Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Was denkt ihr über die PID

  • Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten

    Stimmen: 24 61,5%
  • Die PID sollte erweitert werden, jeder hat das Recht auf perfekte Kinder

    Stimmen: 10 25,6%
  • Ich bin gegen die PID

    Stimmen: 1 2,6%
  • Ich bin nicht nur gegen die PID, sondern gegen jede Art der Einmischung beim entstehen des Lebens

    Stimmen: 2 5,1%
  • Ich habe mich mit dem Thema noch nicht beschäftigt, daher habe ich noch keine Meinung

    Stimmen: 2 5,1%
  • Mir egal/keine Angaben

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    39

quantenslipstream

Flüssigstickstoff-Guru (m/w)
Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Die PID, also die Präimplantationsdiagnostik ist in Deutschland legalisiert worden.
Der lange Weg zur legalen PID - Nachrichten Print - DIE WELT - Politik - WELT ONLINE


Doch was bedeutet das nun genau?

Die PID wird herangezogen um Erbkrankheiten zu ermitteln (siehe Wikipedia Artikel). Bisher war es so, dass in Deutschland künstlich befruchtete Embryonen vor der Verpflanzung in die Gebärmutter nicht auf Erbkrankheiten untersucht werden durfte. Man wollte so die Gleichstellung allen Lebens erreichen.
Durch die immer weiter fortgeschrittene medizinische Forschung war es inzwischen möglich, Erbkrankheiten genau zu bestimmen und das Embryo genauer darauf zu untersuchen. Bisher wurden weltweit mehr als 10.000 Kinder auf diese Weise vor der Geburt untersucht, da sich bei einem oder beiden der Elternteile genetische Defekte finden lassen, die zu schweren Störungen in der Entwicklung des Fötus führen können.
Es geht derzeit nur darum, schwerste Erbkrankheiten zu verhindern, bisher ist nichts andere geplant.
In den USA ist z.B. auch die Bestimmung des Geschlechts erlaubt.

Allerdings, wer nun glaubt, dass man dadurch auch blaue Augen oder glatte Haare hervorbringen kann, irrt hier. Das ist nicht möglich.

Aber trotz des wissenschaftlichen Fortschritts, wo endet die Erweiterung der genetischen Untersuchungen und Bestimmungen?
Soll man einfach das erlauben, was technisch möglich ist oder muss man eine Grenze ziehen, die nicht überschritten werden darf?
Aber wann kann man eigentlich vom Leben reden?
Ist eine befruchtete Eizelle, also wenn die erste Zellteilung eingesetzt hat, automatisch menschliches Leben oder ist es erst dann Leben, wenn sich der Fötus zum Mensch entwickelt hat?

Es gibt eine Menge Fragen und wenige Antworten.
 
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AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Ich finde die PID sollte für alle Paare erlaubt sein und nicht nur die, die schon eine Totgeburt erlitten haben und/oder deren Nachkommen eine "hohe" Wahrscheinlichkeit haben an Erbkrankheiten zu leiden.
Einer Bestimmung von Geschlecht/Schönheitsmerkmalen stehe ich ablehnend gegenüber. Wo das enden kann sieht man, wenn man nach Asien blickt: Abtreibung von Töchtern und Männerüberschuss.

Vllt. für den Startpost geeignet: Präimplantationsdiagnostik - Welche Paare auf PID hoffen dürfen - Wissen - sueddeutsche.de

[X] Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten
 
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[x] Die PID sollte erweitert werden, jeder hat das Recht auf perfekte Kinder
 
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[x] Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten


Ich finde die Antwortmöglichkeit "Die PID sollte erweitert werden, jeder hat das Recht auf perfekte Kinder" ehrlich gesagt sehr besch...eiden; wer kann denn sagen, ob ein Kind perfekt ist oder nicht? Nichts und Niemand wird jemals perfekt sein, jeder hat einen Makel, wenn nicht "optisch/körperlich" dann zumindest seelisch...
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

[x] Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten

wer kann denn sagen, ob ein Kind perfekt ist oder nicht? Nichts und Niemand wird jemals perfekt sein, jeder hat einen Makel, wenn nicht "optisch/körperlich" dann zumindest seelisch...

Dto., nobody is perfect. Und das ist auch besser so !
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

[x] Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten


Ich finde die Antwortmöglichkeit "Die PID sollte erweitert werden, jeder hat das Recht auf perfekte Kinder" ehrlich gesagt sehr besch...eiden; wer kann denn sagen, ob ein Kind perfekt ist oder nicht? Nichts und Niemand wird jemals perfekt sein, jeder hat einen Makel, wenn nicht "optisch/körperlich" dann zumindest seelisch...

