" ist natürlich platzintensiv.
Jau
Spiritus ist auch aus Aceton.
Nein, Spiritus ist vergällter Ethanol.
Noch ein paar weitere Informationen zu Kältemischungen::
Temperaturbereich von Wassereis-Wasser-Salz Kältemischungen (optimales Verhältnis):
Natriumchlorid: ~-21°C
Calciumchlorid: ~-55°C
Kaliumhydroxid ~-63°C
Lithiumchlorid: ~-70°C (fast Trockeneis-Niveau)
Magnesiumchlorid: <-90°C (besser als Trockeneis+Ethanol)
Man kann damit also ziemlich tiefe Temperaturen puffern. Vorausgesetzt man hat eine Kältemaschine die so weit runterkühlen kann, ein gewöhnlicher Gefrierschrank kommt bestenfalls bis ~-20°C.
Zum Kondenswasser:
Beim Benchen ist die klassische Vorgehensweise das die Kondenswasserbildung durch thermische Isolation der kalten Teile verzögert wird oder das das Kondenswasser durch Abdichtungen soweit wie möglich von kritischen Teilen ferngehalten wird. Diese Vorgehensweise ist beim Benchen halbwegs praktikabel aber kaum brauchbar wenn es darum geht einen PC dauerhaft mit Temperaturen weit unter der Raumtemperatur zu kühlen. Der Grund dafür ist das sich trotz guter Isolierung auf lange Sicht zwangsweise unaufhörlich immer mehr Kondenswasser bildet welches früher oder später trotz guter Abdichtung zu Problemen führen wird solange es nicht durch ein ausgeklügeltes System laufend abgeführt wird.
Luft kann abhängig von der Temperatur einen gewissen Anteil Wasser aufnehmen. Diesen maximalen Wasseranteil bezeichnet man als 100% Luftfeuchtigkeit. Ist die Luftfeuchtigkeit höher kondensiert das Wasser an Oberflächen. Ist die Luftfeuchtigkeit geringer tendiert das Wasser dazu an Oberflächen zu kondensieren. Der Wasseranteil der Luft ist extrem stark temperaturabhängig. Bei 100°C sind Luft und Wasser(dampf) in jedem beliebigen Verhältnis mischbar, bei 0°C kann die Luft kaum Wasser aufnehmen, unterhalb von -20...-30°C kann die Luft praktisch gar kein Wasser mehr aufnehmen. Eis kann außerdem nicht verdunsten.
Bei 10°C kann Luft fast doppelt so viel Wasser aufnehmen wie bei 0°C, bei 20°C gut dreieinhalb mal so viel, bei 30°C etwa sechs mal so viel. Wenn man also mit 20% Luftfeuchtigkeit eigentlich sehr trockene Luft mit 30°C an einer 0°C kalten Oberfläche vorbeiführt bildet sich bereits Kondenswasser da die Luft lokal abgekühlt wird und dann 120% Luftfeuchtigkeit bei 0°C hat. In Wohnräumen Typisch sind Luftfeuchtigkeiten zwischen 40 und 50% aber man muss auch mit wesentlich höheren rechnen. In jedem Fall ist ein PC der auf unter 0°C gekühlt wird in hohem Maß von der Problematik betroffen.
Um dem Problem zu begegnen gibt es im großen und ganzen drei Möglichkeiten:
-Luft im PC Gehäuse extrem trocken halten
-Luft im PC Gehäuse stark kühlen (auf eine Temperatur in der Nähe der Kühlmitteltemperatur)
-Luft im PC Gehäuse durch anderes Medium ersetzen (etwa Öl)
Zur Lufttrocknung kann man etwa ein Trocknungsmittel wie Kieselgel verwenden welches aber regelmäßig ausgetauscht bzw. regeneriert werden muss. Zur Abkühlung kann man einen Radiator im Gehäuse installieren der mit dem Kühlmittel durchströmt wird. Dieser kühlt dann die Luft im Gehäuse ab. Man wird aber Probleme mit Kondenswasser oder gar Eis bekommen welches sich auf dem Radiator bildet; diese Probleme sind nicht einfach lösbar. Zu Lösungsansätzen siehe No-Frost Technik bei Kühlschränken. Durch periodisches ausschalten des Radiators durch automatische oder manuell bediente Ventile könnte man das Eis periodisch abtauen, Kondenswasser könnte bzw. müsste laufend abfließen können.
Ist die Luft im Gehäuse so stark abgekühlt kann man auch Probleme mit Kondenswasser an der Gehäuseaußenwand bekommen. In jedem Fall sollte das Gehäuse möglichst luftdicht abgeschlossen sein um ein Eindringen von feuchter Raumluft zu verhindern. Auch eine thermische Isolation kann hilfreich sein.