Sowieso kann bei der PID nicht auf Intelligenz und schöne Zähne getestet werden. Perfekt sind die vorselektierten Kinder nicht.

Allerdings, wer nun glaubt, dass man dadurch auch blaue Augen oder glatte Haare hervorbringen kann, irrt hier. Das ist nicht möglich.
Das stimmt so glaube ich nicht. (Ich bin mir allerdings nicht sicher) Sign in to read: DNA test for eye colour could help fight crime - 11 March 2009 - New Scientist
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Ich finde die Antwortmöglichkeit "Die PID sollte erweitert werden, jeder hat das Recht auf perfekte Kinder" ehrlich gesagt sehr besch...eiden; wer kann denn sagen, ob ein Kind perfekt ist oder nicht? Nichts und Niemand wird jemals perfekt sein, jeder hat einen Makel, wenn nicht "optisch/körperlich" dann zumindest seelisch...

Es geht rein um die Optik, also gesunde Kinder mit blauen Augen und heller Haut, man kennt das ja.
Dass der Charakter nur wenig mit den Genen zu tun hat, ist klar. ;)


Das sieht mir aber sehr nach Zukunft aus. Derzeit ist das eben nicht möglich und selbst wenn du das bestimmten kannst, du kannst es nicht ändern.
Zwei Eltern, die braune Augen haben, können kein Kind bekommen, das blaue Augen hat. ;)
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Wenn es Helfen kann, schwere Erbkrangheiten zu bekämppfen/auszurotten bin ich dafür!
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Das sieht mir aber sehr nach Zukunft aus. Derzeit ist das eben nicht möglich und selbst wenn du das bestimmten kannst, du kannst es nicht ändern.
Zwei Eltern, die braune Augen haben, können kein Kind bekommen, das blaue Augen hat. ;)

Das wäre der Fall wenn das "Allel für braune Augen" rezessiv wäre. Dann könnten beide Elternteile nur das "Allel für braune Augen" vererben. Die Vererbung der Augenfarbe ist aber um einiges komplexer und noch nicht vollständig untersucht. Soweit ich weiß kann ein Paar mit braunen Augen schon blauäugige Kinder kriegen.

Jedenfalls gibt es in den USA Kliniken, die die Selektion von Haar- Haut- und Augenfarbe anbieten. Ob das Ganze funktioniert weiß ich allerdings nicht.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Das wäre der Fall wenn das "Allel für braune Augen" rezessiv wäre. Dann könnten beide Elternteile nur das "Allel für braune Augen" vererben. Die Vererbung der Augenfarbe ist aber um einiges komplexer und noch nicht vollständig untersucht. Soweit ich weiß kann ein Paar mit braunen Augen schon blauäugige Kinder kriegen.

Nur wenn es in der Vergangenheit der genetischen Linien diesen Fall gegeben hat, sonst nicht und ich sehe noch nich, wo eine PID gezielt ein Gen ein und ausschalten kann. Außerdem steht noch die Frage im Raum, ob es nur an einem Gen liegt oder ob mehrere zusammenkommen müssen.

Jedenfalls gibt es in den USA Kliniken, die die Selektion von Haar- Haut- und Augenfarbe anbieten. Ob das Ganze funktioniert weiß ich allerdings nicht.

Mit dem Geschlecht geht das, das ist auch recht einfach, man muss nur die XX oder XY Chromosomen entsorgen, je nach dem, was man haben will.
Bei allem anderen stelle ich mir das schon schwer vor. Zumindest kenne ich keinen Fall, bei dem das so gemacht wurde und da es keinen Fall gibt (das hätte man sicher mitbekommen), gehe ich mal davon aus, dass das (bisher) nicht möglich ist. Aber es arbeiten sicher einige daran.
Das Designer Baby ist wohl nur eine Frage der Zeit, die Frage ist aber, will man das so haben?
Dann könnte man auch gleich dahingehen und sagen, dass sich nur noch eine bestimmte Gruppe von Personen fortpflanzen kann.
Weitsichtigkeit ist ebenso eine Krankheit... :schief:
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Wenn man Krankheiten damit verhindern kann finde ich PID gut.

Ob jetzt der Ansturm auf PID Untersuchungen losgeht, weiß man ja noch nicht.
 
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AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Bisher gilt das ja nur für schwere Erbkrankheiten. Die Frage ist ja, was kommt danach?

Das Dammbruchargument zieht nicht wirklich.


  1. Bei Abtreibungen gab es diesen Effekt auch nicht. (Spätabbruchregelung)
  2. Die Entscheidung muss immer von einer Ethikkommission getroffen werden.
  3. Um die Regeln zu lockern brauch man eine Mehrheit im Parlament. (Die es für Designerbabys so schnell nicht geben wird)
Außerdem ist die Behandlung des Themas in einer einzelnen Nation ziemlich beschränkt. Wenn man unbedingt einen Sohn aus künstlicher Befruchtung haben will, dann reist man halt in ein Land, dass Geschlechtsselektion erlaubt.

Dann könnte man auch gleich dahingehen und sagen, dass sich nur noch eine bestimmte Gruppe von Personen fortpflanzen kann.
Weitsichtigkeit ist ebenso eine Krankheit... :schief:
Das Paar wählt selbst aus, ob es die Möglichkeit der PID nutzen will. Sie werden weder durch den Arzt noch durch die Gesetzgebung zur Wahrnehmung der Möglichkeit gezwungen. PID gibt es nur bei IVF und nicht bei natürlicher Schwangerschaft. Mit wem ein Mensch Kinder haben will, ist (bei uns!) immer noch die Entscheidung des Einzelnen. (Passt mir die Hautfarbe nicht? Dann such ich mir eine Andere!) Im Gegenteil gibt es in den USA Kliniken, die anbieten Eltern mit erblicher Taubheit eine Blastozyste mit den Anlagen für Taubheit auszusuchen.
Nur wenn es in der Vergangenheit der genetischen Linien diesen Fall gegeben hat, sonst nicht und ich sehe noch nich, wo eine PID gezielt ein Gen ein und ausschalten kann. Außerdem steht noch die Frage im Raum, ob es nur an einem Gen liegt oder ob mehrere zusammenkommen müssen.
Die Augenfarbe beruht auf Polygenie (mehrere Gene sind für ein Merkmal zuständig), aber die Anzahl und Wirkungsweise der Gene ist afaik nicht bekannt.
Wenn du ein Kind aus IVF willst, das ein bestimmtes Merkmal trägt, muss das Allel für dieses Merkmal auch im Erbgut der Eltern vertreten sein. Bei der PID wird nicht das Erbgut manipuliert, sondern nur aus den natürlich vorkommenden Kombinationen ausgewählt. (Wenn du genug Zeit, Eizellen und Spermien hast kommst du schon zur gewünschten Kombination. Aber die Eizellgewinnung / Untersuchung ist teuer und belastend.)

Wenn es ein echtes Designerbaby gäbe hätte man davon sicher gehört. Da hast du Recht.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Mir fehlen Antwortmöglichkeiten, die ich ankreuzen könnte. In der aktuellen Diskussion ging es nicht um "perfekte Kinder" und ich kann auch nicht uneingeschränkt sagen, dass die PID "gut" ist. Die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten sind mir zu undifferenziert.

Ich bin für die PID in bestimmten Fällen.

Fall 1
In Familien, in denen schwere Erbkrankheiten vorkommen sollte es die Entscheidung der Eltern sein ohne PID das Risiko einer schweren oder schwersten Behinderung ihres Kindes einzugehen oder die PID zu nutzen. Schwerste Behinderung bedeutet im schlimmsten Fall, dass nach 9 Monaten Schwangerschaft ein nicht lebensfähiges Kind zu Welt kommt, dass direkt nach der Geburt stirbt. Das ist eine extreme Belastung für die Eltern. Auch sollte es bei bekannten Risiken im ermessen der Eltern liegen, ob sie für den Rest ihres Lebens ein behindertes Kind pflegen wollen ohne zu wissen, wie es mit ihrem Kind weitergeht, wenn sie selbst aus Altersgründen die Pflege des Kindes nicht mehr leisten können. Ein behindertes Kind verändert auch für immer das Leben der Eltern.

Fall 2
In der aktuellen Diskussion untergegangen: Eltern, die auf natürlichem Wege kein Kind bekommen können. Im Ausland, auch EU-Ausland, ist im Falle der künstlichen Befruchtung auch ohne Vorbelastung durch Erbrisiken die PID üblich. Es werden der Mutter mehrere Eizellen nach einer Hormonbehandlung entnommen. Diese werden in vitro, d.h. außerhalb des menschlichen Körpers, befruchtet. Dann wartet man einige Zellteilungszyklen ab. In Deutschland pflanzt man dann mehrere Eizellen, die überhaupt in Frage kommen - Befruchtung war erfolgreich und Zellteilungen haben stattgefunden -, in den Uterus der Mutter ein. Dadurch kommt es in Deutschland bei in vitro Befruchtungen sehr oft zu Mehrlingsgeburten. Dieses Vorgehen hat hohe Risiken für Mutter und Kinder. In vielen Ländern werden die befruchteten Eizellen einer PID unterzogen und in der Regel nur eine erfolgversprechende Eizelle eingepflanzt. Das reduziert die Risiken für Mutter und Kind gewaltig und erhöht die Chance auf eine normale Schwangerschaft und ein gesundes Kind dramatisch.

In diesen Fällen bin ich ohne jede Einschränkung für die PID.

Aber: Kulturell bedingt wird in einigen Ländern die PID aus anderen Gründen eingesetzt. Hervorzuheben sind hier China und Indien. Hier wollen viele Eltern nur Söhne. In China aufgrund der Einkindpolitik, in Indien auf aufgrund der hohen Kosten und des geringen Nutzen eines weiblichen Nachkommens. Für Mädchen muß eine hohe Mitgift erbracht werden, danach ziehen sie in die Familie des Mannes und kümmern sich dort auch um die älteren Familienmitglieder. Es gibt Gegenden auf der Welt, wo inzwischen 20% Mädchen/Frauen fehlen und führt dort schon heute zu sozialen Verwerfungen.

Es hat sich gezeigt, dass es in westlichen Kulturen in Ländern mit PID nicht zu solch Auswüchsen kommt (Norwegen, UK, USA usw.). Ich habe aber kein Problem damit, wenn der Gesetzgeber so etwas verbietet.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

wo inzwischen 20% Mädchen/Frauen fehlen und führt dort schon heute zu sozialen Verwerfungen.

Das umgekehrte Phänomen kenne ich aus Russland. Zuviele Frauen und zu wenige Männer. Schön war das nicht mehr.

Guter neuer Aspekt mit der Mitgift etc. hatte ich auch noch nicht dran gedacht.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

  1. Bei Abtreibungen gab es diesen Effekt auch nicht. (Spätabbruchregelung)
  2. Die Entscheidung muss immer von einer Ethikkommission getroffen werden.
  3. Um die Regeln zu lockern brauch man eine Mehrheit im Parlament. (Die es für Designerbabys so schnell nicht geben wird)

Noch ist das so, aber es gab auch mal ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen.

Außerdem ist die Behandlung des Themas in einer einzelnen Nation ziemlich beschränkt. Wenn man unbedingt einen Sohn aus künstlicher Befruchtung haben will, dann reist man halt in ein Land, dass Geschlechtsselektion erlaubt.

Derzeit erlauben nur Bundesstaaten der USA die Auswahl des Geschlechts aber eben nur einzelne Bundesstaaten, nicht die gesamten Vereinigten Staaten.

Das Paar wählt selbst aus, ob es die Möglichkeit der PID nutzen will. Sie werden weder durch den Arzt noch durch die Gesetzgebung zur Wahrnehmung der Möglichkeit gezwungen. PID gibt es nur bei IVF und nicht bei natürlicher Schwangerschaft.

Absolut richtig, aber das ist ja kein Hindernis, dann lässt man halt künstlich befruchten anstatt im Schlafzimmer rumzuwälzen.

Mit wem ein Mensch Kinder haben will, ist (bei uns!) immer noch die Entscheidung des Einzelnen. (Passt mir die Hautfarbe nicht? Dann such ich mir eine Andere!)

Das gilt auch für jedes andere Land (lässt man mal die erzwungenen Eheschließungen außen vor und Männer, die nicht bei ihrer Traumfrau landen können, bzw. anders rum).

Die Augenfarbe beruht auf Polygenie (mehrere Gene sind für ein Merkmal zuständig), aber die Anzahl und Wirkungsweise der Gene ist afaik nicht bekannt.

Derartige Informationen habe ich auch.

Wenn du ein Kind aus IVF willst, das ein bestimmtes Merkmal trägt, muss das Allel für dieses Merkmal auch im Erbgut der Eltern vertreten sein. Bei der PID wird nicht das Erbgut manipuliert, sondern nur aus den natürlich vorkommenden Kombinationen ausgewählt. (Wenn du genug Zeit, Eizellen und Spermien hast kommst du schon zur gewünschten Kombination. Aber die Eizellgewinnung / Untersuchung ist teuer und belastend.)

Das Problem ist aber, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl an Zellen untersucht werden, nicht immer lässt sich alles genau bestimmen. Das ist ja auch der große Schwachpunkt der PID. Will man Genauigkeit haben, muss man einen Embryo komplett analysieren, das ist aber verboten.

Mir fehlen Antwortmöglichkeiten, die ich ankreuzen könnte. In der aktuellen Diskussion ging es nicht um "perfekte Kinder" und ich kann auch nicht uneingeschränkt sagen, dass die PID "gut" ist. Die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten sind mir zu undifferenziert.

Ich habe nur ein paar grundsätzliche angeboten. Auf alle Möglichkeiten einzugehen hätte auch ebenso viele Antwortmöglichkeiten hervor gebracht, das würde das nur unübersichtlich machen.
Mit dem "perfekten Kind" ist halt gemeint, dass man sich alles aussuchen kann, also Augenfarbe, Haarfarbe, Hautfarbe, Geschlecht, Größe als Erwachsener, usw.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

[x] Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Die PID ist gut, sie verhindert schwere Krankheiten


Ich finde diese Forschung ganz nützlich. So kann man Eltern unnötiges Leid und Stress ersparen, und gleichzeitig dem Staat wichtige Gelder sichern; die ansonsten für die "pflege" von schwerstkranken Menschen draufgehen würden :daumen:
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

Aber wann kann man eigentlich vom Leben reden?
Ist eine befruchtete Eizelle, also wenn die erste Zellteilung eingesetzt hat, automatisch menschliches Leben oder ist es erst dann Leben, wenn sich der Fötus zum Mensch entwickelt hat?

"Leben" ist, solange man nicht subzellular geht, leicht zu definieren, da biologisches Faktum. Die Frage ist, ab wann von einem "Menschen" die Rede sein soll. Denn was den auszeichnet, da tut sich die Gesellschaft mit einer grenzfesten Definition sehr schwer.


Bei allem anderen stelle ich mir das schon schwer vor. Zumindest kenne ich keinen Fall, bei dem das so gemacht wurde und da es keinen Fall gibt (das hätte man sicher mitbekommen), gehe ich mal davon aus, dass das (bisher) nicht möglich ist. Aber es arbeiten sicher einige daran.

Ob man einen Embryp auf spezifische Genkombinationen für Haar- und Augenfarbe testet, oder auf spezifische Gene von Erbkrankheiten, sollte keinen Unterschied machen. Bei Eigenschaften, die von mehreren Loki bestimmt werden können, ist die Fehlerquote natürlich etwas höher - aber man hätte definitiv die Möglichkeit, Chancen drastisch zu verschieben. Imho wird das auch mittelfristig kommen, denn gegen eine Erweiterung kann man kaum argumentieren. Wenn Eltern mit dem Risiko "schwerer" Erbkrankheiten ein Recht auf gesunde Kinder haben, dann kann man es Eltern mit dem Risiko "leichter" Erbkrankheiten sicherlich nicht verwehren. Und wo man schon dabei ist, ein System aufzubauen: Warum nicht alle künstlichen Embryonen testen? Trisonomie 21 braucht keine Veranlagung und ist ganz sicher keine Bereicherung, die sich Eltern nicht entgehen lassen.
Bei der derzeitigen technischen Entwicklung würde ich damit rechnen, dass es mittelfristig (20? 30? Jahre) sinnvoller sein wird, das komplette Erbgut zu sequenzieren (für die erste Hälfte dieses Jahrzehnt wird eine Reduzierung der Kosten auf <1000 € erwartet) und dann digital zu durchforsten, als Einzeltest für eine Vielzahl möglicher Erbschäden durchzuführen. Dann ist es nur noch eine Frage des richtigen Plug-Ins, um gleich noch die gewünschte Körpergröße, Augenfarbe und Oberweite auszuwählen. Von Tendenzen zu Fettleibigkeit, Herzinfarkt,... mal ganz zu schweigen.
Sicherlich wird sich in Deutschland so schnell keine politische Mehrheit finden, die sowas erlaubt. Aber das Umfeld derartig intimer Untersuchungen wäre so oder so sehr verschwiegen, Ärzte haben schon in der Vergangenheit Mittel und Wege gefunden, zweifelhafte Untersuchungen anzubieten und der Aufwand in so einem Fall wäre auf dem Niveau einer Raubkopie (die ja bekanntermaßen auch verboten, aber Realität sind). Ganz davon abgesehen, dass es noch immer genug latente oder auch Vollblut-Rassisten gibt, denen das Aussehen des Nachwuchses was wert sein dürfte.

Und beim letzteren Punkt ist man imho auch beim wirklich bedenklichen Teil (neben einem Geschlechterungleichgewicht in der Gesellschaft) angekommen:
Diese Untersuchungen werden Geld kosten. Nicht soviel, dass sie sich nur Superreiche leisten können, aber soviel, dass die untersten Einkommensschichten ein Problem damit haben werden (schließlich kostet das fertige Kind ja auch noch einiges). Solange die Technik nur in Fällen zum Einsatz kommt, in denen ohnehin eine künstliche Befruchtung nötig ist, oder in denen von den Kassen anerkannte Erbkrankheiten Anlass sind und eine Finanzierung garantieren: Kein Problem.
Aber die großen Vorteile werden mittelfristig auch kerngesunde Paare auf den Plan locken. Und denen wird der Staat die Sache so schnell nicht finanzieren.
-> Es besteht die imho sehr große Gefahr, dass es zu einem Unterschied im genetischen Potential zwischen den Kindern armer und reicher Eltern kommt.
Wenn man bedenkt, welchen enormen Unterschied das finanzielle Potential der Eltern über die Erziehungs-, Bildungs- und Förderungsmöglichkeiten bereits heute macht, kann man sich vorstellen, was für extreme Auswirkungen das hätte. "Herrenrasse" wäre in dem Fall tatsächlich ein biologisch begründbarer Begriff.

Mein Fazit:
Die Technik verhindert Leid auf allen Seiten und in der jetzigen Form dürfte sie unterm Strich sogar Kosten sparen. Aber man sollte sich bereits heute Gedanken darüber machen, was für Kontrollinstanzen nötig sind, damit die Zukunft nur wie Gattaca wird - und nicht wie Metropolis.
 
AW: Die PID ist in Deutschland legal, was wird/kann/sollte sich nun ändern?

"Leben" ist, solange man nicht subzellular geht, leicht zu definieren, da biologisches Faktum. Die Frage ist, ab wann von einem "Menschen" die Rede sein soll. Denn was den auszeichnet, da tut sich die Gesellschaft mit einer grenzfesten Definition sehr schwer.

Es geht ja um das menschliche Leben. Dass die Zellen lebendig sind, ist nachvollziehbar, aber ein Zellhaufen ist noch weit entfernt von einem Menschen.

Ob man einen Embryp auf spezifische Genkombinationen für Haar- und Augenfarbe testet, oder auf spezifische Gene von Erbkrankheiten, sollte keinen Unterschied machen.

Es ist halt eine Frage des Aufwandes. Bis heute kann man nicht alles genau feststellen, weil man nicht genug zum testen hat. Will man mehr testen, müssten man einen kompletten Embryo benutzen.
Das ist aber eben verboten und so weit ich weiß überall auf der Welt.

Von Tendenzen zu Fettleibigkeit, Herzinfarkt,... mal ganz zu schweigen.

Da hängt aber noch mehr dran als die Gene.

Sicherlich wird sich in Deutschland so schnell keine politische Mehrheit finden, die sowas erlaubt. Aber das Umfeld derartig intimer Untersuchungen wäre so oder so sehr verschwiegen, Ärzte haben schon in der Vergangenheit Mittel und Wege gefunden, zweifelhafte Untersuchungen anzubieten und der Aufwand in so einem Fall wäre auf dem Niveau einer Raubkopie (die ja bekanntermaßen auch verboten, aber Realität sind). Ganz davon abgesehen, dass es noch immer genug latente oder auch Vollblut-Rassisten gibt, denen das Aussehen des Nachwuchses was wert sein dürfte.

Keine Frage, das wird auch kommen, ebenso gibt es ja den Organhandel und den Menschenhandel und die Sklaverei. Wenns was zu verdienen gibt, gibt es keine Moral oder Ethik.

-> Es besteht die imho sehr große Gefahr, dass es zu einem Unterschied im genetischen Potential zwischen den Kindern armer und reicher Eltern kommt.

Das ist auf jeden Fall so, denn wer kann sich eine künstliche Befruchtung und die Kosten einer Untersuchung leisten? Arme Menschen sicher nicht.
 
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